Tja, was soll man dazu sagen....
ein Meisterbrief hat heute auch nicht mehr den Wert, den er mal hatte.
Seit der EU-Erweiterung ist es in vielen Berufen ziemlich egal, ob da
jemand Meister ist, man kann sich auch ohne diesen Brief relativ einfach
selbständig machen...zudem kommt, dass dieser Brief in vielen Berufen
(leider!) abgeschaftt worden ist (Fliesenleger als Beispiel)
Viele Ausbildungsberufe sind heute ein Studium oder nennen sich so. Ich
zähle darunter die Studiengänge die man an BAs und spezialisierten FHs
'studieren' kann....ein Studium ist für mich allerdings erst ein
richtiges Studium wenn man es Vollzeit betreibt, siehe Fachhochschulen
und Universitäten...demnach sind das aufpolierte Ausbildungen...
Das Handwerk muss auch von der Bezahlung her wieder attraktiver werden.
Was nützt es dir, wenn du 40h/Woche buckelst und am Ende 1200 Euro -
1400 Euro legal in der Tasche hast. Hast du keine Freundin, die was
beisteuert zur Miete sieht es schon eng aus mit Auto und Wohnung....Die
Arbeit die Handwerker leisten, steht oft leider nicht in Relation mit
Verwaltungs- bzw. einfachen Bürojobs....
Die Grenze für das Abitur muss wieder höher gelegt werden. Sodass
ungefähr maximal 25% - 30% eines Jahrganges wieder Abitur machen
Und diese Leute sollten dann studieren und nicht den anderen Schülern
die Ausbildungsplätze wegnehmen, wofür man früher Hauptschule oder
Realschule brauchte....
....heute sitzen da Leute in der Oberstufe, die noch nichtmal richtig
lesen und schreiben können oder haben ne
Rechenschwäche...Erbärmlich....sowas..reden sich dann raus mit ihren
Schwächen, was sie sich von ihrem Arzt dann attestieren lassen...
In meiner Zeit hieß es, man war zu doof/blöd für das Gymnasium...aber
heute hat ja jedes Kind irgendein Talent....
Zudem kann man heute relativ leicht Abi machen, ohne schwere
Fächer...ging früher bei mir nicht...(Abijahrgang 1998, Leistungskurse
Physik und Mathe)
Ich provoziere jetzt mal:
in der DDR wurden nur soviele Schüler durch ein wie auch immer geartetes
Numerus-clausus-Verfahren zur erweiterten Oberschule zugelassen, wie
anschließend Studienplätze vorhanden waren.
Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen Notwendigkeiten
ausgebildet, weil ja eine Hochschulausbildung aus knappen Kassen
bestritten werden musste. 15 Semester Kunstgeschichte studieren war da
nicht drin.
Aber Damals war alles Scheiße, blabla und eine freie
Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung jeglicher Nullen war
nicht möglich, schluchz...
Im Handwerk ist es ein bißchen wie bei Pegida: Die verantwortlichen
Politiker wollen die Wahrheit gar nicht sehen.
Es ist nur verständlich, daß die meisten Eltern ihre Kinder in einem
akademischen Beruf sehen möchten, weil diese gegenüber Handwerksberufen
aus verschiedenen Gründen attraktiver erscheinen:
- als Handwerker ist man bei schlechtem Wetter draußen unterwegs oder
kniet irgendwo auf kalten Fliesen herum usw. oder macht sich die Finger
dreckig (Kfz-Mechaniker)
==> der Büromensch sitzt hingegen schön im warmen und dreckig machen
(ogottogott) muß er sich auch nicht
- der Handwerker verdient mehr schlecht als recht
==> Akademiker verdienen heutzutage auch nicht mehr so dolle, aber
immerhin noch mehr als ein Geselle
Die Liste ließe sich noch mit etlichen Punkten ergänzen. Zumal selbst
unter Azubis eine Art Hackordnung existiert: Auch hier sind Bürojobs
beliebter als handwerkliche Tätigkeiten.
Das Gehalt dürfte die größte Herausforderung darstellen: Von einem
Gehalt als Handwerker kann man heutzutage unmöglich als Alleinverdiener
eine Familie durchbringen. Andererseits muß man sagen, daß wohl in
keinem anderen Land der Welt Handwerker relativ zum Durchschnittsgehalt
überhaupt soviel verdienen. In den meisten Ländern leben sie nämlich
eher auf Tagelöhnerniveau. Im Gegensatz zu Deutschland würde in diesen
Ländern auch kein Akademiker jemals in seiner Freizeit tapezieren,
Laminat verlegen, Regale zusammenbauen oder sich sonst irgendwie
handwerklich betätigen. Das erledigen dort die billigen Handwerker. Ich
sehe es daher als äußerst schwierig an, die Löhne von Handwerker bei uns
in absehbarer Zukunft zu erhöhen.
Bürovorsteher schrieb:> Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen Notwendigkeiten
Haha toller Witz, ausgebildet wurde auch nach Parteibuch und Gesinnung.
Nebenan wird ein Haus gebaut.
Die Handwerker arbeiten von morgens um 7 bis abends um 18-19 Uhr
teilweise sogar bis nach 21 Uhr, Samstags ebenso. Neulich stand sogar
Sonntags der Bus der Maler/Stukateure vor dem Haus bis abends nach 22
Uhr, ich dachte ich seh nicht recht.
Wer hat denn auf so einen Scheissjob noch freiwilig Lust? Schaut man
sich die Leute an sind das ausnahmslos Ausländer die kaum Deutsch
sprechen, bis auf den Chef und ein paar Unterchefs oder wie die sich
auch immer nennen.
Einen habe ich mal gefragt was der so verdient. Hat er nicht rausgerückt
aber die Überstunden bekommen sie nicht bezahlt das wird erwartet sonst
fliegt er gleich raus. Aber der Chef jammert dauernd rum dass er keine
vernünftigen Leute findet. Am besten sollten die für ein Butterbrot
arbeiten aber er fährt mit dem fettesten SUV vor der genauso breit ist
wie der Laster mit Kran an der Pritsche.
Der Sohn vom Nachbar ist Zimmermann, den siehst das ganze Jahr nie,
weder bei den Eltern noch sonst irgendwann, der buckelt rund um die Uhr
damit er nicht zusätzliches Personal einstellen muss, die Kohle reicht
sonst nicht, riesiger Konkurrenzdruck und Kredite an der Backe. Bangt
bei jedem Auftrag auf prompte Zahlung, der steht dauernd mit einem Bein
in der Insolvenz.
Oder neulich den Heizungsfritzen im Haus gehabt. Voll der Hektiker, hat
Vorgaben wie lange er brauchen darf, so reisst er dann seine Aufträge
runter damit er abends zeitig heim kommt. Der hat seine praktisch nicht
in der Zeit zu schaffende Liste abzuarbeiten sonst gibts Druck und das
ohne Gehilfen. Wegen jedem Scheiss muss der ausm Keller raus/vom Dach
runter zum Wagen und wieder zurück....
Handwerk ist scheisse. Wenns mal läuft ok aber bis es mal läuft...
Holzanode schrieb:> Die Handwerker arbeiten von morgens um 7 bis abends um 18-19 Uhr> teilweise sogar bis nach 21 Uhr, Samstags ebenso. Neulich stand sogar> Sonntags der Bus der Maler/Stukateure vor dem Haus bis abends nach 22> Uhr, ich dachte ich seh nicht recht.
Da sind wir aber alle ein Stück selbst dran Schuld! Würden die
Handwerker eine normale 38h-Woche reißen, würde sich die Zeit bis zur
Fertigstellung des Werkes verdreifachen. Da möchte ich mal den Bauherrn
sehen, der ruhig bleibt und sagt: Okay, ist schon in Ordnung so.
(wobei ich immer davon ausging, daß gerade durch das Reißen von
Überstunden Geld verdient wird)
@ Udo Schmitt (urschmitt)
>> Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen Notwendigkeiten>Haha toller Witz, ausgebildet wurde auch nach Parteibuch und Gesinnung.
Jain. Man musste halt ein wenig so tun als ob man voll dabei war. Ein
paar Seiten ML-Geplapper als Einleitung der Diplomarbeit, bissel FPJ
Kram, fertig. Es waren weiß Gott nicht nur Superrote auf den Unis!
Das System von damla will ich ganz sicher NICHT wiederhaben, auch wenn
ich aus dem Studentenalter raus bin. Der LariFari, der bisweilen recht
breitbandig betrieben wird (Abitur aufgeweicht, Spudium ähnlich), ist
aber auch ganz schöner Mist.
Wir steuern wie so oft amerikanischen Verhältnissen entgegen. Dort gibt
es NOCH mehr "Akademiker" als hier, die aber in der Masse weder was
taugen noch einen adäquaten Job haben. Dafür ums mehr Schulden durch
ihre "Ausbildung".
Falk Brunner schrieb:> Jain. Man musste halt ein wenig so tun als ob man voll dabei war.
Das ist klar, ich hatte ja auch explizit "auch" geschrieben und nicht
"nur".
Aber wenn die Eltern "auffällig" waren oder man selbst das falsche
gesagt/getan hatte, dann wars wohl doch schnell essig mit dem Studium.
Ich komme aus dem Westen, also keine eigene Erfahrung, habe aber
Kollegen, die im Osten studiert hatten.
Gruß, Udo
Hi
Habe Erfahrungen mit dem Handwerk gemacht.
Selbst als Student auf Montage gearbeitet.
war aber cool viele verschiedene Leute kennengelernt.
Schwiegervater machte auch mal Gas - wasser- scheisse aber später
Messingenieur.
Sind wirklich oft coole bodenständige Leute dabei aber es ist nicht
immer einfach.
Bürovorsteher schrub:
>> Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen NotwendigkeitenUdo Schmitt schrieb:> Haha toller Witz, ausgebildet wurde auch nach Parteibuch und Gesinnung.Udo Schmitt schrieb:> Ich komme aus dem Westen, also keine eigene Erfahrung, habe aber> Kollegen, die im Osten studiert hatten.
Na dann...
Bei derart fundierten EIGENEN Erfahrungen...
Alle Achtung!
MfG Paul
Thomas1 schrieb:> Falk Brunner schrieb:>> Wir steuern wie so oft amerikanischen Verhältnissen entgegen. Dort gibt>> es NOCH mehr "Akademiker" als hier>>> Ja, weil dort eine Ausbildung (Associate Degree) als akademischer Grad> zählt.>>> Das duale Abitur soll eingeführt werden, um das Handwerk zu stärken.
Na Gott bewahre, viel lieber sollten wir uns (ich bin z.B.
Chemietechniker) von den akademischen Abschlüssen eher stärker
abgrenzen.
> Das Handwerk muss auch von der Bezahlung her wieder attraktiver werden.
Also ich finde nicht, dass die Gehaltsunterschiede von Handwerkern und
Ingenieuren noch geringer werden sollten. Es ist ja schon heute so, dass
die Handwerker die Ingenieure auslachen. Und das leider zu Recht. Der
Ingenieur holt seinen Verdienstausfall meist nicht mehr auf. Er beginnt
erst Geld zu verdienen, wenn der gleichaltrige Handwerker schon mitten
im Leben steht und sein erstes Haus baut. Nicht immer aber immer öfter.
Zumal sich der Ingenieur mit der Sesshaftigkeit und Familienplanung
ohnehin schwer tut, weil er von einer befristeten Leihstelle zur
nächsten jobbt, wenn er überhaupt eine Anstellung als Ingenieur findet.
Ja in diesem Arbeitgeberforum hört man die Wahrheit nicht gern.
> Zudem kann man heute relativ leicht Abi machen, ohne schwere> Fächer...ging früher bei mir nicht...
Was sind schwere Fächer? Für mich war Deutsch, Gesellschaftslehre, Kunst
und Religion das schwierigste. Für meine Leistungskurse Mathe und Physik
musste ich am wenigsten lernen.
Ein Handwerker hat im Schnitt 1400 Euro Netto. Ich weiß zwar nicht,
welche Handwerker Sie kennen, die da weit mehr verdienen...sicher wird
es Ausnahemen mit 1800 Euro Netto geben, aber die sind in dieser
heutigen Zeit eher selten...
Es wird auch viel gesponnen, wer was verdient....ist aber in allen
Berufszweigen so...
Frank schrieb:>> Das Handwerk muss auch von der Bezahlung her wieder attraktiver werden.>> Der> Ingenieur holt seinen Verdienstausfall meist nicht mehr auf. Er beginnt> erst Geld zu verdienen, wenn der gleichaltrige Handwerker schon mitten> im Leben steht und sein erstes Haus baut. Nicht immer aber immer öfter.
Sondern immer weniger? Naja wärst Du ein guter Ingenieur und hättest Dir
das ausgerechnet, wärst Du sicherlich auf eine andere Schlussfolgerung
gekommen. Du äusserst hier nur ein paar langweilige Allgemeinplätze.
@ Herrn Schmitt
Wenn ich schreibe, dass nach volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten
ausgebildet wurde, dann betrifft das die Fachrichtung, die
Ausbildungstiefe und die Anzahl der Absolventen und nicht die Gesinnung
oder Herkunft der Studenten. Ich kann für mich in Anspruch nehmen, nicht
besonders rot gewesen zu sein, eher jugendlich aufmüpfig. Als Kind armer
Eltern hatte ich allerdings einen gewissen Bonus. An meinen Schulnoten
konnte die Komission, oder wer auch immer, sowieso nicht vorbei.
Also: der Unrechtsstaat DDR hat mich an die Erweiterte Oberschule
gelassen und mir fünf Jahre lang ein Stipendium von monatlich 85 Rubel
gezahlt (ja ich habe im damaligen Leningrad Nachrichtentechnik studiert,
weil es diese Fachrichtung in der DDR nicht mit Abschluss als Dipl.-Ing.
gab).
Zur Erinnung: 85 Rubel waren zu damaliger Zeit 272 Ostmark und der
Monatslohn eines russischen Produktionsarbeiters bzw. etwas weniger als
ein Drittel eines Ost-Nettongenieurgehalts.
Als einzige Gegenleistung wurde von mir erwartet, dass ich mindestens
fünf Jahre in meiner mir zugewiesenen Ingstellung arbeite und mir erst
danach selbst etwas aussuchen kann.
Nix Bafög, nix Rückzahlung.
Das ist das, was ich zum Thema beitragen wollte. Ich kann nur meine
eigenen Erfahrungen einbringen, keine Unterstellungen oder Vermutungen.
In diesem Falle war ich mal selbst dabei.
Alles etwas OT, aber es sollte zur Kenntnis gebracht werden.
Ja, selbstverständlich kamen auch Bonzenkinder zum Zuge. Aber Nepotismus
gibt es ja heutzutage zum Glück bei uns nicht mehr.
> bzw. etwas weniger als ein Drittel eines Ost-Nettongenieurgehalts.
Edit:
Es muss heißen: etwas weniger als die Hälfte eines
Ost-Nettoingenieurgehalts
Bürovorsteher schrieb:> In diesem Falle war ich mal selbst dabei.> Alles etwas OT, aber es sollte zur Kenntnis gebracht werden.
Also ich finde es gut und sehr wichtig, dass Du uns das erklärt hast.
Merci vielmals.
bin_String() schrieb:> Ein Handwerker hat im Schnitt 1400 Euro Netto
Im ersten Berufsjahr vielleicht und ohne Wille sich weiter zu bilden.
> Es wird auch viel gesponnen, wer was verdient....ist aber in allen> Berufszweigen so...
Ja natürlich. Bestes Beispiel sind die utopischen Wunschgehälter in
Beitrag "Gehalt für Ingenieure und Informatiker 2014"
Das mag ja in Einzelfällen für einige Glücksfälle am oberen Ende der
Gaußverteilung stimmen. Der Rest ist pures Wunschdenken und Getrolle.
Und diejenigen, die nie einen Job als Ingenieur gefunden haben,
schreiben dort nicht.
Bei uns gibt es eine Strasse, da sind rechts Hasenställe, die Ings. Die
nächsten 20 Jahre abbezahlen dürfen und links auf der Fläche von 10..15
RH-Grundstücken, die Villen (mit angeschlossener kleiner Werkstatt)
derer, denen sie heute das gesamte Geld überweisen durften. Ja, Handwerk
besteht nicht nur aus den Tagelöhnern.
Klaus I. schrieb:> Naja wärst Du ein guter Ingenieur und hättest Dir> das ausgerechnet, wärst Du sicherlich auf eine andere Schlussfolgerung> gekommen. Du äusserst hier nur ein paar langweilige Allgemeinplätze.
Was außer "Allgemeinplätzen" und persönlichen nicht repräsentativen
Erfahrungen kann man denn in diesem Forum sonst lesen?
Und ja, ich war als Schüler und Student naiv und habe geglaubt, dass
Ingenieure gesucht werden weil die Professoren das erzählt haben. Die
Inhalte des Internets waren damals in den 90ern noch nicht so
umfangreich wie heute sodass man sich hätte besser informieren können.
Aber das ist ja selbst heute schwierig. Man braucht ja nur dieses Forum
als Beispiel zu nehmen, wo hauptsächlich die Arbeitgeberlobby schreibt
und die anderen Beiträge oft gelöscht werden.
Ich habe auch hauptsächlich aus Interesse und nicht des Geldes wegen
studiert. Dass die Jobaussichten für Elektroingenieure aber so schlecht
sind, wusste ich damals wirklich nicht. Sonst hätte ich vielleicht nicht
studiert. Als Elektromeister hätte ich mehr Möglichkeiten und Befugnisse
gehabt. Als Ingenieur darf ich ja noch nicht mal eine Lampe anschließen.
Auch daran sieht man schon, was ein Studium im Endeffekt wert ist.
bin_String() schrieb:> Wo lebst du denn? Das Handwerk hatte mal goldenen Boden....
Da ist heute noch so. Man sollte sich halt selbstständig machen, was als
Handwerker nicht schwer ist.
> Die Zeit wo du richtig Geld hattest sind vorbei....
Das trifft auf fast alle Berufsgruppen zu.
Frank schrieb:> Da ist heute noch so. Man sollte sich halt selbstständig machen, was als> Handwerker nicht schwer ist.
Hier (Nordthüringen) gibt es mehr selbständige Elektomeister als
Bäume im Stadtwald. Das hat zur Folge, daß kaum Einer davon von seiner
(wenigen) Arbeit leben kann. Sie schließen sich zusammen, fahren
am Sonntag Abend auf Montage und streiten sich zum Dank noch auf dem
Arbeitsgericht mit Sub- Sub- Sub-Unternehmern herum, die ihnen den Lohn
vorenthalten.
:-((
Paul
Handwerk kann nicht ins Ausland verlagert werden. Gas-wasser-shit ist
das beste Beispiel. Wenn di gebraucht werden, zahlt jeder freiwillig.
Auch andere Gewerke sind nur regional da.
Frank schrieb:> bin_String() schrieb:>> Wo lebst du denn? Das Handwerk hatte mal goldenen Boden....>> Da ist heute noch so. Man sollte sich halt selbstständig machen, was als> Handwerker nicht schwer ist.
So ist es - auch fällt der Hausbau mit Hilfe des eigenen Könnens und des
Handwerkernetzwerkes deutlich einfacher.
Natürlich muss man sich das richtige Handwerk aussuchen - als Maler
dürfte es schwer werden.
>> Die Zeit wo du richtig Geld hattest sind vorbei....>> Das trifft auf fast alle Berufsgruppen zu.
Ach, das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Man kann gerade heute als
Einzelkämpfer/kleines Unternehmen dank Internet sehr gutes Geld
verdienen.
Es ist eher so, dass viele einfach nicht im Mindesten risikofreudig
sind.
Handwerker sind gerade heutzutage, wo die Leute jegliche handwerkliche
Tätigkeit verlernt haben, gefragter denn je.
@Thomas1: richtig - Globalisierung lässt das Handwerk kalt. Wichtiger
Pluspunkt!
Frank schrieb:> Man braucht ja nur dieses Forum als Beispiel zu nehmen, wo hauptsächlich> die Arbeitgeberlobby schreibt und die anderen Beiträge oft gelöscht> werden.
DER war jetzt wirklich gut :-D
Besonders hier in Ausbildung, Studium & Beruf, wo gefühlt jeder dritte
Thread von der Absolventenschwemme handelt.
Paul Baumann schrieb:> Hier (Nordthüringen) gibt es mehr selbständige Elektomeister als> Bäume im Stadtwald.
