Forum: HF, Funk und Felder Technische Unterlagen KW-Therapiegerät TUR KW4-1


von PSblnkd (Gast)


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Im www.industriesalon.de existiert ein Diathermiegerät, d.h. ein 
Kurzwellen-Therapiegerät Typ KW4-1 vom ehemaligen VEB Transformatoren- 
und Röntgenwerk Dresden. Dieses Gerät, ursprünglich für 
Physiotherapiezwecke in der Medizin gedacht, ist leider nicht ganz 
vollständig (siehe Bilder). Wir möchten allerdings für 
Demonstationszwecke zur Wirkungsweise von HF dieses Gerät wieder in 
Betrieb nehmen.
Leider fehlen uns alle technischen Unterlagen dazu - insbesondere 
Schaltplan, Bedienungsanleitung oder gar Service-Anleitung.

Kann uns da jemand helfen?

Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von Rainer V. (rudi994)


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PSblnkd schrieb:
> Grüsse aus Berlin

Grüße zurück aus K am R. Letzte Möglichkeit wäre, bei Schaltungsdienst 
Lange in Berlin nachzufragen.

von Ralph M. (rm2)


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Hallo,

schon mal im Computermuseum Halle nachgefragt?

Da gibt es so ein Gerät:

http://9hal.ath.cx/usr/digital-ag/projekte/andere/museum/TUR_KW4-1e.jpg



mfg ralph

von Udo S. (urschmitt)


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Kann mir irgendwer sagen was die roten "Grabkerzen" mit den weissen 
Keramikisolatoren sein sollen?
Leidener Flaschen?

von foo (Gast)


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>Kann mir irgendwer sagen was die roten "Grabkerzen" mit den weissen
>Keramikisolatoren sein sollen.

Keramikkondensatoren, was sonst.
Der Blumentopf ist innen metallisiert und aussen metallisiert und 
dazwischen sind ein paar Millimeter keramisches Dielektrikum.
Typischer Weise müssen diese Kondensatoren HF-Spannungen in der Gegend 
von 10kV  aushalten, und bei 27MHz fliessen  dann auch schon bei 30pF 
ein paar Dutzend Ampere. Entsprechend solide müssen die Anschlüsse sein, 
die ja auch noch mit dem Skineffekt zu kämpfen haben.

>ist leider nicht ganz vollständig (siehe Bilder)
Ausser den Abschirmblechen für die die Löcher der Befestigungsschrauben 
ja noch zu sehen sind, sehe ich nichts, was fehlt.

Ich hatte mal ein ähnliches Gerät aus Westdeutscher Produktion.
Da war eine deutlich größere, ebenfalls strahlungsgekühlte, Röhre drin, 
die sogar ganz ohne Gleichrichter im Halbwellenbetrieb lief.
Iirc lieferte der Trafo gut 4kV~.

Der Tankkreis war, wie hier, fest abgestimmt (auf 27,12MHz) und koppelte 
durch ein etwa Bierdeckel großes Loch auf den symmetrischen 
Ausgangskreis.
Dessen Induktivität hatte bei vielleicht 1/3 zwei symmetrische 
Anzapfungen, die zu den beiden Steckbuchsen für die Applikatoren 
führten.

Die Anpassung an die Last erfolgte mittels eines vom Bedienpanel zu 
bewegenden Plattenkondensators.
Bei dem gezeigten Gerät wer
den das die Platten mit Kugellager an der kupferfarbenen Spule sein. 
Anpassung wurde mit einem Amperemeter am Hochspannungstrafo angezeigt.

Zur Leistungseinstellung wurde einfach mit einem dicken Drahtpoti die 
Heizung der Röhre reduziert und an einem Voltmeter angezeigt.
Die thorierten Wolframkathoden halten das aus.

von foo (Gast)


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>sehe ich nichts, was fehlt.
Ach ja, ich habe den Wald vor Bäumen nicht gesehen.
Die zweite Röhre fehlt.
Das war ein Gegentakt-Oszillator, vermutlich Huth-Kühn Schaltung.

von PSblnkd (Gast)


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@foo
Da hast Du immer noch nicht richtig hingeschaut:
Die besagten "roten Blumentöpfe" - richtig 
Hochleistungs-Keramikkondensatoren hängen einseitig in der Luft, d.h. 
sind nicht angeschlossen. Wir haben da noch zwei Drosselspulen auf 
Keramikkörper gefunden, die auch irgendwie darein gehören.
Und ganz unten in dem offensichtlichen "Steuergerät" fehlt wenigsten 
noch eine Miniaturröhre - Typ unbekannt.
Die zweite Senderöhre - Typ SRS326 - ist auch vorhanden. Ob die 
allerdings noch i.O. ist, wird sich erst bei der Inbetriebnahme ergeben.

