Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik selbstgebasteltes Display ansteuern


von Kutschenegger (Gast)


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Hallo Freunde der ASM Programmierung.

Habe mir ein 4-stelliges Display aus 7 Seg. Anzeigen gebastelt.
...mit jeweils einem BCD-Decoder/Treiber/Latch-Baustein pro
Ziffer. Die Latches L1..L4 sind also meine Ziffernauswahl und
die Leitungen A,B,C,D sind die Datenleitungen, welche ich an
PC0..PC3 meines Mega8 geklemmt habe.

Will das Display jetzt ansteuern. Das klappt Ziffernweise
ganz gut: Ich lege eine Zahl zwischen 0 und 9 auf PortC,
selektiere eine Ziffer der Anzeige indem ich einen der restlichen
Pins PC4..PC7 auf 1 setze, kurz warte und die 1 wieder lösche.

Die Ziffer bleibt im Latch erhalten und wird fröhlich angezeigt.
Also bisher geht das. Kann auch danach eine andere Zahl
auf eine ande Displaystelle schreiben, ohne dass die zuerst geschriebene 
Zahl verschwindet.

Jetzt das 1. Problem: Ich will den Inhalt eines Registers auf das 
Display ausgeben. Dazu muss ich ja diese Zahl im Register zerlegen, um 
jeder Stelle meines Displays (1000er, 100er, 10er, 1er) mitzuteilen, was 
diese jeweils anzeigen soll. Wie würdet ihr das machen ?

Zur Info: Bei mir hängts beim Wissen um Assembler:

* wie definiere ich Variablen
* wie nutze ich diese (welche befehle/rechenarten darf ich
  anwenden)
* wie weise ich einer variablen einen Wert zu ( also das
  Ergebnis einer Rechnung)

Jetzt das 2. Problem dazu:
will einen 10-Bit AD Wert ausgeben: was muss ich da zusätzlich noch 
machen, um 10 Bit-Werte aus mein Display auszugeben ??


Jeder Vorschlag ist willkommen, auch wenns nur
allgemeine Tips zu Variablen bei ASM sind.

Auf wunsch kann ich auch mal den groben Plan des
Displays posten, falls ichs schlecht erklährt habe.

Vielen Dank im Voraus !!!

von Peter D. (peda)


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Hi,

hier eine Applikation, die benutzt das "Division durch 10 Verfahren", um 
eine 16-Bit Zahl darzustellen:

http://www.specs.de/users/danni/avr/soft/dcf77/index.htm

Die eigentliche Routine:

http://www.specs.de/users/danni/avr/soft/dcf77/dec_out.inc


Daneben gebräuchlich ist noch das Subtraktionsverfahren durch 10^n , ... 
10^2, 10^1 und das packet-BCD-Additonsverfahren.

Viele Wege führen zum Ziel.


Grundsätzlich würde ich aber nochmal die Realisierung überdenken:

Der Einsatz eines Microcontrollers erfolgt eigentlich, um möglichst viel 
Hardware einzusparen und durch Software zu ersetzen. D.h. solche 
Aufgaben, wie 7-Segment-Darstellung würde er liebend gerne mit 
übernehmen.

Deshalb besteht die quasi Standardschaltung für ein 4-stelliges 
LED-Display aus 4 Digittreibertransistoren und 8 
Strombegrenzerwiderständen, den Rest macht alles der Microcontroller im 
Multiplexbetrieb. Es werden 4+8=12 Portpins benötigt.

Der Verzicht auf externe Dekoderchips hat auch den Vorteil, daß 
beliebige andere 7-Segmentkombinationen (z.B. "-AbCdEF") dargestellt und 
führende Nullen ausgeblendet werden können.


Peter

von Kutschenegger (Gast)


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Habe einen Sourcecode bei AVR ASM Tutorial gefunden,
dieser soll binär nach bcd hinbekommen. Aber der ist
wohl zu kompliziert für mich... wie wende ich den an?
Welche Registerdefinitionen muss mein programm jetzt
zusätzlich enthalten ? Wie rufe ich die Funktion auf ?
Es folgt der original Quelltext:

