Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SOLAR-SNT Fragen


von Wolfram F. (mega-hz)


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Hallo,

ich wollte mal die Experten unter Euch fragen, ob Euch irgendwelche 
Fehler auffallen an meiner Schaltung.

Sie soll:

Am Eingang wird eine 230W Solarzelle mit 38V Leerlaufspannung und ca. 8A 
max.
angeschlossen, der sg1524 erzeugt ein PWM mit ca. 35-40KHz, speist den 
MOSFET Treiber IR2110 dieser wiederum treibt die H-Brücke an an der ein 
oder zwei (parallel) ATX-SNT-Trafos hängen.
Ich benutze die beiden 5V Wicklungen in Reihe als Primärseite und die 
2x120V Seite als Sekundärseite.
Auf der Sekundärseite werden ca. 320V erzeugt.

Frage1: könnte man ohne Probleme bei Verwendung von 2 Trafos die Vout's 
zusammenschalten um mehr Strom zu bekommen oder bekakeln die sich dann 
gegenseitig?

Frage2: Wie wird eigentlich das RC-Glied mit C6 / R17 berechnet und was 
genau macht es eigentlich?

Das ganze soll bei Tageslicht meine Akkus einer großen USV nachladen.
Diese ist etwas umgebaut so daß sie die Akkus nicht selber läd.
Sie soll u.A. meinen Server und Fritzbox etc. versorgen.

Würde mich über Tips sehr freuen.

Gruß,
Wolfram.

von Magic S. (magic_smoke)


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Das ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz.

Wieviel Spannung brauchst Du für die Akkus?
6V, 12V, 24V, 48V, 96V? 6300V?

Ich würd für sowas einen einfacheren mittelpunktgespeisten 
Gegentaktwandler nehmen. Damit sparst Du Dir die komplette High-Side 
Ansteuerung.

Ein Trafo eines ATX-Netzteils sollte reichen, wenn man die 
12V-Wicklungen verwendet. Diese haben üblicherweise 7 Windungen. Bei 30V 
Solarspannung und 2V Verlust erreicht man also 4V pro Windung - passt 
gut. Die HV-Seite solcher Trafos hat etwa 42 Windungen, macht etwa 168V 
Ausgangsspannung vor der Glättungsdrossel. Damit sollten sich Akkus bis 
120..140V mit Volldampf laden lassen.

Das größere Problem bei Deinem Aufbau ist aber, daß Du Dir keine 
Gedanken über die Eingangsspannung machst. Solarmodule liefern aber 
keine konstante Spannung, sie liefern einen konstanten Strom und haben 
einem Maximum-Power-Point, bei dem sie die größte Leistung (=U*I) 
bringen. Dieser MPP liegt bei Deinem Modul bei etwa 35V und driftet nach 
unten wenn sie die Temperatur des Moduls erhöht.

In der Folge brauchst Du also mindestens eine Überwachung der 
Eingangsspannung, so daß der Wandler diese nicht unter 30V zieht. Sonst 
bricht sie so tief ein bis die Schwingung des Wandlers abreißt, die 
Schaltung läuft nicht stabil und Du verlierst massiv an Leistung.

Als Regler würd ich Dir den TL494 empfehlen. Dieser kann zwar (low side) 
MOSFETs nur mit zwei zusätzlichen Transistoren oder einem Treiber-IC 
befeuern, hat aber zwei OPV-Eingänge. Den ersten nimmt man zur 
Überwachung der Akku-Ladeendspannung (von mir aus über Optokoppler) und 
den zweiten invertiert für die Solarmodulspannung.

Da könnte man auch noch ein MPP-Tracking dranadaptieren, indem man 
Solarspannung und Strom mit einem µC misst und diesen in den 
Solarspannungsmesszweig des TL494 eingreifen läßt.

EDIT:
Was ich gerade noch gesehen habe, die Angstwiderständen an den FETs sind 
mit 820 Ohm sehr klein für meinen Geschmack. Üblich sind dort 4k7..10k.

: Bearbeitet durch User
von Wolfram F. (mega-hz)


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danke für deine Ausführungen!
Die 820 Ohm sollen die Gates schneller wieder schliessen, ich habe es 
sogar erfolgreich mit 150 Ohm getestet, allerdings war der IR2110 noch 
nicht dazwischen. Die Testschaltung bestand aus sg1524 und 2 Mosfets, 
keine H-Brücke, VCC des 1524 war direkt an Vin ohne 7812.
Ich hatte mir auch Gedanken wegen der schwankenden Eingangsspannung 
gemacht und es einfach simuliert, war erstaunt, wie konstant die Vout 
war!
Die Eingangsspannung habe ich zwischen 5 und 32V wirr wechseln lassen, 
ab 8V fing sie an ordentlich zu arbeiten und bei 7V stoppte der SG.
Ausgangsspannung war auf 14V eingestellt.
Die Frage welches IC verwendet wird, stellt sich nicht, es wird der 
1524/3524 sein.

Frage1 und 2 sind jedoch noch immer offen.
Kann mir jemand das mal erklären?

von Wolfe (Gast)


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> Das ganze soll bei Tageslicht meine Akkus einer großen USV nachladen.
> Diese ist etwas umgebaut so daß sie die Akkus nicht selber läd.
> Sie soll u.A. meinen Server und Fritzbox etc. versorgen.

Es gilt weiter die Frage, welche Spannung hat die USV Batterie ?

Denn so wie ich Deinen Text lese, verstehe ich Deinen Ansatz nicht.

Vielleicht wäre auch ein Prinzipschaltbild hilfreich, als Konzept so 
zusagen.

Cheers
Eckhard

von Wolfram F. (mega-hz)


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also die USV Baterrien sind immer zu 120V Packs zusammengeschaltet.
Ich habe gestern erfolgreiche Versuche gemacht und konnte in der 
optokoppler-version die bei 140V abregelt, fast 200V bei 
kurzgeschlossenen Optokopler rausholen.
Versuche mit der optimalen Frequenz haben beste Werte bei ca. 120-150Khz 
ergeben. Bei 600Khz stieg die Spannung sogar noch weiter, allerdings 
riss sie einen Mosfet mit sich...:-)
Was noch reinmuss: eine Strombegrenzung!
Die Eingänge dafür hat der sg3524/1524 ja bereits.
Und bei der H-Brücken Version die ja als End-Version geplant ist, kommen 
dann je 2 Modsfets paralell drauf. Das ergibt dann genug Strom, geringen 
RDSOn und weniger Verlustleistung.

Gruß,
Wolfram

von Magic S. (magic_smoke)


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Okay, ich gebs auf.

Viel Spaß noch!

von Eckhard W. (solfoxexe)


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Eine USV mit 120 V Batterien dürfte eine recht hohe Ausgangsleistung 
haben und mit 'nem Server und der Fritzbox nicht ausgelastet sein. Dazu 
kommt, das das Panel nur bei Standardkonditionen die 230 Wpeak erreicht. 
Umgerechnet auf eine Spannung von 134 VDC sind dies ca. 1,5 Amps. Dies 
dürfte in der Großenordnung der Erhaltungsladung sein und der Rest wird 
im WR verloren. Da wird nichts gewuppt.

Unabhängig davon sollte in jedem Fall die PV Spannung stabilisiert 
werden, da die Leistung in hohem Maße volatiel ist, i.e. bei Wolkenzug.

Wenn dann die weiteren "Verhältnisse" stimmen, würde ich mir Gedanken um 
eine Schaltung machen.

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