Dann geh mal weiter nach Westen oder Süden. Da hast du Wartezeiten von
mehr als einem halben Jahr bis du einen Termin mit einem Handwerker
bekommst. Wenn er dann wirklich zum vereinbarten Termin erscheint. Die
Elektromeister sind hoffnungslos ausgebucht und verhalten sich
dementsprechend den Kunden gegenüber.
Frank schrieb:> Dann geh mal weiter nach Westen oder Süden. Da hast du Wartezeiten von> mehr als einem halben Jahr bis du einen Termin mit einem Handwerker> bekommst. Wenn er dann wirklich zum vereinbarten Termin erscheint. Die> Elektromeister sind hoffnungslos ausgebucht und verhalten sich> dementsprechend den Kunden gegenüber.
Dasselbe hier - gut, wenn man dann einen Bekannten hat. Sonst wartet
man.
Wer Elektromeister wird und dann noch zuverlässig und pünktlich(!) ist -
der kann sich hier bei uns in der Eifel (Kleinstadt, ländliche Gegend)
vor Kunden nicht mehr retten.
Chris D. schrieb:> Wer Elektromeister wird und dann noch zuverlässig und pünktlich(!) ist -> der kann sich hier bei uns in der Eifel (Kleinstadt, ländliche Gegend)> vor Kunden nicht mehr retten.
Eifel?! na warte, mal ... Ferkes! Ferkes?
Kennst Du Ferkes? Ist der nicht neben Elektroingenieur nicht auch noch
eine Handwerkerausbildung gemacht? Irgendwas hat er mal erzählt.
Ruf ihn mal an und gib ihm einen Auftrag.
Hoffe wir hören wieder mal von ihm :-)
Hat sich anscheinend lange schon nicht mehr eingeloggt. Entweder kann er
sich nicht mehr retten vor lauter Aufträgen, Jobs, Inbetriebnahme..
oder?
bin_String() schrieb:> Zudem kann man heute relativ leicht Abi machen, ohne schwere> Fächer...ging früher bei mir nicht...(Abijahrgang 1998, Leistungskurse> Physik und Mathe)
Beeindruckend! Ich hatte übrigens auch Mathe/Physik-Leistung und habe
2001 Abi gemacht. Damals haben die ganzen Pfeifen
Sport/Pädagogik-Leistung gewählt. Die Kombinationsmöglichkeit wurde
übrigens kurze Zeit später abgeschafft. Also laber nicht so einen Scheiß
von wegen "füher mussten wir noch richtig ran".
bin_String() schrieb:> Die Grenze für das Abitur muss wieder höher gelegt werden. Sodass> ungefähr maximal 25% - 30% eines Jahrganges wieder Abitur machen
Eine derartige Quotierung wäre ein Verstoß gegen das Grundgesetz, nur
mal so am Rande.
Bürovorsteher schrieb:> Ich provoziere jetzt mal:> in der DDR wurden nur soviele Schüler durch ein wie auch immer geartetes> Numerus-clausus-Verfahren zur erweiterten Oberschule zugelassen, wie> anschließend Studienplätze vorhanden waren.> Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen Notwendigkeiten> ausgebildet, weil ja eine Hochschulausbildung aus knappen Kassen> bestritten werden musste. 15 Semester Kunstgeschichte studieren war da> nicht drin.>> Aber Damals war alles Scheiße, blabla und eine freie> Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung jeglicher Nullen war> nicht möglich, schluchz...
So einen wie dich würde ich gerne mal beim Sprint durch den
Todesstreifen sehen. Nur um mal zu sehen, ob du auch im realen Leben zu
den Besten gehörst.
Matthias schrieb:> Da sind wir aber alle ein Stück selbst dran Schuld! Würden die> Handwerker eine normale 38h-Woche reißen, würde sich die Zeit bis zur> Fertigstellung des Werkes verdreifachen. Da möchte ich mal den Bauherrn> sehen, der ruhig bleibt und sagt: Okay, ist schon in Ordnung so.
Könnte man jetzt argumentieren, das die Handwerker selber schuld sind,
wenn sie sich (zeitmäßig) gegenseitig unterbieten und die Kunden so
"verwöhnen".
Früher hat doch so ein Haus auch nicht Ewigkeiten gedauert, oder?
Mehr als arbeiten kann man nicht und wenn ich mal bis abends um 8 mach
dann ist an nem anderen Tag (vorzugsweise Donnerstag) halt eher Schluss.
Freitag ist normal eh frei.
Holzanode schrieb:> Die Handwerker arbeiten von morgens um 7 bis abends um 18-19 Uhr> teilweise sogar bis nach 21 Uhr, Samstags ebenso.
Und zwar Schwarz.
Thomas1 schrieb:> Handwerk kann nicht ins Ausland verlagert werden. Gas-wasser-shit ist> das beste Beispiel. Wenn di gebraucht werden, zahlt jeder freiwillig.> Auch andere Gewerke sind nur regional da.
Kurz- und mittelfristig könnten die Handwerkerlöhne tatsächlich steigen,
da das Angebot an Handwerkern abnimmt. Nur langfristig werden auch die
Handwerker sich den allgemein sinkenden Löhnen anpassen müssen. Denn
wenn der in der Exportbranche arbeitende Ingenieur weniger Geld
verdient, um mit asiatischen Firmen konkurrieren zu können, kann der
Handwerker seine Löhne nicht unendlich in die Höhe treiben. Selbst wenn
es nur noch einen einzigen Elektromeister in ganz Deutschland gäbe,
nützt ihm das doch nichts, wenn potentielle Kunden kein Geld haben.
bin_String() schrieb:> Wo lebst du denn? Das Handwerk hatte mal goldenen Boden....
Weil sich das Handwerk in der Vergangenheit durch seine übertriebenen
Zugangshürden(z.B. durch übertriebene Eignungsprüfungen) ihre Pfründe
selbst geschaffen hatten. Nun schießen die sich damit selbst ins Knie.
klausi schrieb:> Kennst Du Ferkes? Ist der nicht neben Elektroingenieur nicht auch noch> eine Handwerkerausbildung gemacht? Irgendwas hat er mal erzählt.
Ist halt ein Fernmelder vom alten Schlag. Nützt ihm bloß nichts,
wenn keine geeignete Jobs in der Eifel für Ü50 angeboten werden.
Die Firmen wollen U50 und billig. Warum sollten die sich Angebot
und der Nachfrage unterwerfen? Dann lieber stehenden Fußes zum Abgrund
gehen. Fragt sich nur wie weit weg der Abgrund ist.;-b
Der wollte unter seinem Nick nicht mehr posten, weil hier einige
immer gleich so Persönlich wurden.
Interessantes Thema.
Das Handwerk ist von kleinen Firmen geprägt, die meist vom Inhaber
geführt werden. Oft sind das klassische Familienbetriebe, wo die Frau
den Bürokram macht und der Mann die Aufträge/Kunden betreut. Dazu kommen
noch die angestellten Gesellen und Azubis.
Der Einzige, der im Handwerk gut verdient, ist der Inhaber. Das sind
dann die "reichen" Handwerker. Dass die meisten Inhaber ihre Gesellen
ausbeuten, dürfte auch bekannt sein. Beispiel:
15 €/h kriegt der Geselle
50 €/h werden dem Kunden in Rechnung gestellt
___________________________________________
Delta von 35 €!
Der Inhaber verdient also massiv an der Arbeitszeit des Gesellen.
Zusätzlich macht er noch gutes Geld mit dem Material, das ja auch der
Kunde bezahlt und zwar mit oft dreisten Aufschlägen.
35 € Differenz auf den Stundenlohn kann man nicht mit Lohnnebenkosten o.
ä. erklären. Insofern sind Inhaber von Handwerksfirmen oft größere
Ausbeuter als die ganzen Dienstleister in der Industrie, über die hier
so gejammert wird.
Ein weiteres Problem im Handwerk ist die enorme Konkurrenz durch
osteuropäische Arbeiter oder Firmen. Man muss nur auf die Kennzeichen
der Fahrzeuge bei Baustellen schauen. Das drückt die Löhne.
Der hohe Ausländeranteil sorgt auch im hohen Maße dafür, dass das
Ansehen des Handwerks allgemein sinkt. Jobs auf dem Bau sind heute doch
oft typische "Ausländerjobs".
In den Medien oder irgendwelchen TV-Serien werden auch immer
irgendwelche Anwälte, Banker oder Kreative als Standard dargestellt,
während Handwerker oft negativ dargestellt werden.
Körperliche Arbeit ist inzwischen leider in Verruf geraten. In der
Schweiz oder Norwegen ist es noch krasser. Dort arbeitet kaum noch ein
Einheimischer körperlich, außer in der Industrie.
Da es aber immer weniger ausgebildete Handwerker gibt, werden in Zukunft
auch die Löhne steigen. Dadurch wird das Handwerk wieder attraktiver.
Außerdem lassen sich handwerkliche Berufe nur sehr schwer
automatisieren, also wegrationalisieren. Das ist ein großer Vorteil.
> z.B. durch übertriebene Eignungsprüfungen
Wie meinen? Die Durchfallquoten gehen doch gegen Null.
Wenn ich sehe welche Pfeifen die Elektrikerprüfung bestanden und nicht
verstanden haben, mache ich die Arbeiten zu meinem Eigenschutz lieber
selber.
Matthias schrieb:> Selbst wenn> es nur noch einen einzigen Elektromeister in ganz Deutschland gäbe,> nützt ihm das doch nichts, wenn potentielle Kunden kein Geld haben.
Das ist das hüpfende Komma. Hier gibt es kaum (noch) Industrie, also
fällt das als Arbeitsstelle weg. Genossenschaftswohnungen werden bei
Mieterwechsel elektrisch auf den neuen Stand gebracht, das geschieht
sukzessiv -> nicht viel Arbeit für viele Leute in dem Berufsfeld.
Leute die in Einfamilienhäusern wohnen, sind oft im Rentenalter und
haben
auch nicht das Geld, um einer Firma den Auftrag zu erteilen.
Fazit: zuviele Leute, die das Gleiche können für zu wenig Arbeit.
MfG Paul
Paul Baumann schrieb:> Leute die in Einfamilienhäusern wohnen, sind oft im Rentenalter und> haben> auch nicht das Geld, um einer Firma den Auftrag zu erteilen.
Noch sind die Rentner die finanzstärkste Bevölkerungsgruppe!
Frank schrieb:> Noch sind die Rentner die finanzstärkste Bevölkerungsgruppe!
Naja, einige Wenige. Viele sind in die Zwangsrente getrieben worden und
haben entsprechend hohe Einbußen. Die können kaum husten...
MfG Paul
Frank schrieb:> Noch sind die Rentner die finanzstärkste Bevölkerungsgruppe!
Welcher Rentner läßt sein Dach neu eindecken oder die Heizungsanlage
erneuern? Spätestens mit 65 Jahren denkt sich jeder, "irgendwie schafft
das Haus es noch bis zu meinem Tod". Da pumpt doch niemand mehr Geld
rein.
Bernd Funk schrieb:> Ein sehr interessantes Papier. ( PDF )
Bernd, richtig gute Arbeit erfordert richtig gute Ausbildung und Talent
um darin zum Meister zu werden.
Denk an einen Bäcker, der seine Brote, Kuchen, Kekse, Brezen und
Croissants aus Mehl herstellen kann.
Aber wo gibt es das noch ?
Dort, wo man heute das Brot kauft, wird nicht gebacken, sondern es
werden höchstens noch industriell vorbereitete Teiglinge aufgebacken
oder Fertigteigmischungen durch Backautomaten gequält, und das Ergebnis
ist entsprechend: Ekeliger Ramsch den man besser nicht isst. Ich habe
seit Jahrzehnten kein ordentliches "Graubrot" (Heidebrot) mehr gegessen,
was heute verkauft wird schmeckt spätestens am dritten Tag nur noch wie
Styropor, dafür bleiben Weizenbrötchen ewig weich obwohl sie eigentlich
am Nachmittag schon steinhart sein sollten.
Die wenigen Orte an denen noch gebacken wird sind in Grossbäckereien, wo
es eher um Chemie als um Handwerk geht.
Man braucht keine Bäcker mehr, man war aber frech genug
"Bäckereifachverkäuferinnen" als Lehrberuf einzuführen, ein Tätigkeit
die in 1 Woche Anlernzeit zu schaffen ist auszuwalzen bis zum geht nicht
mehr.
DAMIT hat sich die Lehre selbst disqualifiziert.
Das Bäckerhandwerk war nur stellvertretend, bei Metallern besteht heute
die Arbeit daraus, die Blechplatte auf die Laserschneidmaschine oder in
die Presse einzulegen und Knöpfchen zu drücken, dafür braucht man keine
Lehre, das ist ein Anlernjob. Schuhe landen nicht mehr beim Schuster,
sondern in der Mülltonne, weil das Plastik sich sowieso nach 3 Monaten
auflöst. Der Maler hat auch verlernt, wie man aus 2 Komponenten
Wasserglassilikatfarbe anrührt, aus Leinöl selbst Farbe ansetzt, wie man
Schleiflack und Schelllack benutzt, wie man mit Bierfarben Holzimitat
herstellt, weil alles vorgematscht in Dosen ankommt und möglichst nur
noch ein mal aufgetragen werden muss ohne Wartezeit auf das passende
Wetter. Dafür hält die Farbe auch keine 25 Jahre mehr sondern muss alle
2 Jahre neu gemacht werden - das steigert ja das Bruttosozialprodukt,
also kommt die mieserable Qualität der heutigen Produkte
'Oberflächenbeschichtung statt Eindringend' dem Malerhandwerk nur recht.
Auch der Job hat sich selbst disqualifiziert.
Es gibt heute keine Meister mehr, wer den Meisterbrief hat ist nur noch
seltendst Meister seines Fachs, aber WENN einem mal einer begegnet, ein
Töpfer der selbst seinen Ton ausgräbt, seine Glasuren mixt, und dann
Tassen und Teller abliefert die perfekt sind, oder Metaller die sich
hinsetzen, eine Form bauen und darin eine Bronzeglocke giessen, dann
zieht man auch heute noch den Hut. Interessanterweise kenne ich solche
Meister noch.
Die Masse der Meisterbriefbesitzer, die aber nichts gelernt haben, als
Kunden über den Tisch zu ziehen für minimalen Aufwand, die ruinieren das
Handwerk.
Gerade heute von einem Bekannten gehört, dessen Heizungsanlage
ausgefallen war, bei der ich weiss, daß die Art des Fehlverhaltens
passiert, wenn ein Codierstecker nicht richtig drin steckt. Der
Heizungsbau"meister" hat ihm eine komplett neue Steuerung für 3000 EUR
aufgeschwatzt und eingebaut (bei der Gelegenheit wohl den Codierstecker
richtig reingefummelt), die hätte man auf eBay für 350 EUR bekommen und
der Einbau sind ein paar Schrauben und Stecker.
So ruiniert der Heizungsbauer sein Handwerk genau so wie es der KFZ
Schlosser schon längst geschafft hat, man lässt Autos möglichst nicht
mehr reparieren sondern schiebt sie beim ersten Defekt nach Osteuropa
oder Afrika ab, weil jeder weiß, daß KFZ Meister prinzipiell die Ursache
des Defekts nicht finden und immer so viele Teile austauschen bis es
tausende von Euros kostet, schon weil die Ersatzteile mindestens zum
3-fachen Preis abgerechnet werden.
Matthias schrieb:> Thomas1 schrieb:>> Handwerk kann nicht ins Ausland verlagert werden. Gas-wasser-shit ist>> das beste Beispiel. Wenn di gebraucht werden, zahlt jeder freiwillig.>> Auch andere Gewerke sind nur regional da.>> Kurz- und mittelfristig könnten die Handwerkerlöhne tatsächlich steigen,> da das Angebot an Handwerkern abnimmt. Nur langfristig werden auch die> Handwerker sich den allgemein sinkenden Löhnen anpassen müssen. Denn> wenn der in der Exportbranche arbeitende Ingenieur weniger Geld> verdient, um mit asiatischen Firmen konkurrieren zu können, kann der> Handwerker seine Löhne nicht unendlich in die Höhe treiben. Selbst wenn> es nur noch einen einzigen Elektromeister in ganz Deutschland gäbe,> nützt ihm das doch nichts, wenn potentielle Kunden kein Geld haben.
Da sieht du was falsch.
Angebot und Nachfrage regeln das. Wenn es unendlich viele Elektro-
Ingenieure gibt, ist deren Leistung nichts mehr wert.
Der Handwerksmeister wird aber Kunden finden, die über genug Geld
verfügen :)
Grüße Bernd
Matthias schrieb:> Welcher Rentner läßt sein Dach neu eindecken oder die Heizungsanlage> erneuern? Spätestens mit 65 Jahren denkt sich jeder, "irgendwie schafft> das Haus es noch bis zu meinem Tod". Da pumpt doch niemand mehr Geld> rein.
Der Rentner pumpt das Geld für die Erben in sein Eigenheim.
@ Zocker
> So einen wie dich würde ich gerne mal beim Sprint durch den> Todesstreifen sehen.
Warum hätte ich das tun sollen bzw. warum sollte ich das tun?
Hinterher ist es immer sehr leicht zu behaupten, man hätte schon früher
alles gewusst. Man kann sich dann gut in seiner Selbstgerechtigkeit
sonnen.
Um es mit Helmut Kohl zu sagen: Du hattest außer der Gnade der späten
Geburt auch die, zufällig am rechten Ort geboren worden zu sein.
In der Tiefe deiner Seele bist du ein Proll geblieben. Aber auf IBN muss
man ein solcher sein, um überleben zu können. Ich war eine Zeitlang
selbst ein
IBN-Rülps, kann dein Verhalten verstehen.
> Nur um mal zu sehen, ob du auch im realen Leben zu den Besten gehörst.
Da mach dir mal keine Sorgen. Ich bin bereits das gewesen, was du nie
sein wirst.
Wieder OT...
Frank schrieb:> Der Rentner pumpt das Geld für die Erben in sein Eigenheim.
Genau das machen Rentner nicht. Lohnt sich nicht, weil die Erben das
Haus meist nicht übernehmen, sondern verkaufen. Und ob Du das Haus für
100.000 Euro verkaufst oder vorher für 30.000 Euro renovieren läßt und
anschließend für 130.000 Euro verkaufst, ist kein Unterschied.
Wenn dem so wäre dass die Erben die Häuser verkaufen würden, müssten die
Häuserpreise ja fallen. Ja in Einzelfällen irgendwo in den Pampas mag
das zutreffen. Aber normal ist das nicht.
Brotkasten schrieb:> Wenn ich sehe welche Pfeifen die Elektrikerprüfung bestanden und nicht> verstanden haben, mache ich die Arbeiten zu meinem Eigenschutz lieber> selber.
Dann liegt das wohl eher daran, das zwar Berufsschule und Schulungen der
IHKs oder HWKs gut sind, aber nicht die Ausbildung des Handwerks,
besonders wenn es kleine bis mittelständische Betriebe waren, die
sich keinen extra Ausbilder leisten konnten/wollten und sich auch nicht
an Ausbildungspläne hielten. In meiner Klasse war nur einer ein Niete
und das hat der dann auch bei der praktischen Abschlussprüfung gezeigt,
wo er dann einen schönen Kurzschluss zum Besten gab. Er hatte die
Ausbildung auch nur beginnen können, weil er im Betrieb ein Schüler-
praktikum machen konnte und ohne Eignungsprüfung die Lehrstelle bekam.
Brotkasten schrieb:> Die Durchfallquoten gehen doch gegen Null.
Zu meiner Zeit war die noch krass. Pro Lehrjahr gabs nur eine Klasse
mit 30 Azubis in meinem Ausbildungsberuf. Der Anteil an Bewerbern,
die an solchen Eignungsprüfungen teilnahmen war aber um einiges höher.
Ich selbst bin fast auch immer durch gefallen, weil Dinge geprüft
wurden, die ich noch nicht gelernt hatte. Den Stoff von Prüfungen der
vorherigen Jahre durch zu kauen war da alles andere als hilfreich. Da
wäre es zielführender einen Stoff entsprechend durch zu kauen und eine
kleine Zahl an Fragen zu dem Stoff ab zu prüfen, so wie das eigentlich
überall üblich ist.
Das Handwerk muss sich eben attraktiver machen und das geht am besten
mit ordentlichen Einkommen, aber da spielen die Betriebe nicht mit, die
lieber geiz ist geil leben.
