Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntransformator 230V -> 12V -> 230 galv. Trennung?


von Ralf C. (Gast)


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Hallo zusammen,

benötige einen Laboraufbau u.a. mit ca. +-150VDC und 1 bis 2,5mA.
Ich möchte die für ~5€ kaufbaren kleinen Printtrafos verwenden und wie 
im Anhang gesehen verschalten:

1. 230V->2x12V. Daraus per Gleichrichter und C's +,-,GND für Schaltung.
2. 1x12V ->2x115V. Daraus per Gleichrichter und C's HV+,HV-,GND für 
Ausgang (Da bräuchte ich die 1-2,5mA)

Frage 1: Den zweiten Trafo (T10) darf ich so betreiben? Sprich die 12VAC 
an der "sekundären" Seite rein und 2x115VAC an der "primären" Seite 
raus? Oder in kurz gefragt: In den Printdingern sind nur Wicklungen 
drin, keine Intellenz, oder??

Frage 2: Das GND kann (darf/soll/muss?) ich dann an PE anschliessen?
Ich frage deswegen, weil ich gerne einen 0815 Funktionsgenerator im 
Schaltungsteil evtl. anschliessen will, dessen GND natürlich an PE 
hängt.
Das GND brauche ich btw. in beiden Teilen auf gleichem Potential und 
einen dicken Trenntrafo für die Schaltung habe ich natürlich nicht.

Wäre sehr dankbar für ein: "Das müsste gehen!", oder "Das müsste daneben 
gehen!!" ;)

von Peter R. (Gast)


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Frage 1: geht ohne Weiteres, nur sind die 150V etwas "weich"

Frage2: Solche "back to back" Trafoschaltungen sind bei 
Kleinspannungstrafos beliebtes Mittel, um Schutztrennung zu erzeugen, 
man hat sekundär insoweit Freiheit bezüglich des Anschlusses der 150V.
Wegen der Verbindung mit der 12V-Erzeugung und mit anderen Geräten wirds 
aber unübersichtlich. Da bräuchte man ein Schaltbild, um Genaueres zu 
sagen.

Denn da kann aus den TI-Netz schnell ein TN oder TT-Netz werden, wo der 
12V-Bereich gefährlich wird,  weil er 150V führt.

von Paul B. (paul_baumann)


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1. Das geht so.
2. Den PE kriegst Du doch auch von dem freundlichen Funktiosgenerator
wenn dessen Masse mit PE verbunden ist.

Soll das nur ein Probeaufbau sein? Wenn nicht baue ein Blechgehäuse 
dafür und lege den Schutzleiter drauf.

MfG Paul

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

230V -> 12V -> 230V geht durchaus, auch die galvanische Trennung bleibt 
erhalten bzw. ist sogar 2x vorhanden. Allerdings ist zu beachten, dass 
so ein Trafo, besonders ein kleiner, deutliche Verluste hat, daher muss 
man auf der 12V-Seite mehr Wicklungen aufbringen als sich rechnerisch 
aus dem Spannungsverhältnis ergibt. Beim umgekehrten Betrieb stimmt 
diese Kompensation natürlich nicht, sondern bewirkt das Gegenteil, daher 
kommen am Ende deutlich weniger als die ursprünglichen 230V raus, 
jedenfalls bei Belastung.

Gruss Reinhard

von Ralf C. (Gast)


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Hallo Peter, Paul & Reinhard,

danke für die ausführlichen Antworten! Hat mir sehr geholfen.

Wegen dem Funktionsgenerator/PE, da war halt meine Sorge andersherum. 
Der bringt mir auf jeden Fall PE auf GND mit, deswegen muss mein 
Schaltungsground genau das Potential haben, bzw. halt haben können (über 
die galv. Trennung). Das passt ja dann so. (Hatte mir in den letzten 
Tagen mal einen Tastkopf vom Labor-Oszi geschossen, weil der gewählte 
Massepunkt eben keiner war :X)

Das ist zwar "nur" ein Laboraufbau, der verlässt aber meine Finger und 
geht an Kollegen aus der Physik/Optik, deswegen gibt es halt schon ein 
Gehäuse mit geerdetert Frontblende/PE und einer gefertigten Platine, 
passend angeschlossenen Eingängen und beim Ausgang suche ich noch was 
Wurstfingersicherers raus.

Die "weiche" Spannung muss halt erstmal gehen. Du meinst, dass unter 
Last/Lastwechsel die Spannung schonmal wandern können, oder?
Das ganze wird im Endeffekt eine Ansteuerung für einen HV-Piezo, um in 
einem optischen Aufbau ein bissl Interferenz zu machen. Der Piezo sollte 
im besten Fall um die halbe HV-Spannung (also GND) schwingen, deswegen 
der ganze Zinober. Wenn also die HV-Spannungen etwas einbrechen, sollte 
das nicht ganz so wild sein, den 12V Teil werde ich aber dann wohl mit 
einer kleinen Referenz machen, danke für die Idee.

=> Bin begeistert von dem Forum (wie immer)

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