Hallo Forum! Seit einiger Zeit lese ich immer mal wieder hier im Forum und schon oft habe ich dadurch Hilfe bei den kleinen Baustellen meiner Projekte bekommen. Vielen Dank für die vielen professionellen Beiträge! Zur Zeit bastel ich an einem Kameraslider (wahrscheinlich das tausendste Selbstbau-Projekt in die Richtung), mit dem Unterschied zu den meisten Projekten dieser Art, dass ich ihn nicht unbedingt für Zeitraffer-Aufnahmen benutzen will. Um den Beitrag abzukürzen, eine Übersicht was ich habe: - ein IGUS DryLin W Linerführungssystem mit Zahnriemenantrieb versehen - Arduino UNO - L6202 Motortreiber (laut Datenblatt + Nutzerhinweisen geschalten) - Getriebemotor RB-35 von Conrad http://www.conrad.de/ce/de/product/227579/Modelcraft-Getriebemotor-RB-35 - Drehgeber HEDS-5500 - Taster Display ... Der Motor ist nur zum probieren und letztendlich zu schwach. Zudem merke ich, dass ich mit dem Getriebemotor an grenzen Stoße, was die Präzision angeht. Da ich Getriebemotoren generell eine Chance geben will, meine Frage: Wie präzise kann ich werden? Bisher kann ich Fahrten, die ich manuell steuere, aufnehmen und abspielen. Schwierig wird es aber wenn ich die Fahrt in einer anderen Geschwindigkeit abspielen will. Ich hab überlegt eine Kalibrierung einzubauen, so dass je nach Last (Kameragewicht, Schräglage, ...) die nötige PWM Ansteuerung des Motors errechnet wird um eine bestimmte Geschwindigkeit zu fahren. In das ganze dann aber auch die Trägheit, unterschiedliche Beschleunigungen/Bremsungen einzurechnen scheint mir auf diese Weise aber nicht realisierbar. Mein Vorbild ist der Slider von Ditogear: http://ditogear.com/products/omnislider/specifications/ Mit dem hab ich auch schon gedreht, der ist sehr ausgefeilt. Ich will aber gerne erstmal selbst Herumprobieren und mit dem Thema warm werden, bevor ich mir evtl. für viel Geld ein teures System zulege. Was mich bei dem wundert ist die Angabe, dass es den Slider in zwei Ausführungen gibt: Stepper und Servo - wobei die Servo-Version besser (teurer) ist. Laut Datenblatt gehen Schritt von 0,1mm auf der Schiene. Maximalgeschwindigkeit sind 1m / 3,85 sec. Dass finde ich eine große Spannweite. Meint ihr das die Servo-Version dann tatsächlich mit einer Art Getriebemotor und Encoder umgesetzt ist? Das Teil ist sehr präzise. Viele Grüße, Karl
ich würde nicht auf ein Getriebe sondern auf einen Riemenantrieb tippen. Die Box mit dem Motor drin würde meiner Meinung nach dafür sprechen. Und dann bekommst Du die 0,1mm locker auch sauber geregelt. Ich selbst setze Heds/m Encoder bei Auflösungen mit Riementrieb bis 0.008mm ein. Klar, da stimmt die absolute Position sicher nicht sauber mehr, aber die sprechen in den Specs ja auch nicht von absoluten Genauigkeiten. ;-)
Hallo Karl, > Zur Zeit bastel ich an einem Kameraslider (wahrscheinlich das tausendste > Selbstbau-Projekt in die Richtung), Vermutlich... > - L6202 Motortreiber (laut Datenblatt + Nutzerhinweisen geschalten) Was bedeutet das konkret? Es heißt übrigens geschalte*t* [1]. > - Getriebemotor RB-35 von Conrad > http://www.conrad.de/ce/de/product/227579/Modelcraft-Getriebemotor-RB-35 Was ist denn das genau für ein Getriebe? > Der Motor ist nur zum probieren und letztendlich zu schwach. Zudem merke > ich, dass ich mit dem Getriebemotor an grenzen Stoße, was