Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Uhr mit Quarz und ATmega8 aufbauen


von Christian W. (clupus)


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Hallo allerseits,

ich hab grad im Netz etwas gefunden, was mich ziemlich beunruhigt hat:
Ich will eine Uhr mit einem Quarz und einem ATmega8 o.ä. aufbauen.

Ich dachte bisher immer, dass die Quarze so verdammt genau seien. Jetzt
habe ich gesehen, dass +/-30ppm bedeutet, dass die Frequenz um +/-30
sec. je 1E6 sec. tolerieren kann. Nach Adam Riese macht das dann nach
einem Monat (2 592 000sec.) 77,76sec. = 1min 17,76sec. Toleranz!
Das ist für eine "Wanduhr" nicht annehmbar.

Gibt es eine Möglichkeit, die Frequenz anzupassen? Oder eine andere
Möglichkeit eine möglichst genaue Uhr zu bauen (Ich denke an wenige
Sekunden pro Monat oder besser)? Es geht doch auch in den normalen
Quarz-Armbanduhren, oder?

MfG
Christian

von Jadeclaw (Gast)


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Man muss einen der beiden Kondensatoren, die vom Quarz gegen Masse
gehen, als Trimmer ausführen. Den an XTAL1(Oszillatoreingang).
Damit dann abgleichen.
Ein paar Sekunden pro Woche Abweichung ist damit zu erreichen.
Genaueres geht nur mit einem Quarzofen.
Oder DCF77.
Alternative: Netzfrequenz.
Da kann die Uhr zwar mal eine halbe Minute danebenliegen, ein paar Tage
später hat sich das aber wieder ausgeglichen.
Ein netzfrequenzgesteuerter Radiowecker hing nie mehr als 30 Sekunden
daneben, sondern pendelte um +- 20 Sekunden um die richtige Zeit
herum.

Gruss
Jadeclaw.

von Winfried (Gast)


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Alternative: Software, die den Fehler ausbügelt. Läuft ja so z.B. auch
unter Linux. Es geht ja nicht um Schwankungen sondern um eine
gleichmäßige Frequenzabweichung.

von Peter (Gast)


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DS32kHz von Maxim verwenden. Das ist ein Temperaturkompensierter Quarz.
Abweichung ca. 1 Minute pro jahr bei 0 - 40 Grad...
4 Minuten bei -40 - 85 Grad

von Peter Dannegger (Gast)


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Es gibt hochgenaue Quarze, aber die sind nicht billig.

Die üblichen MC-Quarze sind nicht so genau.

Temperaturstabil sind besonders alle Quarze im MHz-Bereich.

D.h. mit Abgleich kannst Du auch einen billigen MC-Quarz unter 1min/a
bringen.

Wenns also nur für Einzelstücke ist, laß ihn einfach 4 Wochen laufen,
ermittele möglichst genau die Abweichung und errechne daraus die
tatsächliche Frequenz. Dann diese in die Software eintragen, fertig.


Software für beliebige Quarzfrequenzen z.B.:

http://www.mikrocontroller.net/forum/read-4-57760.html#new


Quarzarmbanduhren sind auch ungenau, bis sie im Werk abgeglichen
werden. Dazu wird ein super hochgenauer Frequenzmesser verwendet.


Peter

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