Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Laserdrucker - Funktionsweise auf Platinen?


von Dieter (Gast)


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Eine kleine Verständnisfrage:

Beim Laserdrucker wird eine Trommel elektrostatisch aufgeladen und
diese Elektrostatik wird mittels Abrollen auf das Papier übergeben. Das
Tonerpulver bleibt dann dort haften und wird dort auch geschmolzen.

Das Abrollen der Trommel auf einer Platine würde nicht funktionieren,
weil da die Kupferschicht die Statik schön verteilt. Auch dann nicht,
wenn da schon der Entwickler draufgepinselt wurde?

MfG,
Dieter

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Was soll da der Entwickler?

von Uwe Große-Wortmann (Gast)


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Ich nehme mal an, es geht um die Toner-Bügel-Methode zur
Platinenherstellung. Dabei wird natürlich nicht direkt auf die Platine
gedruckt, sondern erst auf glattes Papier (Katalog, Zeitschrift,...).
Das wird dann auf die Platine gelegt und mit einem Bügeleisen oder
einem Laminator aufgebügelt. Wenn man das ganze dann in Wasser
einweicht, kann man das Papier vorsichtig!!! abziehen und die
Tonerschicht bleibt auf der Platine. Entwickler wird nicht gebraucht.

von Bastian S. (bastianschmelzer)


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Ich bin mir nicht ganz sicher,aber bringst du da nicht zwei Verfahren
durcheinander?!?
Das erste Verfahren nennt sich Tonertransfer und wird mit einem
speziellen Transferpapier eingesetzt:
Zuerst druckt man auf dem Transferpapier das Layout aus und überträgt
den Toner dann mit einem Bügeleisen oder einer speziellen Presse auf
eine unbeschichtete Platine.
Das zweite Verfahren ist ein photochemisches, bei dem das Layout auf
einer Transparenzfolie ausgedruckt wird und dann eine Platine, die mit
Photoresistlack beschichtet ist, mit diesem Layout belichtet.
Nur bei diesem Verfahren setzt man meines Wissens einen Entwickler
ein.

Deine Idee, den Toner direkt auf die Platine zu bringen, hatte ich aber
auch schon mal. Sicher wird es eine möglichkeit geben sowas zu
realisieren, aber vom Kostenaufwand wird sich das wahrscheinlich nicht
lohnen, sonst gäbe es sowas schon.

Gruß,
  Bastian

von Dieter (Gast)


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Es muss nicht unbedingt ein Entwickler sein. Ich dachte da einfach an
eine Art nicht ätzfestem Lack, der die Kupferschicht isolieren kann.

Dieser Lack sollte so hochohmig sein, dass man die Elektrostatik der
Trommel darauf abwälzen kann. Dann bleibt der Toner an diesem
elektrostatisch aufgeladenem Lack hängen und schmilzt dort.

Das spätere Ätzbad entfernt dann hinterher den Teil der Platine (Lack +
Cu) auf dem kein Toner ist.

Hinterher wird das ganze dann mit Aceton abgewaschen um den Toner zu
entfernen.

MfG,
Dieter

von Läubi (Gast)


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Es ist immer wieder erstaunlich welch ein Aufwand getrieben wird um ums
belichten rumzukommen, ein Gesichtsbräuner für 9€ von Ebay und den
schon vorhandenen Laserdrucker zum drucken des Layouts fertig ist die
Sache.

von Dieter (Gast)


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Ist es denn nicht der Traum eines jeden Bastlers, einfach mal in seinem
Programm (z. B. Eagle oder Target) auf einen Button wie "Drucken"
klicken zu können und dann nach 5 Minuten eine fertige Platine in den
Händen halten zu können? Und das auch noch vollautomatisch und ohne
einen Finger zu rühren?

Ich könnte es auch noch stark überspitzt formulieren:
Man könnte sich statt eines Staubsaugroboters zu basteln natürlich auch
einen Besen schnappen und selbst kehren.

MfG,
Dieter

von Dieter (Gast)


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Anm. zu Läubi:

Natürlich hast du Recht und ich verstehe deinen Einwand voll und ganz -
aber wo bleibt denn der Spaß am basteln, wenn man immer wieder
diesselben eintönigen Aufgaben erledigen muss?

von Läubi (Gast)


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Dann bau doch mal die Fräse von Hannes nach das ist wenigstens
erfolgversprechend :)
Es gab auch schon Ideen über Tintenstrahldruckerumbau und so, aber das
sit doch im Vergelich Kosten/Aufwand/Nutzen doch eher sinnlos,
allerdings die Idee Schaltungen mit Kupferhaltiger Tinte zu drucken
fand ich noch am besten :)

von Bastian S. (bastianschmelzer)


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@Läubi: Dann wirst du von der Idee, Halbleiter auf Folie zu drucken,
begeistert sein ;)
http://www.eetimes.de/semi/news/showArticle.jhtml?articleID=174900967
Zum Thema belichten:
  Ich hab riesen Probleme ein vernünftiges Layout auszudrucken:
Ich habs per Tintenpisser probiert, per Laserdrucker und mit einem
Kopierer. Nie ist das Layout lichtdicht genug. Ich fänd eine andere
Technik also auch interesannt. Tonertransfer hat leider nicht
funktioniert und Fräsen ist etwas teuer.

