Gibt es ein gutes Paper (oder auch Seite) auf dem die Kalkulation von Platinenprojekten beschrieben wird? Hintergrund ist eine Steuerung (Platine plus Programm im Controller) die ich entworfen habe. Nun muss ich einen Preis finden für die Platinen, die der Kunde abnimmt. Wer kann da weiterhelfen?
Hoffe mal, ich interpretiere deine Frage korrekt. Am einfachsten Registrierst du dich bei einem Hersteller von Leiterplatten wie z.B. pcb-pool. Danach füllst du mal die Bestellung aus, ohne sie auszuschicken. Dann hast du den Preis, den sie verlangen würden für die fertige Leiterplatte. Je nachdem, wieviel Stück du da fertigen lässt, lohnt es sich wohl auch direkt mal bei denen Anzurufen bzw. mit ihnen in Kontakt zu treten. Die Bauteile kannst du dir ja selbst ausrechnen, indem du die Bauteile bei Anbietern suchst und die Preise addierst. Falls das ganze ein komerzielles Produkt werden soll: Denk dran, was für Rechte da einzuhalten sind usw. Einfach mal etwas zum Verkauf anbieten was du Entwickelt hast ist leider nicht ganz Legal.
Das ist eigentlich Grundlagen der Betriebswirtschaft und nicht elektronikspezifisch. Es gibt zwei Vorgehensweisen: 1. Cost-up - Du rechnest deine Kosten aus, schlägst einen Prozentsatz auf und machst daraus einen Preis. 2. Value-based Pricing - Du findest heraus, was die gleiche Leistung bei der Konkurrenz kostet und orientierst dich daran. Am besten machst du beides, um dein Projekt zu bewerten. Wenn 1. < 2., lohnt sich die Sache. Wenn 1. > 2., bist du zu teuer. Cost-Up 1. Finde heraus, was an Einmalkosten anfällt. Entwicklung, Vorleistungen beim Fertiger, anteilige Kosten für Büro, Computer, Lizenzen, Muster, IHK, ... und natürlich die Kosten für das CE-Zeichen (EMV-Messung, Niederspannunsgrichtlinie, WEEE). Das sind die Fixkosten. 2. Lasse dir ein Angebot von einem Fertiger und einem PCB-Hersteller machen und rechne aus, was du an Kosten für ein Teil hast. Das sind die variablen Kosten. Multipliziere diese mit der zu erwartenden Stückzahl. 3. Überlege dir, was du verdienen willst. Vergiss nicht, dass du auch Steuern zahlen und Versicherungsbeiträge entrichten musst. Eine Orientierung kann sein, was du in deinem Beruf pro Stunde verdienst; der Nebenverdienst sollte (wenn nicht Liebhaberei) nicht darunter liegen. 4. Denke an Rücklagen für Reklamationen, Weiterentwicklung, Kundensupport, ... 5. Summiere 1.-4. und teile das Ergebnis durch die Stückzahl. 6. MWSt nicht vergessen 7. Fertig! Value-based pricing Dazu kann Google viel mehr erzählen als ich. Max
Danke für deine Antwort. Der Hintergrund meiner Frage ist, dass die Entwicklung der Steuerung bereits angemessen bezahlt wurde, und ich nun vor der Aufgabe stehe die Serie zu kalkulieren (50 Stück). Die Bauteilepreise zusammenzustellen ist nicht so schwierig. Schwieriger ist es die Kosten, die auf den ersten Blick nicht so auffallen zu berücksichtigen (Betriebskosten etc.) und natürlich wie man den Gewinn einfließen lässt.
1+1 zusammenrechen reicht nicht in jedem Fall. Es kommt auch auf das Kleingedruckte im Vertrag an. Eine Hotelübernachtung in London und der Austausch eines Garantieteils dort vor Ort könnten auch weitere ungeplante Kosten verursachen ...?
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