Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik "ätzen" - chemikalien aufbewahren?


von Ferrice (Gast)


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Hallo Leute.

Habe jetzt schon einige Anleitungen durchgeschmöckert wie man richtig
ätz, aber nie die 100%ige Antwort auf meine frage erhalten.

Also zum Entwickeln möchte ich gerne
--Natriumhydroxid
und zum Ätzen
--Natriumpersulfat
verwenden.

Kann man diese Chemikalien (in Wasser gelöst) nach dem Ätzvorgang
einfach in eine normale Chemikalienflasche bzw. Chemikalienkanister
geben und dort dann aufbewahren? (natürlich getrennt voneinander :) )

Hab nämlich gesehen das im Inet jemand eine Flasche mit Überdruckventil
verwendet, um sein Natriumhydroxid zu lagern.

grüße

von tripledot (Gast)


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klar...ich nehme dafür immer alte 5L Kanister, wo vorher Frostschutz für
die Scheibenwaschanlage von Autos drin war.

So viel gasen tut das schon nicht. So ein Ventil braucht man bei
Gefäßen, die sich ausdehnen können, nicht.

von Hegy (Gast)


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Das Natriumhydroxid wird bei Lichteinfall inerhalb von paar Tagen
unbrauchbar. Und weil das Zeux nunmal soooo billig ist (kostete vor ein
paar Jahren in der Apo das Kilo 10 DM), kannste das nach dem Entwickeln
in den Abfluss kippen, tuzt dann noch, solange es aetzt, als
Abflussreiniger (loest organisches Zeux auf, wie Haaaaare, Kartoffels
etc.).

Kupferbelastetes Natriumpersulfat wuerde ich dunkel und kuehl lagern.
keine Ahnung wielange das haelt.

von cazy horse (Gast)


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der Entwickler wird nicht durch Licht, sondern durch das in der Luft
enthaltene Kohlendioxid unbrauchbar (->Das Boot: "Filterpatronen",
binden das ausgeatmete CO2.
Ich hebe es immer auf, nicht aus Kostengründen (kostet wirklich fast
nichts, ausser man kauft es bei Conrad als "Spezialentwickler"
10gr-Weise, das dürfte in etwa beim Silberpreis ankommen :-), sondern
weil es ziemlich lästig ist, das jedesmal neu anzumischen. Und kommt
ein noch nicht aufgelöstes Krümelchen, man hats ja immer eilig, direkt
auf Platine, dann natürlich dahin, wo es den grössten Schaden anrichten
kann. Ich habe eine schöne 1l-Flasche mit geschliffenem
Konus-Verschluss, das Zeug funktioniert nach einem Jahr noch genauso,
auch wenn man schon lange nicht mehr durchschauen kann. Aber immer
direkt zurückschütten und verschliessen!
Zum Ätzen nehme ich Eisen(III)Chlorid, steht offen in der Ätzküvette,
riecht nicht, gast nicht, ab und zu etwas verdunstetes Wasser
nachfüllen, fertig. Einmal angesetzt (2l Wasser mit 1kg Fe2O3) reicht
das bei mir auch über 1Jahr. Ätzt auch bei Zimmertemperatur. Mit diesem
ganzen Persulfatkram habe ich keine guten Erfahrungen, das Bad ist
ziemlich schnell erschöpft, funktioniert nur, wenn >40° und
kristallisiert schnell aus.
Und die Sazsäure/Peroxid-Methode war auch nicht mein Fall, ich bleibe
beim Eisenchlorid.

von Manfred (Gast)


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Die Sache mit dem Fe(III)Cl kann ich nur bejahen. Völlig
unproblematisch. Seeeehr ergiebig. Seeeehr lange haltbar. Spaßeshalber
heize ich es auf ca 50 Grad Celsius auf. Ätzzeit dann max 3min.

von Christian E. (christians)


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@cazy horse
Habe ich das richtig verstanden, daß du mit Eisen-III-Clorid in einer
Küvette und nicht in einem Schaumätzer ätzt?

Hört sich interesant an, funktioniert das gut?
Hast du die Küvette irgendie modifiziert?

von Barti (Gast)


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FeCl3 ist doch nicht nur auf Schäumätzer beschränkt. Das wird auch in
vielen Startsets mit ner Schale angeboten-wieso sollte das nicht
funktionieren. In ner Küvette hast Du außerdem noch ne Rührmöglichkeit
durch Luftblasen(sofern vorhanden) und kannst es heizen um den Vorgang
zu beschleunigen und Unterätzungen zu minimieren.
Ich scheue mich allerdings noch immer vor der braunen Brühe.
In meinem Chemiebaukasten war auch welches drin...hinterläßt schöne
Flecken.

von cazy horse (Gast)


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@Christian:
Klar geht das, ich habe das Ätzgerät von Isel.
Luft kommt bei mir immer rein, ätzt dann viel schneller und
gleichmässiger.
Erwärmen - klar, geht auch schneller. Es dauert allerdings, ehe das Bad
nennenswert warm ist, bis dahin ist eine einzelne Platine auch so
fertig. Mache ich mehrere, schmeisse ich die Heizung an. Genau weiss
ich es nicht, aber mit einer Füllung kann man betimmt 1-2m² ätzen. Die
Persulfat-Brühe war schon nach einigen Europakarten tiefblau, dann geht
nichts mehr.
Braune Flecken: etwas vorsichtig muss man natürlich sein. Handschuhe
und alte Klamotten sollten schon sein. Aber man sieht wenigstens, was
man falsch gemacht hat, im Lauf der Zeit hat man das ganz gut im Griff.
Mutters Küche sollte allerdings nicht der Arbeitsplatz sein, das könnte
Ärger geben :-)

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