Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Potentiometer+Elektromotor=verzögerter Start


von Mix M. (microgast)


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Hi,

ich hab mir vorgenommen, mich mit den Grundlagen der Elektronik zu 
beschäftigen und bin noch ein absoluter Anfänger.

Ich habe jetzt einfach mal mit den ohmschen Gesetz begonnen und wollte 
dazu ein kleines Experiment machen.

Ich nahm ein E-Motor, der eine Betriebsspannung von 0,5-3V/DC und eine 
Stromaufnahme von 30mA hat. Ich habe ihn an eine 1,5V-Batterie 
angeschlossen und er lief. Anlaufspannung ist 0,5V.

Nun wollte ich eine 9V Batterie nutzen und schaltete ein Potentiometer 
dazwischen und stellte den Widerstand auf 280ohm. Der Motor lief nicht. 
Die Spannung am Motor war ca. 90mV. Deshalb drehte ich den Widerstand 
weiter runter, um bis zur Anlaufspannung zu kommen, obwohl ich doch mit 
280ohm da schon sein sollte, glaub ich. Die Spannung stieg bis knapp vor 
0,5V, dann spring der Motor an und sie Spannung stieg auf 2,5V. Ich habe 
den Widerstand erhöht und der Motor lief immer noch bei 0,5V. Der 
gemessene Widerstand für 0,5V war dann bei 300ohm.

Wenn ich anstatt dem Potentiomter ein 220ohm Widerstand nehme, springt 
der Motor auch nicht an.

Warum geht der Motor ohne Widerstand bei 1,5V an und mit Widerstand erst 
bei 2,5V?

MFG+Danke

von Motor (Gast)


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Ein Motor ist keine rein ohmsche Last mit einem festen Widerstand, 
sondern eine induktive Last. Sein Widerstand ist von der Drehzahl 
abhängig. Bei Drehzahl 0 ist sein Widerstand am kleinsten und nimmt dann 
ab. Demzufolge nimmt auch die Spannung mit erhöhter Drehzahl in deinem 
Beispiel zu.

Wenn du den Motor mal mit der Hand abbremst, wirst du sehen, dass der 
Strom ansteigt. Der Strom kann aber nur dann ansteigen, wenn der 
Widerstand sinkt.

von Motor (Gast)


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> Bei Drehzahl 0 ist sein Widerstand am kleinsten und nimmt dann
> ab.

Sorry vertippt. Es muss natürlich heißen: "Bei Drehzahl 0 ist sein 
Widerstand am kleinsten und nimmt dann mit steigender Drehzahl zu."

von Motor (Gast)


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eine gute Möglichkeit sich die Gründe dafür klarzumachen ist sich zu 
vergegenwärtigen, dass ein Motor auch gleichzeitig ein Generator ist. 
Wenn du den Motor drehst, so entsteht an seinen Pins eine Spannung. Die 
Polarität dieser Spannung ist dergestalt, als dass der bewirkte Strom 
dem von außen eingeprägten Strom entgegengerichtet ist. Dadruch sinkt 
der fließende Gesamtstrom natürlich mit steigender Drehzahl.

von Mix M. (microgast)


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Ich habe jetzt ein bisschen im I-net gelesen und verstehe schonmal, was 
die Ursache für den Sprung von 0,5V auf 2,5V ist. Ich denke, wenn ich 
jetzt noch ein bisschen weiterlese, dann kapier ich das auch, warum der 
Motor bei einer 1,5V-Batterie sofort angeht und bei der 9V+Widerstand 
nicht.

Danke für deine Antwort.

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