die Präzision > angeht. Da ich Getriebemotoren generell eine Chance geben will, meine > Frage: > Wie präzise kann ich werden? Was verstehst du unter Präzision? Positionergenauigkeit oder Gleichlauf bei langsamen Geschwindigkeiten? Verwendest du deinen Encoder auch zum Regeln? Wenn ja, wie sieht dein Regler aus, und wo ist der Geber angebaut, hinten am Motor oder möglichst nah an der Last? > Ich hab überlegt eine Kalibrierung einzubauen, so dass je nach Last > (Kameragewicht, Schräglage, ...) die nötige PWM Ansteuerung des Motors > errechnet wird um eine bestimmte Geschwindigkeit zu fahren. In das ganze > dann aber auch die Trägheit, unterschiedliche > Beschleunigungen/Bremsungen einzurechnen scheint mir auf diese Weise > aber nicht realisierbar. Richtig, das kannst du vergessen. Du musst schon eine richtige Regelung aufbauen. > Mein Vorbild ist der Slider von Ditogear: > http://ditogear.com/products/omnislider/specifications/ Merkwürdige Idee, Geschwindigkeiten in s/m statt m/s anzugeben... > Laut Datenblatt gehen Schritt von 0,1mm auf der Schiene. > Maximalgeschwindigkeit sind 1m / 3,85 sec. Dass finde ich eine große > Spannweite. Warum? Das eine ist ein Weg, das andere eine Geschwindigkeistangabe (bzw. der Kehrwert davon). Das entspricht ca. 260mm/s, was für einen Zahnriemen-Antrieb durchaus realistisch ist. > Meint ihr das die Servo-Version dann tatsächlich mit einer Art > Getriebemotor und Encoder umgesetzt ist? Das Teil ist sehr präzise. Eine Auflösung von 0,1mm würde ich nicht als sehr präzise bezeichnen. Vielleicht meinen die auch Genauigkeit und nicht Auflösung, aber den Wert würde ich denen nicht unbesehen abnehmen. Vor allem dann nicht, wenn die 0,1mm bei der Stepper-Version über Mikroschritte erreicht werden [2]. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann [1] http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-die-sauna-ist-angeschalten-a-339978.html [2] http://www.schrittmotor-blog.de/positioniergenauigkeit-von-schrittmotoren/
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Hallo Pepe und Thorsten Ostermann, vielen Dank für die Antworten. @Pepe: Ja stimmt, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Der Schlitten lässt sich - wenn der Slider nicht unter Strom ist - hin und her schieben, so wie ich das verstanden habe, wäre das bei einem Getriebe nicht so leicht. >> - L6202 Motortreiber (laut Datenblatt + Nutzerhinweisen geschalten) > > Was bedeutet das konkret? Es heißt übrigens geschalte*t* [1]. ... die kleinen Sprachfehler des Lebens ... ;) Die Schaltung ist wie bei "rn-wissen.de" aufgebaut: http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Getriebemotoren_Ansteuerung#L6202_f.C3.BCr_1_Motor Mit Nutzerhinweisen meine ich nur die Verbesserungen/Korrekturen (Kondensator-Kapazitäten, etc.), die man dann in diversen Foren immer so findet. Ich werde mir anstatt dieser Lösung aber demnächst mal eine gute Treiber-Platine recherchieren und besorgen. Wenn ihr da Tipps habt, freu ich mich natürlich. >> - Getriebemotor RB-35 von Conrad >> http://www.conrad.de/ce/de/product/227579/Modelcraft-Getriebemotor-RB-35 > > Was ist denn das genau für ein Getriebe? Hm. Gute Frage. Ich kenn mich mit Getrieben (noch) nicht so wirklich aus. Es ist exakt der Motor der verlinkt ist. Da ich den austauschen muss, wenn