Insider schrieb:> 15 €/h kriegt der Geselle> 50 €/h werden dem Kunden in Rechnung gestellt> ___________________________________________> Delta von 35 €!> 35 € Differenz auf den Stundenlohn kann man nicht mit Lohnnebenkosten o.> ä. erklären. Insofern sind Inhaber von Handwerksfirmen oft größere> Ausbeuter als die ganzen Dienstleister in der Industrie, über die hier> so gejammert wird.
Oh doch, die betragen nämlich gut und gern mitunter zusätzliche 80%
vom Gesellenverdienst was dann sich auf 27 Euro summiert.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Betriebskosten, evtl. Urlaubs-und
Weihnachtsgeld noch nicht berücksichtigt. Da wirds dann mit 50 Euro
in Rechnung gestellte Lohnkosten schon knapp und genug Aufträge müssen
ja auch erst mal vorhanden sein.
Hier geistern Zahlen rum, Kopfschüttel.
Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und
Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).
Das obige PDF meint ja nicht den Halbdepp, der als Verputzer keine
Eckschiene in 2 Richtungen senkrecht bekommt.
Hier geht es um Führungskräfte, ( Angestellt oder Selbstständig ).
Handwerksbetriebe sind mittelständische Unternehmen.
Grüße Bernd
Matthias schrieb:> Frank schrieb:>> Der Rentner pumpt das Geld für die Erben in sein Eigenheim.>> Genau das machen Rentner nicht.
Also, meine Eltern machen das und auch alle Rentner ohne Kinder aus
deren Umfeld. Ist wohl eher eine Sache der Einstellung als der (nicht
vorhandenen) Erben.
Warum sollte man sein Haus im Alter auch nicht pflegen? Auch ein gut in
Schuss gehaltenes Haus ist Lebensqualität und außerdem hält das ständige
Werkeln und arbeiten fit.
> Lohnt sich nicht, weil die Erben das> Haus meist nicht übernehmen, sondern verkaufen.
Allerdings werde ich das Haus auf gar keinen Fall verkaufen. Das hat
mein Urgroßvater gebaut und ich liebe diese Jugendstilart :-)
Frank schrieb:> müssten die Häuserpreise ja fallen.
Das tun sie doch schon. In Ballungszentren wie Hamburg oder München
steigen die Preise zwar wie bekloppt, aber auf dem Land bekommst Du
Häuser hintergeschmissen. Ich selbst habe hier auf dem Land ein Haus
gekauft, dessen Kaufpreis ich bei einem späteren Verkauf in 20-30 Jahren
nie wieder reinbekommen werde. Schon jetzt ist es weniger wert als vor 5
Jahren beim Kauf. (ist aber halt immer noch besser als Mieten).
Meine Eltern haben aus Angst vor dem bösen Euro kurz vor der
Währungsumstellung 1 Kilometer vor der Stadtgrenze zu Oldenburg eine
neue Doppelhaushälfte für über 200.000 Euro gekauft. Das Ding würde
heute bestenfalls für 180.000 Euro weggehen (das weiß ich so genau, weil
meine Schwester vor zwei Jahren nur einige Straßen weiter ein eigenes
Haus gekauft hat). Und das quasi in Oldenburg, kein Superzentrum, aber
halt nicht am Ars*)$() der Welt.
Bernd Funk schrieb:> Hier geistern Zahlen rum, Kopfschüttel.>> Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und> Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).
Eben. So ähnliche Zahlen kenne ich auch für Leute, die auch nur halbwegs
etwas auf dem Kasten haben. Die werden sowieo deutlich über Tarif
bezahlt, um sie zu halten.
> Handwerksbetriebe sind mittelständische Unternehmen.
Und sie bleiben im Land :-)
Noch etwas: Handwerk hinterlässt am Ende des Tages etwas Sichtbares - in
Bernds Fall ist das natürlich besonders schön, weil man praktisch immer
Prototypen baut und immer neue Ideen benötigt.
Wer schonmal drei Tage nach einem Bug in irgendeiner besch.... ISR
gesucht hat, der weiß, wie wunderbar es sein kann, einfach mal etwas auf
ner Drehbank zu fertigen.
Als Handwerker kann man - im Gegensatz zu vielen Arbeiten am
Schreibtisch - immer auf etwas zeigen und sagen: "Das habe ich heute
gemacht".
Bernd Funk schrieb:> Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und> Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).
Das sind demnach über 60.000 Euro brutto, was zu dem anfangs geäußerten
Beitrag zurückführt.
Frank schrieb:> Es ist ja schon heute so, dass> die Handwerker die Ingenieure auslachen. Und das leider zu Recht. D
Frank schrieb:> Bernd Funk schrieb:>> Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und>> Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).>> Soviel bekommen nur ganz wenige Ingenieure!
Deswegen finde ich es eigenartig, das Handwerk als Niedriglohn-
Branche hinzustellen.
Ein Studium oder eine Handwerksausbildung unterscheidet sich im
Verdienst kaum. Natürlich ist die spätere Position wichtig,
der Ing. wird auch nicht den ganzen Tag Löcher bohren.
( Der Handwerker macht sich halt mal schmutzig, eine Steuerungs-
Inbetriebnahme bei 3 Grad und Regen, muss halt auch honoriert
werden ).
Grüße Bernd
Insider schrieb:> Körperliche Arbeit ist inzwischen leider in Verruf geraten. In der> Schweiz oder Norwegen ist es noch krasser. Dort arbeitet kaum noch ein> Einheimischer körperlich, außer in der Industrie.
Was glaubst du wie es in Katar, Dubai, Abu Dhabi, Saudi-Arabien usw ist.
Da arbeiten nur Ausländer körperlich.
Bernd Funk schrieb:> Deswegen finde ich es eigenartig, das Handwerk als Niedriglohn-> Branche hinzustellen.
Wird in diesem Forum aber ständig gemacht. Liegt wohl an der
Unwissenheit der Ingenieure, die hier wohl in der Überzahl sind.
Also meiner Putzfrau zahle ich auch 150 Euro die Minute, also wer für
weniger arbeitet ist selber schuld!...
Hier geistern mal wieder Zahlen durch den Raum, klar ist ja auch
Freitag.
Matthias schrieb:> Bernd Funk schrieb:>> Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und>> Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).>> Das sind demnach über 60.000 Euro brutto, was zu dem anfangs geäußerten> Beitrag zurückführt.
75.000 um genau zu sein (in SK6, was die höchste SK ist ;))
Vermutlich ist aber 5 gemeint? Das sind dann ~70.000
Verdient seine Frau also noch mehr?
Wahrscheinlich die Sekretärin bei Bernd mit 100.000 Jahresbrutto?
Komisch, dass sich das mit den anderen ANgaben von Bernd beißt, wo er
groß mit den Sozialkosten getönt hat und dann rauskommt dass er so 3000
brutto zahlt?
In diesem Forum wird nur geheult, die armen Ing. ach der Handwerker hat
mit 20 ja schon 3 Häuser und fährt seinen 5er BWM, und ich arbeite für
32.000 bei Leihfirma xyz....
Von den anderen Themen zu schweigen, Studium lohnt ned, biste ü25 haste
null Chance, bla bla.
Der Gehaltsfaden wird natürlich als Lüge bezeichnet, klar einige
Gehälter da sind schon utopisch, aber die meisten passen schon recht
gut.
Und zu den Handwerker, die Kohle machen wenn dann die Chefs.
Und auch da steckt oft gut Arbeit dahinter, ich kenne hier in München
einen Elektriker, der hat die Verkabelung bei meiner Ex.-Firma gemacht.
Der hat auch ein schönes Haus im LK München.
Der arbeitet aber auch locker 60h. Und wenn da am Sonntag Kunde xyz was
will, dann fährt der auch dahin. Oder Freitag Abend 20 Uhr.
Also da genieße ich lieber meine 39h Woche und am WE zu 99,99999999%
kein Dienst und hab ein paar Euro weniger im Geldbeutel.
Der normale "Arbeitshandwerker" verdient oft auch nicht so schlecht,
aber auch der hat dann bestimmte Arbeitszeiten. Um 16 Uhr fällt dann
nicht der Hammer. Oft sind das Teams aus dem Osten, die ackern von 7:00
bis 22:00 und Freitag ist dann frei. Wäre für mich auch nichts. Immer
öfter auch Polen doer andere Osteuropäier, jedenfalls auf
Großbaustellen.
Ich hab 10 Jahre lang Einbruch und Zeit/Zutritt und Videoanlagen gebaut
im Großraum München.
Von den Handwerkern waren vielleicht 10% Deutsche. Chef und Vorarbeiter
eben meist Ossi, Rest Osteuropäer. Warum, sicher nicht weil man da sehr
gut verdienen kann.
Hier wird nur auf die Kohle geschaut und gesagt: "Der hat mehr - unfair"
Die Umstände sind egal.
Wenn einer von 10.000 Lagerarbeiter durch Schicht, WE Arbeit, etc auf
3000 netto kommt, dann ist er gleich das Paradebeispiel udn wird mit dem
35h Bachelor verglichen, der ja weniger hat und dann ist das Abendland
gleich in höchster Not.
Für 3000€ Netto hätte ich kein Problem mit Schicht und Wochenendarbeit.
Ja ich habe das alles schon gemacht, für deutlich weniger Geld. Weiß
also wovon ich rede. Ich bin auch nicht zu fein um mich dreckig zu
machen. Aber leider wurde die Stelle gestrichen und ich habe nicht die
passende Ausbildung. Bin ja nur Ingenieur!
Franz Eder schrieb:> In diesem Forum wird nur geheult, die armen Ing. ach der Handwerker hat> mit 20 ja schon 3 Häuser und fährt seinen 5er BMW,
Handwerker haben den Vorteil, dass sie weniger Einkommenssteuer bei
gleichem Bruttoeinkommen zahlen müssen.
Das ganze nennt sich dann Nachbarschaftshilfe und funktioniert
grundsätzlich ohne Rechnung ;-)
Schreiber schrieb im Beitrag #393156
>> Handwerker haben den Vorteil, dass sie weniger Einkommenssteuer bei> gleichem Bruttoeinkommen zahlen müssen.>> Das ganze nennt sich dann Nachbarschaftshilfe und funktioniert> grundsätzlich ohne Rechnung ;-)
Erzähl das mal einem durchtrainierten Steuerprüfer :)
Grüße Bernd
Frank schrieb:> Für 3000€ Netto hätte ich kein Problem mit Schicht und Wochenendarbeit.
Ich schon, ich bin lieber regelmäßig um 17:00 zuhause und mache dann
noch 3 Stunden was mit meiner Tochter statt ein "paar" Euro mehr zu
haben.
Schreiber schrieb:> Handwerker haben den Vorteil, dass sie weniger Einkommenssteuer bei> gleichem Bruttoeinkommen zahlen müssen.
Hab letzte Woche erst wieder einen 50 bekommen für 1 Std. PC Probleme
lösen ;)
IT-ler können da auch nicht schlecht verdienen, wenn ich wollte könnte
ich da locker pro Monat noch 500 Euro dazuverdienen, aber da muss man
dann auch mal Abends zum "Kunden" fahren, da hab ich keine große Lust
drauf Zeit>Geld.
Frank schrieb:> Für 3000€ Netto hätte ich kein Problem mit Schicht und Wochenendarbeit.> Ja ich habe das alles schon gemacht, für deutlich weniger Geld. Weiß> also wovon ich rede. Ich bin auch nicht zu fein um mich dreckig zu> machen. Aber leider wurde die Stelle gestrichen und ich habe nicht die> passende Ausbildung. Bin ja nur Ingenieur!
Das ist dein Problem: Hättest halt was Anständiges lernen müssen:)
Grüße Bernd
Franz Eder schrieb:> Hab letzte Woche erst wieder einen 50 bekommen für 1 Std. PC Probleme> lösen
Normalerweise wollen die Leute dafür nicht zahlen, weil sie das nicht
als richtige Arbeit anerkennen. Die sagen dann bestenfalls: "Das machst
du doch gerne" und stellen für dich bestenfalls eine Tasse Kaffee hin.
Abgesehen davon ist 50€ dafür wirklich zu viel.
Ich vermisse hier etwas zum Kernpunkt des Schreibens:
Was bringt es, jeden Halbdepp zur Uni zu bringen?
Es kostet Wahnsinnsgeld die Unis zu unterhalten, ( Geld, das
letztlich die Kunden jedes Handwerkers zahlen ), um später
eine Menge Studienabbrecher zu haben, die auch für nix
gut sind.
Ist Studium für Alle wirklich sinnvoll?
Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb:> Das ist dein Problem: Hättest halt was Anständiges lernen müssen
So wird es sein. Habe eben wegen Interesse an der Sache studiert. Durfte
meine Fähigkeiten später aber nie anwenden. Wurde auch nie als Ing
bezahlt, sondern als Hilfsdepp.
Frank schrieb:> Normalerweise wollen die Leute dafür nicht zahlen, weil sie das nicht> als richtige Arbeit anerkennen. Die sagen dann bestenfalls: "Das machst> du doch gerne" und stellen für dich bestenfalls eine Tasse Kaffee hin.> Abgesehen davon ist 50€ dafür wirklich zu viel.
Die Leute gibt es auch.
Normal nehme ich 20-60 Euro je nach Problem/Aufgabe.
Wer mir ne Tüte Gummibärchen geben will (hatte ich mal) kann gleich
gehen.
Meine Arbeit ist sauber und ich nehme mir genug Zeit es auch dem
"dümmsten" zu erklären und alles ordentlich zu machen.
Bisher war jeder zufrieden und ich könnte wie gesagt locker 500 Euro
damit noch nebenbei verdienen, ist mir aber zu aufwändig.
Wer das gratis oder für paar Euro macht ist selber schuld.
Bernd Funk schrieb:> Ist Studium für Alle wirklich sinnvoll?
Natürlich nicht. Wird ja auch kräftig ausgesiebt. Wer es also schafft,
kann nicht ganz blöde sein. Außerdem wäre die Ingenieurschwemme dann ja
noch größer. Dazu noch mit Leuten die für nix zu gebrauchen wären.
Keine Ahnung was normale PC-Dienste so verlangen. Aber 50 Euro finde ich
schon heftig. Und wenn du das nebenbei machst, also 50Euro als
Nettoverdienst. Also den Mut hätte ich gar nicht das zu verlangen. Nicht
wegen dem Fiskus sondern wegen Fairness gegenüber dem "Kunden" bzw
Bekannten. Ich finde das schon sehr dreist von dir. Aber deine Sache!
Aha, das ist dreist, aber der Handwerker macht ja alles richtig, klar.
Normale PC Dienste verlangen idR mehr (jedenfalls hier in München) bei
den Problemen, für die ich 50 Euro verlange.
http://www.pc-dienst.net/informationen/preisinformationen/
19 Euro die Viertelstunde + Anfahrt.
Meist nehme ich ja so ~30 Euro.
Wie gesagt, beschwert hat sich keiner und alle waren zufrieden, da hat
keiner gemuckt wegen dem Preis.
Franz Eder schrieb:> Also meiner Putzfrau zahle ich auch 150 Euro die Minute, also wer für> weniger arbeitet ist selber schuld!...>>> Hier geistern mal wieder Zahlen durch den Raum, klar ist ja auch> Freitag.>> Matthias schrieb:>> Bernd Funk schrieb:>>> Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und>>> Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).>>>> Das sind demnach über 60.000 Euro brutto, was zu dem anfangs geäußerten>> Beitrag zurückführt.>> 75.000 um genau zu sein (in SK6, was die höchste SK ist ;))> Vermutlich ist aber 5 gemeint? Das sind dann ~70.000> Verdient seine Frau also noch mehr?> Wahrscheinlich die Sekretärin bei Bernd mit 100.000 Jahresbrutto?>> Komisch, dass sich das mit den anderen ANgaben von Bernd beißt, wo er> groß mit den Sozialkosten getönt hat und dann rauskommt dass er so 3000> brutto zahlt?>
2800,- ist das Grundgehalt.
Jede Überstunde wird extra bezahlt ( mit 25% Aufschlag )
Der Bursche ist jung und braucht das Geld.
Da kommen netto 3500,- schon mal raus.
Zusätzlich hat er in diesem Jahr ca. 15000,- Preisgelder bekommen.
( Klasse Sache, weil Einkommenssteuerfrei )
Wahrscheinlich hat dieser Mitarbeiter in diesem Jahr mehr ver-
dient, als ich.
Aber: Das ist gut so. Der wäre recht brauchbar als Nachfolger.
( Bauchpinseln )
Grüße Bernd
Da kannst du ja sicher die Abrechnung mal anonym hochladen ;)
Grundsätzlich gibt es natürlich so Gehälter, ich hab auch schon
Abrechnungen mit 10.000 brutto gesehen. Monat natürlich.
Aber das ist kein Standard.
Eins sollten die Herren Ingenieure auch mal bedenken.
Wollt ihr immer 60 Stunden/ Woche arbeiten?
Wollt ihr bis zum letzten Hemdenknopf haftbar sein?
Wollt ihr nie Urlaub machen?
Wenn ja, dann mach euch selbstständig.
Wenn nein, dann jammert nicht rum.
Grüße Bernd
bin_String() schrieb:> Seit der EU-Erweiterung ist es in vielen Berufen ziemlich egal, ob da> jemand Meister ist
Wenn man einmal den Ausgangspunkt der "Meisterpflicht" betrachtet, dann
weiß man schnell, dass diese Forderung schon lange überholt ist.
Der Meister war früher dazu nötig, um einen gleichmäßigen Standard zu
gewährleisten. Das erfüllt heute der Gesellenbrief/Facharbeiterbrief.
F. Fo schrieb:> bin_String() schrieb:>> Seit der EU-Erweiterung ist es in vielen Berufen ziemlich egal, ob da>> jemand Meister ist>> Wenn man einmal den Ausgangspunkt der "Meisterpflicht" betrachtet, dann> weiß man schnell, dass diese Forderung schon lange überholt ist.>> Der Meister war früher dazu nötig, um einen gleichmäßigen Standard zu> gewährleisten. Das erfüllt heute der Gesellenbrief/Facharbeiterbrief.
So einfach ist es nicht.
Die " Gefahrgeigneten" Handwerke, ( Metallbauer, Hochbauer, Zimmermann,
Elektriker, usw.) brauchen in Deutschland immer noch den Meister
als Zulassung.
Das hat auch seinen Grund.
Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb:> Eins sollten die Herren Ingenieure auch mal bedenken.
Puh, bin glücklicherweise Info ;-)
> Wollt ihr immer 60 Stunden/ Woche arbeiten?
Muss man nicht - davon abgesehen ist es shcon etwas anderes, ob man für
sich arbeitet oder für andere. Und nochmal etwas anderes ist es, wenn
das, was man macht, das Hobby ist :-)
> Wollt ihr bis zum letzten Hemdenknopf haftbar sein?
Finde ich nicht so dramatisch - erstens kann man da entsprechend
vorsorgen und zweitens: sauber konstruieren/entwickeln heisst die
Devise.
Davon ab: Kennst Du einen, der mal so haften musste, dass er alles
verloren hat? Ich nicht - schon gar nicht im Elektronikbereich. Und auch
andere, die ich kenne, kennen niemanden. Da wird mMn viel Angst durch
heisse Luft erzeugt, vermutlich durch Versicherungsmenschen, die einem
alle möglichen Horrorszenarien ausmalen :-)
> Wollt ihr nie Urlaub machen?
Ich mache mindestens vier Wochen im Jahr Urlaub - wobei ich auch sonst
gar nicht erst Stress zulasse.
Wofür ist man denn selbstständig?!
Doch nicht, um denselben Trott wie als AN zu haben, nur in verschärfter
Form?
> Wenn ja, dann mach euch selbstständig.
So isses :-)
> Wenn nein, dann jammert nicht rum.
Du weisst, die Klage ... Morgengebet usw. ;-)
Schöne Sachen baut Ihr :-)
Wenn ich das nächste Mal bei meiner Schwester in Offenbach bin, kommen
wir vielleicht einfach mal vorbei - als mäkelige Kunden, die eine
schlechte Skizze mitbringen und wenig zahlen wollen ;-)
Chris D. schrieb im Beitrag #393165
>> Wenn ich das nächste Mal bei meiner Schwester in Offenbach bin, kommen> wir vielleicht einfach mal vorbei - als mäkelige Kunden, die eine> schlechte Skizze mitbringen und wenig zahlen wollen ;-)
Chris,
ich freu mich.
