Forum: HF, Funk und Felder Tipps zum Basteln von HF Schaltungen bis zu 150 MHz


von stephan (Gast)


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hallo

ich möchte mich bisle in die HF Technik vertiefen und dafür ein paar
Schaltungen selbst entwerfen und bauen (Oszillator, Minisender usw.).
Dabei will ich mich zunächst im Frequenzbereich von 10 MHz bis maximal
150 MHz austoben. Die Leistung soll auch nicht all zu hoch sein. Alles
mehr so im winzigen Rahmen. Ich weiss heutzutage spricht man eher von
Frequenzen bis zu mehreren GHz, aber ich will klein anfangen.

Ich habe bereits Grundkenntnisse in der analogen Schaltungetechnik und
auch ein wenig theoretisches Wissen für HF. Nur will ich in folgenden
Punkten ein wenig Tipps bekommen für das eigentliche Basteln, wär echt
nett:

1. Welche Art von Bauteile soll ich für R, L und C nehmen ? gehen da
die normalen THC Bauteile noch ? oder lieber SMD ? oder gar ganz was
anderes ??

2. Was soll ich für Platine nehmen ? Also es wäre gut wenn ich was
bauen könnt ohne vorher was zu ätzen. so a la Lochraster oder so.

3. Welche Abstände soll ich einhalten für die Verbindungen ?
also mir ises wurscht, ich hab gute augen :)

4. Kann ich Kupferlackdraht nehmen zum verbinden ??
5. Wie sieht die Versorgung aus ?? Muss da was besonderes ran oder
reicht da auch ein einfacher Trafo mit DC Ausgang?

6. Welche Transistoren schlägt ihr für den Anfang vor ? Also es reichen
mir kleine Leistungen.

7. Ich hab gehört dass HF Transistoren mehr Ruhestrom benötigen, warum
is das so ?

8. gibts sonst noch was zu beachten ?

mfg

von Christoph Kessler (Gast)


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Hallo stephan
Die SMD-Technik hat die Grenze für einfache HF-Schaltungen mindestens
um den Faktor 10 in der Frequenz nach oben geschoben. Wo man früher
schon in Freiluftverdrahtung und noch weiter oben in Hohlleitertechnik
arbeiten mußte, geht heute viel mit Platinen und SMD.
Ich benutze für Versuchsaufbauten Lochrasterplatinen, denen ich mit
selbstklebender Cu-Folie eine Massefläche verpasse.
73
Christoph

von stephan (Gast)


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offensichtlich sind nicht so viele hf techniker hier unterwegs..
aber danke für den einen hinweis schon mal..
naja vielleicht schreibt noch jemand was dazu.. ansonsten werd ich wohl
einfach mal anfangen

mfg

von Michael B. (buchmann)


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Hallo Stephan!

Ich interessiere mich auch für HF Technik, hab aber praktisch noch
nichts über einige kHz hinaus gemacht.
Mit was für einem Projekt fängst du denn an? Ich würde gern mal einen
Modulator zur Signalübertragung bauen. Interesse?

von stephan (Gast)


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also ich wollte mal mit einem kleinen FM Modulator anfangen.
Trägerfrequenz steht nocht nich fest, aber man sollte es mit einem
einfachen Radio empfangen können.
Das ganze soll aus einer Preemphasis, einem VCO und einer kleinen
Ausgangsstufe bestehen.

Als weiteres Projekt könnte ich mir noch eine kleine AM
Übertragungsstrecke vorstellen, bestehend aus einem einfachen
Oszillator und einem Aufwärtsmischer und einem Demodulator auf der
Gegenseite, der eigentlich recht simpel realisierbar sein sollte.
Frequenz auch so ab 10MHz aufwärts.

Mein digitales PC-Oszilloskop was ich über ebay ersteigert habe, müsste
bald kommen, hat ne bandbreite von 200MHz. Ich denke das ding ist für
UKW ganz tauglich.


mfg

von Sebastian K. (basti)


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Hallo!
Kann zwar nix zum Thema beitragen, aber oben schreibst du was von
"THC" Bauteilen...das müsste doch THM (Through Hole Mounting) heißen,
THC ist nämlich was anderes :-)

MfG

von Manuel (Gast)


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Hi stepan,

laut deutschem Recht darfst du als "Otto-Normal-Bürger" keine Sender
in Betrieb nehmen, auch keine kleinst-Sender, und auch nicht zum
"test-zweck" ...

Dies ist immo. lizenzierten Funkamatueren vorbehalten.
Falls du dich wirklich mit der Materie beschäftigen willst, wäre es
evt. sehr interessant für dich, einmal bei deinem Orts-Ansässigen
OrtsVerband der Amatuerfunker anzuklopfen, evt. wird dort in
Nächsterzeit mal wieder ein Lizenzkurs veranstaltet, dort wirst du mit
den Grundlagen der HF und E-Technik konfrontiert. Außerdem darfst du
dann, natürlich nach bestandener Prüfung bei bei der Bundesnetzagentur,
alle möglichen Sender selbst, sofern diese im Amateurfunk-Band
(Frequenzbereich) liegen, bauen und in Betrieb nehmen. Außerdem gibt es
auch noch einige andere Interessante Betriebsarten, die dir sicher auch
freude machen würden!