;                   Von binär nach BCD
;
; Bin2ToBcd5
; ==========
; wandelt 16-Bit-Binärzahl in 5-stellige BCD-Zahl um
; Aufruf: 16-Bit-Binärzahl in rBin1H:L, Z zeigt auf die
;   erste Stelle der BCD-kodierten Resultats
; Stellen: Die BCD-Zahl hat exakt 5 gültige Stellen.
; Rückkehr: Z zeigt auf die höchste BCD-Stelle
; Benötigte Register: rBin1H:L (wird erhalten), rBin2H:L
;   (wird nicht wieder hergestellt), rmp
; Aufgerufene Unterroutinen: Bin2ToDigit
;
Bin2ToBcd5:
  push rBin1H ; Rette Inhalt der Register rBin1H:L
  push rBin1L
  ldi rmp,HIGH(10000) ; Lade 10.000 in rBin2H:L
  mov rBin2H,rmp
  ldi rmp,LOW(10000)
  mov rBin2L,rmp
  rcall Bin2ToDigit ; Ermittle 5.Stelle durch Abziehen
  ldi rmp,HIGH(1000) ; Lade 1.000 in rBin2H:L
  mov rBin2H,rmp
  ldi rmp,LOW(1000)
  mov rBin2L,rmp
  rcall Bin2ToDigit ; Ermittle 4.Stelle durch Abziehen
  ldi rmp,HIGH(100) ; Lade 100 in rBin2H:L
  mov rBin2H,rmp
  ldi rmp,LOW(100)
  mov rBin2L,rmp
  rcall Bin2ToDigit ; Ermittle 3.Stelle durch Abziehen
  ldi rmp,HIGH(10) ; Lade 10 in rBin2H:L
  mov rBin2H,rmp
  ldi rmp,LOW(10)
  mov rBin2L,rmp
  rcall Bin2ToDigit ; Ermittle 2.Stelle durch Abziehen
  st z,rBin1L ; Rest sind Einer
  sbiw ZL,4 ; Setze Zeiger Z auf 5.Stelle (erste Ziffer)
  pop rBin1L ; Stelle den Originalwert wieder her
  pop rBin1H
  ret ; und kehre zurück
;
; Bin2ToDigit
; ===========
; ermittelt eine dezimale Ziffer durch fortgesetztes Abziehen
; einer binär kodierten Dezimalstelle
; Unterroutine benutzt von: Bin2ToBcd5, Bin2ToAsc5, Bin2ToAsc
; Aufruf: Binärzahl in rBin1H:L, binär kodierte Dezimalzahl
;   in rBin2H:L, Z zeigt auf bearbeitete BCD-Ziffer
; Rückkehr: Ergebis in Z (bei Aufruf), Z um eine Stelle er-
;   höht, keine Fehlerbehandlung
; Benutzte Register: rBin1H:L (enthält Rest der Binärzahl),
;   rBin2H (bleibt erhalten), rmp
; Aufgerufene Unterroutinen: -
;
Bin2ToDigit:
  clr rmp ; Zähler auf Null
Bin2ToDigita:
  cp rBin1H,rBin2H ; Vergleiche MSBs miteinander
  brcs Bin2ToDigitc ; MSB Binärzahl kleiner, fertig
  brne Bin2ToDigitb ; MSB Binärzahl größer, subtrahiere
  cp rBin1L,rBin2L ; MSB gleich, vergleiche LSBs
  brcs Bin2ToDigitc ; LSB Binärzahl kleiner, fertig
Bin2ToDigitb:
  sub rBin1L,rBin2L ; Subtrahiere LSB Dezimalzahl
  sbc rBin1H,rBin2H ; Subtrahiere Carry und MSB
  inc rmp ; Erhöhe den Zähler
  rjmp Bin2ToDigita ; Weiter vergleichen/subtrahieren
Bin2ToDigitc:
  st z+,rmp ; Speichere das Ergebnis und erhöhe Zeiger
  ret ; zurück
;
; ***********************************************

von tbrandner (Gast)


Angehängte Dateien:

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hallo zusammen,

anbei ein datasheet über einen led-display driver, der bis zu 8-stellige 
anzeigen realisieren kann, und ganz einfach seriell angesteuert wird ...

ich glaube, das ist die einfachste lösung eines numerischen 
led-displays,

thomas

von Matthias (Gast)


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Hi

@peter

so einfach ist es dann doch wieder nicht. Wenn du 8 Digits multiplexen 
willst mußt du durch jedes Segment den 8-fachen Strom jagen. Also statt 
20mA 160mA um die gleiche Helligkeit zu erreichen (ein bischen weniger 
tuts meist auch). Da brauchts dann noch einen zusätzlich Treiberbaustein 
wie z.B. der ULN2803

Matthias

von Peter D. (peda)


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@Matthias,

hier ist ja auch niemals von 8 Stellen die Rede, sondern von 4.

