Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehzahlmessung - jetzt Zündung defekt


von Alex S. (Gast)


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Hallo,

habe gestern einen Drehzahlmesser getestet. Ich habe vor der Zündspule
(CDI-Zündung) mit einem 10k Widerstand das Signal abgegriffen und per
NPN-Transistor an einen µC geleitet.

Das ganze hat auch für 4-5 Sekunden funktioniert, dann ging der Motor
aus und seitdem gibt die CDI kein Zündsignal mehr.

Woran kann das gelegen haben? Der Strom den ich abgegriffen habe lag ja
im mA-Bereich (1,4mA bei 14V). Allerdings weiss ich nicht, welche
Spannungen maximal auftreten (40V->4mA). Bevor ich die nächste
Zündeinheit zerstöre, muss ich den Fehler beseitigt haben : )

Danke u. Gruß
Alex

von A.K. (Gast)


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Auch wenn man selten reinschaut: Auch Widerstände haben Datenblätter.
Und da steht dann drin, dass er nur soundsoviel Volt abkann. Wenn das
also kein spezieller Hochspannungswiderstand war...

von A.K. (Gast)


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sorry, falsch gelesen.

von Alex S. (Gast)


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War wohl leider kein spezieller Hochspannungswiderstand. Wird der dann
niederohmiger bei einer gewissen Spannung? Wenn er wirklich 10k gehabt
hätte, hätte ja nichts kaputt gehen können.

von Florian (Gast)


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Zu deinem Problem habe ich keine Lösung, aber vielleicht eine andere
Herangehensweise: Wie wäre es, wenn du die Drehzahl per OBD ausliest.
Dann kannst du dir nichts zerschießen. Ein CDI ist doch wohl ein
neueres Auto. Schau mal hier:
http://www.blafusel.de/misc/obd2_start.html

von Klaus Bröntgen (Gast)


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für gewöhnlich nimmt man die zünimpulse induktiv am kabel ab. also draht
drumwickeln und mal gucken, was dann rauskommt. muß man auch ein wenig
experimentieren, aber die gefahr, die zündung zu zerstören ist nicht
gegeben. kann höchsten sein, daß du zuviel energie "abzapfst", dan
wird der funke schwächer ->testen!

von Florian (Gast)


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Habe das auch einmal gemacht.

Einfach ein Kabel um das Zündkabel wickeln. Funktioniert wunderbar.

Wie man das Signal dann am besten auswertet, kann man bei
www.digitaler-drehzahlmesser.de
nachlesen.


Gruß Florian

von Alex S. (Gast)


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Hallo, Danke für eure Antworten. Dann werde ich das Signal wohl am
besten induktiv abnehmen! OBD scheidet leider aus, denn es handelt sich
"nur" um die Capacitive Discharge Ignition eines Motorrads. Das
induktive Abgreifen scheint mir auch am universellsten.

Hätte ich es nur mal zuerst so probiert- hinterher ist man eben immer
klüger.

von Frank (Gast)


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manche CDIs sind ziemlich empfindlich. Ein Freund hatte mal an seinem
Roller ein Kontaktproblem am Stecker der vom Roller zur CDI geht und
hat sich damit gleich 3 dieser recht teuren Kistchen zerbraten. Ein
freundlicher Rollerhändler hat uns dann darauf hingewiesen, dass manche
CDIs schon ableben wenn der richtige Draht zur falschen Zeit nicht
angeschlossen ist. So bin ich dann darauf gekommen, dass eine der
Steckhülsen im Stecker vielleicht nicht mehr richtig kontaktiert. Also
Stecker auseinandergenommen, Hülsen enger gebogen, Stecker
zusammengebaut und seitdem keine Probleme mehr.

bye

Frank

von TOM (Gast)


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Hallo,
da ich nicht wußte was CDI ist, habe ich mal gegoogelt und bin auf
dieses Schaltbild gestoßen. Wenn man danach geht, liegen primärseitig
an deiner Spule keine 14V an sonder deutlich mehr, in diesem Fall hier
300V:

http://www.highlandsun.com/hyc/ignition/

Da werden die 10k ganz schnell relativ klein.

Gruß

Thomas

von Tenner (Gast)


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Hallo Alex,

was für ein Motorrad fährst du?
Bei den meisten moderneren Motorrädern wird die Zündbox zwar als CDI
bezeichnet dabei Handelt es sich jedoch keineswegs um ein wie oben
angegen Zündung mit Hochspannung.
Die Zündspülen werden mit 12V über Transistoren angesteuert. Solange
die Zündspulen nicht extrem niederohmig sind sind diese eigentlich
recht unempfindlich gegen zerstörung.
Mess mal den Eingangswiderstand deiner Schaltung, sollte dieser nicht
extrem niderohmig sein, dürfte deine schaltung nich der Grund für die
Zerstörung der CDI sein. Evt. Zündspulen falsch gepolt?
Meist haben die Zündboxen auch einen Ausgang für einen Drehzahlmesser
welcher einen zur Drehzahl proportionalen 12V ss Rechteckimpuls
liefert.

Gruß Tenner

von Florian (Gast)


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AH. CDI != _D_iesel. Hatte mich schon gewundert, wo da 'ne Zündung sein
soll. Wieder was dazu gelernt.

von Alex S. (Gast)


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Ich bin auch davon ausgegangen, dass es sich nur um den Namen CDI
handelt und es keine Hochspannungskondensatorentladezündung sei..

Der Drehzahlmesser hängt per Y-Verbinder an dem gleichen Kabel, das
auch die Zündspule versorgt. Wenn es sich um eine Hochspannungszündung
handeln würde, dann wäre doch der DZM extra per 12V-Signal
angeschlossen oder?

