Hallo, ist es für MOSFETs nicht etwas ungesund wenn sie in Styropor statt der üblichen antistatik Materialien Verpackt sind? Hab gerade eine Lieferung von R. erhalten in denen die meisten MOSFETs antistatisch (Stangen/Antist. Tütchen) verpackt waren aber einige zwischen Styroporstreifen in normalen Plastiktütchen. Besteht da dann nicht die Gefahr dass es Gate Durchschläge geben kann?
War es kein ESD-Schaumstoff? Dann ist das ein Fall dort anzurufen und die Teile ungeprüft zurückzugeben.
Also ich habe diesbezüglich noch nie Probleme gehabt. Wenn du nicht gerade mit deinem Bürostuhl mit Rollen über einem Kunststoff-Bodenbelag fährst und ein paar weiter Vorsichtsichtsmaßnahmen ergreifst (Lötkolben erden, Hand vorher an Masse legen, usw.) kann nie was passie´ren Gruss Manni
Klar Manni, und die Industrie gibt aus Lust und Langeweile riesen Summen für ESD-Schutz aus. Das ist alles ja gar nicht so wild, bei Dir ist ja noch nie etwas passiert... Übrigens: Es reicht teilweise schon nur dass ein Stück Styropor in der Nähe ist, ohne dass es da Bauteil selbst berührt! Elektrische Felder und dadurch verursachte Potentialdifferenzen innerhalb des Bauteils!
>War es kein ESD-Schaumstoff? Nein. Der schwarze ESD Schaumstoff hat eine einen Widerstand von unter 1MOhm. Das war ganz normaler Styroporschaum und mit dem Multimeter war keine Leitfähigkeit feststellbar (d.h. mindestens > 40MOhm). Mich wunderte das schon was ihnen da in den Sinn gekommen ist, denn normalerweise nimmt Reichelt eigentlich immer ESD Schaumstoff. Werd mal anrufen und rummosern. >Also ich habe diesbezüglich noch nie Probleme gehabt. Ich auch nicht und das obwohl ich bisher sehr sorglos damit umgegangen bin da ich heraus bekommen wollte wo die Grenzen liegen. Allerdings habe ich bei der Auswahl der Raummaterialien und Kleidung stark auf antistatische Eigenschaften geachtet. Plastikflächen (z.B. Sortimentsboxen) habe ich mit "Antistatik 100" behandelt, wirkt sehr gut. Einen groben Überblick über vorhandene elektrostatische Felder kann man sich ja über eine einfache Schaltung mit einem offenen FET Gate verschaffen. Mir ist schon klar dass so ein Vorgehen nicht professionell ist und in der industriellen Produktion ein Kündigungsgrund wäre, aber für das Hobby möchte ich den Aufwand so klein wie möglich halten... und wenn halt was kaput geht ist der Schaden ja nicht gross... aber Reichelt solte man das Verhalten trotzdem nicht durchgehen lassen.
>waren es vielleicht Power-MOSFET IRLR024N und IRFR5305. Haben beide keine integrierte Zener wenn du das meinst.
Ihr kennt doch bestimmt diese rosafarbenen ESD Verpackungen. Versucht mal bei denen einen Widerstand zu messen... Es gibt verschiedene Stufen von ESD Verpackungen, die sich in der Leitfähigkeit unterscheiden. Einige der ESD Verpackungen haben keine Leitfähigkeit, sondern laden sich einfach nur nicht auf.
>rosafarbenen ESD Verpackungen ...Widerstand Bei der kann ich auch keinen Widerstand messen (>40MOhm). (alle anderen MOSFETs waren entweder in diesen Tütchen oder in den Orginalstangen) >Es gibt verschiedene Stufen von ESD Verpackungen Möglich, aber das weisse Schaumzeug sieht einfach aus wie Styroporschaum... Ein einfacher Rubbeltest um zu sehen ob es sich aufläd war nicht sehr eindeutig. Ich hab mal rumgemessen: Ein aufgeladenes MOSFET Gate 2N7002 (40pF,5V) wird durch es erst nach weit mehr als 1Min Entladen (Gate->Schaumstoff->Source) was auf einen Widerstand jenseits von 10**12 schliessen lässt. Die rosa Tütchen entladen innerhalb einer Sek. d.h. 10**10Ohm und der schwarze Leitschaumstoff sofort. Übrigens, bei dem Antistatikspray wird ein Oberflächenwiderstand unter 10**9 garantiert (typ. 10**6..10**7Ohm).
>Jo, das sind beides Power-MOSFET, die man anfassen kann.
warum, weil deren Leckströme gross genug sind?