Gruß,
  Bastian

von Läubi (Gast)


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Hehe son IC drucker wäre mal cool g
Also ich mach das immer sdas ich das Layout 2x ausdrucken und leg das
dann übereinander und belichte mit meinem Selbstbau Belichter (
http://elektronik.laeubi-soft.de/index.php?id=2 ) ca. 2min das geht 1A.
Bei den meisten druckern mußt du den Economy Modus ausschalten udn auf
maximale Druckdichte einstellen, mit Kopierer kannste vergessen, weil
dort natürlich maximale Menge an Kopien aus minimalem Toner rauskommen
sollen.

von ... (Gast)


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... Herstellen der Schaltung via Siebdruck ist 50(?) Jahre alte
Dickschichttechnologie....

von Hannes L. (hannes)


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Die Fotoleitertrommel im Laserdrucker ist sehr teuer und sehr
empfindlich. Wenn man da eine Platine durchschiebt, dann ist die
Trommel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zerkratzt und
damit unbrauchbar...

...

von Rahul (Gast)


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Ich habe mit Tintenpissern und Transparentpapier, wie man es für
technische Zeichnungen (Pauspapier?) sehr gute Erfahrungen gemacht.
Das Papier lässt sich wohl auch gut mit Laserdruckern bearbeiten,
nachdem man es einmal ohne Druck durch den Drucker gschoben hat, damit
es sich entspannt...

von thkais (Gast)


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@Bastian:
Meine mit dem Laserdrucker (Laserjet 6L) auf Folie erstellten Layouts
sind auch nicht 100% lichtdicht - es funktioniert aber trotzdem. Mache
ich da etwas falsch? Ich stelle Leiterbahnen mit 0,6 mm Abstand und
0,25 mm Dicke reproduzierbar her.
Lediglich mit Masseflächen habe ich Probleme, seitdem ich das nicht
flächig, sondern als Gitter ausführe, funktionierts. Nach meinen
Erfahrungen (das schrieb ich schon öfters hier) ist das Basismaterial
entscheidend. Seitdem ich Bungard verwende, habe ich fast null
Ausschuß, da der Fotolack ziemlich tolerant ist. Mit dem
billig-Material (sowohl von Conrad als auch von Reichelt) hatte ich bei
jeder Charge eine andere Belichtungszeit, was immer wieder mal zu
Fehlschlägen führte.

Direktes Drucken auf eine Platine würde einen Drucker erfordern, der
das Medium exakt gerade durchleitet. So einen Drucker habe ich noch nie
gesehen, und selber bauen halte ich für äußerst aufwändig. Wer schonmal
einen Laserjet 4 von HP komplett auseinandergenommen hat, bekommt
gewaltig Respekt vor dieser Konstruktion. Abgesehen davon glaube ich
nicht, daß die Fixiereinheit den Toner aufgeschmolzen bekommt, da
Kupfer Wärme sehr gut ableitet.

Richtig interessant ist m.E. das Thermo-Transfer Verfahren. Direkt auf
die Platine funktioniert das wegen der Wärmeableitung warscheinlich
auch nicht, aber die Testdrucke auf Folie, die ich vor Jahren mal
gemacht habe, waren tiefschwarz. Leider sind Thermotransferdrucker
nicht (mehr) so weit verbreitet und relativ teuer - so bleibe ich bei
der Methode, die funktioniert.

von Hannes L. (hannes)


Angehängte Dateien:

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> Dann bau doch mal die Fräse von Hannes nach das ist wenigstens
> erfolgversprechend :)

Inzwischen benutze ich statt der Platinenfräse immer öfters meine
zweite Platinenflex (Anhang). Das Ding hat einen verstellbaren Tisch
mit Anschlag (Handkurbel, M8-Spindel), dessen Einstellung ich mittels
angepapptem ALDI-Messschieber digital ablesen kann (auch in Zoll!!). Da
die Tiefe des Schnittes (Diamant-Trennscheibe, 0,7 mm dick) exakt
einstellbar ist, macht das Teil super Trennlinien bei einem Vorschub
(Schnitt-Tempo, Durchschieben am Anschlag von Hand) von etwa 50mm pro
Sekunde. Das geht für grobe Sachen besser und schneller als die Fräse.

...

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