Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wirbelstromprüfung


von Sarah E. (meneymaus)


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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich derzeit mit der Wirbelstromprüfung: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrompr%C3%BCfung

Was begrenzt bei dem Verfahren eigentl. die maximal Tiefe, bei der die 
Prüfung möglich sind?

Dem Skineffekt nach bräuchte man ja eine niedrigere Frequenz um die 
Stromeindringtiefe zu vergrößern, kann man dann nicht einfach eine sehr 
niedrige Frequenz benutzen, um die Wirbelstromprüfung auch für tiefe 
Schichten möglich zu machen?

Dann hab ich gelesen, dass die Wirbelstromprüfung häufig bis 4 mm Tiefe 
möglich ist, bei induktiv gehärteten Bauteilen ca. 10 mm.

Woher resultiert der Unterschied?


Kann man anhand dessen nicht auch feststellen, bis in welche Tiefe ein 
Material gehärtet ist?


lg Sarah

von маленький шумный зомби (Gast)


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Natuerlich kann man mit tieferer Frequenz mehr eindringen. Und bei DC 
geht das Feld durch den Leiter. Mit abnehmender Frequernz nimmt 
allerdings auch der induzierte Strom ab. Der induzierte Strom ist 
proportional zur Ableitung des Flusses. Dh steigt mit der Frequenz 
linear an. Den Fluss kann amn auch noch erhoehen mit der Feldamplitude. 
Am besten mit einem Schwingkreis. Dieser wird mit tieferer Frequenz 
unhandlicher, weil die Groesse der Spulen und Kondensatoren zunimmt.
Dann gibt's noch die Leistung die man drin haben will, sonst geschieht 
nichts.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Prüfgeschwindigkeit begrenzt die untere nutzbare Frequenz. Die 
Prüfgeräte lassen sich bis 10 Hz herunter einstellen. Man sagt grob, ein 
Inch Prüftiefe ist machbar.
Bei Ferromagnetischem Material stören die "Weissschen Bezirke", oder wie 
das heißt, das Rauschen durch die Bewegung darüber wird stärker als das 
eigentliche Wirbelstromsignal. Man kann mit einem magnetischen 
Gleichfeld das Material in die Sättigung treiben, dann wird es wieder 
durchsichtiger. Das ist aber wieder ein größerer mechanischer Aufwand, 
der Elektromagnet muss ja auch wieder mit der Prüfsonde irgendwie 
mitbewegt werden.
Man kann Wirbelstrom auch zur Messung der induktiven Härtungstiefe 
benutzen.
http://www.youtube.com/user/RohmannGmbH

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