Aber: das ist Offenbach bei Landau in der Pfalz!
Nicht mit dem unwichtigen Kleinstädtchen in Hessen verwechseln.
Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb:>Eins sollten die Herren Ingenieure auch mal bedenken.
Die "Herren Ingenieure", hö? Was für ne Sorte Knecht bist du denn, wenn
man mal fragen darf?
> Wollt ihr immer 60 Stunden/ Woche arbeiten?
Nö.
> Wollt ihr bis zum letzten Hemdenknopf haftbar sein?
Schonmal was von ner GmbH gehört?
Bernd Funk schrieb:> Wollt ihr nie Urlaub machen?
Definier mal Urlaub?
Bernd Funk schrieb:> Aber: das ist Offenbach bei Landau in der Pfalz!>> Nicht mit dem unwichtigen Kleinstädtchen in Hessen verwechseln.
Das ist jetzt aber echt schade - da unten komme ich so gut wie nie hin
:-(
Gibt's da wenigstens guten Wein? Wir hier in der Eifel sind verwöhnt
(Mosel, Rhein, Ahr)!
Andererseits: zum Rhein ist es nicht weit - und wir sind ja jetzt dank
Tandem und Fahrradanhänger im Urlaub öfter an den Flüssen unterwegs.
Schauen wir mal im nächsten Jahr :-)
Franz Eder schrieb:> Wie gesagt, beschwert hat sich keiner und alle waren zufrieden, da hat> keiner gemuckt wegen dem Preis.
Deren KFZ Betrieb nimmt für den Lehrling 70, was besonderes kostet dort
120, beispielsweise was mit Elektronik.
Chris D. schrieb:> Bernd Funk schrieb:>>> Aber: das ist Offenbach bei Landau in der Pfalz!>>>> Nicht mit dem unwichtigen Kleinstädtchen in Hessen verwechseln.>> Das ist jetzt aber echt schade - da unten komme ich so gut wie nie hin> :-(>> Gibt's da wenigstens guten Wein? Wir hier in der Eifel sind verwöhnt> (Mosel, Rhein, Ahr)!>> Andererseits: zum Rhein ist es nicht weit - und wir sind ja jetzt dank> Tandem und Fahrradanhänger im Urlaub öfter an den Flüssen unterwegs.> Schauen wir mal im nächsten Jahr :-)
Was heißt jetzt da unten?
Hier ist der Nabel der Welt.
Hier gibt es den besten Wein dieser Welt.
Komm vorbei und ich ertränke dich in großen Gewächsen.
Viele Grüße
Bernd
Bernd Funk schrieb:> Das hat auch seinen Grund.
Das sehe ich ein wenig anders.
Es gibt sicher genauso doofe Meister, wie schlaue Gesellen.
Wenn jemand eine gute Chance hat sich selbstständig zu machen, aber
nicht auch noch das Geld oder die Zeit den Meister zu machen, wieso soll
man ihm das verwehren?
Bernd Funk schrieb:> Die " Gefahrgeigneten" Handwerke, ( Metallbauer, Hochbauer, Zimmermann,> Elektriker, usw.) brauchen in Deutschland immer noch den Meister> als Zulassung.
...oder eine Bescheinigung dass man in Bulgarien/Rumänien ein paar Jahre
lang selbstständig oder als Angestellter in diesem Beruf gearbeitet hat.
Daran erkennt man den Wert des deutschen Meisterbriefs...
Zocker_011011010 schrieb:> Bernd Funk schrieb:>>>Eins sollten die Herren Ingenieure auch mal bedenken.>> Die "Herren Ingenieure", hö? Was für ne Sorte Knecht bist du denn, wenn> man mal fragen darf?
Vermutlich Knecht Ruprecht. ;-)
Also die Themen hier bzgl. Handwerk in der lieben Not, alles schön und
gut, auch nicht alles verkehrt, nur dass heute viele HW-Betriebe oder
handwerksähnlichen von e.K. geführt werden, die von der Materie eigentl.
Null Ahnung haben.
Richtige fachl. ausgebildete Facharbeiter in dem Beruf, den sie dann
auch ausüben, sind auch eher die Ausnahme als die Regel.
Mit Quereinsteigern oder Helfern wird das große und gute Geld verdient.
Abgerechnet wird dann meist eine Fachkraft oder sogar Techniker, der
Lohn den der Ausführende dann bekommt ist aber meist ein Witz.
Noch dazu kommt die verlängerte Werkbank, ohne das handwerkliche
Human-Kapital aus den NBL wäre im goldenen Westen so manches Projekt /
Baustelle gar nicht mehr möglich. Die Einheimischen können das gar nicht
mehr so recht und wenn wäre das 3x teurer.
Hoch lebe die Osterweiterung und Grenzöffnung für ausländische
Fachkräfte.
Oder gehe mal einer zur HWK und beschwere sich über eine HW-Firma und
deren Pfusch, da läuft ja gerade ein Thread im anderen Forum
Beitrag "Sicherungskasten mit FI-Schalter direkt neben der Dusche ohne Tür"
Weiter geht es mit den Inhalten und Praktiken in der
Handwerkerausbildung, oder schon voher in der schulischen Bildung. Die
Lehr- und Fachkräfte sidn nicht mehr das was sie mal waren oder sein
sollen, aber gut Geld wird ja auch nicht durch ordentliche Arbeit mehr
verdient, oder das eigentl. noch nie?
Also was jammert da die HWK von Trier herum, die erste die das Debakel
wohl so recht mitbekommt und was dagegen oder dafür unternimmt?
Zu den Nettolöhnen hier, was angebliche Handwerker > angestellte
Mitarbeiter so bekommen sollen, schönes Märchen weil das wirkliche Elend
keiner kennt oder kennen will.
Dem Bernd seine Angestellten werden dort entlohnt wie die Ings. oder
noch höher der Region Ost, so sieht es mal aus.
Aber gesucht wird immer und überall nach fähigen u.v.a. billigen
Fachkräften, nicht nur im E-Technik-Bereich.
Dann kommt von den HWK und IHK im Osten die Abwehr wenn es um den
Mindest-/Tarif-Lohn im Handwerk geht! Also die Kammern im Osten haben
wohl keine derartigen Nachwuchsprobleme, oder kompensieren das ganz
anders?
Sollte sich mal die HWK Trier bei der in Dresden oder Leipzig um
Nachhilfe bemühen?
F. Fo schrieb:> Bernd Funk schrieb:>> Das hat auch seinen Grund.>> Das sehe ich ein wenig anders.> Es gibt sicher genauso doofe Meister, wie schlaue Gesellen.> Wenn jemand eine gute Chance hat sich selbstständig zu machen, aber> nicht auch noch das Geld oder die Zeit den Meister zu machen, wieso soll> man ihm das verwehren?
Warum: Ganz klar, hier geht es um lebenswichtige Konstruktionen.
Um dies richtig zu bemessen ( Rechnen) und Auszuführen braucht
es geballtes Fachwissen.
Da steckt einiges mehr dahinter, als das fertige Produkt.
Dieser Aufwand muss im Einzelfall auch bezahlt werden.
Wir machen kein Baukastensystem zum Selbstschrauben.
Grüße Bernd
Eine ordentl. Korrektur ist nötig
> Zu den Nettolöhnen hier, was angeblich(e) Handwerker > angestellte> Mitarbeiter so bekommen sollen,
natürlich soll das angeblich nicht angebliche heißen, wäre ja auch zu
verquer
Bernd Funk schrieb:> Arbeitsstätte.>> Ansonsten wäre es geschenkt zu teuer. Ich könnte mir weder das> Personal noch die Wasserrechnung ( Tanklaster) leisten.>> Grüße Bernd
Sieht sehr hübsch aus.
Natürlich muss dann der Facharbeiter/Geselle auch den Kopf für seine
Arbeit hin halten. Und natürlich muss er das auch richtig berechnen oder
berechen lassen.
Ich habe vor nicht all zu langer Zeit eine Gartenhütte aufgebaut und
dabei habe ich die Hütte aufgestockt und eine Schlafebene eingebaut.
Natürlich habe ich die Statik dazu berechnet. Denn wenn die Jungs da
drauf sind und toben, soll und darf das nicht zusammen brechen.
Ich habe mit entsprechender Anzahl Erwachsener das Ganze belastet und
die Durchbiegung gemessen. Es erreichte nicht mal die berechnete
Durchbiegung.
Ich denke jemand der verantwortungsbewusst ist und eine Firma gründet,
der wird auch besonnen vorgehen.
Wenn ich deine Vita lese, dann hast du dich ziemlich früh selbstständig
gemacht und sicher auch noch nicht die Erfahrungen von heute gehabt.
Bernd Funk schrieb:> Um dies richtig zu bemessen ( Rechnen) und Auszuführen braucht> es geballtes Fachwissen.
Und das traut man einem Ing nicht zu dass er sich dieses Fachwissen
aneignen kann. Sonst verlangt man aber alles von den Ings.
Niemand schrieb:> Weiter geht es mit den Inhalten und Praktiken in der> Handwerkerausbildung, oder schon voher in der schulischen Bildung. Die> Lehr- und Fachkräfte sidn nicht mehr das was sie mal waren oder sein> sollen, aber gut Geld wird ja auch nicht durch ordentliche Arbeit mehr> verdient, oder das eigentl. noch nie?
Auch der beste Lehrer/Ausbilder/wer-auch-immer schafft es nicht aus
Sch**** Gold zu machen.
Auf die Hauptschule geht heute nur noch, wer eine Karriere als
Hilfsarbeiter oder Berufshartzer anstrebt. Diese Negativauslese der
Schüler macht sich dann natürlich auch im Leistungsniveau bemerkbar.
...und zur betrieblichen Ausbildung:
viele Maschinen und Geräte sind heute sehr viel komplexer wie noch vor
einigen Jahrzehnten. Damals war eine Heizungsanlage/Drehbank/Auto noch
eine mechanische Vorrichtung deren Funktionsweise man einfach erklären
und demonstrieren kann.
Heutzutage hat sich derartiges in einen Computer mit Mechanik dran
verwandelt.
Bei der Fehlersuche am Motor eines VW Käfers kann man einem Azubi auch
in der Werkstatt Fehlerquellen demonstrieren, die Funktionsweise
erläutern, Zusammenhänge darstellen,..., wodurch der Azubi versteht was
er macht und wiso er es so machen soll.
An einem neueren Auto wird der Azubi erstmal lernen, dass man den
Computer an die Diagnoseschnittstelle hängt und die Software für die
geführte Fehlersuche startet. Was die Software vorschlägt wird dann auch
gemacht...
Die Ursache dafür liegt in der Komplexizität des Fahrzeugs. Wo früher
ein einfacher Vergaser einfesetzt wurde, da wird heute eine
Hochdruckpumpe, eine Kiste voll Sensoren, Steuergeräte,
Einspritzdüsen,... verwendet. Das ganze noch über einen schönen CAN-Bus
verbunden und schon ist die Verwirrung für den Azubi perfekt.
Ein besonderes Vergnügen ist es übrigens einem Automechaniker-Azubi mal
ein etwas älteres Auto hinzustellen und zu beobachten wie er an einer
Ente die Diagnoseschnittstelle sucht.
Schreiber schrieb:> Die Ursache dafür liegt in der Komplexizität des Fahrzeugs. Wo früher> ein einfacher Vergaser einfesetzt wurde, da wird heute eine> Hochdruckpumpe, eine Kiste voll Sensoren, Steuergeräte,> Einspritzdüsen,... verwendet. Das ganze noch über einen schönen CAN-Bus> verbunden und schon ist die Verwirrung für den Azubi perfekt.
Dadurch ist es heute in vielen Fällen einfacher. Viele Fehler sind durch
die OBD(2) Schnittstelle, die ihre Anfänge in 1996 fand, schneller zu
finden.
Selbst Fehler die zeitweise auftreten, die kann man, natürlich mit mit
genauen Kenntnissen wie die Technik zusammenarbeite, dadurch auch häufig
schneller finden.
Das erinnert mich sehr an "Deutsche vs Polnische Handwerker" (in der
Tube zu finden)
Aber der Tenor im Grunde ist in Teilen des Handwerks ebenso gültig wie
in Teilen der Industrie.
Es gibt viel zu hoch bezahlte Handwerker (siehe der TV-"Heinz", der
meiner Oma für ihren Fernseher ein Firmwareupdate (was ich in > 5
Minuten lade und einspiele) für sage und schreibe 50 Euro andrehen will,
Kfz-"Fuzzies", u.v.a.m) und auch viel zu hoch bezahlte Industriearbeiter
(der berühmte "Türgummmiklopfer im Disneyland, VW, BMW, etc.
Stammarbeiter).
Es gibt leider sehr viele Berufsgruppen, deren Arbeitsleistung ebenso in
keinem Verhältnis zur Leistung steht. Aber gut wir haben auch noch
Bänker, Apotheker, Politiker, Beamte, Versicherungsvertreter usw., wo
dieses Verhältnis noch krasser ist.
...
"Herr Vorsitzender, wir haben am Institut für Arbeitsethik der
Universität Görlitz eine Vergleichsstudie über die unterschiedlichen
Arbeitsweisen von deutschen und polnischen Handwerkern durchgeführt :
Stellen Sie sich vor, Herr Vorsitzender, 5:30 h morgens, es klingelt an
Ihrer Tür. Davor stehen Polek und seine polnische Handwerkertruppe, um
Ihre Wohnung zu renovieren. Sechs energische Gesichter sagen nur eins :
"Lasst uns arbeiten, arbeiten, arbeiten." Zur gleichen Zeit an einem
anderen Ort : Auch der deutsche Handwerksmeister ist schon aktiv - er
sägt. Sein Gesicht sagt nur eins : "Lasst mich pennen, pennen, pennen."
05:32
Polek und seine Leute laden den Wagen aus. Sie sind am Morgen aus
Warschau gekommen, in der Nacht haben sie zuvor in Braunschweig eine
Doppelgarage gebaut und in Hannover zwei Dächer neu eingedeckt. Sie,
Herr Vorsitzender, erklären Polek, was zu tun ist : Die ganze Wohnung
renovieren! Alle Tapeten ab, im Wohnzimmer einen Wanddurchbruch, alle
Elektrik neu, alle Rohrleitungen neu, alle Wände neu verputzen, die
Decken abhängen, den Stuck erneuern, die Fußböden erhöhen, Spachteln und
Streichen, das Bad fliesen, in die Küche Rauhfaser und Laminat. Polek
wundert sich : Er dachte, es gibt Arbeit für den ganzen Tag.
6:30
Der deutsche Handwerksmeister dreht sich noch einmal um.
7:00
Ihre Wohnung, Herr Vorsitzender, sieht aus wie Dresden '45. Die Tapeten
sind runter, Polek, Wischek und Marek schlitzen Elektroleitungen in die
Wände, Jarek und Antek verputzen gleichzeitig, und Franek bereitet die
Küche für Laminat und Rauhfaser vor.
7:30
Der deutsche Handwerksmeister steht auf. Er geht in's Bad, sieht sich
selbst im Spiegel und konstatiert : Dem deutschen Mittelstand ging's
noch nie so schlecht wie heute.
7:50
Die Polen haben die ersten Wände verputzt und gespachtelt.
8:00
Der deutsche Handwerksmeister frühstückt. Dann holt er seinen Lehrling
ab und macht sich auf den Weg zu Ihnen. Unterwegs bemerken die beiden,
dass sie vor der Arbeit noch tanken müssen. Sie halten an. Jeder zwei
Bier, zwei Korn, drei Jägermeister - der Arbeitstag kann beginnen.
9:30
Die Polen haben das erste Zimmer Ihrer Wohnung verputzt. Sie arbeiten
seit vier Stunden ununterbrochen, sie werden ein wenig müde. Sie, Herr
Vorsitzender, schlagen eine Pause vor. Aber Polen haben da ihre eigene
Methode. Sie schrauben eine Steckdose ab, jeder packt einmal an die
Kontakte, danach sind alle wieder hellwach und arbeiten weiter.
9:35
Es klingelt. Der deutsche Handwerksmeister steht vor Ihrer Tür. Er sieht
aus wie der dicke Bruder der Wildecker Herzbuben, trägt einen Kittel und
darunter ein T-Shirt mit der Aufschrift : Bier formte diesen schönen
Körper. Die Hose hängt so auf halb acht, dass Sie seine Gesäßbacken
sehen können, das so genannte Maurer-Decolleté. Er begrüßt Sie auf
kölsch : Isch bin die Firma Pütz, sin Sie der verstopfte Siphon ? Sie
nicken und lassen ihn herein.
10:15
Die Polen haben das zweite Zimmer fertig verputzt.
10:20
Der deutsche Handwerksmeister schaut den verstopften Siphon und sagt den
klassischen Satz : "Oh-oh-oh, oh dat wird teuer." Ein bedeutender Satz :
Jedes ,Oh' bedeutet für Sie, Herr Vorsitzender, 50 Euro mehr als im
Kostenvoranschlag angegeben. "Oh, dat wird teuer" ist einer von vier
Sätzen, die der deutsche Handwerker in seiner Ausbildung lernt. Die
anderen drei sind : "An Ihrer Stelle würde ich das alles neu machen
lassen" "Datt war ich nich, datt war schon vorher kaputt" und "Brauchen
Sie unbedingt eine Rechnung ?" Nach Begutachtung des Siphons steht der
Handwerker auf und macht erst mal Frühstückspause.
11:00
Die Polen fangen an zu tapezieren.
11.30
Der deutsche Handwerksmeister kommt aus der Frühstückspause und macht
sich am Siphon zu schaffen. Neben ihm steht sein Lehrling. Der deutsche
Handwerksmeister kommt immer mit seinem Lehrling, denn das deutsche
Handwerk ist traditionell hierarchisch strukturiert. Oben an der Spitze
steht der Meister, dann kommt der Geselle, dann kommt der Lehrling, und
dann, Herr Vorsitzender, dann kommen Sie. Was die Funktion des Lehrlings
ist, ist noch nicht erforscht. In den meisten Fällen steht er doof
daneben und hat den Mund auf. Mindestens 80 % der Lehrlinge im deutschen
Handwerk haben den ganzen Arbeitstag den Mund auf. Ethnologen vermuten,
dass dies ein Sicherungssystem ist. Solange der Lehrling den Mund auf
hat, weiß der Meister, dass er noch atmet und lebt. An den Bewegungen
ist dies nicht festzustellen. Denn während der Meister arbeitet, steht
der Lehrling unbeweglich daneben, woher sich auch der Begriff "Standort
Deutschland" ableitet. Der Lehrling bewegt sich so wenig, dass die
Handwerkskammer inzwischen für Lehrlinge im Dienst Thrombosestrümpfe
vorschreibt.
11:45
Die Polen kacheln das Bad.
11.50
Der deutsche Handwerksmeister stellt fest, dass ihm eine Muffe fehlt. Er
schickt den Lehrling zum Auto. Sie rechnen das Bewegungstempo des
Lehrlings mit dem Hin- und Rückweg zum Auto hoch und wünschen ihm bis
zum Wiedersehen schon mal Frohe Ostern, Frohe Weihnachten und einen
Guten Rutsch. Der Meister bleibt so lange zurück, schaut Sie an und
stellt fest, dass er Durst hat. Sie bieten ihm ein Glas Wasser an. Seine
Antwort : "Ich will mich nicht waschen - ich habe Durst!"
12:15
Kleine, klitze-kleine Krise mit einem polnischen Handwerker. Franek hat
einen kleinen Fehler gemacht. Es ist Ihnen, Herr Vorsitzender,
aufgefallen, als er aus der Küche kam und stolz verkündete : "Sauna
fertig, Meister." Beim Blick in die Küche stellen Sie fest : Er hat das
Laminat an die Wände geklebt und die Rauhfaser auf den Boden.
12:20
Der deutsche Lehrling kommt mit der Muffe zurück. Er hat natürlich die
falsche Muffe mitgebracht, die richtige ist nicht da. Der Meister
schickt ihn los, er soll zum Baumarkt sausen und die passende Muffe
holen. Der Lehrling saust los. Sie denken an den Stundenlohn der beiden
und begreifen zum ersten Mal, wie das Wort "Muffensausen" wohl
entstanden sein muss.
13:30
Franek hat die Küche wieder in Ordnung gebracht und alle Elektrik in der
Wohnung verlegt.
