Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu FET


von Peter (Gast)


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Ich habe es nirgendwo gefunden, wenn ich mit einem AVR über einen
N-Kanal FET BSS??? eine LED ansteuern will, muss dann zwischen AVR
Ausgang und Gate ein Widerstand? Oder geht das direkt.

von .... (Gast)


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Prinzipjell geht es ohne, sollte man aber mit reinsetzen
Am besten schaust du mal egnauer in das Datenblatt, da stehen oft mal
Beispiele

Gruss

von Marc M. (bytewood) Benutzerseite


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HI Peter,
FETs sind ja spannungsgesteuerte Bauteile, also kann ist ein
Vorwiderstand nicht notwendig. Ich habe bisher BS107, BS170, BUZ10 und
BUZ11a in diversen Schaltungen (Schrittmotorsteuerung, Relaissteuerung
etc)verbaut und bisher noch nie Probleme mit direkter Ansteuerung der
FETs gehabt.
Gruß
Marc

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ohje, großes Vorurteil:
FETs sind zwar spannungsgesteuert, das heißt aber nicht dass sie kein
Strom brauchen.
Ein Bipo Transistor wird durch Strom gesteuert, also muss ständig Strom
in die Basis fließen.
Der FET regelt sein Verhalten über die Gatespannung(!). Das Gate
nämlich besitzt gegen Source einen Kondensator.

Wenn man jetzt an den FET (Und somit an den Kondensator am Gate) eine
Spannung anlegt, so will sich dieser Kondensator füllen. Ist dieser
leer (Zuerst 0 Pegel) und soll dann geladen werden (1 Pegel), dann muss
da ein irre hoher Strom fließen, da der Kondensator im leeren Zustand
einen Kurzschluss darstellt. (Auch wenn nur sehr sehr kurz).

Das ganze ist trotzdem nicht weiter tragisch. Bisher ist noch kein AVR
von dieser hohen Stromspitze gestorben. Außerdem wird diese ja begrenzt
durch den Leitungswiderstand zum Gate.

Prinzipiell Gilt: Kein Widerstand ans Gate des FETs.
Dies ist erst dann nötig, wenn die Quelle im Ein/Ausschaltmoment
überlastet wird, oder durch den hohen Stromfluss zu viele Störungen
entstehen. Nachteil von dem Widerstand ist, dass der GateKondensator
langsamer geladen/entladen wird und die Schaltflanken nicht so schön
steil sind.

Also: Solang du in niedrigem Frequenzbereich bleibst (20kHz etwa
funktioniert noch ganz gut, weiter war ich noch nicht), ist alles in
Butter. Liegst du stark drüber, so bei 500kHz, dann brauchst du einen
MOSFET Treiber, der dir die hohen Umladeströme bereitstellt und dann
gegebenfalls einen Widerstand.

von Ingo (Gast)


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kleine Ergänzung: Bisweilen dämpfen - je nach Schaltungsaufbau -
Widerstände die Neigung zu Schwingungen. 47-100 Ohm reichen meist aus.
Bei FET's ist das vielleicht nicht so tragisch. Setzt man Darlington
Transistoren ein, ist der Widerstand unerläßlich.

von Marc M. (bytewood) Benutzerseite


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@Simon,
jepp, Hast Recht. Aber ich finde mit der Faustregel kommt man gut
zurecht (FET ohne, BiPol mit und deckt damit die meisten Anwendungen
ab.
Gruß

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Bei kleinen FETs (z.B. BS170) ist kein Widerstand notwendig, bei großen
Brocken kann die Gatekapazität aber recht hoch sein. Im Zweifelsfall
ans Datenblatt halten, bei Logic Level FETs sind häufig Beschaltungen
angegeben.

von 3 Newton (Gast)


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Also ich hab es schon mit dem 2N7000 am AVR ohne Widerstand gemacht und
das hat tadellos funktioniert.

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