Hallo, ich möchte für den im Anhang befindlichen Akku eine Ladezustandsanzeige vorsehen. Da ich es nicht übertreiben will, soll es drei Zustände geben: grün(bis 70%), gelb (bis 15%) , rot( ab 15%). Dazu messe ich mit dem Controller die Spannung und möchte entsprechen dieser den zustand anzeigen. Dazu hätte ich einige Fragen an euch. 1. Da die Entladekurve nicht linier ist, möchte ich gern wissen, wie ich aus der Akku-Spannung auf den prozentualen Ladezustand schließen kann. 2. Bei welcher Spannung ist definitiv Ende, sodass das Gerät nicht mehr gestartet werden darf? 3. Ist die prozentuale Abstufung so sinnvoll oder eher nicht? Grüße, Alex
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-Hm, die "typische" Entlade-Kurve ist doch auf der zweiten Seite des Datenblatts; daraus sieht man aber auch, dass die Zellspannung stark von der Belastung und Temperature abhängt. Bei 25°C und 5000mA sind 50% ca. 3.25V, bei nur 500mA ist die selbe Spannung erst bei nahezu 90% Kapazität erreicht. Ergo, den Ladezustand einfach von der Spannung ableiten ist nicht. -LiOn sollten IMHO nur bis zu 3.2 V entladen werden -nicht sinnvoll
Danke für die schnelle Antwort. Der Entladestrom ist einigermaßen konstant, wenn ich den bestimme, könnte ich vielleicht was machen. Fällt Dir zur Berechnung des Ladestroms ein besserer Ansatz ein? Grüße, Alex
> 1. Da die Entladekurve nicht linier ist, möchte ich gern wissen, wie ich > aus der Akku-Spannung auf den prozentualen Ladezustand schließen kann. Böse formuliert: Gar nicht. Solche Systeme überwachen die ein- und ausgehenden Ströme und rechnen. Verwendet man nur die Akkuspannung, so muß die Anzeige genau auf die Kennlinie des jeweiligen Akkus abgestimmt sein. Tut man das nicht, so spielt man "Rate mal mit Rosenthal" Folglich muß der Akku immer der selbe oder sehr sehr ähnlich sein oder die Daten in einem kleinen Speicher im Akku sein. Verschiedene Akkus gleicher Serie altern unterschiedlich. Das System wird zunehmend ungenau. Im Datenblatt erkennt man auch den Temperatureinfluß. Daher macht es mit einem Spannungsbezogenen System kaum Sinn das genauer als dreistufig anzusetzen. Deine Idee ist dahingehend gut, daß du die Skala nicht einfach nur drittelst sondern die Bereichsgrenzen schon eher an markanteren Stellen ansetzt(Übergänge sehr voll und fast leer) Für Schätzungen reicht das. Es funktioniert aber nur mit diesen Panasonic Zellen und nicht für 18650er allgemein. Nimmst Du andere Zellen mit auch nur leicht anderen Kennlinien, so kommen falsche Ergebnisse heraus oder Du mußt neu abgleichen auf die andere Kennlinie. > 2. Bei welcher Spannung ist definitiv Ende, sodass das Gerät nicht mehr > gestartet werden darf? Es gibt da keine ganz harte Grenze. Flache Entladungen sind schonender. Tiefentladungen sind schlecht. Der Übergang ist fließend. Eine gute Orientierung ist der Knick in der Kennlinie, ab der die Spannung zunehmend schneller abfällt, bei den genannten Akkus also bei ca 3 volt und ca. 2500 mAh Entladung. Der Spanungsknick ist ein Indikator für die innere Chemie. Auch wenn man teilweise liest, daß man bis 2,5 Volt entladen kann, so kann man sich merken: Jenseits des Knickes ist kaum noch Energie gespeichert. Diese winzige Reserve zu nutzen belastet den Akku unverhältnismäßig und ist daher nur in Notfällen zu nutzen um beispielsweise eine Bruchlandung des Modellfliegers zu vermeiden. Es lohnt sich normalerweise nicht unter 3 Volt zu gehen. Im allgemeinen hat eine Notabschaltung bei dieser Akkuchemie bei ca. 2,5 Volt zu erfolgen. Darum sind die integrierten Schutzschaltungen daran ausgerichtet. > 3. Ist die prozentuale Abstufung so sinnvoll oder eher nicht? Technisch gesehen: Ja, so ungefähr. "Knicke" der Kennlinie erleichtern die die Erkennung des aktuellen Zustandes. Praktisch gesehen hängt es von dir ab ob du mit diesen Werten etwas anfangen kannst, oder ob dir Beispielsweise 15 % Reserve zu wenig ist.
Hallo Carsten, danke für die sehr ausführliche Antwort. Ich werde mir jetzt mal Gedanken machen, ob ich mir die Mühe mache, den Strom "zu zählen". Aber wahrscheinlich reicht es, die drei Stufen - wie schon angedacht - zu belassen. Am Ende möchte ich nur signalisieren, dass bald Schluss ist und das Gerät geladen werden muss. Grüße, Alex
Ah ok, ich bin irgendwie Gedanklich bei einer Art Ladegerät gewesen, weil das meistens das Thema ist. In dem Falle wird das Gerät mit vielen unterschiedlichen Akkus konfrontiert. In Deinem Falle könnte es erheblich einfacher werden wenn das Akku integriert ist bzw immer wieder die selbe Zelle eingesetzt wird. Wenn dann auch noch der Stromverbrauch einigermaßen konstant ist und nicht wie bei einem Modellflieger oder Akuschrauber extrem schwankt, kann man auch mit ein paar Bytes und Zeitstempeln das Gerät auf den Akku anlernen. Man legt beim Passieren eines ausgewählten Spannungslevels einen Zeitstempel an und bildet bei nächsten Schwellwert und/oder bei der unteren Entladegrenze die Differenz. Nach und nach bildet man über mehrer Zyklen einen Mittelwert. So kann man Abschätzen wie lange der Saft noch reicht. Das ist eine rein zeitbezogene Abschätzug. Sollte dann mal der Akku ersetzt werden, hat man zunächst ungenaue Werte bis sich die Statistik über mehrere Zyklen auf den neuen Akku angepaßt hat. Ein solches System würde auch automatisch die Alterung/den Verschleiß des Akkus mit berücksichtigen. Soll es genauer werden kann man noch den Strom und die Temperatur mit einbeziehen. Wie sinnvoll das ist, hängt von der geforderten Genauigkeit ab und davon wie sehr Strom und Temperatur schwanken.
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