Hallo Gemeinde, ich beiße mir mal wieder die Zähne aus und hoffe, ihr könnt mir helfen. Ich steuere über einen Optokoppler einem TIC 126M an, der einen Kondensator entlädt. Die Ladespannung (ca. 200V DC) kommt über eine Diode in den Thyristorkreis. Vor und hinter dem Thyristor ist eine anti-parallele und parallele Diode als Schutz geschaltet. Diese Anordnung funktioniert perfekt. Aus Platzgründen in einem neuen Layout habe ich nun einen anderen Thyristor von Typ C106M eingesetzt. Dieser funktioniert generell auch, allerdings wird der Knabe hin und wieder am Ende des Triggerimpulses (ca. 150µs) nicht rückgesetzt und schließt die DC Spannung bis zum nächsten Trigger kurz. Wenn ich wieder den TIC126M einbaue, ist alles perfekt. Kann mir jemand erklären, woran das liegt? Beim Vergleich der Datenblätter ist mir nichts aufgefallen..... Wäre nett, wenn mir jemand dieses Phämomen erklären kann und wie ich Abhilfe schaffen kann. Schon mal DANKE für eure Hilfe im Voraus. Gruß Uwe
Uwe schrob: >ich beiße mir mal wieder die Zähne aus und hoffe, ihr könnt mir helfen. Wer sich die Zähne ausbeißt, hat die Schnauze noch nicht voll. (alte mongolische Volksweisheit) ;-) >Beim Vergleich der >Datenblätter ist mir nichts aufgefallen..... Aber mir: Der TIC126 braucht typisch 8mA Gatestrom zu Zünden, der andere Kollege TIC106 aber nur 60µA. MfG Paul
Hallo Paul, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Noch was zur Schaltung: Der Optokoppler schaltet ca. 7V für die genannten 150µs durch. Der Vorwiderstand zum Gate beträgt 150R. Meinst du, ich müsste den R Gate entsprechend vergrößern? Ich hatte schon mal 1k probiert, aber das brachte keine Änderung..... Gruß Uwe
Wenn der Triac nach dem Zünden nicht ausgeht, dann ist das Problem wohl nicht der Zündstrom, sondern der Haltestrom. Aber auch der ist beim TIC106 sehr viel kleiner als beim TIC126. Such dir einen Triac mit vergleichbar großem Haltestrom wie beim TIC126.
Arno schrob:
>Such dir einen Triac mit vergleichbar großem Haltestrom wie beim TIC126.
Das sind aber beides Thyristoren.
MfG Paul
> Das sind aber beides Thyristoren.
Ja, natürlich, meinte ich auch. Also streich meinen letzten Satz.
Arno schrub:
>Also streich meinen letzten Satz.
Mach ich.
;-)
MfG Paul
Hallo zusammen, wenn das Problem der Haltestrom ist, kann ich den doch auch nur durch den Gate-Vorwiderstand beeinflussen, oder? Es muss doch möglich sein, den C106M zu benutzen......., oder habe ich einen Nagel im Kopf? Gruß Uwe
Wenn Du sagst, dass Du einen Kondensator schaltest, so entlädt sich dieser wahrscheinlich über einen Widerstand. Die Theoretiker behaupten, dass dies aber nie der Fall ist. Also immer ein kleiner Strom fließt. Dieser scheint wohl über dem Haltestrom zu liegen. Möglicherweise ist aber auch die Ladeschaltung für den Kondensator "undicht". Mein Gefühl sagt mir: Irgendwo muss die Kondensatorladung ja herkommen. Also unendlicher Entladestrom + ein bisschen Ladestrom = zuviel zum Abschalten. In Deiner unendlichen Weißheit hast Du ja beschlossen, uns mit schaltungstechnischen Einzelheiten nicht zu verwirren.
> wenn das Problem der Haltestrom ist, kann ich den doch auch nur durch > den Gate-Vorwiderstand beeinflussen, oder? Nein, der Haltetrom ist der Anodenstrom, der unterschritten werden muss, damit der Thyristor ohne Gatestrom überhaupt wieder aus geht. > Es muss doch möglich sein, den C106M zu benutzen Warum wohl werden Thyristoren (und andere Bauelemente) mit jeweils verschiedenen Eigenschaften hergestellt?
Es kann sein, dass das Problem nicht der Kondensator ist, sondern ein ggf. vorhandener Ladewiderstand für den Kondensator. Dieser Ladestrom könnte den Thyristor offen halten, womit Du Deinen C106 nur einsetzen kannst, wenn Du den Ladestrom verringerst.