Ich multiplexe ganz normale Displays, mit 150 Ohm Vorwiderstand bei 4 
Stellen und die sind hell genug.

Ich habe dann mal high-efficient Displays eingesetzt, die waren noch mit 
1kOhm Vorwiderstand hell genug.

Kann aber durchaus sein, daß irgendwelche Uralt-Displays bei 20mA/4 zu 
dunkel sind.
Für Bastlerschaltungen muß man die 20mA auch nicht so genau nehmen.
Ich habe sogar schon Schaltungen gesehen, wo die 
Strombegrenzerwiderstände völlig weggelassen wurden. Von so hoher 
Überlastung des Kontrollers rate ich aber dringend ab. Man weiß sonst 
nie, ob ein Fehler in der Hardware oder in der Software begründet ist.


Peter

von Matthias (Gast)


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Hi

ich hab hier auch ein Display mit 4 Stellen was mit 20mA Segmentstrom 
arg dunkel ist. Ist aber wahrscheinlich Ansichtssache und vom 
Einsatzzweck abhänig. Ich nehm etwa 50mA Segementstrom. Das ist mir für 
den AT dann doch etwas viel. Und die 44 Cent kann ich grade noch 
investieren.

Matthias

von Heiko (Gast)


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Hallo,

ich habe dein Problem bereits in die Praxis umgesetzt.
4 7Segment-Anzeigen werden direkt vom AT90S4433 angesteuert, wobei an 
Port D die Katoden der 7Segment-Anzeigen parallel angeschlossen  sind 
und an PC1-PC3 die Anoden jeweils über eine Transistor-Treiberstufe 
angeschlossen sind.
Die einzelnen Anzeigen werden nacheinander mit einer Frequenz von 50 Hz 
angesteuert (flimmerfrei).
Ich habe für jede Stelle ein Register reserviert, dass dann  nur 
ausgelesen und direkt angezeigt wird. Die Darstellung der Ziffern 
erfolgt über andere Register, in denen die Konfiguration des PORT D für 
die Darstellung der jeweiligen Ziffer fest gespeichert ist. Helligkeit 
ist kein Thema dabei, da die Anzeigen gepulst angesprochen werden und so 
keine grosse Last für den AVR anliegt.

Du kannst dir das Projekt unter www.thelastinstance.de genauer 
betrachten.

MfG Heiko

von Matthias (Gast)


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Hi

ohne dich kritisieren zu wollen aber:
Die Ansteuerung der Anoden über NPN-Transistoren (T1 -T4) ist nicht 
besonders toll. Entweder funktioniert das garnicht oder in den 
Transistoren entsteht unnötige Verlustleistung. PNP ist an dieser Stelle 
viel besser.

Matthias

von Peter D. (peda)


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@Matthias,

im Gegenteil, der Basisstrom fließt mit durch die Anzeigen, d.h. Du 
brauchst etwas weniger Strom.

Da der Eingang einer Kollektorschaltung hochohmig ist, braucht man auch 
die Basisvorwiderstände R18..R21 nicht.

Auch sind die Transistoren nicht in der Sättigung und somit kommt es bei 
hoher Multiplexfrequenz nicht zu Schattenziffern, bzw. man braucht keine 
Pausen beim Umschalten der Digits.

Es fallen nur die 0,7V UBE am Transistor ab, was aber bei 5V keine Rolle 
spielt. Die hätten man ja sonst in R6..R12 mit vernichtet.

Ich mache das auch gerne so.


Die Schaltung ist so gut, die könnte von mir sein.
Ich hätte aber den TINY26 genommen und damit den Quarz eingespart. Die 
2% Genauigkeit des internen RC-Oszillators sollten reichen.


Peter

von Kutschenegger (Gast)


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Okay, ich sehe ihr habt viel Fantasie, was die
Hardwareseite angeht. Ich benutze den CD4543 und
ganz normale 7 Seg Displays. Brauche keine
Vorwiderstände oder Transistorstufen mehr, da
der Chip am Steuereingang nur einige µA benötigt
und am Ausgang Konstantstromquellen zur Verfügung
stehen. Durch die Latches des CD4543 kann ich alle
Displays einzeln schreiben oder löschen, ohne eine
andere Ziffer zu beeinträchtigen. Ich weiss ja
gar nicht, was ihr da noch alles basteln müsst, der
chip kostet inkl. Display unter 1 Euro und braucht
nur simpel verdrahtet werden.