Grüße
Manuel

von Matthias (Gast)


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Hi,

solange du an deinen Sender keine Antenne anhängst oder so große
Feldstärken produzierst, dass es die Nachbarn stört, ist das ganze
ziemlich unproblematisch. Aber der Vorschlag mit dem Amateurfunkkurs
ist sicher die beste Lösung.
mfg
Matthias

von Manuel (Gast)


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Es braucht ja nicht unbedingt ein kurs sein, die Prüfung ist durchaus
auch so zu schaffen. Die Unterlagen findet man im www unter
http://www.amateurfunkpruefung.de/

Dort kann man sich prima auf die Prüfung vorbereiten..

Gruß
Manuel

von Michael B. (buchmann)


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Die rechtlichen Aspekte sind sicherlich nicht außer Acht zu lassen, aber
ich denke mal für kleine Projekte, die nur einige Meter senden (max 10m)
dürfte man wohl kaum Schwierigkeiten bekommen oder?

von Hannes L. (hannes)


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Es gilt (wie immer) das elfte Gebot: "Du sollst dich niemals erwischen
lassen."

Mein Tip: Mach' die AFU-Lizenz, erlerne den Beruf des Funktechnikers
und verdiene dein Geld damit, oder lass' es.

...

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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> Mein digitales PC-Oszilloskop was ich über ebay ersteigert habe,
> müsste bald kommen, hat ne bandbreite von 200MHz. Ich denke das
> ding ist für UKW ganz tauglich.

Da wirst du vermutlich enttäuscht sein. Die Bandbreite alleine sagt
noch gar nichts aus, wichtiger ist die Abtastrate. Unter 1 GS/s kannst
du vergessen ein UKW-Signal brauchbar darzustellen. Bei dem PC-Oszi
tippe ich auf << 100 MS/s.

Hast du schon mal einen Empfänger gebaut? Das sollte eigentlich die
unvermeidliche Vorübung sein bevor man sich an die Sender wagt...

von stephan (Gast)


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ne hab noch keine schaltung gebaut die mit frequenzen über 50kHz
arbeitet. Empfänger, naja klingt eigentlich auch ganz gut..
Aber ein FM Demodulator ist halt vielleicht nicht gerade ohne (PLL
etc.).

Also ich studiere E-technik / Nachrichtentechnik 7tes Semester, d.h.
bald fini. Hab auch schon einige größere Projekte hinter mir, nur im HF
Bereich kenn ich nur die mathematischen Grundlagen, aber hab noch keine
praktische erfahrung. und das will ich ändern. und ich bin n typ der am
besten beim basteln lernt. naja so ist halt meine grundüberlegung..

ich fang jetz einfach mal an, wird schon schief gehen ^^

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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FM-Demodulation geht auch ohne PLL, Verzögerungsdemodulation z.B. sollte
recht einfach zu implementieren sein.

von Netbandit (Gast)


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Oder du benutzt einen Flankendiskriminator ("verstümmter
Schwingkreis") danach hast du ne AM und die kann man ja mit einer
Diode demodulieren :)

von Marillion (Gast)


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Wenn alle sich nach den rechtlichen Vorschriften verhalten würden, dann
würde sich wohl garnichts mehr bewegen.

Ich behaupte mal, daß jeder, der eine Funkamateurprüfung abgelegt hat,
vorher illegal HF-Sender gebaut hat. Und wenn dann daraus ein festes
Interesse an HF- und Funktechnik entsteht, dann kann man das immer noch
in geordneten Bahnen lenken.

In meiner aktiven HF-Zeit habe ich allesmögliche und ungesetztliche
gebaut, von Minispione bis zu 100W-Röhren-PA(die Fastination von
rotglühenden Anodenblechen vermisse ich zuweilen).

Einen Oszi der die HF misst brauch man nicht! Das haben die Entwickler
in den vergangenen Jahrzehnten auch nicht gebraucht. Es findet eh alles
im Sinus statt. Zur Messung der Amplitude reicht ein
HF-Spannungsmesser(oder ..meter?).

