Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche Bezugsquelle oder Ersatztypen: S6025L, D8020L


von Georg T. (microschorsch)


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Hallo zusammen,

mir ist von meiner Fräse ein Thyristor in der Leistungselektronik 
durchgebrannt, keine Ahnung warum. Ich hätte jetzt alle 
Leistungshalbleiter ausgetauscht. Es sind zwei S6025L, das sind 
Thyristoren und drei D8020L, das sind Dioden. Alle im TO-220-Gehäuse.

Nun will mir Farnell neuerdings nichts mehr schicken, da ich Privatkunde 
bin, ich will aber auch keine 18 EUR bei digikey ausgeben. Der HBE-Shop 
hat noch bis in KW2 Betriebsferien, ich hab nur noch bis KW1 frei, und 
wollte nochwas fräsen argh....

Kennt jemand eine weitere Bezugsquelle? Oder einen Ersatztypen??

Ich kenne mich mit den Eigenschaften von Thyristoren so gut wie gar 
nicht aus, mich bis jetzt nie damit beschäftigt.... würde zum Beispiel 
dieser hier von Reichelt gehen:

BT145/800R??

25A hält er aus, aber er bricht erst bei 800V durch, das müsste doch für 
diese Anwendung egal sein, oder??

Achso die Anwendung:
Es handelt sich um eine Leistungselektronik für einen DC-Motor. Zwei 
Dioden oder die beiden Thyristoren bilden einen schaltbaren Grätschen 
Gleichrichter, wenn ihr versteht, wie ich meine. Daher wird am Thyristor 
niemals mehr als 340V anliegen.

Was würdet ihr denn für eine Diode vorschlagen, müsste ja maximal mit 
50Hz schalten und 25A/340V aushalten, oder???

Danke für jeden Tipp
Gruß vom Schorsch

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://de.farnell.com/littelfuse/s6025l/thyristor-25a-600v-to-220/dp/1456980

Mehr Spannungsfestigkeit kann doch nicht schaden? Ich würde es einfach 
probieren. Es sei denn, der Steuerstrom der Ansteuerschaltung müßte für 
den Ersatztyp deutlich größer sein, oder sonst ein weniger beachteter 
Parameter weicht stark ab. Bei Triacs gibt es solche Unterschiede eher. 
Wie wird der Strom für den DC-Motor wieder abgestellt, bei AC passiert 
das ja automatisch beim Nulldurchgang?

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Dioden im Brückengleichrichter sehen schon bis zu der doppelten 
Spitzenspannung. Das dürfte auch der Thyristor abbekommen. Von daher 
sind 800 V schon eher die untere Grenze. Bei den Diode würde ich ggf. 
1000 V Typen bevorzugen.

Der Gleichrichter bekommt auch einen Nulldurchgang beim Strom. Er 
dahinter hat man Probleme mit dem Abschalten.

Ggf. sollte man die Kondensatoren in Snubbern Prüfen, die können an 
Kapazität verlieren und dann ggf. für den Ausfall verantwortlich sein.

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo,

die Thyristoren sind Teil des Gleichrichters, daher gehen sie 
automatisch nach jedem Nulldurchgang aus.

Es gibt hier keine Pufferkondensatoren auf der Platine!! Ich nehme an, 
dass dem DC-Motor die Rippel egal sind, schön ist das sicher nicht, aber 
ich hab die Platine ja nicht gebaut. Im Ausgang ist eine Ringkernspule, 
aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die 25 Windungen irgendwas ab 
50Hz-Brummen ändern werden.

Achso in dem Schaltkasten ist noch ein dicker Netzfilter, aber natürlich 
auf der AC-Seite

Wenn ihr sagt, dass der Einschaltstorm keine Auswirkungen hat, werde ich 
mir bei Reichelt einen Ersatztypen bestellen.

Ich frage mich ja, wie die das Ding funktioniert, da muss ja anscheinend 
der Einschaltzeitpunkt verzögert werden, damit man den dann nur noch 
einen Teil der Amplitude auf die DC-Seite durchgibt, oder??

Schorsch

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