Ich habe die Erfahrung gemacht daß es einfacher und auch lohnenswerter
ist in folgenden zwei Schritten vorzugehen. Zuerst wirfst Du das
mbed-Zeug von der Festplatte und vergisst es vollständig. Du brauchst es
nicht mehr.
### Schritt 1:
Ein minimales hello-world Projekt und mit minimal meine ich wirklich
minimal und nicht mbed oder ähnlichen Arduino-für-ARMe-Spielzeug sondern
wirklich minimal, also:
* headerdateien für den verwendeten Prozessor (jedoch keine Libs!)
* linkerscript
* startup.s
* systeminit.c
* main.c (LED blinken oder sowas in der Art)
* Makefile (handgeschrieben, klein, übersichtlich)
Exemplarisch zum Beispiel sowas wie eines aus dieser netten Sammlung
hier https://github.com/0xc0170/kinetis_klxx_gcc für verschiedene
Freescale Demoboards, Du siehst das enthält jeweils nur eine simple
main.c und im jeweiligen cmsis-Ordner der verwendeten CPU ist nur das
absolute Minimum (was aber bereits ausreicht für jede beliebige
Anwendung) enthalten.
Ähnliche simple Makefile-Minimalprojekte gibt es für alle gängigen MCUs
und Boards, musst nur suchen.
Das bringst Du erstmal auf der Konsole zum Kompilieren mittels make,
entfernst alles was nicht dazugehört, machst Dich mit dem Makefile
vertraut solange bis Du Dir im klaren bist was alles dazugehört und wie
was zusammenhängt. Ganz wichtig: nicht mit Schritt 2 fortfahren bevor
Du nicht von jeder einzelnen Zeile in den 5 oder so Dateien weißt wofür
sie gut ist, kein überflüssiger Ballast mehr drinhängt, das Projekt
ordentlich an der Konsole kompiliert und läuft und Du alles bis hierher
komplett im Griff hast! Das ist extrem wichtig, also nicht ignorieren!
### Schritt 2:
Erst jetzt kommt die IDE ins Spiel:
* Aktuelles Eclipse
* CDT Plugin (für C-Unterstützung)
* GNUARM-Plugins (für ARM-Spezifische Sachen, Debuggerunterstützung,
etc)
Obiges installieren und konfigurieren und jetzt gehts los:
* File -> Import -> C/C++ -> Existing Code as Makefile Project
* Include-Pfade einstellen (sind nur ein oder zwei) wenn er Sachen rot
anstreicht
* Ctrl+B und er sollte jetzt das Projekt schon kompilierern können,
unter Verwendung des Makefiles aus Schritt 1, Du hast also immer noch
alles unter Kontrolle, was auch immer an Kompileroptionen nötig ist: im
Makefile und nirgends anders.
* Run -> Debug-Configurations, hier wählst Du entweder OpenOCD und
konfigurierst es für Dein Board oder Programmer oder wenn Du in der
glücklichen Lage bist einen Segger Dein Eigen zu nennen dann wählst Du
GDB Segger JLink Debugging und konfigurierst das entsprechend. Jetzt
kannst Du debuggen.
### Schritt 3
Das Reference Manual deiner CPU wird ab jetzt Dein neuer bester Freund.
Studiere es ausgiebig. Der Rest ergibt sich dann.
Nur so geht das wenn Du wirklich da einsteigen willst, es gibt kein
Zwischending, keinen anderen Weg. Wenn das zu hart für Dich ist dann
bleib bei dem mbed-Online-Zeugs, das läuft zwar per Mausklick, sagt Dir
aber nicht wie und warum. Wenn Du damit leben kannst dann ist das OK.