Noch eine Idee: Per Z-Diode kann man zum Ladeschluss des Kondensator den Ladestrom auch am Thyristor vorbei leiten, aber das mag jetzt schon übers Ziel hinausgeschossen sein (mimimi, ich mag doch nur den C106 verbauen... ;-)
Hallo Gemeinde, nach längerer Pause will ich mal wieder an meinem Problem weitermachen. Anbei als Handskizze die grobe Schaltung. Die Thyristoren werden nacheinander gezündet, und immer nur, wenn die 230V wieder voll anliegen. Nie gleichzeitig. Die Thyristoren werden über einen Optokoppler angesteuert. Die erzeugte 230V Spannung wird nach dem Zünden des Thyristors noch 100µs länger gesperrt, bevor sie wieder generiert wird. Diese Zeit spielt aber keine Rolle, da helfen auch 1000µs nicht. Dies war mein erster Verdacht. Das merkwürdige ist, wenn ich z.B. T1 zünde und er bleibt "kleben", sprich bleibt leitend, mit den nächsten Signal an T2 wird er wieder gesperrt. Am Gate von T2 passiert nichts mehr. Was aber völlig verwirrend ist (für mich jedenfalls), das Problem stellt sich nicht auf allen Kanälen, deren 8 es gibt. Nehme ich einen anderen C106M funktioniert es. Löte ich ihn in einen anderen Kanal ein, funktioniert er da auch. Betreibe ich den 106er irgendwie am Limit? Kann ich mir eigentlich nicht denken. Bin für alle Hinweise, die zu Eleminierung des Problem führen, dankbar. Gruß Uwe
Wie hoch ist der Dunkelstrom deiner Optokoppler? - Vielleicht brauchst du einen pull down Widerstand?
1.Hast Du beide Thyristoren schon am Komponententester angesehen/verglichen? j/n 2.Es gibt auch Etikettenschwindel 3.Wenn Du viel über Thyristoren lesen möchtest, dann schau auch dort: http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/HBD855-D.PDF
Moin zusammen, erst einmal DANKE für eure Kommentare. Das Dokument von ONSEMI habe ich mit zu Gemüte geführt. Sehr interessant und aufschlussreich. Ich hatte keine Ahnung, das Thyristoren solche Mimosen sind :-) Der C106 ist wohl wesentlich "empfindlicher" bei höheren Temperaturen als der TIC126 und hört dann wohl schon die Flöhe husten. Ich kann das Verhalten -Thyristor schaltet nicht wieder ab- jetzt auch reproduzieren: Mit Kältespray und Heißluftfön ist das möglich. Ich habe jetzt noch einen 1K pull-down Widerstand an das Gate gelegt. Damit ist das Thema quasi erledigt, zumindest muss ich die Temperaturen extremst ändern, damit der Negativ-Effekt wieder auftritt. Soweit, so gut. Jetzt noch eine weitere Frage, die ich durch Lesen nicht klären konnte. Die Spannungsänderung dv/dt: Bezieht die sich auf den Anstieg der Spannung (Thy.=OFF), den Abfall der Spannung (Thy.=ON) oder beides? Der TIC126 hat 400V/µs, der C106 nur 8V/µs!!! Das sind schon gravierende Unterschiede. Laut ONSEMI Dokument kann dieser Wert durch den GK-Widerstand vergrößert werden, aber sicher nicht in diesem Maße, oder? Gemessen liegt dv bei 230V auf 0V bei ca. 200ns mit den C106. Die Ladezeit 0V-230V liegt bei ca. 2ms. Mit den TIC habe ich noch nicht gemessen, wird aber vermutlich gleich sein. Gruß Uwe
@ Uwe (Gast) >Ich habe jetzt noch einen 1K pull-down Widerstand an das Gate gelegt. >Damit ist das Thema quasi erledigt, zumindest muss ich die Temperaturen extremst ändern, damit der Negativ-Effekt wieder auftritt. Logisch. Dein Optokoppler ist im Zustand OFFEN extrem hochohmig, da hängt das gate in der Ludt und kann sich, auch wenn es ein bipolarer Baustein ist, sich Dreck einfangen, besonders duch lange Leitungen und Schleifen. >Die Spannungsänderung dv/dt: >Bezieht die sich auf den Anstieg der Spannung (Thy.=OFF), Ja, > den Abfall der >Spannung (Thy.=ON) oder beides? Nein. >Der TIC126 hat 400V/µs, der C106 nur 8V/µs!!! Wirklich? Druckfehler? >Unterschiede. Laut ONSEMI Dokument kann dieser Wert durch den >GK-Widerstand vergrößert werden, aber sicher nicht in diesem Maße, oder? Nein. Nimm einen passeneden Snubber. >Gemessen liegt dv bei 230V auf 0V bei ca. 200ns mit den C106. Die >Ladezeit 0V-230V liegt bei ca. 2ms. Mit den TIC habe ich noch nicht >gemessen, wird aber vermutlich gleich sein. Das du/dt ist vor allem dann krisch, wenn der Thyristor in einer normalen Anwendung eine induktive Last (ab)schaltet, dann springt die Sperrspannung sehr schnell wieder hoch, das kann zum erneuten, ungewollten (parasitären) Zünden führen.
Wie hoch ist eigentlich die Lebenserwartung eines Thyristors, der direkt, oder über eine Diode, 230V gegen Masse schaltet. Und das unabhängig von der Länge des Zündimpulses. Ein Kondensator, in Reihe mit dem Lastwiderstand, eignet sich prima dazu, den Stromfluss, einige Zeit aufrecht zu halten.
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