@Ralph Müller
Danke für den Tip - das werde ich machen.


Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von afusven (Gast)


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Hallo PSblnkd,

ich bekam gestern einen Anruf deswegen. Gerade habe ich die Schaltung 
kopiert, eine Serviceanleitung habe ich auch noch.

MfG Afusven

von RECHENWERK Computermuseum Halle (Gast)


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Hallo!
Wie haben zwei unterschiedliche Versionen dieses Gerätes, ein älteres in 
weiß und ein jüngeres in hellblau. Leider fehlen sämtliche Unterlagen. 
Wir wären auch sehr an digitalisierten Unterlagen interessiert und 
würden im Gegenzug Fotos, Vergleichsmessungen etc. anbieten, wenn Euch 
das bei der Reparatur hilft.

Tschüß
Sebastian Czech

www.digital-ag.de.vu

von PSblnkd (Gast)


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@afusven
Das ist sehr interessant! - Wie komme ich da ran?
Wie Sebastian schreibt, gibt es offensichtlich wenigstens zwei Versionen 
mit der gleichen Typenbezeichnung. Bei unserer ist die 
Steuerungselektronik noch Röhren-bestückt...

@RECHENWERK Computermuseum Halle
Habt Ihr schon mal in's Innere der Geräte geschaut - inwieweit 
unterscheiden die sich untereinander und ggf. von unserem?

Ach so - Kontakt über meine HP: www.ps-blnkd.de/Impressum.htm


Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von PSblnkd (Gast)


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Hallo Afusven,

bitte melde Dich bei mir (www.ps-blnkd.de/Impressum.htm) doch mal wegen 
den von Dir in Aussicht gestellten Unterlagen (Datum: 10.10.2014 09:43).

Grüsse aus Berlin


PSblnkd

von Holm T. (Gast)


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Ich habe mal so ein Ding demontiert, eventuell sind defekte Teile also 
noch da.

Für Apothekenpreise wie beim Industriesalon üblich, würde ich die 
natürlich auch abgeben..

Im Meiner Kiste steckte aber noch eine automatische Abstimmung mit LE83 
und einem Ferrarismotor, der Netz(Anoden)trafo sah auch völlig anders 
aus.

Gruß,

Holm

von FLAVE (Gast)


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Ich hab vor ein paar Tagen ein solches Gerät bekommen. Hier die Pläne 
auf russisch.

von Jonathan Schilling (Gast)


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Hi,

ich habe in der Zwischenzeit eine deutsche Original-Version der 
Anleitung bekommen und würde diese hier gerne teilen.

Viele Grüße,
 Jonathan

von Jonathan Schilling (Gast)


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... und weiterhin die Pläne für eine "Wirbelstromelektrode", Typ WE

von Frank (antipodus)


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Hi,
ich habe mal solch ein Gerät zerlegen dürfen und habe mir den Oszillator 
mit den zwei stahlungsgekühlten SRS326 300W Sendetrioden aufgehoben.
Anbei ein Bild von dem Oszillator…

von Frank (antipodus)


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Und ein weiteres Bild…

von Frank (antipodus)



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Der L-C Gegentaktoszillator wird laut Schaltplan (Dank an Jonathan) mit 
570V…3000V Wechselspannung versorgt, je nach gewünschter 
Ausgangsleistung. Maximal 500W HF sind möglich. Die Frequenz des 
Oszillators beträgt 27,12MHz.
Die Abnahme der HF erfolgte durch eine Koppelschleife, die mechanisch in 
die große Spule eingetaucht wurde.

Ich habe mal nur die Röhren beheizt (je 7V / 8,5A), das gibt ein 
stimmungsvolles Licht…

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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27,12 MHz 0,6% Da freuen sich aber die CB-Funker. Ich dachte, die 
Bestrahlungsgeräte arbeiten eher auf 434 MHz und stören 
70cm-Relaisfunkstellen.
Na dann gute Besserung für das "Behandlungsobjekt". Ohne diesen Absorber 
darf das Gerät nicht betrieben werden.

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