Ist eine Zündung von Nippodenso, es handelt sich um die RS 125 meines
kleinen Bruders.

Ich verstehe immer noch nicht, wie ein Strom von 1.x mA zusätzlich die
CDI zerstören kann. Werde gleich mal die Zündspule durchmessen..

Gruß
Alex S.

von Marcus (Gast)


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klingt interessant hier das...

habe ne alte CBR Bj. '87, wollte da evtl auch mal was digitales im
cockpit reinbringen... wäre ja shcon mal ein ansatz für die drehzahl...
und wenn schon digital, gabs die tage auch eine idee mit nem logger für
die fahrdaten...

macht mal weiter; ich spinn mir dann schon was zusammen :-)

hat da jemand evtl schon mal sowas gemacht? also ich meine auf analog
getrimmtes altes... wirklich altes (=> nix, aber auch gar nix
digitales) motorrad auf digital umgemodelt?

abo

von Klaus Bröntgen (Gast)


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meine etz (hat von haus aus nix digitales) hatte mal nen
digital-tacho...ich  hatte nen fahrad-computer ins original-tachgehäuse
eingebaut (mit pertinax-rahmen und beleuchtung und leds als
kontroll-leuchtenersatz)....und ein paar tausend kilometer später
wieder abgebaut ->wirkte zu unecht. jetzt ist wieder der alte
zappelzeiger dran... besser so! lediglich die elektronische
wartburg-blinkanlage hat sich bewährt. der olle hitzdraht-blinkgeber is
nur was für hartgesottene fans...

von Tenner (Gast)


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schut euch das mal an...

http://www.speedfighter.net/mad/mad.html

basiert auf einem MSP430

Gruß Tenner

von Robert (Gast)


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Hallo,

es gibt noch die Möglichkeit aus der Lichtmaschine die Frequenz
abzunehmen. Das ist die robusteste Lösung. Man muss dazu nur einen
Faktor vorsehen, weil die gemessene Frequenz der Drehzahl aml
Magnetpole entspricht. Das habe ich mal vor längerer Zeit mit einer
Z750 so gemacht. Dazu habe ich die Wechselspannung an einem der gelben
Kabel direkt über einen Kondensator ausgekoppelt.

Überigens funktionieren die meisten Motortester die der Tüv verwendet
so. Nur das die dort die Welligkeit auf der 12V Leitung messen und
auswerten.

Robert

von Läubi (Gast)


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Robert hat du eventuell noch genauere Infos über aufbau / auswertung?
Weil dann könnte man ja die Drehzahl bequem am Stromkabel messen, das
wäre finnde ich eine Gute möglichkeit, da man direkt über die
Versorgungspannung messen kann.

von Robert (Gast)


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Hallo Läubi,

das stammt noch aus der Zeit mit Papier und Bleistift... oder nur
Lötkolben und nix Doku.

Aber ich versuch den Pfad mal zu beschreiben:
An einer der (meist)gelben Kabel hast du einen Drehzahlabhängigen,
massebezogenen Sinus. Den kann man mit einem kleinen C (z.B. 1nF)
abgreifen. Der C sollte mindestens 200V können, wegen möglicher
Spannungspitzen. Das Signal klemmt man erstmal mit einer ZF 4V7 z.B.
auf ca. 5V. Danach kann man in ein Monoflop 555 oder 74HC123 gehen.
Jetzt aht man schon einen Frequenzabhängigen Pulsstrom.

Damit könnte man in einen Mikrocontroller den Rest per SW lösen. Damals
folgte eine simple analoge Auswertung per RC Tiefpass und LM3914 LED
Treiber.

Genügt dir das?

Grüße Robert

von Läubi (Gast)


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Ja das hilft mir schon weiter, kann man den das Signal auch direkt von
der Baterieklemme abgreifen? (So wie bei der TÜV prüfung) abgreifen?
Oder funktioniert das dort anders?
Ansosnten muß ich mich mal auf die Suche nach dem Gelben Kabel machen
gg Leider komm ich vor Februar nicht dazu (wegen Klausuren), hab ich
das richtig verstanden, dass die Frequenz ein Vielfaches sit, ich diese
also nur noch teilen muß durch 2,3,4, .... oder ähnlich?

von Robert (Gast)


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Das geht auch, aber da sind halt mehr Störungen drauf und der Nutzpegel
ist viel kleiner (einige 100mV). Deshalb würde ich die gelbe Leitung
die zum Gleichrichter geht, bevorzugen.

Robert

von Läubi (Gast)


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Alles klar, da ich mich nun mit Autoelektronik nicht sooo gut auskenne,
kannst du mir einen Tip geben, wo ich den Gleichrichter in den meisten
Fällen anfinde?

Schonmal Danke für die hilfe.

von Robert (Gast)


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Einfach dem Kabel vom Kurbelgehäuse mal nachlaufen. Bei den meisten
Mopeds, ist das Teil unter der Sitzbank oder Seitenschale. Manchmal ist
der Ldaeregler glich integriert, dann sollte dort auch ein Pulskabel von
der Batterie zu finden sein.

von Tenner (Gast)


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Ist auf jedenfall eine Gute Idee
Leider ist bei den heutigen Motorradlichtmaschinen der Gleichichter und
Laderegler integriert, man muß also direkt an der Lichtmaschine
abnehmen.

Die APRILIA RS 125 hat aber einen Separaten Gleichricher und Ladegler
da sollte das also kein Problem darstellen

Gruß Tenner

von Robert (Gast)


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Tja,

in diesen Fällen bleibt dann nur die Methode über das Bordnetz zu
gehen.

Gruß Robert

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