Ich seh grade dass auch einige J-FETs (BF245, BF256, J310) ungeschützt lose in ganz normalen Plastiktütchen verpackt sind. Philips schreibt in den Datenblättern ESD schutzt vor. Wie kritisch ist den ESD schutz bei J-FETs? (zumindestens in einer Richtung leitet ja die Gate Diode) Haben ander den ähnliche Erfahrung mit ESD Verpackung bei Reichelt gemacht? Übrigens ich hab gesehen dass es auch ESD Tütchen gibt die man mit den normalen transparenten Plastiktütchen verwechseln kann. Die sind aber etwas dicker und haben einen kleinen ESD Aufdruck.
Warum machst du eigentlich so einen Traraa darum? Wenn die MOSFET defekt sind, kannst du dich ja beschweren. Wenn sie funktionieren ist doch alles gut.
@Michael Konder: Es ist leider nicht so einfach, wie Du denkst. Es gibt nicht nur kaputt und heile, vielmehr kann durch eine ESD ein Bauteil degradiert, d.h. vorgeschädigt sein und bei der nächsten Gelegenheit (irgendwie geartete Belastungsspitze) kaputt gehen, auch wenn diese Belastung eigentlich innerhalb der Spezifikation liegt. Mit ESD ist nicht zu spaßen. Übrigens sollte man auch bei Bauteilen, die Schutzelemente enthalten, nicht davon ausgehen, das ESD ihnen nichts anhaben kann. Sie sind zwar in jedem Falle deutlich robuster als ungeschützte Bauteile, dennoch ist Vorsicht nich verkehrt. Eine ESD ist ein so ungeheuer schneller Vorgang (Stromanstiegszeiten im ps-Bereich), dass die Schutzhalbleiter mitunter zu spät ansprechen. Außerdem halten auch die Schutzbauteile nicht unbegrenzt viele heftige 'Gewitter' aus. Wie schon sehr richtig bemerkt wurde: Die Industrie weiß ganz genau, warum sie so viel Aufwand treibt. Gruß, Michael
Weil man bei ESD nicht sicher weiß, ob das Bauteil beschädigt ist oder nicht. Es kann zum Beispiel ein paar Tage, Wochen, Monate funktionieren und plötzlich fällt es aus. MfG Holger
Zu den ESD empfindlichsten Bauteilen gehören LASER-Dioden. Obwohl es elektrisch gesehen eher nur eine LED ist. Da kann so ein ESD Impuls schon mal den LASER optisch überlasten und schon stimmt der Spiegelabstand nicht mehr. MfG Holger
Wie gesagt mir geht es nicht so sehr darum ob ein Bauteil defekt ist sonder als Anfänger bei dieser Gelegenheit etwas mehr über ESD Schutz und die zugrundeliegende Physik in Erfahrung zu bringen. Im Anhang ein paar Notes die ich dabei zu diesem Thema aufgestöbert habe...
(Hmmm. irgendwie gehen die .pdf Endungen bei langen Attachement Namen verloren)
Es ging doch um das Beschweren bei Reichelt über die Verpackung von Power-MOSFET und nicht um Laser-Dioden oder sonstiges. @MSE: Wieviele Power-MOSFET hast du denn schon durch 'Gewitter' degradiert? Ich noch keinen.
Ich weiß nicht, wieviele Bauteile ICH schon degradiert habe und Du weißt genauso wenig, wieviele DU schon degradiert hast, es sei denn, Du hättest Deine Bauteile aufgesägt und mit dem Elektronenmikroskop untersucht. Degradieren heißt, wie jemand anderes schon sehr richtig schrieb, dem Bauteil einen Schaden zufügen, der nicht sofort nachweisbar ist sondern zu einem Ausfall zu einem späteren Zeitpunkt führen kann. Gruß, Michael
>Wie kritisch ist den ESD schutz bei J-FETs? (zumindestens in einer >Richtung leitet ja die Gate Diode) das ist nun aber egal, ob die diode leitet oder nicht. das problem esd und mosfet bzw generell fet liegt nicht im leitenden kanal und dem substratgebiet in dem dieser eingebettet ist (dort steckt die diode) sondern das problem ist das extrem dünne gateoxyd, welches gateleketrode vom leitfähigen kanal trennt. dieses ist ein kapazitiver kontakt. das oxyd muss so dünn wie möglich sein, damit man mit geringen steuerspannungen arbeiten kann, aber eben noch dick genug, damit es bei nennbelastung nicht durchschlägt. bei einer spannungsspitze irgendwoher in gate-source oder gate drain richtung (sowie umgekehrt) kann dieses oxyd schaden nehmen und dann einen kurzschluss zum gate verursachen... das ist eigentlich alles, was beim fet passiert wenn er durch ESD kaputt geht
Die JFETs haben aber kein Gateoxyd und aus diesem Grund ist die Frage wohl berechtigt. Mich würde die Antwort ebenfalls interessieren.
nun, das haben sie nicht, aber sie haben einen pn übergang welcher sehr dünn ist und in dem falle die selbe problematik aufweist wie ein oxyd beim mosfet (ist jetz nich vollkommen korrekt aber zur groben veranschaulichung doch besser geeignet als eine genaue erklärung denke ich)
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