Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DPS9000 ELV-Bausatz


von gregO (Gast)


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Hallo,

Ich habe ein Netzteil von einem entfernten Bekannten geschenkt
bekommen, das er selbst zusammengebaut hat(ELV-Bausatz DPS9000). Er
wieß mich darauf hin, dass eine Seite des Netzteils(Doppelnetzgerät)
nicht mehr funktioniert.
Gut dachte ich mir das müsste man wieder in Ordnung bringen können.

Ich habe das Gehäuse geöffnet und hab erst einmal nach schwarzen
Stellen gefahndet. Ich wurde fündig, es handelt sich nur um einen
kleinen 100nF Kerko. ich hab mir gedacht, auch wenn der im Arsch is
dürfte sich nichts entscheidendes ändern.
Daraufhin hab ich das Gerät eingeschaltet. Folgendes beobachtet.
Spannungseinstellungspoti (SP) befindet sich in 0-Position, es wird
aber eine Spannung von ca 14,5V ausgegeben.
Drehe ich das SP auf, höre ich das Relais klacken, das heißt die
Spannung an den Lesitungstransistoren verdoppelt sich. Die Anzeige
spring sofort auf 33V.
Wenn ich nun weiter aufdrehe kann ich auch bei ca. 40,5V einen Strom
ablesen, ca. 1,6A. Unterhalb 40V liegt dieser außerhalb des
Messbereichs (also >2A).
Was sagt mir das? Mir persönlich denke ich, dass ein
Leistungstransistor das Weite gesegnet hat. Was sagt ihr dazu??

Ach ja den Schaltplan findet Ihr
hier:http://www.elv-downloads.de/service/manuals/24065_DPS9000/DPS_9000_KM.pdf

MfG GregO

von peter (Gast)


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wo befindet sich dieser 100nf kerko??

von gregO (Gast)


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Ach ja es handelt sich bei dem defekten Kerko um C215 (im Schaltplan
C115)

von peter (Gast)


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erstens warum soll sich die ausgangsspannung verdoppeln, wenn das relais
schaltet??
meiner anschicht nach wird da einfach verzögert die grossen Siebelkos
dazugeschaltet, wahrscheindlich um den einschaltstrom in grenzen zu
halten...

zweitens hast du die diode parallel zum kerko mit einem diodentester
ausgemessen??? unterbruch?

von Andreas G. (ag1brg)


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so wie ich das sehe is da auf alle Fälle mehr faul ausser der eine C
der Kondensator dient in der Schaltung zum dämpfen des harten
Umschalten der Diode D111

hast du schon gemessen ob der defekte C nen kurzschluss macht oder ob
er hochohmig geworden ist?

ausserdem würde ich die 4 Gleichrichterdioden D111-D114 überprüfen
(durchklingeln)

dann im eingeschalteten Zustand die Spannung an den Ladekondensatoren
C121, C122 überprüfen
sollten bei geöffneten RE100 in etwar 10V pro Kondensator sein ( 20V
über beide C's)
und bei geschlossenem RE100 das Doppelte jeweils

dann würd ich ma messen ob die + und -5V für die Regelung vorhanden
sind (jeweils von pin3 gegen GND bei IC102, IC103 und IC104)

wenn das alles soweit in Ordnung ist kannst du noch die Spannung
zwischen Pin2 und Pin3 bzw Pin5 und Pin6 von IC106 messen.
zwishen 5+6 sollte bei intakter und aktiver Spannungsregelung
(Strombegrenzung spricht nicht an) ca 0V liegen
zwischen 2+3 sollten bei ansprechender Strombegrenzum 0V zu messen
sein

hoffe ich konnte helfen

Andreas

von peter (Gast)


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kann mir jemand das erklären mit der Spannungsverdopplung durch das
relais?????

von Elektrikser (Gast)


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Überprüf bitte die Sachen, die Andreas geschrieben hat.

Allerdings bezweifle ich, dass die Tip142 (kann auch einer gestorben
sein) noch leben. Bitte mal die Kollektor-Emitter-Strecke auf
Kurzschluss überprüfen. Sollten sie gestorben sein, die
Emitterwiderstände R125...R129 überprüfen.

Gruß Elektrikser

von Andreas G. (ag1brg)


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Die Sache mit der Spannungsverdopplung..
siehe
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0604161.htm
und zwar unter Delon- und Greinacherschaltung
ist da recht gut beschrieben..