15:00
Nach seiner Mittagspause legt der deutsche Handwerksmeister nun Hand an
den Siphon und verzieht plötzlich schmerzvoll das Gesicht. Das ist für
Sie, Herr Vorsitzender, ein wichtiger und ganz kritischer Moment. Denn
wenn ein deutscher Handwerker schmerzvoll das Gesicht verzieht, handelt
es sich um einen absoluten Notfall, auf den Sie sofort und nur in einer
Weise reagieren müssen : Ignorieren, Herr Vorsitzender ! Wegschauen, so
tun, als hätten Sie nichts bemerkt. Sie aber, Herr Vorsitzender, machen
den Kardinalfehler, und fragen : "Was haben Sie ?" Die Antwort :
"Verkalkten Ellenbogen, furschtbar, kennen Sie datt ? Isch wor schon bei
tausend Ärzten. Wennisch Ihnen datt erzähle ... Jung, jehste mal in die
Auto und holste mal die Röntgenbilder ?"
15:10
Polek und seine Truppe sind fertig. Ihre Wohnung ist renoviert und
geputzt, alles kostet zusammen 200 Euro. Sie, also die Polen, fahren
jetzt nach München zu ihrer nächsten Baustelle.
15:50
Sie, also Sie, Herr Vorsitzender, haben die gesamte Krankengeschichte
des deutschen Handwerksmeisters, seiner Familie, seiner Freunde, seines
Dackels und der Freunde und Familie seines Dackels gehört. Sie kennen
seine Hämorrhoiden besser als er Ihren Siphon. Den Grund für seine
Krankheit weiß er natürlich auch : Die Arbeit, der Stress, der Druck,
den man als Mittelständler hat, dieser UN-GLAU-BLICHE Druck. Und diese
UN-MENSCH-LICHEN Steuern. Wenn er nicht grundsätzlich schwarz arbeiten
würde, könnte er die gar nicht bezahlen. Und dann noch die rot-grüne
Regierung - das schlägt auf die Psyche. Er kann schon nicht mehr essen,
nicht mehr trinken, er hat noch nicht einmal mehr Lust auf Sex mit
seiner Frau. Während er sein siebtes Bier köpft, stellen Sie, Herr
Vorsitzender, sich vor, wie Handwerker überhaupt Sex haben. Rufen die
beim Orgasmus wohl : "Schatz, ich komme" oder rufen die "Schatz, halt
Dich bereit, ich komme zwischen 8 und 14 Uhr" und berechnen ihr dafür
die Anfahrt ? Plötzlich piept die Uhr des Handwerksmeisters : 15:58 Uhr.
Feierabend. Sie werden nervös. Ihr Siphon. Sie schlagen vor, der
Handwerker könnte doch einfach etwas länger arbeiten. Aber Meister und
Lehrling schauen Sie an wie zwei Tele-Tubbies. Hirnforschungen haben
ergeben, dass die Worte "länger" und "arbeiten" von deutschen
Handwerkern syntaktisch nicht in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht
werden können. Also packen die beiden alles ein und bitten Sie um
insgesamt 420 Euro für den Arbeitstag. Und den Siphon, den werden die
beiden auch noch reparieren. Sie kommen demnächst mal wieder vorbei. Am
besten, Sie halten sich zwischen Mai und September schon mal
grundsätzlich bereit."
F Fo schrieb
> Dadurch ist es heute in vielen Fällen einfacher. Viele Fehler sind durch> die OBD(2) Schnittstelle, die ihre Anfänge in 1996 fand, schneller zu> finden.> Selbst Fehler die zeitweise auftreten, die kann man, natürlich mit mit> genauen Kenntnissen wie die Technik zusammenarbeite, dadurch auch häufig> schneller finden.
sowas kann nur von einem Jemandem kommen, der noch nie mit der
Elektronik in Fzg. wirkl. zu tun hatte.
Bestes Bsp. Airbag-Lampe im KI leuchtet dauernd - na dann mal los Herr
Diagnosespezialist wie man den Fehler schnell findet und beseitigt!
Oder nächstes Bsp.: HD-DieselMotor ist ständig im Notlaufprogramm,
irgendein Sensor ist wohl schadhaft, Drehzal geht nicht über 3000 U/min
außer kurz nach dem Kaltstart, und dann mit max. 110 auf der Autobahn,
statt mit max. 185 im 5. Gang.!
Da ist man als Kfz- und Elektronik-Kundiger völlig ausgeschmissen, kann
nur in entsprechenden Foren anfragen, weil die richtige Diagnosetechnik
hat nur die Hersteller-Werkstatt oder NL, und selbst dort bekommt man
dann nur die Aussage: lassen Sie das Fzg. hier wir künmmern uns drum,
und bringen Sie bei Abholung nur genügend Geld mit! ;-)
Da darf man dann einen Freifahrtschein zur Reparatur abgeben, oder sucht
selber den Fehler, den mit dem Airbag bekommt man noch mit Tricks
ausgebügelt, den mit dem Notlauf sucht man dann lieber im Frühjahr oder
nächsten Sommer.
Schöne neue Welt der Kfz- Elektronik.
Hach ja, Handwerk, da war ich auch mal. For ungefähr 10 Jahren im Radio-
und Fernsehhandwerk in SH, um genau zu sein.
Der Beruf war interessant und abwechslungsreich, aber nach der
Ausbildung wurde es problematisch:
Übernahme als Geselle generell schwierig. Wenn, dann für 8€/h bei
40/Woche (real 44 inkl. Samstag) und gesetzlichem Mindesturlaub.
Also knappe 1400€ Brutto oder ~900€ netto als Single. Chancen auf
Weiterentwicklung oder Gehaltserhöhung gegen 0, Meisterausbildung
sinnlos, da Zahl der Betriebe schrumpfend.
Die Frage ist ja: warum sollte sich jemand sowas antun, wenn er eine
andere Wahl hat? Bereits der einfache Wechsel in die Industrie ohne
große Weiterbildung kann mal eben 75% mehr Gehalt und den 1,5 fachen
Urlaub zum Einstieg bedeuten.
Von meiner Berufsschul-Abschlussklasse arbeiten knappe 10% überhaupt
noch im Handwerk. Wen wunderts? Mich jedenfalls nicht. ^^
Anti68 meinte
> typische Jammerlappen Denke.
das ist nun mal dort die Realität, und bei dir siehst du auch nur was du
selber sehen willst!
> Es gibt mehr als genügend Menschen die genügend Kohle haben.
die Menschen solltest du dir mal ansehen, denn genügend hat niemand...
> Wenn ich so sehe wie teure Wohnungen und Häuser bei mir in der Gegend weg >
gehen wie warme Semmeln.
was ssind bei dir teure Wohnungen oder Häuser?
> Da sind Handwerker hier in der Gegend trotz höchster Stundensätze auf> Monate hin ausgebucht.
na das wäre dann doch für die Chance ... aber wahrscheinlich hast du
keine richtige Vorstellung wie das alles zusammenhängt!
Lobhudelei kommt meist von Außenseitern die alles im so schön easy
sehen.
Kennste das Sprichwort "von reichen Leuten lernt man das Sparen" ?
Kannst ja mal drüber nachdenken.
Zum Handwerk gehört weitaus mehr als was in der Industrie abläuft, jeder
Handwerker hat sich auch mit Forderungs- > Zahlungsausfall und
Auftragsaquise herumzuplagen, der Papierkram und steuerliche wie rechtl.
Teil der Arbeit ist auch nicht ohne.
An sowas denkt in der Industrie keine Sau, dafür gibts dort die
Verwaltung.
Niemand schrieb:> jeder> Handwerker hat sich auch mit Forderungs- > Zahlungsausfall und> Auftragsaquise herumzuplagen, der Papierkram und steuerliche wie rechtl.> Teil der Arbeit ist auch nicht ohne.> An sowas denkt in der Industrie keine Sau, dafür gibts dort die> Verwaltung.
Gilt aber auch nur für selbständige Handwerker oder solche die sogar
eine Firma haben. Und die verdienen meist nicht schlecht oder sogar sehr
gut, wenn sie clever sind.
F. Fo schrieb:> Schreiber schrieb:>> Die Ursache dafür liegt in der Komplexizität des Fahrzeugs. Wo früher>> ein einfacher Vergaser einfesetzt wurde, da wird heute eine>> Hochdruckpumpe, eine Kiste voll Sensoren, Steuergeräte,>> Einspritzdüsen,... verwendet. Das ganze noch über einen schönen CAN-Bus>> verbunden und schon ist die Verwirrung für den Azubi perfekt.>> Dadurch ist es heute in vielen Fällen einfacher. Viele Fehler sind durch> die OBD(2) Schnittstelle, die ihre Anfänge in 1996 fand, schneller zu> finden.> Selbst Fehler die zeitweise auftreten, die kann man, natürlich mit mit> genauen Kenntnissen wie die Technik zusammenarbeite, dadurch auch häufig> schneller finden.
Das würde stimmen, wenn der Mechaniker die nötigen Fachkenntnisse hätte,
doch die hat er fast nie!!!
Das ganze ist so kompliziert, dass daher nur noch die geführte
Fehlersuche durchgeführt wird. Dabei werden dann nach Computervorschalag
reihenweise teure Baugruppen ausgetauscht ohne dass der Arbeiter dabei
nachdenkt. Man meint meist, dass da ein dresierter Affe arbeitet...
Wenn bei einem ABS-Fehler der Computer vorschlägt das halbe Bremssystem
(Steuergerät, Rückförderpumpe, Ventile...) nacheinander zu
auszutauschen, dann wird das gemacht. Auf die Idee dass man mal die
Sicherung prüfen könnte, kommt heute fast keiner. Steht ja auch nicht im
Computer...
Bei Problemen mit der Gemischbildung werden reihenweise Sensoren
getauscht bis man endlich den kaputten gefunden hat. Dass man die
Sensoren prüfen kann bevor man sie tauscht scheint unbekannt zu sein.
...und bei einer Störung am VTG-Turbolader wird dieser gleich komplett
getauscht, die Verstellmechanik der Leitschaufeln gründlich zu reinigen
würde meist reichen.
Bernd Funk schrieb:> Mein jüngster Mitarbeiter ( 25 Jahre, Abitur, Schlossermeister und> Schweißfachmann ) kriegt netto 2800,- ( In der höchsten Steuerklasse ).
Danke, ich habe einen herzlichen Lachanfall bekommen!
Köstlich, wenn mal wieder jemand netto mit brutto verwechselt, der es
eigentlich besser wissen müsste.
2800 Euro netto verdient ja nicht einmal jeder Diplom-Ingenieur.
Bürovorsteher schrieb:> Ich provoziere jetzt mal:> in der DDR wurden nur soviele Schüler durch ein wie auch immer geartetes> Numerus-clausus-Verfahren zur erweiterten Oberschule zugelassen, wie> anschließend Studienplätze vorhanden waren.> Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen Notwendigkeiten> ausgebildet, weil ja eine Hochschulausbildung aus knappen Kassen> bestritten werden musste. 15 Semester Kunstgeschichte studieren war da> nicht drin.>> Aber Damals war alles Scheiße, blabla und eine freie> Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung jeglicher Nullen war> nicht möglich, schluchz...
Das ist keine Provokation, sondern nüchtern betrachtet die sachliche
Realität gewesen. Und deine Despektierlichkeit zeugt lediglich von einer
unverständigen Hybris aus Mangel an eigener Erfahrung, sei es daher das
du damit gar nicht konfrontiert wurdest, oder sogar von diesem System
profitiertest, was ja auch vorkam. Deine Arroganz jedenfalls würde
jedenfalls in beiden Fällen bei mir keine Verwunderung auslösen. Wärest
du aber dem ausgesetzt gewesen ohne Perspektive versauern zu müssen.
Dann nähme mich eine solche Haltung schon eher Wunder.
Ts, ts, ts ???
Udo Schmitt schrieb:> Bürovorsteher schrieb:>> Ausgebildet wurde nach volkswiertschaftlichen Notwendigkeiten>> Haha toller Witz, ausgebildet wurde auch nach Parteibuch und Gesinnung.
Und das ganz offensichtlich und offiziell!
Das mit negativen Wertungen zu versehen ist schlicht Unwissenheit
geparrt mit Arroganz.
Aber heute ist es nicht wirklich besser nur subtiler, es liegt wie kann
es anders sein im K. am Geld.
Schreiber schrieb:> Das würde stimmen, wenn der Mechaniker die nötigen Fachkenntnisse hätte,> doch die hat er fast nie!!!
Für meine Kollegen und mich trifft das nicht zu.
Bei uns läuft das auch ganz anders.
Ich muss aber einräumen, dass ich das auch mit meinem Firmenfahrzeug bei
Mercedes mehrfach so erlebt habe. Auch Hinweise von mir wurden ignoriert
und erst als sie die Karre bei Eis und Schnee spät abends abschleppen
durften und die Karre am nächsten Morgen in meinem Beisein wie ein
Christbaum leuchtete, erst dann tauschten sie das Steuergerät.
Beobachter schrieb:> ei uns gibt es eine Strasse, da sind rechts Hasenställe, die Ings. Die> nächsten 20 Jahre abbezahlen dürfen und links auf der Fläche von 10..15> RH-Grundstücken, die Villen (mit angeschlossener kleiner Werkstatt)> derer, denen sie heute das gesamte Geld überweisen durften. Ja, Handwerk> besteht nicht nur aus den Tagelöhnern.
Böse aber leider wahr.
Bsp. Schulkamerad, Ing. bei Siemens, dort angefangen so Ende der 90er,
hat zusammen mit seinem Bruder ein Doppelhaus gebaut, den Grossteil
steuert der Bruder (Handwerker) bei, weil die arme Ing.sau
vergleichsweise schlecht verdient. Der Bruder hat danach gleich nochmal
angebaut, wollte nochmal anbauen wurde nicht genehmigt, jetzt hat er
einen alten Bauernhof mit riesiger Scheune gekauft, ist fast fertig
renoviert. Jetzt hat er Platz für seinen Oldtimer- und Motorradfuhrpark.
Der Ing. fährt nen alten BMW vom Vater in den 90ern übernommen sein
Fahrrad ist aber sein eigenes, stottert weiter das halbe Haus beim
Bruder ab.
Ingieneure, die angeblichen Gutverdiener wenn im Konzern mit
IGM/ERA-Tarif, dass ich nicht lache. Ihr wisst ja gar nicht was ein
Handwerker für Kohle machen kann. Viele meiner Kollegen haben mehrere
Häuser, Ferienhäuser im Ausland oder mieten sich gerade jetzt über die
Jahre eine Luxushütte in der Schweiz/Österreich oder es geht nach
Aspen/Colorado zum Skifahren, völlig normal. Deren Firmen sind
Selbstläufer, Bauhauptgewerbe, alles kein Hightech, es kommt genug
Schotter zusammen nicht nur aufm Laster.
Wenn man das hier liest wie ellenlang diskutiert wird welcher
Sklaventreiber besser wäre und man hofft fest übernommen zu werden, da
muss man doch an der geistigen Verfassung der Ing. zweifeln, sonst gäbe
es diese Zustände gar nicht. Wer studiert den freiwillig Sklaventum?
Doch nur Idioten. Aber hinterher rumheulen weil sie nur
Sklaventreiberstellen finden.
Kein Akademikervolk lässt sich so stark abzocken wie Ingenieure, reissen
aber am weitesten das Maul auf wie schwierig ihre Materie, ... ist. Für
mich sind das die grössten Witzfiguren die in Deutschland rumlaufen.
Dummheit/kindliche Naivität gepaart mit Stolz, war schon immer eine gute
Mischung die sich perfekt ausnutzen lässt.
Wie geht der alte Spruch: Ingenieure sind die Kamele des Kaufmanns mit
denen er durch die Wüste reitet. Oder: Ingenieure braucht man nicht
wirklich, die hält man sich. Alles uralte Aussagen mit 100%
Wahrheitsgehalt.
Jetzt kloppt euch weiter um Dienstleisterpeanuts und glaubt an ein
Wunder wie Festanstellung/Übernahme, ist ja Weihnachten da gehen manche
Wünsche auch in Erfüllung. LOL
Sorry musste einfach mal raus aber das geht sowieso nicht in
Ingenieurshirne.
Peter schrieb:> Hach ja, Handwerk, da war ich auch mal. For ungefähr 10 Jahren im> Radio-> und Fernsehhandwerk in SH, um genau zu sein.> Der Beruf war interessant und abwechslungsreich, aber nach der> Ausbildung wurde es problematisch:> Übernahme als Geselle generell schwierig. Wenn, dann für 8€/h bei> 40/Woche (real 44 inkl. Samstag) und gesetzlichem Mindesturlaub.> Also knappe 1400€ Brutto oder ~900€ netto als Single. Chancen auf> Weiterentwicklung oder Gehaltserhöhung gegen 0, Meisterausbildung> sinnlos, da Zahl der Betriebe schrumpfend.> Die Frage ist ja: warum sollte sich jemand sowas antun, wenn er eine> andere Wahl hat? Bereits der einfache Wechsel in die Industrie ohne> große Weiterbildung kann mal eben 75% mehr Gehalt und den 1,5 fachen> Urlaub zum Einstieg bedeuten.> Von meiner Berufsschul-Abschlussklasse arbeiten knappe 10% überhaupt> noch im Handwerk. Wen wunderts? Mich jedenfalls nicht. ^^
Ja da gab es 1990 auch nur 2.000 bis 2.500 DM Brutto. Den Meister
konntest Du machen der bekam dann um die 3.600 DM Brutto.
Bei den Elektrikern sah es kaum besser aus (Tarif 15 DM Brutto).
Da sind viele in die Industrie um 50-70 % mehr zu bekommen (manche über
den Umweg als Ing.). Die Älteren konnten das dann nicht mehr.
Ich glaube da gibt's heute fast keine R- u. TV-Techniker mehr im
Handwerk.
Fernseher die 450€ neu kosten reparieren?
Danilo schrieb:> Ich glaube da gibt's heute fast keine R- u. TV-Techniker mehr im> Handwerk.> Fernseher die 450€ neu kosten reparieren?
Hatte ich kürzlich bei Verwandten. War aber nicht defekt, sondern
nur ein Stecker war beim Saubermachen aus der Dose gerutscht.
Aber selber drauf kommen war nicht drin, weil da keiner mal
nachdenkt. Programme einstellen ist bei denen auch so ne Hürde.
Man gut das wenigstens einer in der Familie Ahnung hat.
Wenn da einer hätte kommen müssen, wären da schnell 50 Euro
weg gewesen.
> Und deine Despektierlichkeit zeugt lediglich von einer> unverständigen Hybris aus Mangel an eigener Erfahrung, sei es daher das> du damit gar nicht konfrontiert wurdest, oder sogar von diesem System> profitiertest, was ja auch vorkam. Deine Arroganz jedenfalls würde> jedenfalls in beiden Fällen bei mir keine Verwunderung auslösen. Wärest> du aber dem ausgesetzt gewesen ohne Perspektive versauern zu müssen.> Dann nähme mich eine solche Haltung schon eher Wunder.
Oh, Herr Winfried J., ich war selbstverständlich genau so ein Mitläufer
wie du und alle anderen 16 Millionen auch.
MM ich kann mich als Handwerksmeister eigentlich auch nicht beschweren.
Ab und an denke ich noch über ein Studium nach, andererseits wenn ich
das hier lese dann frage ich mich warum überhaupt.
Ich Arbeite seid ich 17 bin und hatte nie Schwierigkeiten eine Stelle zu
finden die besser bezahlt war als die letzte. Ich verdiene mit 28j 54k
brutto. Das ist zwar nicht so dolle wenn ich hier immer von 60-70k lese
aber das kann ja noch kommen. Meine Kollegen die "nur" Gesellen sind
liegen auch bei 40-45k, und gegensätzlich wie hier beschrieben arbeiten
wir alle nur 39h die Woche...
Handwerk kann auch interessant und abwechslungsreich sein, nicht jeder
Handwerker ist "Schippenschaffer" oder Fliesenleger auch wenn die Herrn
Ing's das gerne so sehen um sich selbst etwas besser zu fühlen oder sich
selbst zu belügen.
Wenn man kein unseliger Besserwisser geworden ist übers Studium steht
einem auch immer noch die Handwerkskarriere offen...
Btw. ich wohne im selbst renovierten, eigenen Haus, das hat zwar auch
arbeit und Entbehrung gekostet´, aber heute ist man ohne Wohneigentunm
(so denke ich) ganz schnell am Arsch wenns mal bergab geht mit der
Wirtschaft oder dem Rest der Welt.
