Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zum Hüllkurvendemodulator


von Tamer M. (kaffee89)


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Hauptbestandteil des Hüllkurvendemodulators ist ja die Diode, die das 
Signal gleichrichtet. Anschließend würde man einen Koppelkondensator 
nehmen und den unerwünschten Gleichanteil wegfiltern. Bewirkt das der 
Kondensator hier oder was genau ist seine Funktion?

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCllkurvendemodulator#/media/File:C_Simple_envelope_detector.gif

von Tobias W. (wagnertobse)


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Nein.
Der Kondensator ist im diesen Fall ein Tiefpass, der das Trägersignal 
herausfilter.

von Tamer M. (kaffee89)


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Ich glaub ich habs verstanden:

Der Kondensator lädt sich auf wenn die Diode in Flussrichtung geschaltet 
ist und dann entlädt sie sich wieder. Damit greift man die einhüllende 
des amplitudenmodulierten Signals ab.

: Bearbeitet durch User
von Tamer M. (kaffee89)


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von Enrico K. (ekoeck)


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Der Ausgang eines OPV verhält sich so, dass er stets probiert die 
Eingänge auf dem selben Spannungspegel zu halten (einfach ausgedrückt). 
Ist deine Eingangsspannung größer als die am Kondensator, lädt sich 
dieser auf den Wert der Eingangsspannung auf. Da die Referenz hinter der 
Diode genommen wird ist am Ausgang vom OPV immer eine Spannung von Ud 
(Flussspannung der Diode, ~.7V) höher als am Eingang. Der Spannungsfall 
über der Diode wird somit kompensiert (wirkt sich nicht negativ aus, wie 
beim passiven Detektor). Fällt die Spannung am Eingang unter den Wert am 
Kondensator geht der Ausgang des OPV auf den maximalen negativen Wert, 
"da er probiert" die Eingänge auf dem selben Niveau zu halten. Die Diode 
ist somit im Sperrrichtung geschaltet, worauf hin sich der Kondensator 
über den Widerstand langsam entlädt. Dieser Zustand bleibt solange 
erhalten, bis die Eingangsspannung wieder größer als die am Kondensator 
ist.

hth

von Tobias W. (wagnertobse)


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Den opv in Kombination mit der diode kannst du fast als ideale diode 
ansehen. Bei einer Verwendung einer diode ohne opv fällt noch die 
durchlassspannung an der diode ab. Durch den opv wird diese eliminiert. 
Der Kondensator und der widerstand haben die gleiche Aufgabe wie bei der 
ersten Schaltung.  Die Schaltung wird auch als spitzenwertgleichrichter 
bezeichnet.

von Oldie (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ein altbewährter Vorschlag.

Der Demodulator nach
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCllkurvendemodulator#/media/File:C_Simple_envelope_detector.gif
liefert die Hüllkurve eines AM-Signals, das immer mit einem
DC-Anteil (dem Träger-Pegel) herauskommt.

Um den Mittelwert des demodulierten AM-Signals abzutrennen,
brauchst du einen Kondensator vom AM-Demodulator zur weiteren
Verarbeitung.

Nachteil der Schaltung ist es, dass das AM-Signal DEUTLICH
größer sein muss, als die Schwellspannung der Diode, sonst
wird das Signal verzerrt.

Der aktive Demodulator nach
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCllkurvendemodulator#/media/File:Peak_Detektor.png
umgeht dieses Problem, funktioniert aber mit den üblichen OPV
wahrscheinlich nur bis zu einigen 10 kHz Trägerfrequenz.

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