Forum: FPGA, VHDL & Co. Was ist von DE2i-150 zu halten(FPGA+Intel Atom)?


von GS (chromosoma)


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Abend.
Ich habe den Wunsch und die Gelegenheit diesen Bord zu erwerben.

http://www.terasic.com.tw/cgi-bin/page/archive.pl?Language=English&CategoryNo=139&No=529&PartNo=1

Da die Sache recht viel kostet,  frage ich erstmals um Rat hier.


Meine Motivation:
-Ich habe mal mit DE1 Bord gearbeitet  und  das hat mir Spaß 
gemacht.Jedoch fehlte mir Ressourcen wie Ethernet, USB Kommunikation, 
Speicher,  etc.
-Ich will eine Kombination  FPGA+OS ausprobieren/erlernen.
-Ursprünglich wollte  ich die neue DE1-SOC kaufen (ARM9+FPGA), diese ist 
aber  nicht erhältlich, und  keiner weiß wann sie wieder da ist.
-Die CPU <->PCIe<-> FPGA Kombination finde ich persönlich recht 
interessant, und vor allem nützlich für  die spätere Arbeit in der 
Industrie. (Die ganzen Superschnelle Messkarten die ich bisher getroffen 
habe basieren sich auf FPGA und stecken in der PCIe Schnittelle).
-Auf dem Bord läuft ganz normaler Windows 7!

Meine Zweifel
- Der Preis (gut, ich kann es später für 70% des Preises verkaufen)
- Das Bord ist neu,und es gibt kaum Tutorials dazu.
- Ich werde wohl eine PCIe IP für FPGA brauchen. Gibt es diese 
Kostenlos? Ist sie schwer zu konfigurieren/nutzen?
- Findet ihr die Kombination aus CPU und FPGA  so sinnvoll wie ich es 
finde, oder kommt so was  sehr selten vor?
-Ist es viel zu komplex für einen Student mit FPGA/Hardware 
Programmierung als Hobby?=)
- Was denkt ihr allgemein zu diesem Board.




Vielen Dank für die Meinung:)

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Um die Grundlagen HDL und FPGA zu erlernen ist meiner Meinung nach so 
ein Board etwas zu komplex. Es hört sich zwar toll an wenn man da dann 
Windows drauf laufen lassen kann und PCIe spricht aber bis das mal 
funktioniert ist es ein langer Weg und dann fehlt irgendwie noch die 
Anwendung.

Da würde ich eher auf ein kleines Cyclone IV Board gehen oder ein 
gebrauchtes nehmen und dann - wenn es einem viel Spaß macht und man mehr 
machen will - eben irgendwann dann ein größeres dazu kaufen. Man könnte 
da auch erst mal mit einem Softcore starten und ein kleines Projekt 
draus machen.

Wenn dann würde ich eher das Board mit ARM-Prozessor nehmen da diese 
Chips wohl aufgrund des günstigeren Preises weiter in der Industrie 
verbreitet sind. Da müsstest du dich dann wohl mit Embedded Linux 
auseinandersetzen - das alleine wird schon einiges an Zeit brauchen. 
Vorteil bei den ARM Boards ist wohl auch dass sie weiter verbreitet sind 
und man deshalb auch mehr im Netz dazu findet. Das Atom Board wird wohl 
eher ein Nischenprodukt bleiben.

Falls du nicht bei Altera bleiben willst kannst du dir auch den Zynq von 
Xilinx ansehen. Dort gibt es auch einige Demoboards, z.B. Zedboard.

von Marius W. (mw1987)


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Meine Erfahrungen mit dem Board sind etwas zweigeteilt.

Einerseits bietet es trotz des hohen Preises einen guten Einstieg in die 
PCIe-Entwicklung. Ich habe vor dem Kauf des Boards etwas recherchiert 
und bisher kein wirklich deutlich günstigeres Board gefunden. Meist sind 
FPGA-Karten mit PCIe eher teurer. Außerdem ist die Kombination mit dem 
Atom ideal, da man einen leistungsfähigen Prozessor dazu bekommt. Im 
Vergleich zu einer PCIe-Steckkarte hat es außerdem den Vorteil, dass man 
keinen zusätzlichen PC zur Entwicklung benötigt, denn der ist 
essentiell, weil doch viel schiefgehen kann (Kernel-Crash usw.). Das 
will man nicht auf seinem Produktivsystem.

Allerdings ist der Prozessor leider doch etwas exotisch (zumindest was 
Linux-Anwender angeht). Die integrierte Grafikkarte hat keine gute 
Linux-Unterstützung und auch sonst ist das Board etwas sperrig in der 
Hinsicht. Ich habe jedenfalls unter dem aktuellen Ubuntu ständig eine 
Prozessorlast von 25% weil irgendein ACPI-Interrupt dauernd feuert. Das 
mag sich mit einem BIOS-Update beheben lassen, aber sowas gibts wohl 
nicht. Schaltet man den Interrupt manuell aus, so steigt die Latenz, was 
das Board fast unbenutzbar macht. Habe noch nicht herausgefunden, wozu 
der Interrupt gehört...

Ansonsten bin ich jedoch zufrieden, wenngleich ich im Moment leider 
nicht viel Zeit habe, mich der Entwicklung auf dem Board zu widmen.

Gruß
Marius

EDIT: Außerdem ist der Lüfter einfach nur laut! ;)

: Bearbeitet durch User
von FPGA-ler (Gast)


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Braucht man zur Entwicklung dann eine Vollversion von Quartus? Die 
Cyclone IV sind ja eigentlich alle frei (bei den GX weiss ich es nicht) 
aber was ist mit der CPU?

von Marius W. (mw1987)


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Die CPU ist ja ein Atom der separat auf dem Board drauf ist. Für den 
FPGA reicht die Web-Edition von Quartus. PCIe x 1 kann man damit auch 
erstellen. PCIe x 2 geht aber glaube ich nur mit Lizenz.

Gruß
Marius

von GS (chromosoma)


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Danke für die Antworten.
Ich denke, ich werde erstmals auf die DE1-SoC warten.
Für den einstieg in die Linux+FPGA Welt  ist sie ebenfalls sehr gut 
geeignet=)

von Michael F. (mifi)


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Ich habe hier noch was mit einem BeagleBone und FPGA gefunden:
http://valentfx.com/logi-bone/

Hier wird ein Spartan6 für das FPGA verwendet. Hat jemand schon
mal ein AM335x mit Altera FPGA gefunden?

Gruß,
Michael

von Grendel (Gast)


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Die Frage wäre wohl auch, was man damit machen möchte.
(so ein LX9 ist winzig, da passt nicht allzuviel rein - zum rumspielen 
reichts natürlich)

von Michael F. (mifi)


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Hallo Grendel,

>Die Frage wäre wohl auch, was man damit machen möchte.
Einen CycloneV finde ich zu kompliziert/aufwendig wenn man
hier ohne Linux, also Bare-Metal arbeiten möchte. Evt.
ChibiOS als RTOS. Eine Kombination mit BeagleBone und
CycloneIV finde ich einfacher.

Quasi ein DE2i-150 nur mit einer AM335x CPU.

Gruß,
Michael

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