Dirk Netter schrieb:> aber heute ist man ohne Wohneigentunm> (so denke ich) ganz schnell am Arsch wenns mal bergab geht mit der> Wirtschaft oder dem Rest der Welt.
Dein Wohneigentum kannst Du Dir aber nicht unter den Arm klemmen und
mitnehmen, wenn Du fort musst. Das ist immobil...
Gerade in der heutigen Situation, wo die Cottbuser in Aachen und die
Flensburger in Garmisch-Partenkirchen arbeiten müssen, ist so etwas ein
Klotz am Bein.
MfG Paul
Schreiber schrieb:> as würde stimmen, wenn der Mechaniker die nötigen Fachkenntnisse hätte,> doch die hat er fast nie!!!
.......
> getauscht, die Verstellmechanik der Leitschaufeln gründlich zu reinigen> würde meist reichen.
Der Mist wird doch bei den Autoherstellern angerichtet.
Die verticken ihre Schüsseln halt mit jeden billigen Schrott vom
Zulieferer.
Und drücken den Werkstätten ihre sauteuren SW-pakte für die Fehlersuche
dann auf`s Auge.
Und jucken braucht die doch auch nicht. Solange es Deppen gibt, die
deren vollkommen überteuerten Schrott kaufen.
Also, was soll das Jammern?
Bernd Funk schrieb:>> Gibt's da wenigstens guten Wein? Wir hier in der Eifel sind verwöhnt>> (Mosel, Rhein, Ahr)!>>>> Andererseits: zum Rhein ist es nicht weit - und wir sind ja jetzt dank>> Tandem und Fahrradanhänger im Urlaub öfter an den Flüssen unterwegs.>> Schauen wir mal im nächsten Jahr :-)>> Was heißt jetzt da unten?>> Hier ist der Nabel der Welt.>> Hier gibt es den besten Wein dieser Welt.> Komm vorbei und ich ertränke dich in großen Gewächsen.
Oje, ihr braucht beide mal einen Bildungsurlaub im Weinanbaugebiet
Württemberg!
Schreiber schrieb:> Das ganze noch über einen schönen CAN-Bus> verbunden und schon ist die Verwirrung für den Azubi perfekt.
CAN-Bus triffts, er kann es, muss es aber nicht. Besonders lustig, wenn
es unterwegs passiert. Fahr mit dem neuen (deutschen) Premium-Auto weg,
fahr mit der Bahn heim.
Was für eine endlose Diskussion hier im Forum....jeder stellt sich hier
besser dar, als er wohl in Wirklichkeit ist....
Mir war schon immer klar, dass man als Gas-Wasser-Installateur oder
einfacher Handwerker mehr verdient, als so mancher
Ingenieur/Informatiker...( Achtung Ironie ) und ein besserer Mensch ist
man ja auch, weil man schon früher gearbeitet hat und schon Geld für den
Staat verdient hat....
Wo lebt ihr eigentlich? Wo gibt es eure Traumgehälter im Handwerk?
Jedenfalls nicht in Deutscland, oder?!
Infos aus erster Hand vom Mittelstand schrieb:> Wenn man das hier liest wie ellenlang diskutiert wird welcher> Sklaventreiber besser wäre und man hofft fest übernommen zu werden, da> muss man doch an der geistigen Verfassung der Ing. zweifeln, sonst gäbe> es diese Zustände gar nicht. Wer studiert den freiwillig Sklaventum?> Doch nur Idioten. Aber hinterher rumheulen weil sie nur> Sklaventreiberstellen finden.
<skipped>
> Sorry musste einfach mal raus aber das geht sowieso nicht in> Ingenieurshirne.
Das was mich an Deinem Beitrag am meisten ärgert ist, dass Du recht
hast.
Leider :(
/regards
Andreas
Marx W. schrieb:> Schreiber schrieb:>> as würde stimmen, wenn der Mechaniker die nötigen Fachkenntnisse hätte,>> doch die hat er fast nie!!!> .......>> getauscht, die Verstellmechanik der Leitschaufeln gründlich zu reinigen>> würde meist reichen.>> Der Mist wird doch bei den Autoherstellern angerichtet.> Die verticken ihre Schüsseln halt mit jeden billigen Schrott vom> Zulieferer.
Nö, das ganze ist kein Mist. So ein VTG-Lader ist ein durchaus
sinnvolles Bauteil um das Drehmoment des Motors bei geringen Drehzahlen
zu erhöhen und gleichzeitig Kraftstoff zu sparen. Dass man die
Verstellmechanik nach einigen Jahren reinigen muss, ist akzeptabel, dass
der Durchschnittsmechaniker das nicht kann und dem Kunden viel lieber
einen neuen Turbolader verkaufen will ist dagegen inakzeptabel.
> Und drücken den Werkstätten ihre sauteuren SW-pakte für die Fehlersuche> dann auf`s Auge.
Das Problem ist hier, dass der Durchschnittsmechatroniker sein Hirn
nicht benutzen kann oder will. Die Fehlersuchsoftware ist ein sinnvolles
HILFSMITTEL und nicht etwa ein HIRNERSATZ, auch wenn sie oft als solcher
zweckentfremdet wird.
Das eigentliche Problem ist, dass viele Mechaniker zum Arbeiten einen
Hirnersatz benötigen, das fehlende Fachwissen macht sich da gnadenlos
bemerkbar.
bin_String() schrieb:> Mir war schon immer klar, dass man als Gas-Wasser-Installateur oder> einfacher Handwerker mehr verdient, als so mancher> Ingenieur/Informatiker...( Achtung Ironie ) und ein besserer Mensch ist> man ja auch, weil man schon früher gearbeitet hat und schon Geld für den> Staat verdient hat....>> Wo lebt ihr eigentlich? Wo gibt es eure Traumgehälter im Handwerk?> Jedenfalls nicht in Deutscland, oder?!
Hier nimmt man ein paar Extrembeispiele die sind dann Standard.
Ebenso bei den Ing. da nimmt man den Leiher für 32.000 und das ist dann
Standard.
Sorry kein 0815 Klopper im Handwerk macht das große Geld.
Da kann man zwar auch ganz gut verdienen, aber man brauch mir ned
erzählen, dass der normale Röhrich sich 2-3 Häuser hinsetzt und der
Bruder bei Siemens kann sich nix leisten.
Mein Stiefvater ist auch Gas.Wasser-Scheiße Installateur, der verdient
ned schlecht. Dafür ist er aber auch gut unterwegs, auch am WE, meist
Samstag und abends eben auch. Notdienst,etc. Zeug in den 4.OG schleppen
ohne Aufzug, viel Spaß.
Sein Chef macht schon Kohle, aber heute eine Firma gründen?
Erstmal müssen auch die Kunden kommen. Man brauch AN, hat Risiko.
Kann sich lohnen klar. Muss aber ned.
Das ist eben schon auch Glücksspiel.
Wenn ich meine 52.000 bei 39h Mo-Fr nach Hause bringe finde ich das ok.
Sicherer Job, mir kann keiner was, ich kann die nächsten 20 Jahre schon
durchplanen. Wenn ich will lass ich nach 7:48 den Hammer fallen und
gehe.
Wenn ich Überstunden habe geh ich auch nach 5 Stunden. Oder nehme mir
frei.
Kann morgens auch um 9:00 kommen oder um 6:00 und dann früher gehen.
Ne, ich will nicht selbstständig sein.
Jeder der es gepackt hat, große Achtung, aber ich sehe nicht nur
Vorteile.
bin_String() schrieb:> Wo lebt ihr eigentlich? Wo gibt es eure Traumgehälter im Handwerk?> Jedenfalls nicht in Deutscland, oder?!
Na ja, ein Bekannter Elektriker-Meister hat im letzten Jahr deutlich
über 200000 EUR als Einkommen aus Installateursarbeiten bei der Steuer
angegeben.
Er ist zwar auch Besitzer der Firma, hat aber nur 1 Mitarbeiter, hat
also den grössten Teil selbst erarbeitet.
Weil die Kunden, die garde Häuser zum Wahnwitzpreis kaufen, auch
Elektriker zum Wahnwitzpreis entlohnen, ist ja nicht ihr Geld, kommt ja
von der Bank, bei fast 0 Prozent Zinsen geschenkt, glauben die.
Warum sollte er es nicht nehmen ? Oft zahlten ihm die Deppen 10000 EUR
für eine Hauselektroinstallation die in einer Woche erledigt ist.
Aber: Der Mann kennt auch dürre Jahre, wo eher nur 20000 EUR rauskamen.
genervt schrieb:> Bernd Funk schrieb:> (...)>> Hier gibt es den besten Wein dieser Welt.>> Komm vorbei und ich ertränke dich in großen Gewächsen.>> Oje, ihr braucht beide mal einen Bildungsurlaub im Weinanbaugebiet> Württemberg!
In Baden-Württemberg wird hauptsächlich Trollinger angebaut, den
ausserhalb des Bundeslandes kaum jemand trinken mag. Die geizigen
Schwaben mögen den derben sauren Tropfen, der so gut wie nie zum
Prädikatswein ausgebaut wird.
Trinker schrieb:> genervt schrieb:>> Bernd Funk schrieb:>> (...)>>> Hier gibt es den besten Wein dieser Welt.>>> Komm vorbei und ich ertränke dich in großen Gewächsen.>>>> Oje, ihr braucht beide mal einen Bildungsurlaub im Weinanbaugebiet>> Württemberg!>> In Baden-Württemberg wird hauptsächlich Trollinger angebaut, den> ausserhalb des Bundeslandes kaum jemand trinken mag. Die geizigen> Schwaben mögen den derben sauren Tropfen, der so gut wie nie zum> Prädikatswein ausgebaut wird.
Als Südpfälzer kann man Weine anderer Regionen nur ignorieren :)
( Selbst sie großen Burgunder kommen da kaum ran )
Grüße Bernd
Franz Eder schrieb:> Sorry kein 0815 Klopper im Handwerk macht das große Geld.> Da kann man zwar auch ganz gut verdienen, aber man brauch mir ned> erzählen, dass der normale Röhrich sich 2-3 Häuser hinsetzt und der> Bruder bei Siemens kann sich nix leisten.
Da hast du recht.
Viel Geld im Handwerk gibt es für viel Leistung.
Viel Leistung heißt auch, das 40 Stunden nicht reichen,
heißt aber auch, das der MA mal schnell AutoCAD reinzieht und
das beherrscht.
( Wenn er richtig gut ist, macht er kurz in der Mittagspause noch
die FE- Berechnung der Treppe, schreibt dem Denkmalpfleger eine
Mail, und erledigt noch eine Patentrecherche : )
Daneben sollte er noch super mit Kunden kommunizieren können.
( Die zahlen zum Schluss )
Also: Richtig gute Leute mit entsprechender Ausbildung können
auch im Handwerk ein Einkommen haben, das nicht jeder Ing. hat.
Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb:> Viel Geld im Handwerk gibt es für viel Leistung.
Wenn man es versteht die Zeiten vorteilhaft zu manipulieren.
Man kann meist mehrgleisig mehrere Projekte in den 40 Stunden
bearbeiten und rechnet dann doppelt und dreifach.
Viertelstundenweise abrechnen ist da noch harmlos.
Klaro schrieb:> Bernd Funk schrieb:>> Viel Geld im Handwerk gibt es für viel Leistung.>> Wenn man es versteht die Zeiten vorteilhaft zu manipulieren.> Man kann meist mehrgleisig mehrere Projekte in den 40 Stunden> bearbeiten und rechnet dann doppelt und dreifach.> Viertelstundenweise abrechnen ist da noch harmlos.
Ja, sowas hab ich selbst erlebt!
Da hat doch ein Freelancer für den Kunden den Bauüberwacher gemacht, und
für den Anlagenbauer den Bauleiter.
Für die gleiche Arbeit doppelt kassiert.
Ging aber ned lange gut, der flog dann hochkant raus!
Bernd Funk schrieb:> Also: Richtig gute Leute mit entsprechender Ausbildung können> auch im Handwerk ein Einkommen haben, das nicht jeder Ing. hat.
Speziell in meinem Unternehmen arbeiten die Techniker wie
Alleinunternehmer und verdienen deshalb auch mehr als mancher Ingenieur.
Allerdings werden heute neue Mitarbeiter das sicher nie wieder
verdienen.
So wie jeder Selbständige hat der Handwerker gegenüber dem Angestellten
enorme Vorteile, was die Steuer angeht. Ausgaben werden da schnell
größer und Einnahmen kleiner. Man hat viel Gestaltungsspielraum.
Im HW verdient aber trotzdem der Inhaber die Kohle. Als Gesell kannst du
nirgendwo viel reißen.
Und die Arbeit ist auch nicht angenehm: Arbeiten bei Kälte/Hitze, Dreck,
hohes Unfallrisiko, wechselnde Baustellen mit z. T. langer Anfahrt,
Überstunden, Körperliche Anstrengung, Arbeiten bei Wind und Wetter, usw.
Die meisten Büroangestellen wären diesen Belastungen nicht gewachsen.
Dass der Geselle trotzdem nur 15 €/h bekommt, während der Chef 50 € in
Rechnung stellt, ist schon heftig. Zumal er ja auch am Material
verdient. Bei 173 h/Monat reden wir also von über 8500 € Umsatz pro
Mitarbeiter.
Mehr als 2700 € brutto sind für Gesellen im Handwerk sicher nicht
üblich, auch nicht im Süden. Angestellte Meister kriegen dann, wenns
hoch kommt, 3500 €.
Gerade in ländlichen Gegenden bietet das Handwerk trotzdem noch gute
Perspektiven und ist daher nicht die schlechteste Wahl. Lieber
Kfz-Mechaniker als "Sales-Assistent" im Handyshop.
Wenn es sowas wie "gute, ehrliche Arbeit" gibt, dann im Handwerk. In
Deutschland gibt es zum Glück eine "Kultur des Handwerks", die man
erhalten sollte. Amerikanische Verhältnisse möchte ich hier nicht haben.
Falk Brunner schrieb:> Wir steuern wie so oft amerikanischen Verhältnissen entgegen. Dort gibt> es NOCH mehr "Akademiker" als hier, die aber in der Masse weder was> taugen noch einen adäquaten Job haben. Dafür ums mehr Schulden durch> ihre "Ausbildung".
Und was wollen wir dagegen tun? Jegliche Sinnvolle Änderung wird von
dummen dekadenten Politikern und Blendern zunichte gemacht...
Einfach gesagt wer mit dem Geld wedelt bestimmt die Richtung.
Insider schrieb:> Wenn es sowas wie "gute, ehrliche Arbeit" gibt, dann im Handwerk. In> Deutschland gibt es zum Glück eine "Kultur des Handwerks", die man> erhalten sollte. Amerikanische Verhältnisse möchte ich hier nicht haben.
Kultur des Handwerks mag es vielleicht noch geben aber es wird immer
weniger.
Mir persönlich fällt es seit ca.8-9 Jahren auf, das es mit der Kultur
und anderen gesellschaftlichen Dingen bergab geht.
Letzendlich fehlt eine Struktur... wenn das der alte Bismarck sehen
würde, ich glaube er würde den heutigen Politikern in den **** tretten
weil man auf diese Errungenschaften (1850-1915) der Deutschen mit Füssen
tritt. 1900-1920 war Handwerksprägend es entstand MADE IN GERMANY naja
den Rest kennt ihr ja...
Insider schrieb:> Dass der Geselle trotzdem nur 15 €/h bekommt, während der Chef 50 € in> Rechnung stellt, ist schon heftig.
nein, das ist angemessen.
in den 50€ sind nämlich inklusive:
Arbeitsgeräte, einschließlich Kleintransporter
anteilig Gemeinkosten für Auftragsaquise, Verwaltung und Buchhaltung
anteilig Büro, Lager, Werkstatt, Sozialräume
anteilig Forderungsausfall
anteilig Berufshaftpflichtversicherung
anteilig "unproduktive"/dem Kunden nicht berechenbare Arbeitszeit
anteilig Rücklage für Garantiearbeiten
Arbeitgeberanteil Rentenversicherung
Arbeitgeberanteil Kranken+Pflegeversicherung
Arbeitgeberanteil Arbeitslosigkeitsversicherung
Anteilig Lohnfortzahlung im Urlaub
sonstige Umlagen (Krankheit/Mutterschutz)
Berufsgenossenschaft, einschließlich Vorsorgeuntersuchungen
und der Kunde darf dann noch auf alles Mehrwertsteuer bezahlen! Somit
darf der Kunde 60€ zahlen von denen bestenfalls 15€ beim Arbeitenden
ankommen...
...aber im Handwerk gibt es ja auch interessante Möglichkeiten zur
kreativen Steuer- und Abgabengestakltung ;-)
Insider schrieb:> Im HW verdient aber trotzdem der Inhaber die Kohle. Als Gesell kannst du> nirgendwo viel reißen.>> Und die Arbeit ist auch nicht angenehm: Arbeiten bei Kälte/Hitze, Dreck,> hohes Unfallrisiko, wechselnde Baustellen mit z. T. langer Anfahrt,> Überstunden, Körperliche Anstrengung, Arbeiten bei Wind und Wetter, usw.
DAS ist Branchenabhängig. Bei einem Maurer oder Hufschmied sieht das
ganz anders aus wie bei einem Uhrmacher, Zahntechniker oder
Feinmechaniker. Letztere sitzen auch im Warmen und haben geregelte
Arbeitszeiten.
chris schrieb:> Falk Brunner schrieb:>> Wir steuern wie so oft amerikanischen Verhältnissen entgegen. Dort gibt>> es NOCH mehr "Akademiker" als hier, die aber in der Masse weder was>> taugen noch einen adäquaten Job haben. Dafür ums mehr Schulden durch>> ihre "Ausbildung".>> Und was wollen wir dagegen tun? Jegliche Sinnvolle Änderung wird von> dummen dekadenten Politikern und Blendern zunichte gemacht.> Einfach gesagt wer mit dem Geld wedelt bestimmt die Richtung...
...auch bei der Berufswahl. Wenn der Arbeitgeber in Spe mit dem Geld
wedelt, dann wird sich das in der Berufswahl bemerkbar machen. Und wenn
die örtlichen Handwerksbetriebe für einen Gesellen weniger zahlen wie
Amazon für einen Hilfsarbeiter (im Osten teilweise üblich), wer denkt
dann nicht über eine Berufswahl mit besseren Perspektiven oder ein
Studium nach?
Dass man als Handwerker immer schlecht verdient, stimmt übrigens nicht.
Tarifgebundene Arbeitsplätze sind relativ beliebt, insbesondere dann
wenn sie in der Industrie sind. Unbezahlte Überstunden oder
Wochenendarbeit ohne Zulage sind da traditionell unbekannt. Für
Arbeitsplätze mit viel Dreck gibts selbstverständlich auch eine Zulage.
Schreiber schrieb:> Tarifgebundene Arbeitsplätze sind relativ beliebt,
aber nicht mit Handwerk gemeint(?).
btw:
Die Löhne im Handwerk sind rund 25 % geringer als in der Industrie. Die
Kluft zwischen Handwerk und Industrie beträgt für Facharbeiter bzw.
Gesellen fast 1.000 Euro pro Monat. [2]
http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/35930
Insider schrieb:> Interessantes Thema.>> Das Handwerk ist von kleinen Firmen geprägt, die meist vom Inhaber> geführt werden. Oft sind das klassische Familienbetriebe, wo die Frau> den Bürokram macht und der Mann die Aufträge/Kunden betreut. Dazu kommen> noch die angestellten Gesellen und Azubis.>> Der Einzige, der im Handwerk gut verdient, ist der Inhaber. Das sind> dann die "reichen" Handwerker. Dass die meisten Inhaber ihre Gesellen> ausbeuten, dürfte auch bekannt sein. Beispiel:>> 15 €/h kriegt der Geselle> 50 €/h werden dem Kunden in Rechnung gestellt> _____________________________________________> Delta von 35 €!
Mit einem nackten Gesellen wirst du aber auch nicht reich. Der will
Werkzeug, Auto, Fortbildung, ein Büro im Hintergrund, das die Rechnungen
schreibt und Geld eintreibt und vielleicht auch Aufträge einholt,
bezahlten Urlaub ähnliches. Kostet auch alles. Ich würde jedenfalls
nicht sagen, das die meisten Inhaber ausbeuten.