Mich wurmt viel mehr die Softwareseite: Die
Ansteuerung kriege ich im AVR-Assembler bisher für
2 Digits perfekt hin. (00 bis 99) Eine 8 Bit BIN2BCD ,welche ich 
einigermassen gut verstanden habe um sie anzuwenden,
hilft mir dabei. Problem sind größere Zahlen.
Ich brauche die 8 Bit Routine in 16 Bit ! Ich habe alles
abgesucht. Selber kriege ich das nie hin. Ich habe letztendlich eine 
gefunden, die 16Bit bin2Bcd schafft,
aber es werden gepackte BCDs erzeugt und nicht einfache
(1 byte pro Ziffer).

Jetzt müsste sich jemand von euch finden, der mir eine
16Bit bin2bcd (ungepackte BCDs) besorgen kann, oder jemand,
der ein Progrämmchen auf Lager hat, welches gepackte bcds in ungepackte 
umwandelt.

Wenn jemand eine (für mich überschaubare) Routine findet,
bitte dringend posten. Ich verliere langsam den Mut zum
Weiterprogrammieren ! Es gibt vielleicht auch Finderlohn!

von Schmittchen (Gast)


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> gepackte bcds in ungepackte umwandelt
> Selber kriege ich das nie hin.
Doch, doch.
Was ist der Unterschied zwischen gepackten und ungepackten BCDs? Wie 
lassen sich die beiden in einander überführen?

Beispiel:
du willst aus: 0x64 -> 0x06 und 0x04 machen.
0x64->0x04 (die 6 ausblenden)
0x64->0x06 (die 6 vier Stellen binär (oder eine Stelle dezimal) nach 
rechts schieben).

Stichworte:
Schieben (shr) und Ausmaskieren/"Ausblenden" (andi...)

> Es gibt vielleicht auch Finderlohn!
Nach dem 3Zeiler darfst du dir den dann selbst genehmigen.

Schmittchen "eigentlich ist dieses Forum nur für Diskussionen zu 
bestehendem Code -> Das Allgemein-Forum triffts besser"

von Peter D. (peda)


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@Kutschenegger,

ach so, Du meintest LCDs und nicht LED-Anzeigen, da der CD4543 ja ein 
LCD-Treiber-IC ist.

Dann brauchst Du natürlich auch keine Strombegrenzerwiderstände, da die 
LCDs ja spannungsgesteuert sind. Aber Du must einen Takt an den 
Phase-Anschluß (Pin 6) legen, da LCDs Wechselspanung benötigen, sonst 
gehen sie kaputt.


Für LEDs ist der CD4543 aber völlig ungeeignet, da er nur für 0.51mA 
spezifiziert ist.
Bzw. Du verwendest Low-Current-Anzeigen und Vorwiderstande 10kOhm je 
Segment.

Ohne Begrenzerwiderstände wird er total überlastet und dürfte sehr bald 
dem beim Kurzschluß von CMOS-ICs auftretenden Thyristoreffekt zum Opfer 
fallen.



Peter

von Andreas Kutschbach (Gast)


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@Peter
Ja, das dachte ich auch, bevor ich es nun genau weiss:
die cd4543 werden tatsächlich ausdrücklich als LCD-Steuerungen
verkauft. Ich habe allerdings vor einiger Zeit bei einem
Praktikum an meiner FH einen Versuchsaufbau vorgesetzt
bekommen, bei dem LED-Displays damit angesteuert wurden.
Habe mich gleich dazu entschlossen, auch eine Display-
ansteuerung zu basteln. Diese habe ich nun fertig; sie
läuft bei mir seit 6 Wochen im Dauerbetrieb:
Habe 7Seg Display "dfk201" (Grün,13mm ziffernhöhe) angeschlossen; Die 
Helligkeit ist perfekt und die
ICs werden nicht mal ein bisschen warm... Ich kann euch
das auch echt empfehlen.Allein weil dieser IC total günstig
zu haben ist. (ca.30 ct @ Reichelt), während ein "CC3161" IC
glatt 2 Euros und mehr kostet und auch nicht mehr macht.
(Ich brauche die Buchstaben A..F ja gar nicht)

@Schmittchen
Ich muss mich echt bedanken. Hab den Wald vor Bäumen nicht
gesehen :-)  Dann habe ich auch nicht mehr das Problem, dass
die HEX-zahlen sich von den Dezimalen unterscheiden.
Hast was gut bei mir.


