Hallo, bislang löte ich SMD Käfer immer mit der Hand ein, aber das ist schon ganz schön nervig und ich möchte nun mal einen Schritt weitergehen. Zum Verständnis und damit ich mir nichts falsches kaufe, habe ich noch ein paar Fragen. Die sind zwar alle hier schonmal beantwortet worden, aber teilweise widersprechen sie sich, daher frage ich lieber nochmal nach. a) Nachdem ich hier so viel von Pizzaöfen etc. davon gelesen habe, möchte ich versuchen, meine Platinen im normalen Backofen zu löten. Könnte das klappen, oder stinkt das eher zum Himmel, so dass ich das lieber lasse - gibt sonst nur Ärger von "ihr wisst schon wem" ;-) b) Hat schonmal jemand versucht, mit einem alten Bügeleisen zu Löten? Müsste doch bei kleinen Platinen machbar sein, oder (Bügeleisen mit der Fläche nach oben legen und Platine drauflegen)? Evtl. mit Dimmer um das Eisen langsam auf Temp. zu bringen. Geht natürlich nur, wenn die Rückseite der Platine unbestückt ist. c) Nun aber zu den wichtigsten Fragen: 1) Ich brauche für so etwas ja wohl Lötpaste. Wieviel Paste geht denn für einen, sagen wir TQFP-64 drauf (also z.B. ein ATMega128)? In z.B. dem Reichelt Artikel CR 44 (für 13,15 Euro) sind 10 Gramm. Wenn ich für einen Chip z.B. 0,5 Gramm brauche, sind das 20 Chips pro Einheit also 65 cent jeweils. Nicht gerade geschenkt.... Applikation: Einfach quer über alle Pads ziehen, oder? Ich lese hier auch von Pad-"Maske" erstellen, hat das drüberziehen über alle Pads einen Nachteil? 2) Brauche ich neben Lötpaste auch noch Flussmittel o.ä. wenn ich mit Backofen etc. löte? 3) Bislang habe ich die Pins immer einzeln gelötet - statt Ofen möchte ich evtl. auch mal versuchen, wie hier beschrieben, den Lötkolben "drüberzustreichen" und evtl. Brücken dann später mit Entlötlitze zu entfernen. Dafür brauche ich dann Flussmittel, oder? Ist Reichelt "EDSYN FL 22" dann das richtige? Greift Flussmittel nicht mit der Zeit die Platine an ? Fragen über Fragen. Ich weiß, ums probieren komme ich nicht rum, aber ich möchte vermeiden, mir für 50 Euro irgendwelches Zeug zu bestellen, was ich nicht brauchen kann oder was qualitativ unbrauchbar ist. Danke im voraus für die Hilfe Eddie
Suche mal hier im Forum - das wurde genug geschrieben dazu. Also Löten mit einen Bügeleisen würde ich mal sagen, lieber nicht! Ich denke da, das es zu einer teiweisen Ablösung Kupfer Kaschierung kommt kann.
Hi, warum holst du dir nicht einfach erst mal einen Lötfön? verzinnen must du die Pad's eh, denn für die Lötpaste wirst du eine Maske benötigen, die normalerweise aus einer Art Gewebe mit freien stellen oder einer Blechschicht mit ausgelaserten Pad's besteht, beides wird sicher in der eigen Herstellung eine Qual und macht mehr Arbeit als das einzelne Verzinnen. Einfach mit dem Lötkolben über die Pins gehen und dann die Schlüsse entfernen würde ich dir auch nicht raten, da es auch eine sehr mühselige Arbeit ist die Schlüsse da wieder raus zu bekommen und ist am ende mal wieder mehr aufwand als die Pins einzeln zu Löten. Ich weis ja nicht ob du da eine Massenproduktion im Ofen starten willst, aber für den Anfang um das ganze zu vereinfachen empfehle ich den Lötfön, da geht auch ein Heißluftfön aus dem Baumarkt mit Aufsatz, dieser sollte jedoch höchstens 1cm sein und das Ganze sollte regelbar sein. Solltest du es im Ofen probieren, mach die Umluft aus :)
Hi, @Pöschi: Hast du schonmal versucht, mit dem Loetkolben einfach ueber die Pads zu gehen? Das funktioniert naemlich besser, als man glaubt. Mann muss nur mal ein bischen Mut aufbringen udn das ganze mit genug Flussmittel und einer nicht zu kleinen und mit genug Zinn besetzten Loetspitze ausprobieren. Wer mehr als 2 Platinen auf einmal loetet spaart dabei eine Menge zeit und Nerven. Ein bischen uebung gehort schon dazu, aber wenn man es richtig macht muss man sogut wie keine Bruecken mehr entfernen. Das einzige, was mir negativ aufaellt ist, dass das Zinn aufgrund des vielen Flussmittels die Leitebahnen, die vom Chip weggehen, stark verzinnt, was optisch nciht so schoen aussieht. @Erdal: Soweit ich das seheh sollten diese "No-Clean" Pasten und Flussmittel kein Problem in Sachen haltbarkeit der Platine darstellen. Zur Sicherheit sollte man die Platine allerding noch mitz einem Losungsmittel reinigen. Gruss Tobias
Mit einer "Holkehle-Lötspitze" geht das "rüberziehen" perfekt. Da muss man keine einzige Brücke entfernen. Mit einer normalen Lötspitze geht es mit etwas Übung auch erstaunlich gut. Das A&O bei dieser Geschichte ist: Viel Flußmittel. Das viele Flussmittel kann man nach dem Löten mit Spiritus oder Isopropanol problemlos entfernen. Absolut jeden den ich kenne, aber wirklich jeder, der einmal diese "rüberzieh-Technik" probiert hat, macht es hinterher so. Es geht wirklich so einfach und die Ergebnisse sind sehr gut. Am besten ca. 20 billige Bauteile in SO16 kaufen, ich habe irgendeinen LM324 (oder so) verwendet, das war bei Reichelt der billigste, und eine Testplatine machen. Wenn Du 20 solcher SO16 mit der Technik gelötet hast, beherscht Du es und Du frägst Dich danach, warum Du das nicht schon früher probiert hast. Danach hast Du auch keinen Respekt mehr vor 0.8 mm Pitch und dergleichen.
hm ok, Überziehtechnik hab ich wirklich noch nicht probiert. Ich Löte SMD auf Arbeit mit Heißluft und Mikroskop ;-) und weiß nur das Schlüsse an TQFP und MLF Bauteilen ziemlich hartneckig seien können. Aber gut mal lernt ja nie aus, also werd ich bei Gelegenheit auch mal die Überziehtechnik an einer Schrottplatte probieren.
>Schlüsse an TQFP und MLF Bauteilen ziemlich hartneckig seien können.
Mit dem richtigen Werkzeug ist das kein Problem ;)
Einfach einen guten Flussmittelstift (11 Eur bei Reichelt glaub ich)
und damit Bauteilpins sowie entlötlitze ordentlich betupfen.
Dann die Litze auf die Pins legen und erwärmen.
Das klappt eigentlich immer innerhalb <1s ;)
Hi, Danke für die Tipps. Ich werde diese "Überziehtechnik" wohl echt mal ausprobieren müssen - habe zwar eine Lötstation, aber keine, für die es diese hohlen Lötspitzen gibt - ich werde also mal eine Meißelspitze nehmen. Wird die Platine dabei gekippt oder liegt sie plan auf dem Tisch ? Für die Zukunft möchte ich auf bleifrei umstellen, ob das dann genauso gut geht? Hat jemand schon Erfahrung damit? Wenn ja, welches Lötzinn? Danke Eddie
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