ich vernünftige Fahrten machen will, hab ich mich nicht näher damit beschäftigt. >> Wie präzise kann ich werden? > > Was verstehst du unter Präzision? Positionergenauigkeit oder Gleichlauf > bei langsamen Geschwindigkeiten? Verwendest du deinen Encoder auch zum > Regeln? Wenn ja, wie sieht dein Regler aus, und wo ist der Geber > angebaut, hinten am Motor oder möglichst nah an der Last? Positioniergenauigkeit. Bisher habe ich noch keinen Regelkreis eingebaut. Ich hatte vermutet, dass die ganze Verarbeitung mit dem Arduino zu lange dauert (Daten auslesen, abgleichen, umsetzen), hab es tatsächlich aber auch noch nicht probiert. Wenn ihr meint das es Grundsätzlich möglich ist, werde ich wohl mal in die Richtung weiter machen und doch erstmal mit einem Getriebemotor oder Riemenantrieb arbeiten. Der Drehgeber ist direkt auf der Motorachse, also zwischen Motor und Zahnriemenrad. Die ganze Konstruktion ist der eines anderen Slides-Bauers nachempfunden: http://cms.stefankohler.de/film/selbstbau/camslider/nachbauen/ bzw. https://vimeo.com/21742727 >> Laut Datenblatt gehen Schritt von 0,1mm auf der Schiene. >> Maximalgeschwindigkeit sind 1m / 3,85 sec. Dass finde ich eine große >> Spannweite. > > Warum? Das eine ist ein Weg, das andere eine Geschwindigkeistangabe > (bzw. der Kehrwert davon). Das entspricht ca. 260mm/s, was für einen > Zahnriemen-Antrieb durchaus realistisch ist. Ja stimmt, Sie nutzen die 0,1mm Schritte allerdings, um in 450 Tagen ein Meter zu fahren und somit ist der Einsatzbereich für diesen Slider außergewöhnlich groß (kann für Zeitraffer, aber auch Normal-Video benutzt werden). Für mich als Motoren- und Antriebstechnik-Einsteiger klang das beeindruckend ... >> Meint ihr das die Servo-Version dann tatsächlich mit einer Art >> Getriebemotor und Encoder umgesetzt ist? Das Teil ist sehr präzise. > > Eine Auflösung von 0,1mm würde ich nicht als sehr präzise bezeichnen. > Vielleicht meinen die auch Genauigkeit und nicht Auflösung, aber den > Wert würde ich denen nicht unbesehen abnehmen. Vor allem dann nicht, > wenn die 0,1mm bei der Stepper-Version über Mikroschritte erreicht > werden [2]. Da sieht man mal ... für mich sind 0,1mm schon präzise. Aber es kann natürlich nicht fein genug sein. Ich hab schon mit diversen Motion Control Systemen (als Kameraassistent) gearbeitet, die sehr Positionsgenau arbeiten. Es gibt bei den großen Systemen dann auch ein sogenanntes Genlock, dadurch wird das Motion Control System mit der Kamera gesynct, um das auslesen des Kamera-Sensors immer exakt auf die Bewegung zu synchronisieren. Wenn die Kamerafahrt mehrmals hintereinander gedreht wird, liegen die aufgenommen Bilder somit exakt übereinander. Es kann also nie genau genug sein (mit der Positionierung). Da frage ich mich nur, ob das mit Getriebemotor und Regelung geht oder ein Schrittmotor mit zusätzlicher Regelung (damit man Schrittverluste erkennt) nicht noch genauer ist? Hier, dass war das Projekt, wo wir den Ditogear-Slider benutzt haben: https://www.youtube.com/watch?v=vLDn17GBKd4 Ist alles Stopptrick-Animation, also immer Einzelbilder und der Slider hat während der Fahrten, Schritte pro Einzelbild gemacht die man mit bloßen Augen nicht gesehen hat. Dass hat mich fasziniert. Viele Grüße, Karl
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