> Ich Arbeite seid ich 17 bin und hatte nie Schwierigkeiten eine Stelle zu> finden die besser bezahlt war als die letzte.
An diesem Beispiel sieht man wieder, dass Bildung und
Rechtschreibkenntnisse finanziell nichts bringen. ;-)
Bernd Funk schrieb:> Also: Richtig gute Leute mit entsprechender Ausbildung können> auch im Handwerk ein Einkommen haben, das nicht jeder Ing. hat.
Das gilt doch für alle Tätigkeiten. Sogar für ungelernte
Seiteneinsteiger.
Ihr habt ja in der Südpfalz eine besondere Struktur: Viel Weinbau,
Tourismus und wenig Industrie. Wir haben hier auf der anderen Rheinseite
sehr viele Kollegen aus der Palz. Die würden sicherlich nicht pendeln
wollen wenn man bei euch eine anständig entlohnte Arbeit bekommen würde.
Und damit meine ich nicht Ingenieure.
Trinker schrieb:> In Baden-Württemberg wird hauptsächlich Trollinger angebaut, den> ausserhalb des Bundeslandes kaum jemand trinken mag. Die geizigen> Schwaben mögen den derben sauren Tropfen, der so gut wie nie zum> Prädikatswein ausgebaut wird.
Das zeichnet den Weinkenner aus, wenn er ausgerechnet den schwäbischen
Alltagswein ins Feld führt.
Frei nach Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat...
Das deutsche Handwerk hat sich selbst ruiniert. Da ist nicht die EU dran
schuld, dass haben die ganz alleine selbst verbockt.
Wer einmal ein Haus gebaut, oder nur für ein paar Reparaturen einen
deutschen Handwerksmeister beschäftigen wollte weiß wovon ich rede.
Verbockt haben sie es aus diversen Hauptgründen:
1. Pfusch und Unfähigkeit
Ich kenne keinen Elektriker nach dem, wenn er fertig ist, man nicht den
nächsten Elektriker kommen lassen muss um Teile des Pfusch ausbessern zu
lassen. Und wie ich deren scheiß Standardsprüche hasse. Die haben seit
20 Jahren selber nicht mehr in die VDE 100 gesehen, aber immer flott mit
"das ist heute nicht mehr zulässig" dabei sein.
Oder die modernen KFZ-Mechatroniker. Mehr als das Steuergerät auslesen
und nach Handbuch Baugruppen tauschen können die nicht mehr. Dass die
überhaupt noch wissen wo bei einem Auto der Motor ist ist eher Zufall.
Ich muss immer lachen wenn in der Presse ein Politiker davon redet, dass
die ganze Welt uns um unser duales Ausbildungssystem beneidet. Denen
würde ich mal gerne meinen Ex-Installateur senden. Deutscher
Handwerksmeister. Behauptete dass Wasser in großen Mengen ganz alleine
durch massives Mauerwerk nach oben fließt und daher der Rohrbruch der
den Wasserschwall verursacht ganz unten im Keller zu suchen ist, nicht
über oder in der Wand aus der das Wasser spritzt ...
2. Arroganz
Pünktlichkeit? Da scheißt der deutsche Handwerksmeister drauf. Der Kunde
hat gefälligst dankbar zu sein, wenn ein vor drei Monaten vereinbarter
Termin nur um zwei Monate zu spät eingehalten wird. Damit meine ich den
Beginn der Arbeiten. Ausgeführt wird der Einwochen-Job dann in kleinsten
Schritten über den nächsten Monat oder auch schon mal drei.
Beschwerden? Dann kommt der beleidigte Handwerksmeister erst mal für
drei Wochen gar nicht. Und wehe es steht nicht ausreichend Kaffee und
zur Mittagszeit wenigstens ein paar Schnittchen bereit.
Vor dem Hintergrund muss sich das deutsche Handwerk nicht wundern, wenn
der Bürger seine Politiker nicht davon abhält den Meisterzwang und
andere Privilegien dieser Clowntruppe immer mehr auszuhölen.
Schreiber schrieb:> Insider schrieb:>> Dass der Geselle trotzdem nur 15 €/h bekommt, während der Chef 50 € in>> Rechnung stellt, ist schon heftig.>> nein, das ist angemessen.> in den 50€ sind nämlich inklusive:> Arbeitsgeräte, einschließlich Kleintransporter> anteilig Gemeinkosten für Auftragsaquise, Verwaltung und Buchhaltung> anteilig Büro, Lager, Werkstatt, Sozialräume> anteilig Forderungsausfall> anteilig Berufshaftpflichtversicherung> anteilig "unproduktive"/dem Kunden nicht berechenbare Arbeitszeit> anteilig Rücklage für Garantiearbeiten> Arbeitgeberanteil Rentenversicherung> Arbeitgeberanteil Kranken+Pflegeversicherung> Arbeitgeberanteil Arbeitslosigkeitsversicherung> Anteilig Lohnfortzahlung im Urlaub> sonstige Umlagen (Krankheit/Mutterschutz)> Berufsgenossenschaft, einschließlich Vorsorgeuntersuchungen>> und der Kunde darf dann noch auf alles Mehrwertsteuer bezahlen! Somit> darf der Kunde 60€ zahlen von denen bestenfalls 15€ beim Arbeitenden> ankommen...> ...aber im Handwerk gibt es ja auch interessante Möglichkeiten zur> kreativen Steuer- und Abgabengestakltung ;-)
Also echt, ich hol schon mal das Taschentuch raus!
So, meine Rechnung:
Der Alt-Geselle (17€/h), 2xAzubi (6€/h , da ist die Zeit in der
Berufsschule u. ÜBl.-Unterweisung schon eingerechnet) und noch ein Hiwi
(13€/h) (irgend ein Abgestürzter) bilden einen Trupp.
Summe des Stundensatzes:
Die Kosten in der Summe pro Strunde 42€, mit AG-Soz.-Beiträgen (Dank
Rot-Grün sind die niedriger als die die der AN!) also 50€.
Urlaub 6 Wochen und Arbeitsunfähigkeit dank Krankheit (Suff&Co.) 2
Wochen plus 2 Wochen noch wg. Feiertage, sind 10 Wochen im Jahr. Macht
nochmal 20% Aufschlag und wir haben 60€.
Mit einen Tansporter für 35k€ und Werkzeug für 15k€ sind sind die
"arbeitsbereit". Setzt man 4 Jahre an, so kann man auf die "Truppstunde"
10€/h draufschlagen!
Also haben wir 70€/h.
Reise und Fahrtkosten:
Reisezeit wird ned gezahlt, zahl ned mal mehr der DAX-Konzern, Basta!
Ab 120km Fahrt zum Einsatzort, wird im 4-Mann Truppzimmer übernachtet.
Firma zahlt! Als Beruhigungssaft zum Schlafen gibt`s eine Kiste Öttinger
(oder was ähnliches) von der Firma UMSONST!!!!! spendiert. Damit die
Jung`s ned anfangen sich um eine andere Arbeitsstelle umzusehen (Alk´s
tun sowas ned, die sind froh um jede Flasche die sie umsonst kriegen)
Also nochmal 5€ auf die Truppstunde drauf!
Der Alt-Geselle bestellt über das I-Net Material und Großgerät (Gerüst,
schweres Arbeitsgerät oder Spezialisten). Das ganze am Wochenende, dafür
kriegt der nochmal einen Pauschbetrag von 450€ (Mini-Job für seine Olle
oder sonst irgendeinen aus seinem Anhang).
Macht nochmal 3€ pro Truppstunde!
Also was haben wird aus deiner Liste abgearbeitet.
> Arbeitsgeräte, einschließlich Kleintransporter> anteilig Büro, Lager, Werkstatt, Sozialräume
Baustelleneinrichtung! Trägt Auftraggeber.
> anteilig Berufshaftpflichtversicherung
Pipifax!
max 1% also nochmal 1€ von mir!
> Arbeitgeberanteil Rentenversicherung> Arbeitgeberanteil Kranken+Pflegeversicherung> Arbeitgeberanteil Arbeitslosigkeitsversicherung> Anteilig Lohnfortzahlung im Urlaub> sonstige Umlagen (Krankheit/Mutterschutz)> anteilig Gemeinkosten für Auftragsaquise, Verwaltung und Buchhaltung
Also Chefchen, dafür gebe ich dir 30€ pro Truppstunde!
> anteilig Forderungsausfall
HaHa! Wer schlechte Kunden hat, holt sich das Material wieder von der
Baustelle!
> anteilig "unproduktive"/dem Kunden nicht berechenbare Arbeitszeit
Gibt´s ned. Ohen Auftrag arbeitet kein Handwerker!
> anteilig Rücklage für Garantiearbeiten
Rücklagen?
Dafür haben wir ja eine Betriebs-GmbH und eine Vermögens-GmbH!
> Berufsgenossenschaft, einschließlich Vorsorgeuntersuchungen
Beitragsformel:
Arbeitsentgelt x Gefahrklasse x Beitragsfuß (Umlageziffer)
-----------------------------------------------------
1000
= max. 1% geht vom Arbeitsentgeld dafür drauf!
also 1€
Also 110€/h hab ich jetz für den Trupp!
Du verlangst mal so einfach 200€/h.
Also machste mal einfach 90€ mehr Plus!
Also echt, da werden nur mehr die Bangster ned blas!
>HaHa! Wer schlechte Kunden hat, holt sich das Material wieder von der>Baustelle
Du bist eher so der Sesselpupser? In der Regel ist das Material verbaut,
wenn der Zahlungsausfall eintritt.
Kolophonium schrieb:> Du bist eher so der Sesselpupser? In der Regel ist das Material verbaut,> wenn der Zahlungsausfall eintritt.
Was hält dich davon ab das Material wieder von/aus der Wand zu reißen?
Als der Baulöwe Schneider Pleite ging, ist das auch passiert.
Plötzlich waren z.B. die schon montierten Heizkörper wech.
Nicht ohne Grund steht in jeder AGB, dass das Material bis zur
VOLLSTÄNDIGEN Bezahlung der Forderung Eigentum des Handwerkbetriebs
bleibt. Gewöhnlich ist das Prozessfest.
>Was hält dich davon ab das Material wieder von/aus der Wand zu reißen?
Straftatbestände wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung etc.?
>Gewöhnlich ist das Prozessfest.
Bis der Prozeß durch alle Instanzen gegangen ist, ist der Handwerker
häufig schon längst pleite.
Kolophonium schrieb:>>Was hält dich davon ab das Material wieder von/aus der Wand zu reißen?>> Straftatbestände wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung etc.?>>>Gewöhnlich ist das Prozessfest.>> Bis der Prozeß durch alle Instanzen gegangen ist, ist der Handwerker> häufig schon längst pleite.
Das wissen wohl auch die Handwerker!
Und retten was zu retten ist!
Den die Bangster haben sich immer die besten Stücke aus der Konkursmasse
im Vorfeld gesichert.
Daraus haben auch die Handwerker gelernt, und teilen ihren Betrieb in
eine Betriebs-GmbH und eine Vermögens-GmbH auf!
Wenn´s schief geht, zahlt die Pleite die Belegschaft!
@Hannes Jaeger
Hoffe du bist selber ein Handwerker, um das zu beurteilen was du da so
schreibst. Ihr wisst garnicht wie sehr das Handwerk unter den Maluken
Leidet. Die aus dem Osten kommen und Preise machen wo ein Deutscher
Handwerker zu diesen Preis nicht anbieten kann. Die misere liegt auch an
den Menschen"Kunden" die der Meinung sind, dass Geiz geil wäre. Aber
dann spielt der geliebter Geiz keine Rolle, wenn ich antrette und den
Pfusch beseitigen muss, die die maluken hinterlassen haben.
Bin selber Bau- und Möbeltischler und weiß wovon ich schreibe. Pfuscher
gibt es überall und das ohne wenn und aber.
Merry Xmas und Happy New Year
>Daraus haben auch die Handwerker gelernt, und teilen ihren Betrieb in>eine Betriebs-GmbH und eine Vermögens-GmbH auf!
Wenn du's soviel besser weißt, was sollte dann dein Geschreibsel mit dem
Zurückholen des Materials?
Einfach nur mal einen coolen Spruch raushauen? Da lag ich mit meiner
Sesselpupser-Annahme also gar nicht so falsch.
Viele kleine Handwerker gehen pleite, weil die Eigenkapitaldecke zu dünn
ist, um Zahlungsausfälle zu verkraften. Was dann deine ach so geniale
Aufspaltung hilft weißt auch nur du.
Kolophonium schrieb:> Viele kleine Handwerker gehen pleite, weil die Eigenkapitaldecke zu dünn> ist, um Zahlungsausfälle zu verkraften.
Viele Hausbesitzer werden ruiniert, weil der Handwerker beim Bau
gnadenlos pfuscht oder gleich mit der Kohle verschwindet.
Die immerwährende Mär der angeblich so schlechten Zahlungsmoral der
Kunden wird klarer, wenn man mal in die Zahlen guckt:
Die Summe der Insolvenzen von Firmen ist 10 mal grösser als die
Zahlungsausfälle von Privatpersonen.
Es ist also ein DEUTLICH höheres Risiko, als Kunde einen Vorschuss zu
leisten, als als Firma auf Rechnung zu arbeiten.
Eine Firma meldet sich von heute auf morgen insolvent und der Besitzer
macht gleich die nächste auf diesmal auf den Namen seiner Frau, eine
Privatperson muss 6 Jahre Wohlverhalten zeigen und von jedem verdienten
übrigen Cent was zurückzahlen bevor die Schulden abgeschrieben werden.
Wie immer bei deutschen Gesetzen haben Firmen MAASIVE Vorteile gegenüber
Privatpersonen.
>Viele Hausbesitzer werden ruiniert, weil der Handwerker beim Bau>gnadenlos pfuscht oder gleich mit der Kohle verschwindet.
Wir haben auch gebaut und erst dann gezahlt, wenn die Arbeit fachgerecht
fertiggestellt war.
Mit der Qualität der Arbeit hatten wir übrigens keine nennenswerten
Probleme, weil wir nicht den Billigsten genommen haben.
>Die immerwährende Mär der angeblich so schlechten Zahlungsmoral der>Kunden wird klarer, wenn man mal in die Zahlen guckt:>Die Summe der Insolvenzen von Firmen ist 10 mal grösser als die>Zahlungsausfälle von Privatpersonen.
Da behaupte ich doch glatt mal das Gegenteil: durch schlechte
Zahlungsmoral der Kunden gehen viele Handwerker pleite.
Noch was zum draufhauen: ein der miesesten Zahlungsmoral hat übrigens
die Öffentliche Hand.
>Es ist also ein DEUTLICH höheres Risiko, als Kunde einen Vorschuss zu>leisten, als als Firma auf Rechnung zu arbeiten.
Dir ist die Vorgehensweise "Zahlung nach Baufortschritt" ein Begriff?
Kolophonium schrieb:> Mit der Qualität der Arbeit hatten wir übrigens keine nennenswerten> Probleme, weil wir nicht den Billigsten genommen haben.
Ein hoher Preis garantiert noch lange keine Qualität.
Jeder Handwerker ist zu teuer. Qualität kann man in keiner Preisklasse
erwarten. Ich habe mein Lehrgeld bezahlt. Bei mirkommt kein Handwerker
mehr ins Haus. Das Material sowie die Infos gibts im Internet. Die
Durchführung dauert dann mangels eigener Erfahrung dann zwar etwas
länger aber es gibt keine monatelange Wartezeit bis die Arbeit
beginnen kann. Und das wichtigste: Die Arbeit wird ordentlich gemacht.
Jens schrieb:> Die Arbeit wird ordentlich gemacht.
Und du glaubst, handwerklich Talent zu haben und alles zu können?
Kolophonium schrieb:> Dir ist die Vorgehensweise "Zahlung nach Baufortschritt" ein Begriff?
Schon traurig, dass sich das noch nicht rum gesprochen hat, obwohl
das doch fast jedes mal in TV-Beiträgen schon fast gebetsmühlenartig
wiederholt wird. Auch Angebote einzuholen scheint eine unüberwindbare
Hürde zu sein, wenns um Handwerker geht.
Kolophonium schrieb:> Straftatbestände wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung etc.?
Auf ner Baustelle? Da gibts noch kein Hausfriedensrecht. Dazu muss
ja da erst mal jemand wohnen oder vergleichbar. Handwerksarbeiten
im bewohnten Objekten halten sich meist sehr in Grenzen.
>>Gewöhnlich ist das Prozessfest.>> Bis der Prozeß durch alle Instanzen gegangen ist, ist der Handwerker> häufig schon längst pleite.
Auch die Handwerker kennen "Zahlung nach Baufortschritt".
Kolophonium schrieb:> Wir haben auch gebaut und erst dann gezahlt, wenn die Arbeit fachgerecht> fertiggestellt war.
Ihr habt also 5 Jahre gewartet, bis sich herausstellte, ob die
Dampfsperre mit Malerkrepp verklebt war?
>Ihr habt also 5 Jahre gewartet, bis sich herausstellte, ob die>Dampfsperre mit Malerkrepp verklebt war?
Ich habe offenbar die Zahl der Dumpfbacken hier massiv unterschätzt.
Einen Bau erstellt man nicht ohne regelmäßige Bauaufsicht. In unserem
Falle war das ein Bauingenieur unseres Vertrauens.
Nach 15 Jahren haben wir immer noch keinen Grund zur Klage.
> In Baden-Württemberg wird hauptsächlich Trollinger angebaut,> den ausserhalb des Bundeslandes kaum jemand trinken mag.> Die geizigen Schwaben mögen den derben sauren Tropfen,> der so gut wie nie zum Prädikatswein ausgebaut wird.
Bitte bei solchen Aussagen das Baden vor dem Württemberg weg lassen.
Schon mal was von der Ortenau oder dem Kaiserstuhl gehört? Offenbar
nicht!
Zu dem Handwerkern: ich warte noch heute auf ein Angebot für einen
Bad-komplett-Umbau. Der Meister hatte uns 2009 (Krise) sogar 2 mal
besucht und nach einem Besuch in seiner Werkstatt/Ausstellung war alles
klar. Er wollte es nur noch mal zusammenschreiben. Und es wäre ein
grösserer 4-stelliger Betrag geworden, den ich mir bis heute sparen
konnte. Und wer heute keinen gut zugänglichen Rohbau bietet, der braucht
garnicht fragen. Ist das Handwerk noch zu retten, war die Frage. Nein,
wenn die potentiellen Kunden gezwungen sind vieles selbst zu können. Und
wer Etechnik studiert hat, der versteht auch deren Umsetzung in
Hauselektrik. Vielleicht nicht jeder, aber die ohne Durchblick gibt es
auch in der Handwerkstruppe.
Kolophonium schrieb:> Da liegst du definitiv falsch:>> http://www.andre-krueger-online.de/recht/4.html
Ganz unten von dem verlinkten Text steht aber, dass die dort gemachten
Aussagen keine Rechtsverbindlichkeit haben, also nicht belastbar sind.
Also nix mit definitiv.
Badener schrieb:> Zu dem Handwerkern: ich warte noch heute auf ein Angebot für einen> Bad-komplett-Umbau. Der Meister hatte uns 2009 (Krise) sogar 2 mal> besucht und nach einem Besuch in seiner Werkstatt/Ausstellung war alles> klar. Er wollte es nur noch mal zusammenschreiben. Und es wäre ein> grösserer 4-stelliger Betrag geworden, den ich mir bis heute sparen> konnte.
Ich wollte mal ein passgenaues Bücherregal für eine Nische. Also nichts
weltbewegendes und nur einfaches Material da man das Regal kaum sieht:
~2.000 EUR
Fand ich wirklich heftig und meine Mutter hatte zufällig was im Baumarkt
für 200 EUR gefunden. Der Schreiner hat sich aber Mühe beim Angebot
gegeben und auch extra eine Skizze angefertigt.
Aber es gibt schon noch gute Handwerker, nur ist es für den Fachfremden
schwierig diese zu finden. Naja, Zahnärzte sind da ja auch so ein Thema.
Meine Frau hat mal in dem Bereich gearbeitet und gruselige Geschichten
erzählt.
> Auch Angebote einzuholen scheint eine unüberwindbare> Hürde zu sein, wenns um Handwerker geht.
Habs versucht für eine Fassadenrenovierung. Zwei sind vorbeigekommen,
haben alles schön notiert, es kam dann aber trotz zweimaligem Nachfragen
kein Angebot mehr. Ein anderer wollte 100EUR fürs Angebot, die er dann
natürlich freundlicherweise bei Auftrag verrechnen würde. Zwei weitere
haben gleich am Telefon abgewunken.