Also, frohes HF-Basteln auf allen Wellenlängen!

von ??? (Gast)


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Die rechtlichr Lage hat sich vor einigen Jahren durch die EU geändert.
Jetzt kann erstmal jeder senden was und soviel erwill. ABER! Man muss
im Zweifel (also wenn es jemand merkt und sich gestört fühlt, auch in
seinen Rechten gestört!) nachweisen das die entsprechenden Vorschriften
eingehalten werden. Die Frequenzen werden dazu von der ehemaligen RegTP
heute Bundesnetzagentur verwaltet. Wenn man sich also einen Bereich
sucht in dem ISM-Anwendungen vorgesehen sind und die Sendeleistung
minimal hält, dann ist das legal. Wird aber ein Funkdienst in einem
anderen Bereich z.B. durch Nebenaussendungen gestört, dann wird das im
Extremfall sehr teuer. Der Verursacher ist nähmlich
Schadensersatzplichtig.
Wenn man aber nachgemessen hat und sich sicher ist, spricht nix gegen
einen kleinen Kurzwellensender mit stark verkürzter Antenne und
Leistung im Milliwattbereich. Bei höheren Frequenzen wird das mit dem
"sicher" und "nachmessen" nur etwas aufwendiger.

von Unbekannter (Gast)


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Manche hier würde sich eher in die Hose kacken als irgendeine idiotisch
Vorschrift zu übertreten. Man, man, man...

Wo kein Kläger, da kein Richter!

Obrigkeitshöriges Volk hier in diesem Land. Echt zum kotzen!

von ??? (Gast)


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früher war man ein Terrorist, wenn man mit einem Sender ohne Stempel
erwischt wurde. Heute ist das alles ganz anders!
Man ist ein Terrorist, wenn man mit nem Böller ohne Stempel erwischt
wird...

von Hans (Gast)


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kurzer einwand von mir.. mach doch alles mit licht ;)

IR-Diode aus Fernbedienung und empfänger dazu.. mit IR-Filter (das rote
ding vor den empfängern) und trägerfrequenzverfahren müsstest du damit
eigentlich riesige distanzen überbrücken können (>500m mit normaler
diode und bündeln) andere möglichkeiten wären noch mit laser (gepulst)
udgl... dioden sind halt billiger ;)

ich finde es gut, dass sich nur wenige über diese lustigen verordnungen
hinwegsetzen.. vor allem nicht "unwissende" sprich leute ohne
messtechnik und ahnung was sie messen müssen um zu sehen ob oberwellen,
oä da sind.. stell dir mal einen funkensender vor .. sagen wir 1-2
häuser entfernt.. da würdest lustig dreinschaun wenn weder
TV,handy,auto-türöffner usw nicht mehr funktionieren.. ist zwar
übertrieben aber man sollte schon wissen was man da tut..

ich persönlich würd irgendwo bei 10Mhz mal was tun.. oder im 70cm
breich (schön breit ;)... die restlichen bänder sind doch recht
schmal... und wie oben erwähnt hat sich durch smd alles vereinfacht...
mit einer DDS von analog kannst dir ohne probleme einen 400MHz sinus
mit wenig oberwellen hinstellen.. da kann man schon damit arbeiten ;)

leider gibts im netz recht wenig über funktechnik.. naja viel spass
noch ;)

73 de oe6***

von Oliver (Gast)


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Moin Hans,

10 MHz ist eher ungünstig, stört nur unnötig das 30m Band für
Schmalbandbetriebsarten :-) 27 MHz wären da schon besser in DL hi.
Am besten wäre sicher eine Amateurfunklizenz, dann wäre
alles bis 750W erlaubt.

@ Marillion: Anodenbleche sollten bei guter Auskopplung
aber nicht glühen :-)

mfg
Oliver

von ??? (Gast)


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äh... zuerst sollte man einen Empfänger bauen!
Dazu brauchts allerdings schon einen Oszillator. Der wird allerdings so
leistungsarm aufgebaut, dass er nicht stärker als ein beliebiges
Chinesisches Schaltnetzteil strahlt. Dann intressiert das erstmal
Keinen! Wenn man dann Erfahrungen gesammelt und den Empfänger ev. noch
verbessert hat, baut man einen kleinen Sender. einige mW irgendwo
zwischen ca. 1-30 MHz. dann stellt man fest das man da viel zu große
Antennen braucht und baut z.B. einen Sender im 433MHz ISM-Band. So
richtig mit Quarz und Filter. den kann man dann mit z.B. mit nem
billichmodul von Con*ad vergleichen.
Wichtig ist ein Gefühl für den Einfluss des Aufbaus zu bekommen.
Also was bewirken einige cm Leitung an ner Spule auf KW und auf 70cm.

von Ludwig W. (lordludwig)


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hab ne schaltung mit piezo als mikrofon und ner selbst gewikelten spule.
Damit kann man auf ca. 98 Mhz senden so das es ein FM Radio empfangen
kann. Läuft bei mir auf Breadboard!!! Bei interesse Email an
ludwigwagner@yahoo.de

noch schöne feiertage

von Ludwig W. (lordludwig)


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achja: reichweite is ca. 10m

sollte also keine nachbarn stören. is auch nur experimentell und nicht
für dauerbetrieb gedacht da es illegal ist.

von Ludwig W. (lordludwig)


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zur prüfung: hatte keinen taschenrechner und hab mir nix vorher
angeschaut->bestanden

wer nur eine klitzekleine grundkenntniss in Funk und Elektrotechnik hat
kann diese prüfung ohne probleme bestehen

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