Hallo, ich brauche einen genauen Sekundentakt (Uhranwendung), dazu wollte ich die 50Hz aus dem Stromnetz nehmen und teilen. So weit so gut, nur dass das Ganze nicht 100% stabil läuft. Nach ca. 24h geht die Uhr um ca. 7 sec nach. Könnte es sein, dass die 50Hz nicht immer 100%ig exakt sind, oder muss ich mein Programm noch mal überdenken (für den Fall, dass es ausgeschlossen ist, dass es am Takt liegt) ? Viele Grüße Martin
Ja so stabil ist die Frquenz auch wieder nicht ... Deine 7sec bedeuten, dass die Frequenz 49.9959Hz beträgt, das ist doch ganz gut ;)
Die Netzfrequenz hat eine hervorragende Langzeitstabilität, ich verwende diese so oft wie möglich als Takt für meine Uhren. So genau wie die Netzfrequenz läuft kein normaler Quarz. Kurzzeitig ist die Stabilität miserabel. Meine Uhr läuft nun seit etwa einem halben Jahr und hat bisher nichtmal 30s Abweichung gegenüber der Funkuhrzeit. Allerdings geht sie manchmal 30s vor, am nächsten Tag 30s nach. Wenn es nur darum geht, über eine lange Zeit die Uhrzeit zu haben, dann ist die Netzspannung optimal. Möchte man dagegen z.B. einen Frequenzzähler damit betrieben ist jeder normale Quarz warscheinlich um ein Vielfaches besser. Angeblich laufen in den Kraftwerken Uhren mit der erzeugten Spannung, die dann mit der Funkuhrzeit verglichen werden und dementsprechent die Frequenz korrigiert wird, bis die Uhrzeit wieder passt.
Die Netzfrequenz hängt tatsächlich daneben. Abweichungen bis zu 'ner halben Minute am Tag sind drin. Was aber auch kein Wunder ist, schliesslich hängt die Frequenz an einem mechanischem System, dessen Verhalten von der Netzlast beeinflusst wird. Und Synchronisation der einzelnen Generatoren untereinander ist hier wichtiger als die Ganggenauigkeit von Lieschen Müllers Radiowecker. Willst du es genau haben, häng einen Quarz an den Controller. So ein kleiner 32kHz Uhrenquarz hängt die Netzleitung in Sachen Genauigkeit um Längen ab. Gruss Jadeclaw.
Hallo, ich habe gehört das die Frequenz mit einer Atomuhr Synkronisiert wird die Frequenz aber nur im Mittel stimmt. (bloß über wieviel?) Ich würde sie mal über eine Woche laufen lassen. Gruß Peter
Wenn du es richtig genau haben willst, schau mahl in den Anhang. Alternativ kann man auch die Zeilenfrequenz vom ZDF (Analog!!) benutzen. MfG Holger
Also die Netzfrequenz ist je nach Lage unterschiedlich stabiel. Z.b. war es in Berlin bis zur Wende gang und gebe, daß die öffendlichen Uhren im Westteil der Stadt durch die Netzfrequenz abgeglichen wurden. Nach der Wende wurde das Stromsystem von Ost und West zusammen gelegt, seitdem gehen die öffendlichen Uhren je nach Lust und Laune vor und nach. Man hat z.b. auch mal die fixe Idee gehabt, die Bildwiederholungsrate eines Fernsehgerätes (PAL 50Hz )durch die Netzfrequenz zu syncronisieren. Doch dann stellte man fest, daß die Netzfrequenz eben nicht GAANZ so stabiel ist wie man es sich voher gedacht hatte. Viele Stromanbieter schicken zuästzlich Steuerbefehle durch das Netz, welche das ganze noch verschlimmern. Nehme mal einen großen Widerstand und Messe über den am Stromnetz mit einem Oszi den Sinus und du wirst verstehen was ich meine ;) (Achtung: Mache das bitte nur, wenn du wirklich Ahnung davon hast. Ich hafte nicht für irgendwelche defekten Oszis oder Gesundheitsschäden)
Das hat sich mit dem europäischen Stromverbund alles geändert. Bis nach 1990 war beispielsweise das Westberliner Stromnetz vollkommen autark und hatte eine extrem präzise Netzfrequenz. Synchronuhren liefen perfekt präzise und genau. Anfang der 90er wurde das Berliner Stromnetz mit dem Ostblocknetz zusammengeschaltet, dessen "Taktmaster" zumindest zeitweilig ein Kraftwerk in Rumänien gewesen sein soll ... die Netzfrequenz fiel in dieser Zeit teilweise unter 49 Hz. Da konnte man Synchronuhren nur noch wegwerfen.