Anscheinend scheints ihnen doch zu gut zu gehen...
Kolophonium schrieb:> Belastbarer zumindest als deine laienhafte Rechtsauffassung...
Kommt darauf an, wie Betroffene das sehen und leben.
Ein Auftraggeber, der einen Handwerker nicht bezahlen kann oder
will, macht sich u.U. des Betrugs strafbar. Dann können sich die
Anwälte die Strafanzeigen gegenseitig um die Ohren hauen.
Georg A. schrieb:> Anscheinend scheints ihnen doch zu gut zu gehen...
Ja, manchmal ist da wirklich der Wurm drin. Manchmal gehts und manchmal
nicht. Ich hab da auch schon so meine Erfahrung gemacht.
Grundsätzlich mache ich alles wie Jens das auch macht, aber nicht, weil
ich nichts von den Handwerkern halte.
Früher hätte ich nie einen Fliesenleger beauftragt, weil die in der
Großstadt alle wirklich schlechte Arbeit leisteten.
Hier auf dem Lande und speziell in meiner Ecke, da kannst du irgendeinen
ran holen. Ob Dickbett oder geklebt, die aus meiner Ecke können das
alle.
Als ich noch mein Haus hatte und das zum größten Teil selbst baute, da
brauchte ich 3 Wochen für das Badezimmer. Der Fliesenleger von dem Bau
nebenan, der hatte das in drei Tagen gemacht und auch wenn ich das nicht
gerne zugebe, besser als ich meins. Waren sicher nur Kleinigkeiten, die
außer mir sicher kaum einer gesehen hätte, aber die Arbeit von dem habe
ich mir auch, mit der sprichwörtlichen Lupe angesehen und ich konnte
nicht die aller Schwachstelle finden.
Man muss allerdings dazu sagen, der Nachbar kommt von einem Baubetrieb,
er ist dort Buchhalter, und dieser Baubetrieb arbeitet in ganz
Deutschland und baut die tollsten Bauten, von der Luxusvilla bis hin zum
Vorzeigeindustriebau. Da kennt man natürlich die Fachleute und wenn sie
nicht aus der eigenen Firma kommen, weiß man trotzdem wo sie sitzen.
Alles kann man auch aus zeitlichen Gründen nicht selbst machen.
Bei uns kommt doch die Materialbeschaffung noch dazu.
Gerade bei Klempnerarbeiten kann man das besonders gut sehen. Passt da
was nicht und man braucht noch ne Verlängerung, so greift der Klempner
einmal ins Auto, während du wieder los musst und das Teil beschaffen
musst.
Zur Meisterpflicht:
Es gibt Branchen, da kann man viel ( lebensgefährlichen ) Mist
bauen. Das hier gewisse Qualifikationen vorgeschrieben sind, ist
legitim.
In unserer Branche ( Metallbau ) ist das durch die EN 1090 geregelt.
Der Rest Europas muss diese Normen erfüllen. Meister gibt es doch nur
in Deutschland und Österreich.
In Deutschland sieht die Sache anders aus: Da musst du Handwerks-
meister oder Dipl. Ing. sein UND die Normen erfüllen.
Dazu gehört eine Ausbildung als Schweißfachmann oder
Schweißfachingenieur,
Schweißerprüfungen und passende ( neue ) Geräte, um den
Dokumentationspflichten nachkommen zu können.
Nun bauen wir keine Autobahnbrücken oder Kraftwerke, sondern
recht profane Geländer oder so.
Es wird durchaus schwierig, dem Kunden die hohen Kosten dieses
Aufwandes zu vermitteln.
Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb:> In unserer Branche ( Metallbau ) ist das durch die EN 1090 geregelt.> Der Rest Europas muss diese Normen erfüllen. Meister gibt es doch nur> in Deutschland und Österreich.
Deswegen finde ich, gehört solche Vorschrift auch hier abgeschafft.
Ich habe auch schon Treppen von deutschen Firmen gesehen, die die Stäbe
nicht eng genug zusammen hatten oder deren Auftritt zu kurz war, ebenso
die Stufenhöhe überschritten war. Das heißt aber nicht, dass ein
Facharbeiter nicht verantwortungsvoll Treppen bauen kann.
Ich habe das nicht gelernt und habe meine Treppen, die Statik kam ja eh
vom Architekten, selbst gebaut und mir das nötige Wissen dazu
angeeignet. Wieso soll dann ein Facharbeiter erst drei Tage später (wenn
er also den Meisterbrief in der Tasche hat) sichere Treppen bauen
können?
F. Fo schrieb:> Wieso soll dann ein Facharbeiter erst drei Tage später (wenn> er also den Meisterbrief in der Tasche hat) sichere Treppen bauen> können?
Vollkommen berechtigte Frage. Jeder kann Alles. Gestern habe ich mir
noch vor dem Mittagsschlaf ein Einfamilienhaus in den Garten gesetzt,
eben ein neues Auto gebaut und nachher helfe ich dem Nachbarn noch bei
einer Meniskusoperation, wenn ich seine Frau von dem Kind entbunden
habe,
was ich vorige Woche mit ihr gezeugt habe.
Ja, vorige Woche! Die 9-monatige Wartezeit auf den Spezialisten wollte
sie nicht in Kauf nehmen und mein Kostenvoranschlag war un/schlag/bar.
MfG Paul
F. Fo schrieb:> Bernd Funk schrieb:>> In unserer Branche ( Metallbau ) ist das durch die EN 1090 geregelt.>> Der Rest Europas muss diese Normen erfüllen. Meister gibt es doch nur>> in Deutschland und Österreich.>> Deswegen finde ich, gehört solche Vorschrift auch hier abgeschafft.> Ich habe auch schon Treppen von deutschen Firmen gesehen, die die Stäbe> nicht eng genug zusammen hatten oder deren Auftritt zu kurz war, ebenso> die Stufenhöhe überschritten war. Das heißt aber nicht, dass ein> Facharbeiter nicht verantwortungsvoll Treppen bauen kann.> Ich habe das nicht gelernt und habe meine Treppen, die Statik kam ja eh> vom Architekten, selbst gebaut und mir das nötige Wissen dazu> angeeignet. Wieso soll dann ein Facharbeiter erst drei Tage später (wenn> er also den Meisterbrief in der Tasche hat) sichere Treppen bauen> können?
Du darfst heute weder als Facharbeiter noch als Meister eine
Treppe bauen. Du musst nach EN 1090 zertifiziert sein.
( Bußgeld bis 50 000,-€ )
Grüße Bernd
bin_String() schrieb:> Zudem kann man heute relativ leicht Abi machen, ohne schwere> Fächer...ging früher bei mir nicht...(Abijahrgang 1998, Leistungskurse> Physik und Mathe)
Ich weis ja nicht, in welchem Bundesland Du gewesen bist, aber das
Abitur von heute ist mit dem aus Deinem Jahr wohl kaum vergleichbar. Das
Niveau ist in alleine in den letzten 4 Jahren so enorm gestiegen, was
auch die hohen Zahlen an Studenten an den ganzen Universitäten seit ca.
3 Jahren aufzeigen, um meine These zu untermauern. Es gibt viel mehr
Leute, die viel mehr wissen und deshalb an die Unis gehen.
Paul, deine Späße hier sind schon bekannt, aber so extrem ist es nicht
gemeint.
Den Meister hatte man früher einmal geschaffen, um eine gleichwertige
Ausbildung zu schaffen. Das erfüllt heute die Gesellen- oder
Facharbeiterausbildung.
Was ich nur sagen will, nur weil ein Facharbeiter oder Geselle nicht 20
000 Euro und die Zeit aufbringen kann oder will, ist er nicht doofer als
der Meister.
Ich kenne wirklich viele Meister die was auf dem Kasten haben, aber
gerade die jungen Meister (Ausbildung und dann Meister) können einem
"alten Hasen" nichts vor machen. Der darf dann aber nicht seinen eigenen
Laden auf machen? Aber der junge Meister schon?
Ich kenne auch junge Meister die richtig gut sind. Es kommt letztlich
auf den Menschen an.
Da gibt es junge wie alte Meister die zu doof sind ein Loch in den
Schnee zu pissen, aber ebenso gibt es das unter denen die keinen Meister
haben.
Früher kannte ich mal einen Schlosser, der war das Gesamtwerk der
Metallbautechnik und auch drüber weit mehr. Die jungen Meister waren
anfangs immer neidisch und missgünstig, weil er der Boss in der
Werkstatt war (und nicht nur das, er war die linke, aber wohl eher beide
Hände des Chefs), doch wenn sie nicht mehr weiter kamen und er das mal
eben so aus dem Ärmel schüttelte, dann verstanden sie wieso er der Boss
war.
Solchen Leuten will man im Ernst den Zugang zu einem eigenen Unternehmen
durch diesen lächerlichen Meisterzwang verwehren?
In meiner Branche gab es nie einen Meister, was sich jetzt sicher
ändert, da es den Mechatroniker nun gibt (wir waren das lange vor
Schaffung dieses Berufes), aber alle die sich aus unserem Unternehmen
selbstständig (na ja, fast alle) gemacht haben oder machen mussten, die
sind alle recht erfolgreich geworden.
Bei uns ist es eh schon so, dass wir wie eine kleine Firma in der Firma
arbeiten.
Insider schrieb:> Interessantes Thema.>> Der Einzige, der im Handwerk gut verdient, ist der Inhaber. Das sind> dann die "reichen" Handwerker. Dass die meisten Inhaber ihre Gesellen> ausbeuten, dürfte auch bekannt sein. Beispiel:>> 15 €/h kriegt der Geselle> 50 €/h werden dem Kunden in Rechnung gestellt> ___________________________________________> Delta von 35 €!>> Der Inhaber verdient also massiv an der Arbeitszeit des Gesellen.> Zusätzlich macht er noch gutes Geld mit dem Material, das ja auch der> Kunde bezahlt und zwar mit oft dreisten Aufschlägen.
Den Fall hatte ich auch letztens in der Kfz-Werkstatt. Hab mich sehr
lange mit einem Gesellen unterhalten, der bekommt dort 17€ die Stunde,
was wohl auch hier in Ba-Wü noch ein recht guter Lohn ist. Dort arbeiten
auch noch zwei Serben die wohl deutlich weniger verdienen sowie zwei
Azubis. Ist eine freie Werkstatt und er verlangt 70€ die Stunde und die
Teile haben gut 150% mehr gekostet, als die gleichen Teile im Internet
und ja das waren Original Teile. Wobei ich mir nichtmal sicher bin, ob
der die von seinem Großhändler eventuell nicht noch günstiger bekommt
als bei den Teilehändlern im Internet.
Miete hat die Werkstatt letztes Jahr um die 1400,-€ gekostet, da war sie
nämlich noch ausgeschrieben. Büro macht übrigens auch die Frau vom
Inhaber. Letztenendes haben wir für Bremsen vorne, Stoßdämpfer, Stabis,
Buchsen und Querlenker hinten mehr als 1200€ bezahlt und das für einen
2006er Ford Mondeo.
Und dann meint er noch als er mir die Rechnung gibt, als Informatiker
verdient man ja gut... ja mit den unbezahlten Ü-Stunden komme ich auch
nur auf etwas mehr als 19€ Brutto die Stunde.
Trotzdem ist die Werkstatt so ausgebucht, dass man mehr als 3 Wochen auf
einen Termin warten muss.
TS schrieb:> Trotzdem ist die Werkstatt so ausgebucht, dass man mehr als 3 Wochen auf> einen Termin warten muss.
Klar, weil wenn er gut ist, liegt er noch deutlich unter den Kosten der
Fabrikatswerkstatt; sprich, in deinem Fall die Ford Werkstatt.
> Autor: Kolophonium (Gast)> Datum: 21.12.2014 12:01> > Was hält dich davon ab das Material wieder von/aus der Wand zu reißen?> Straftatbestände wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung etc.?
Redest ja schon wieder Müll.
Kommt noch Körperverletzung hinzu, weil es noch was in die Fresse gibt
wenn die Kohle ausbleibt. Die Dresche holt dem Schuldner kein Arzt mehr
ab.
F. Fo schrieb:> Paul, deine Späße hier sind schon bekannt, aber so extrem ist es nicht> gemeint.> Den Meister hatte man früher einmal geschaffen, um eine gleichwertige> Ausbildung zu schaffen. Das erfüllt heute die Gesellen- oder> Facharbeiterausbildung.> Was ich nur sagen will, nur weil ein Facharbeiter oder Geselle nicht 20> 000 Euro und die Zeit aufbringen kann oder will, ist er nicht doofer als> der Meister.>> Solchen Leuten will man im Ernst den Zugang zu einem eigenen Unternehmen> durch diesen lächerlichen Meisterzwang verwehren?
Weißt du eigentlich, was ein Handwerksmeister in der Meisterschule
lernt?
Das er sein Handwerk beherrscht, wird vorausgesetzt.
Buchführung, Bilanzrecht, Arbeitspädagogik (Ausbilder), Arbeitsrecht
und ähnlichen Krempel.
Das erleichtert eine spätere Selbständigkeit enorm.
Ingenieure und Ärzte müssen das nicht in Prüfungen nachweisen.
Die Quote des Scheiterns liegt auch deutlich unter diesen Berufsgruppen.
Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb:> Die Quote des Scheiterns liegt auch deutlich unter diesen Berufsgruppen.
Verständlich...
...weil die Prüfungskommision der Handwerkskammer wie in der
Planwirtschaft die Anzahl der zukünftigen Konkurenten festlegt und auch
die Gesinnungsprüfung durchführt...
...das führt dann zu einem Angebotskartell, da kann man fast nicht
pleite gehen!
Bernd Funk schrieb:> Weißt du eigentlich, was ein Handwerksmeister in der Meisterschule> lernt?
Bernd, das weiß ich und ohne Ausbilderschein kann er halt nicht
ausbilden.
Natürlich scheitern einige dadurch. Aber darum geht es nicht. Es
scheitern auch Meister und meistens wegen schlechter Zahlungsmoral.
Der Meister der keine Akquise betreiben kann, also keine Kunden gewinnen
kann, der wird auch scheitern und das selbst dann wenn er ein
hervorragender Ausbilder ist und seine Bilanzen aus dem FF kann.
Der Geselle, einer dieser Typen den alle lieben, der ein gutes
kaufmännisches Gespür hat, der kann sich seine Buchhaltung machen lassen
und den Ausbilderschein kann er ja machen. Aber wahrscheinlich stellt er
sich dann später einen Meister ein, so als rechte Hand.
Schreiber schrieb:
> ...weil die Prüfungskommision der Handwerkskammer wie in der> Planwirtschaft die Anzahl der zukünftigen Konkurenten festlegt und auch> die Gesinnungsprüfung durchführt...> ...das führt dann zu einem Angebotskartell, da kann man fast nicht> pleite gehen!
Hatten wir da nicht neulich bei uns in Griechenland einen ähnlichen Fall
mit geschlossenen Berufsgruppen, wie z.B. LKW-Fahrern?
Herr Funk schrieb:
> Buchführung, Bilanzrecht, Arbeitspädagogik (Ausbilder), Arbeitsrecht> und ähnlichen Krempel.> Das erleichtert eine spätere Selbständigkeit enorm.> Ingenieure und Ärzte müssen das nicht in Prüfungen nachweisen.
Ist auch besser so, dafür bedient man sich externer Kräfte, die richtige
Ahnung von diesen Geschichten haben. Die kosten weniger als ich und ich
kann mich meiner Ingenieurstätigkeit hingeben.
Wer unwirtschaftlich arbeiten will, macht diesen Krempel natürlich
selbst.
Bürovorsteher schrieb:> Ist auch besser so, dafür bedient man sich externer Kräfte, die richtige> Ahnung von diesen Geschichten haben. Die kosten weniger als ich und ich> kann mich meiner Ingenieurstätigkeit hingeben.> Wer unwirtschaftlich arbeiten will, macht diesen Krempel natürlich> selbst.
Ah,ja. Du verdienst mehr als dein Rechtsanwalt?
Grüße Bernd
> Ah,ja. Du verdienst mehr als dein Rechtsanwalt?
Wozu sollte ich einen RA brauchen??
Brauchst du einen, weil du krumme Geschäfte machst?
Ja, ich musste bei meiner GmbH-Gründung mal einen Notar bemühen, das hat
aber auch nicht die Welt gekostet.
Bernd Funk schrieb:> Hat hier eigentlich jemand den Text ( PDF ) am Anfang gelesen?
ja, Kurzusammenfassung:
1. viel mehr Schulabgänger studieren
2. nur was übrig bleibt macht eine Lehre
3. die Anforderungen an Handwerker sind gestiegen
4. das Niveau bei den Meistern sinkt
5. Handwerksberufe sind häufig unattraktiv
daraus folgt:
Wenn ein Schulabgänger halbwegs intelligent ist und über eine Lehre
nachdenkt, dann nur in der Industrie (Lohn+Arbeitsbedingungen). Der
örtliche Handwerksbetrieb schaut dementspechend in die Röhre.
TS schrieb:> Und dann meint er noch als er mir die Rechnung gibt, als Informatiker> verdient man ja gut... ja mit den unbezahlten Ü-Stunden komme ich auch> nur auf etwas mehr als 19€ Brutto die Stunde.
Sitzt du auf einer Stelle für gerade ausgelernte Fachinformatiker?
19 brutto sind bei 40h im Jahr unter 40.000.
Also entweder dein Gehalt ist zu niedrig oder du schiebst zu viele
unbezahlte Überstunden. Warum man letzteres akzeptiert, wenn das Gehalt
nicht min. 6 stellig ist verstehe ich auch nicht.
Schreiber schrieb:> Wenn ein Schulabgänger halbwegs intelligent ist und über eine Lehre> nachdenkt, dann nur in der Industrie (Lohn+Arbeitsbedingungen). Der> örtliche Handwerksbetrieb schaut dementspechend in die Röhre.
Und das findet das Handwerk natürlich doof, deswegen soll man (also die
Politik, wozu zahlt man denn Schmiergeld) billige Arbeitssklaven aus dem
Osten rankarren.
Handwerk wieder attraktiver machen (also für nicht Inhaber), wie was wo,
sind wir im Sozialismus? Ach so Kapitalismus ist Angebot Nachfrage, auch
schlecht, wir wollen einseitigen! Also wenn es viele AN gibt wenig Lohn
zahlen und wenn es wenig AN gibt, dann soll die Politik welche
rankarren!
Globalisierung ist ja auch nur was für Firmen, der Kunde soll daran
nicht teilhaben (siehe Keys für Games im Ausland kaufen)
In der Schweiz haben wir das schon seit ewig ,aber es wollen halt viele
nur noch Studieren und brauchen nachher doch einen Praktiker.
Darum meinen Devise: Praktiker Ausbildung ja, aber mit Intelligenz wie
ein Uni-Theoretiker.
bin_String() schrieb:> Ein Handwerker hat im Schnitt 1400 Euro Netto. Ich weiß zwar nicht,> welche Handwerker Sie kennen, die da weit mehr verdienen...sicher wird> es Ausnahemen mit 1800 Euro Netto geben, aber die sind in dieser> heutigen Zeit eher selten...>> Es wird auch viel gesponnen, wer was verdient....ist aber in allen> Berufszweigen so...
Ein Bekannter aus der Nachbarschaft ist Zimmerergeselle: 14 €
Stundenlohn, 40h/W, verh. StKl III, 2 Kinder, 1.860 € netto, mit
Kindergeld 2.200 €.
Mit diesem Einkommen kann man hier mitten in Bayern gut leben.
Den Kunden werden 58 €/h in Rechnung gestellt.
Auftragslage: Boom, Firma muß laufend Aufträge ablehnen / keine
brauchbaren Gesellen verfügbar.
Der Geselle arbeitet auch noch viel schwarz (über seinen Chef abgedeckt)
und kassiert 16 €/h. So kommt er insgesamt auf rund 3.000 € im Monat.
Ein Ingenieur in einer kleinen Firma (z.B. Ing.-Büro) verdient bei
vielen unbezahlten Überstunden auch nicht mehr.
Will man hier ein höheres Gehalt haben, dann muß man pendeln, 7 - 12 h
wöchentlich. In dieser Zeit verdient sich der Geselle noch nebenbei
einiges hinzu.
Handwerk hat goldenen Boden ;)