MfG

von Peter D. (peda)


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Na klar, die an der FH müssen es ja besser wissen, als der Hersteller 
des ICs selbst :-)

Hauptsache, Du benutzt solche Edelbastlerlösungen nicht für Geräte, die 
Du kommerziell vermarkten willst.

Überlast heißt auch nicht, daß der Chip außen heiß wird. Es reicht, wenn 
der nur wenige µm³ kleine Transistor im Chip heiß wird. Die Wärme 
verteilt sich aufs ganze Gehäuse, d.h. außen spürst Du natürlich nichts. 
Nur die Lebensdauer geht in den Keller.

Billiger als die billigsten ICs sind immer noch gar keine zusätzlichen 
ICs.
Also z.B. die Schaltung mit den 8 Widerständen und 4 Transistoren 
(8*2+4*7=44Cent).


Peter

von Wilfried Nesensohn (Gast)


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Im datenblatt des CD4543 steht doch ausdruecklich dass er auch fuer LEDs 
geeignet ist, besser noch: dafuer muss man nichtmal im datenblatt 
nachschauen. siehe auch

http://focus.ti.com/docs/prod/productfolder.jhtml?genericPartNumber=CD4543B

Ganz nach dem Motto "Wenns der Hersteller sagt sollts auch stimmen"

mfg

von Peter D. (peda)


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Man sollte Datenblätter doch lieber ausdrucken, ich habs am Bildschirm 
glatt übersehen :-(

Es ist kein Maximalstrom angegeben, so daß er auch nicht überschritten 
werden kann.
Typisch sind 3mA bei 5V angegeben, was für nicht zu unempfindliche LEDs 
ausreichen kann.
Damit sind auch die max 500mW eingehalten (7*3mA*5V=105mW), also dieser 
Chip geht nicht kaputt :-)

Jeder kann sich mal irren, aber dazu ist ja so ein Forum auch da, um 
sowas zu klären.


Ich habe andere ICs der 4000-Serie bei 15V betrieben und da sehr 
schlechte Erfahrungen auch bei nur kurzzeitiger Überlast gemacht. 
Deshalb meine Bemerkungen.


Peter

von Andreas Kutschbach (Gast)


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Hmm... IC der 4000er Serie an 15 V ? Ich glaub nicht,
dass das notwendig ist. Der IC tut mir leid; ich kannte
bisher nur CMOS-Bausteine, welche mit 5V laufen.
(ist ja eigentlich auch logisch, da CMOS-Standard 5V ist)
Naja, wird schon einen Grund gegeben haben. Vielleicht
gibts auch 4000er ohne CMOS-Bauweise. Schwamm drüber.

Zu den 4543ern: Man fährt mit dem relativ geringen diff. Flusswiderstand 
des jeweiligen LED-Segments nicht zwangsläufig
im Sättigungsbereich der Ausgangsstufe des ICs, sondern die interne 
Strombegrenzung pro Ausgang/Eingang liegt bei 3,7mA und ist die 
limitierende Größe. Wenn ich einen Ausgang kurzschliessen würde, könnten 
auch nur 3,7mA fließen.
Ich erinnere mich da düster an Strombegrenzungsschaltungen
mit Transistoren, deren Basisstrom vom Kollektorstrom gesteuert wird. Da 
kann man so lange kurzschließen wie man
will, kaputt gehen kann da nix.

Aber, ich kann mich irren. Falls schon mal jemand eine
solche 4543er Ausgangsstufe überlastet hat, nehme ich meine Aussagen 
zurück. Ich kann ja auch nicht mehr wissen, als
das meine Erfahrung mich gelehrt hat.

Sicher sind 3,7mA zum leben zu wenig und zum sterben zu viel,
aber meine doch recht großen Displays (korrekte Bez: D302PAI
von Telefunken) begnügen sich damit und sind sehr gut ablesbar.