MFG
Andreas

von peter (Gast)


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also wie die spannungsverdopplung mit dioden nach bei wechselspannung
funktioniert weiss ich. aber ich kann beim besten willen keine soche
schaltung aus dem schema heraussehen. für mich ist es ein normaler
Brückengleichrichter mit vier Dioden!  meiner ansicht nach müsste das
Relais bei Betrieb immer Pin 4-5 Schalten!!!

:-?

von Andreas G. (ag1brg)


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Also:
Wenn der Relaiskontakt RE100 offen ist wirken die Dioden D111-D114 als
Brückengleichrichter.
Soweit muss ich dir zustimmen

ist jetzt der Relaiskontakt RE100 geschlossen ändert sich das:

Jetzt ist ein Wechselspannungsanschluss des Trafos (G) mit dem
Mittelpung der beiden Kondensatoren C121-C122 verbunden. Die beiden
Dioden D111 D112 übernehmen die Aufgabe der Dioden im Beispiel von
vorher. Die Dioden D113 und D114 liegen parallel zu C121 und C122 und
sperren zu jedem Zeitpunkt.

Angenommen am Trafo-Anschluss F lieget Augenblicksmässig gesehen der
positive Scheitelwert also 1,414*15V bzw 20V gegenüber dem anderen
Trafo-Anschluss G. Also leitet jetzt die Diode D111 und lädt den
Kondensator C121 auf die volle Scheitelspannung (20V) auf (D112-D114
sperren)

20ms später:
Trafo Anschluss F liegt jetzt auf der vollen negativen Scheitelspannung
(-20V) und G hat 0V. Die Diode D112 leitet und der Kondensator C122 wird
auf die volle Scheitelspannung aufgeladen.
D111, D113 und D114 sperren.

Also ergibt sich nach zwei Perioden eine Ausgangsspannung von 2*Us
also 40V

Zum einfachereren Verständniss vielleicht ma nen Screenshot von dem
Schaltplan machen, ins Paint reinkopieren und dorten die Bauteile
C115-C120, R116-117 und D113-114 rausradieren, dann sollte es logisch
sein.

R116 und R117 sorgen übrigens dafür, dass C121 und C122 möglichst immer
die Gleiche Spannung abbekommen.

Das gleiche Prinzip (also nen Brückengleichrichter in ne
Delon-Schaltung umzustöpseln) findet in allen AT und in vielen älteren
ATX PC-Netzteilen Anwendung: da wird mit nem einfachen Schalter
zwischen 230V Netz und 110V Netz umgeschaltet (der kleine rote
Spannungswahlschalter auf der Rückseite)

hoffe ich konnte helfen

Andreas

von gregO (Gast)


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Servus beieinander!

Hab mir grade das NT mal engeschaut.
Jetzt hab ich wohl auch den Grund gefunden warum ein Defekt aufgetreten
is. Der Kondensator C115 hat kurzgeschlossen. Da hat sich nämlich eine
Brücke durch ein Stückchen Litze ergeben, das wohl durch die
Lüftungsschlitze in das Gehäuse gefallen ist.

Könnt ihr damit was anfangen?

Wer jetzt mal mit den Messungen beginnen...

von gregO (Gast)


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Erste Messergebnisse:

IC103 und IC102 liefern 5V
IC104 liefert -5V

Bei offenem Relais liegen an den beiden C's (C121 und C122) jeweils
10,8V an. Bei eingeschaltetem Relais sind es 22V jeweils.

Das is ja alles in Ordnung...

Aber jetzt kommt das komische. Die DIODEN d111-d114.
Ich lege eine Spannung an (ca.9V) und Messe den Strom (in Reihe ein
10K).
Halte ich die Messspitzen erhalte ich einen Strom von 0,8mA.
Messe ich in Durchlassrichtung erhalte ich 0,8mA.
Messe ich in Sperrichtung erhalte ich 0,6mA. <- Das dürfte ja nich
sein... (Zur Kontrolle hab ich auf der anderen NT Seite gemessen, und
siehe da, da is das nicht so).
Aber was is da jetzt hinüber? Diode oder alle parrallelen
Kondensatoren?
Die sind relativ hochohmig: ca. 100K (alle)

Ach ja is übringens noch alles in eingelöteten Zustand gemessen.
Ich hoffe Ihr könnt damit was anfangen...
Danke schonmal
gregO

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