Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik tda7377 zu leise


von Steffen (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
Ich wollte mir einen Verstärker bauen, und bin dabei auf den tda7377 
gestoßen. Ich wollte damit zwei 8ohm lautsprecher ansteuern. Die 
schaltung habe ich aus dem datenblatt (Figure 2, Double Bridge). Jedoch 
kann man die Musik kaum hören. Am Diagnose Pin lässt sich jedoch kein 
Fehler erkennen. Weiß jemand woran das liegen könnte?

Mit freundlichen Grüßen,
Steffen

von Raimund R. (corvuscorax)


Lesenswert?

Ohne weitere Angaben, d.h. wie hoch z.B. das Eingangsspannungssignal 
ist, wird es schwer eine Prognose zu stellen.
Pauschal würde ich behaupten der TDA7377 ist evtl. schon in den heiligen 
Jagdgründen.
Hast Du wenigstens eine Oszi, um an diversen Stellen das Signal 
anschauen zu können?
Wie sieht z.B. das Signal am ST-BY- und DIAGNOSTICS-Pin aus? Hast Du den 
R1, mit seinen 10k auf keinen Fall vergessen einzubauen, ...

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

Am standby pin Messe ich konstant ca 10 V, am Diagnose Pin ca 5V. An 
welchen stellen kann ich das Signal denn messen? Und muss ich als 
Massekontakt dann Signal-GND oder Power-GND benutzen?

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass beide Signale an den pinnen 
konstant sind, also ein Strich auf dem Oszilloskop. Als 
Versorgungsspannung nutze ich 12V.

von Raimund R. (corvuscorax)


Lesenswert?

Also, Du solltest Dir unbedingt das Datenblatt (kurz 'DB' genannt) zum 
TDA7377 einmal komplett durchlesen, um zu verstehen wie jeder Pin 
korrekt anzuschließen ist und wie man ihm dadurch dann auch erst seine 
volle Funktionalität entlocken kann.
- Der "DIAGNOSTIC"-Pin (10) ist, wie man auf Seite 6 des DB entnehmen 
kann, ein 'open collector'-Ausgang. Stehen dort ohne(!) Beschaltung 
bereits +5V an, ist das schlimmste zu befürchten.
- Bezüglich ST-BY-Pin sollte bereits ab einem Pegel von +5V die Endstufe 
definitiv im ON-Zustand sein. Wenn nicht schwächt Sie die Verstärkung um 
80dB. Bei einer Grundverstärkung von +26dB (in Bridge-Mode) macht das 
eine finale Abschwächung um 54dB (das ist etwa 1/500 der 
Eingangsspannung), was jedoch zu Deiner Umschreibung von "Jedoch kann 
man die Musik kaum hören." passen würde. Folglich wäre der TDA7377 noch 
in 'stand-by', was aber nicht zum Pegel am ST-BY-Pin passt. Wie bereits 
gesagt, ich befürchte das Schlimmste ...

PW-GND (Pin 8) und S-GND (Pin 9) sollten irgendwo auf Deiner Platine 
sternförmig mit allen anderen GND-Verbindungen am (-)-Pol des 
Puffer-ELKOs (in Figure 2 wäre das C3 mit den 1000µF) zusammenlaufen. 
Somit ist es also egal, welchen Pin Du als GND-Referenz für Deine 
Spannungsmessungen nimmst.

Um weitere Unklarheiten zu vermeiden, wäre es evtl. praktisch, wenn Du 
mal Bilder vom Aufbau und Deiner Platine/Verdrahtung machen könntest und 
hier einstellst.

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

Habe jetzt S-GND mit PW-GND verbunden und jetzt funktioniert alles! 
Vielen dank :D

von Raimund R. (corvuscorax)


Lesenswert?

Oha, genau so was hatte ich befürchtet, als Du danach gefragt hattest. 
Aber dann dachte ich, Du hast ja den Schaltplan von Figure 2 angegeben, 
wo beide GND-Pins auch das gleiche GND-Symbol haben und damit galvanisch 
miteinander verbunden sein sollten/müssen.

Allerdings muss ich zugeben, das beim Googlen mit "TDA7377" mir so 
einige Platinen untergekommen sind, wo Pin 9 (also S-GND) überhaupt 
nicht verbunden waren und man sich bei den darauf folgenden Kommentaren 
darüber beschwerte, dass dieser 'Bausatz' nicht funktionieren würde.
Nun hast Du ja am eigenen Leib erfahren, was passiert wenn ... ;-)

Ich wünsche Dir weiterhin noch viel Spaß mit dem Verstärkerbau.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.