Hm, Habe bei einem großen Energieversorger gelernt, und gearbeitet. Das EVU versichert oder wie immer man das nennen will, daß es am Tag haargenau soviele Nulldurchgänge der Spannung gibt, daß im Mittel daraus 50Hz werden. Also kann die Frequenz zwar manchmal höher oder niedriger sein. Innerhalb von 24h ist sie aber quasi im Schnitt genau 50Hz. Da die Energieversorger in Europa einen Zusammenschluß haben, da man ja nun Strom überall kaufen darf, muss das gesamte Netz auch Synchrom laufen. Also machen ALLE Kraftwerke, die diesem Verbund angeschlossen sind, ein und dieselbe Frequenz. Würde ein Kraftwerk da nicht mitmachen, würde der generator Quasi vom Netz mitgedreht werden, und in der richtigen Drehzahl laufen. (Früher hat man vor dem Zuschalten eines Kraftwerkes mit einem Oszilloskop die Spannungskurve vom Netz, und vom Generator verglichen. Und wenn beides Synchron war, wurde zugeschaltet. Wenns nicht ganz synchron war, hats kurz RRRUMMMS BRUMM gemacht, dann wars synchron!)
"daß es am Tag haargenau soviele Nulldurchgänge der Spannung gibt, daß im Mittel daraus 50Hz werden." Was heißt das nun ? Wann wird das gemesen (24.00Uhr) ? Wenn die Abweichung nie mehr als 30s beträgt, dann zählt man einfach die 50Hz über 30 Tage mit und schon hat man die Frequenz seines CPU-Quarzes (16MHz) auf 1s/Tag genau. Dann die entsprechenden Teilerwerte im EEPOM ablegen und schon hat man eine den ganzen Tag auf 1s genau gehende Uhr. Peter
Weiß net, arbeite jetzt woanders. Nu habbichs mehr mit Wasserstoff, statt mit Kohle ;-)
Hallo Ostdeutscher,(blöder ossi)
>dann zählt man einfach
die 50Hz über 30 Tage mit und schon hat man die Frequenz seines
Wann sind den die 30 Tage vorüber? Darin ist doch auch der Zählfehler
der Netzfrequenz enthalten?
Oder denke ich da was falsch?
Marillion, ein Südwestdeutscher.
Die 30Tage sind vorbei, wenn DCF77 meldet, dass 30Tage durch sind. Siehe Zeitgesetz. Gruss Jadeclaw.
>> Die 30Tage sind vorbei, wenn DCF77 meldet, dass 30Tage durch sind. Siehe Zeitgesetz. << Ah ja. ;) Wozu dann noch die 50Hz über 30 Tage mitzählen? >> Wann sind den die 30 Tage vorüber? << Nun ja, nach 30 d * 86400 (s/d) * 100 /s = 259200000 nulldurchgängen kann man wohl davon ausgehen, dass ungefähr 30 tage um sind. :) gruss noch ein blöder ossi
@DJShadowman: beim Lesen musste ich wirklich fett grinsen. Sie brauchten nicht mal ein Oszi, eine Glühbirne (ggf. mit Spannungsanpassung) über den Kontakten des Schalters tat's auch. Wenn Lampe dunkel, Schalter schnell schließen. Aber nochmal zum Thema: die 50 Hz sind langfristig sehr stabil, und zwar synchron in ganz Europa. An den Schnittstellen zum Osten gibt es oft Motor- oder andere Umformer, die die Phasendifferenzen ausgleichen. Ich habe mal mit einem Netzmann gesprochen: die 50Hz machen die Leute vom Hochspannungsnetz (d.h. bei denen: > 220kV). Die großen Kraftwerke (>1 GW) regeln die Frequenz in gegenseitiger Absprache, die kleinen können gar nicht anders als sich daran halten. Jetzt ist die Frage: was ist langfristig? Ich denke mal, über 2 - 3 Tage. Zur Analogzeit war die TV-50Hz nicht immer synchron zum Netz, auch wenn ich dachte, es sollte so sein. Damit bezweckte man zu verhindern, dass man z.B. Helligkeits- oder Größenunterschiede aufgrund von Ripple im Bild nicht senkrecht "laufen" sieht. Da gibt es doch bestimmt Vorschriften, DINs etc... Allgemein zum Thema habe gerade folgendes (teilweise haarstreubendes) gefunden: http://www.wdr.de/themen/forschung/1/kleine_anfrage/antworten/ZZ_DRUCKVERSION/antwort_spannungsunterschiede__druck.jhtml
Thread nach oben hol Nachdem Benedikt so auf Netzfrequenz schwört, habe ich mal spasseshalber meinen alten Digital-radiowecker drangehängt und solange auf den Knöppen herumgedrückt, bis das Teil mit DCF77 synchron war. Jetzt 24Std. später geht das Teil um eine Sekunde vor. Über den Tag pendelt die Abweichung nur um +-2 Sekunden. Mir war das Ganze als sehr viel ungenauer in Erinnerung. Ich beobachte das mal weiter, wenn sich die Abweichung weiter in diesen Grenzen hält, kann ich mir zukünftig den Quarz bei netzbetriebenen Uhrengeschichten sparen. Gruss Jadeclaw.
Einen Tag später: An der Genauigkeit hat sich nichts geändert, Der Radiowecker ist nie mehr als 2 Sekunden vom DCF77 entfernt. Aber, eine auf dem Steckbrett aufgebaute Uhr geht kräftig vor. Grund: Rundsteuerimpulse. Und das kann möglicherweise der Grund sein, warum Martins Teil nachgeht. Zum Thema Rundsteuerung gibt es hier mehr: http://www.rundsteuerung.de/ Gruss Jadeclaw.
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