Übrigens: Die angabe einer Toleranzklasse zB. "500mW" ist,
soweit ich weiß, nicht Maßgebend für den Maximalstrom. Ich wäre 
natürlich froh, wenn ich so viel Strom dort raus saugen dürfte. Ich 
glaube es geht da um die Chip-Gehäuse und
wieviel das Gehäuse vom Chip her (Überschusswärme) übernehmen
kann. (Das hängt nur von der Bauform des Gehäuses und
vom Chipvolumen ab.)



Alle Klarheiten beseitigt ?
MfG

von Matthias (Gast)


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Hi

4000er Logik kann üblicherweise von 3-15V absolut problemlos versorgt 
werden. Die 400er waren die CMOS-Gegenstücke zu den TTL's der 74er 
Reihe. Schrecklich langsam, und die ersten noch schrecklich empfindlich 
gegen ESD (keine Schutzdioden am Eingang) Heute gibt es einige dieser 
Reihe als 74HC4XXX in der 5V-CMOS-Technik.

Matthias

von Andreas Kutschbach (Gast)


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Damit bin ich einverstanden. Ich kannte halt díe
CMOS-Baureihe nur im 5V-Betrieb. Aber dennoch
kann man zusammenfassend sagen: der CD4543 ist,
soweit ich das bisher gesehen habe, eine extrem
günstige alternative (kostet mittlerweile bei
Texas Instr. 10ct/Stck) zu anderen BCD Decodern/Treibern
für 7 Seg Displays. Wers gern Kräftig hell mag, kann
ja Transistoren nachschalten.

Aber ich frag mich, was passiert, wenn man die Versorgungsspannung des 
ICs von 5V auf 10V anhebt ?? Dann sollte ja eigentlich mehr Strom 
fließen, der mehr
Licht entlockt. Geht das denn so einfach ??

Ich vermute, wenn das geht, dann gibt es tatsächlich
die Möglichkeit den Chip zu zerstören. (ich traue
dem Teil nicht mehr als 20mA pro Segmentausgang zu.

Die Frage ist aber: würde es was bringen ?
Wie seht ihr das ?

von christ (Gast)


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hmmm...

>Wers gern Kräftig hell mag, kann
>ja Transistoren nachschalten.
>Aber ich frag mich, was passiert, wenn man die Versorgungsspannung
>des ICs von 5V auf 10V anhebt ?? Dann sollte ja eigentlich mehr Strom
>fließen, der mehr Licht entlockt. Geht das denn so einfach ??

aber ja, für kurze Zeit... je höher der Strom, desto höher die
Verlustleistung, gell???

Die CD... bzw. HEF, HCF etc. war keinesfalls als Gegenstück der
54/74'er TTL-Serie gedacht (total unterschiedliche Pinouts, meist
unterschiedliche Schaltungen etc.); erst die 74HC(T)xxxx-Serie bringt
CMOS-Chips die gegen gleichnamige TTL's austauschbar sind.
Einer der großen Vorteile war eben der große Spannungsbereich (3-15V;
ich kenne sogar eine CMOS-Serie -- MMCxxxx -- die bis 18V spezifiziert
war!!!); niedrige Spannung für langsame Schaltungen => niedrige
Stromaufnahme, hohe Spannung für schnelle Schaltungen => hohe
Noise-Immunität (pour les connaisseurs - es gab irgendwann sogar eine
"langsame störsichere Logikfamilie" -- FZHxxx von Siemens -- die
sogar bis 24V spezifiziert war - immer aus Gründen der
Noise-Immunität).
Aber all das ist Geschichte... Ansonsten gebe ich Danni Recht - bei so
wunderbaren Controllern, die bis 40mA Strom per Pin "sinken" können,
ist jeder zusätzliche Chip hinausgeschmissenes Geld, vorausgesetzt die
Ports reichen aus... Preise von teilweise über 8 EUR für Chips a la
ICM7219 sind total unbegründet, ich habe einen 90s1200 für ca. 60 Cent
gekauft... Andererseits wird durch den Einsatz eines solchen Chips
MASSIV an CPU-Leistung und Code-Speicher gespart, => es lohnt sich
möglicherweise doch...

@Kutschenegger: na ja, die VQE24's müssen auch irgendwo verbraten
werden, gell?

von Eichhorn Werner (Gast)


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Würde mich für dein selbstgebasteltes Display interresieren. Könntest
du/ihr mir eine Schaltung für so ein 4 - stelliges Display schicken.
Köntte mich revanchieren indem ich euch beim Schreiben einer Source im
Assembler helfe. Kenne mich ziemlich gut aus.

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