Servus, heute möchte ich mal über die erfolgreiche Reparatur eines Berthold LB1210B Kontaminationsmessgerätes berichten welches ich letztens aus dem Schrott fischen konnte. Das LB1210B ist im Prinzip ein Geigerzähler mit einer ca. 150cm² große Flächensonde. Dadurch ist es sehr empfindlich. Die Nullrate liegt bei ca. 10 Counts/s. Hier gibt es etwas mehr darüber zu lesen. http://www.chetan.homepage.t-online.de/sonstig/KCL_PR1.HTM Nach dem einschalten tat sich erst mal gar nichts. Das einzige was funktionierte war die Ladestandsanzeige der Batterie. Da das Gerät noch in alt bewährter Technik mit Transistoren und OPV's aufgebaut ist, war der Fehler schnell gefunden. Der Längstransistor des Eingangsspannungsreglers war defekt. Das war der einfache Teil der Operation. Dummerweise war auch die Flächensonde selbst kaputt. die Titanfolie hatte ein Loch :-( Da eh nichts mehr zu verlieren war, hab ich sie erst mal entfernt. Meine Vorräte an Titanfolie waren leider etwas knapp, so dass eine Alternative gefunden werden musst. Das einzige was im Haus war, war eine ca. 0,05mm starke Aluminiumfolie. Die wurde mittels 2-Komponenten-Kleber auf die Fensterfläche des Sensors geklebt. Nun ging es um die Füllung. Im original ist laut Herstellerangaben Xenon Gas drin. Nach längeren Recherchen im Netz hab ich dann rausgefunden das häufig Argon mit verschiedenen organischen oder anorganischen Zusätzen eingesetzt wird. Weiterhin schwanken die Drücke von etwa 100mBar bis zu mehreren Bar. Ein ziemlich große Spielraum :-/ Es wurde also das eingesetzt was im Hause war. Das war zum einen Argon zum Schutzgasschweißen und Butan als Feuerzeuggas. Linde bietet eine art standardfüllgas bestehend aus 90% Argon und 10% Methan an. Daher wurde kurzerhand diese Mischung ausgewählt, wobei das Methan durch Butan ersetzt wurde. Zuerst wurde eine Vakuumapparatur, bestehend aus Pumpe, U-Rohrmannometer, Schliffhänen usw. aufgebaut und die, jetzt wieder dichte, Messsonde angeschlossen. Nun wurde, um Fremdgase zu entfernen, 10x evakuiert und mit Argon geflutet. Nachdem die Sonde mit Argon bei Athmophärendruck gefüllt war, wurde eine Spritze mit 24cm³ Butan gefüllt und zu dem Argon in die Sonde gegeben. Jetzt die Spritze wieder auf 50ml aufziehen um einen schwachen Unterdruck in der Sonde zu erzeugen. Daurch liegt die Folie ordentlich an. Zum Schluß den Füllstutzen abquetschen und verlöten. Das Ergebniss hat mich selbst überrascht. Die Sonde funktioniert wieder! Ich habe die Tests auf der oben genannten Seite nachvollzogen. Auch mein Gerät misst eine Hintergrundstrahlung von 9-12 imp/s. 10g KCl auf 100cm² verteilt bringen einen Messwert von ca. 40 imp/s. Erstaunlich! Grüße Oliver
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