Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LT3800 Frage


von Marvin (Gast)


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Hallo,

ich beschäftige mich zur Zeit mit dem LT3800 von Linear Technology.
Auf der Seite 7 im Datenblatt ist das Blockschaltbild.
Ganz unten links (blau umrandet) ist ein komischer 
"Operationsverstärker".
Was genau bedeutet das? und was macht die Diode am positiven Eingang?
Weiter oben (da wo "Error Amp" steht) gibt es so etwas Ähnliches auch 
und ich vermute, dass das ein OP mit Stromausgang ist? (die Einheit von 
g_m ist μmhos) ?
Über ein paar Erklärungen würde ich mich sehr freuen.

Gruß
Marvin

von Marvin (Gast)


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Habe noch eine weitere Frage: Der Regler schwingt.
Das Datenblatt sagt, dass das RC-Netzwerk, das man am Pin
 hat den dominanten Pol der Regelschleife bestimmt.
Wie sollte ich das dann dimensionieren?

Gruß
Marvin

von grüner Krauterer (Gast)


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Du hast deinen aufbau so dimensioniert wie angegeben, abgesehen vom 
spannungsteiler fuer die spannung ?

von Marvin (Gast)


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Ja, wie auf Seite 1 im Datenblatt.
Man kann es so als LTSpice-Datei von der Webseite von LT downloaden.
Je nach angeschlossener Last schwingt es. (ab so 8A).
Ich habe jetzt mal den 680pF Kondensator vom Pin "V_c" vergrößert auf 
4.7nF.
Jetzt schwingt es nicht mehr, aber ob das ideal ist weiß ich leider 
nicht, weil ich nicht genau verstehe, was das überhaupt macht.....

Kann mir vielleicht jemand ein bisschen erklären wie der LT3800 
funktioniert (anhand des Blockschaldbildes?)

von Mark S. (voltwide)


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Der eingekreiste Block ist offenbar der Komparator für die 
Überstromabschaltung. Der sollte eben nicht Dein Problem sein.

Schwingprobleme treten gerne auf mit Frequenzen deutlich unterhalb der 
Taktfrequenz.
Ist dies hier der Fall?

Der "Error Amp" ist hier maßgeblich und das daran hängende 
RC-Kompensationsnetzwerk.
Die Stabilität der Regelung beobachtest Du am besten am Ausgang dieses 
Fehlerverstärkers (pin7) mit dem Oszilloskop.

Die Theorie zur ŕichtigen Stabilisierung einer solchen Regelschleife ist 
nicht einfach, halte Dich möglichst genau an die Angaben von LT.

Eine einwandrei laufende Simulation ist noch kein Garant für sichere 
Funktion in der Realität. Mit dem LTC3812 hatte ich auch massive 
Stabilitätsprobleme, allein bedingt durch ungünstiges 
Leiterplatten-Layout:
Das Streufeld der Speicherdrossel koppelte in die Regelschleife ein!
Hier sind unbedingt magn geschirmte Drosseln angesagt.
Letztendlich stabil wurde das Ganze erst nach heftigen Modifikationen 
des Kompensationsnetzwerk, abweichend von der Standard-Prozedur.

Ich kann nur sagen, das war kein leichter Ritt!

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Der dominante Pol ist darauf einzustellen, dass die Transitfrequenz der 
geschlossenen Regelschleife höchstens PWM-Taktfrequenz/5 erreicht.
Kleinere Transitfrequenzen verlangsamen die Regelgeschwindigkeit in 
unnötiger Weise.
Hierbei spielt der ESR der Ausgangskondensatoren auch eine entscheidende 
Rolle.
Das kann man natürlich erstmal simulieren:
Zuerst korrekte  Transitfrequenz mittels AC-Analyse einstellen, dabei 
auf ausreichenden Phasenpielraum achten.
Dann wechseln zur Transienten-Analyse und mit Lastwechseln das 
Sprungverhalten untersuchen.

Um noch mal auf den LTC3812 zurückzukommen: glücklicherweise hatte ich 
zum Vergleich auch das Eval-Board von LTC zu Hand - und das 
funktionierte natürlich problemlos mit den angegebenen Werten. Auch war 
die Wärmeverteilung deutlich besser als in unserem 2-seitigen Layout.

Allerdings ist das Eval-board 4-lagig, und genau das macht hier den 
Unterschied!

Zusammengefaßt bleibt fest zu stellen, dass heutige Synchron-Buck-Regler 
in der Praxis bei weitem nicht so einfach sind, wie sich das so mancher 
DIY-er vorstellt. (Und wie es die Datenblätter gern glauben machen)

: Bearbeitet durch User
von Marvin (Gast)


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Hallo,

Danke für die Antworten.

Wie genau bestimme ich dann den dominanten Pol?
Der Chip läuft ja mit 200KHz.
1/5 davon = 40KHz.
Wie groß muss dann R und C sein?

Grüße,
Marvin

von Mark S. (voltwide)


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Ja, 40kHz wäre richtig.

Du könntest die loop-Verstärkung in eine Excel-Formel giessen, die 
sämtliche relevanten Parameter enthalten muss. Das erfordert eine 
vollständige Analyse aller Komponenten der Regelschleife.
Inwieweit das Datenblatt hier weiter hilft, weiß ich nicht.

Einfacher ist es, die Werte innerhalb einer LTSpice-Simulation 
auszuprobieren.,

von Marvin (Gast)


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Hallo,

danke für die Antwort.
Also genau das ist mein Problem, ich verstehe das Datenblatt nicht 
genau.
(Dieses Blockschaltbild - ich weiß nicht mal genau was die Symbole 
bedeuten und ich finde nirgends was dazu).

Wie könnte ich das mit LTSpice analysieren?

von Mark S. (voltwide)


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LTspice bietet sich hier an, weil alle Bausteine von Linear nicht nur in 
deren Bibliothek sind, sondern man kann auch gleich das Bauteil mit 
fertiger Applikationsschaltung, also praktisch das vollständige EVA-kit, 
hochladen und sofort loslegen.

Das sieht dann so aus:

: Bearbeitet durch User
von Marvin (Gast)


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Hallo,

Danke für die Antwort.

ja, nur wie kann ich jetzt vorgehen um den Regler konkret zu 
dimensionieren?

von Mark S. (voltwide)


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Hast Du die LT3800 Schaltung unter LTSpice bei Dir am Laufen?

von Marvin (Gast)


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Hallo,

ja, ich habe die Datei von LT gedownloaded und nur den Spannungteiler 
angepasst.
Dann schwingt es bei großen Lasten......
Darum habe ich den Kondensator, der ursprünglich 680pF hatte erhöht auf 
4.7nF und den Widerstand auf 10K gesetzt.
Damit ist dann alles ok, aber ich verstehe nicht warum man das so machen 
soll und wie kann man das berechnen?

Danke schon mal.

von Mark S. (voltwide)


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