Wie gross ist denn typischerweise das Flanken Jitter des DCF77 Sekundensignals aus handelsüblichen Funkweckern oder DCF77 Modulen? Kann man darüber etwas sagen? Hintergrund: Ich wollte zum Abgleichen eines Quarzes als Zeitbasis für eine erste schnelle Orientierung die Sekundenimpulse (steigende Flanke) eines DCF77 Empfängers nehmen. Musste jedoch zur Überaschung feststellen dass die Sekundenimpulse einen Jitter von 1-2ms aufweisen, manchmal sogar bis zu 100ms. tr/tf des Sinals aus dem Modul sind in etwa 300µs, nicht gerade berauschend, aber das kanns nicht erkären. Über den Empfänger kann ich leider nicht viel sagen ausser dass es ein vergossener Chip mit externem 77.5Khz Quarz ist. Ist ein Jitter dieser Grössenordnung bei solch einfachen Empfängern normal oder sind die Module von z.B. Reichelt besser? Oder liegt es einfach am schlechten Empfang (obwohl die Uhr einwandfrei einsynchronisiert)? Danke und Gruss... M.
Bei meinem ersten Versuch mit DCF77 habe ich die genaue Taktlänge ausgewertet und bin voll auf die Nase gefallen. Ich habe dabei einige verschiedene Module ausprobiert, es war überall das selbe, die waren vom C, vom R, aus einem kommerziellen Gerät und aus diversen Funkuhren.
Kann ich nur bestaetigen. Meine DCF Uhr lief erst vernuenftig, als ich den uC nach der Flanke am Interrupt Eingang fuer 600msec taub gestellt habe.
IBuch "Zeitzeichen- und Normalfrequenzempfang" von Michael Arnold Franzis-Verlag 1987 ist das Diagramm zur Flankensteilheit des DCF77-Senders abgedruckt.
Im gleichen Buch ist auch ein Diagramm zur erwarteten Genauigkeit eines DFC77-gesteuerten Frequenznormals dargestellt, von 1 sec bis zu 100 Tagen (!) Einschwingdauer der Nachregelung. Die Ausbreitung auf Langwelle ist immer gestört, eine Überlagerung von Boden- und Raumwelle, das wird hier auch ausführlich beschrieben
>Diagramm zur Flankensteilheit Die 300µs die ich messe stimmen ja gut mit dem Diagramm überein. Das Modul scheint also gut der Ampluitudenmodulation zu folgen. Da sehe ich keine grosse Variation, das ist ja was mich stutzig macht. >Die Ausbreitung auf Langwelle ist immer gestört, eine Überlagerung... Von sec. zu sec in dieser Grössenordnung? (ich bin vielleicht 80Km von Meinflingen/Frankfurt entfernt) Das heist ja dann dass man nur über sehr lange Zeiträume was vernünftiges Mitteln kann. (bei 100ms max Schwankung und 1ppm Zielgenauigkeit bedeutet das 27.7Std.)
Hier noch eine umfassende DCF77 Übersicht der PTB (falls es jemand noch nicht hat): http://www.ptb.de/de/org/4/44/pdf/dcf77.pdf
Das Problem besteht darin, daß der Sekundenbeginn auf der Flanke des Modulationshüllsignals zu finden ist. Die Flanke ist aber nicht besonders steil. Die Unsicherheit, mit der man den Sekundenbeginn feststellen kann liegt bei mindestens 25us: http://www.ptb.de/de/org/4/44/pdf/dcf77.pdf Je schmalbandiger man den AM-Empfänger auslegt, umso ungenauer wird die Detektion des Sekundenbeginns: http://www.uni-stuttgart.de/wechselwirkungen/ww2000/mohr.pdf Die hohe Genauigkeit kann man nur nutzen, wenn man die Trägerschwingungen zählt. Gruß Joachim
Sieh dir das pdf von Kupfer Michi Abschn. 4.3 an. Die Phasenmodulation des Trägers wird deine Ergebnicsse wahrscheinlich verschlechtern. Arno
Wer es wirklich genau haben will und so ab NRW oder weiter nördlich wohnt, sollte es mal mit MSF auf 60kHz probieren. Der Träger ist bis auf die Zeitimpulse frei von irgendwelchen 'Extras' und wird sehr genau eingehalten. http://www.npl.co.uk/time/msf.html Gruss Jadeclaw.
>Die Phasenmodulation des Trägers wird deine Ergebnicsse wahrscheinlich verschlechtern Daran hatte ich zunächst auch gedacht. Aber wenn ich Kap. 4.3 richtig verstanden habe so tritt diese Phasenmodulation nur innerhalb der 1 sec. Periode auf, betrifft nur die Schwingungen ausserhalb der 0/1 Amplitudenabsenkung und ist +-13° (also 465ns der 12.9µs DCF77 Periode). Auf jeden Fall ist der Beginn der Sekundenmarke immer ohne Phasenverschiebung. Das sollte es also nicht sein, oder? >Das Problem besteht darin, daß der Sekundenbeginn auf der Flanke des >Modulationshüllsignals zu finden ist... Die Unsicherheit, mit der man >den Sekundenbeginn feststellen kann liegt bei mindestens 25us Ja darauf hatte ich ursprünglich spekuliert: Bei vielleicht 100µs Flankenunsicherheit ist man innerhalb von 2min bei unter 1ppm, durchaus geeignet zum schnellen Abgleichen eines Quarzes, also her mit einem DCF77 Empfänger... aber mehrere ms ... Pustekuchen.
Warum wertest du nicht die Trägerfrequenz aus? Die ist zwar auch durch die Amplituden- und Phasenmodulation "verseucht", aber es ist nicht allzu kompliziert einen Quarzoszillator darauf zu synchronisieren, womit man eine präzise Zeitbasis zum Abgleich von anderen Oszillatoren hat. Uwe
Das war eben auch meine nächste Idee als ich unter der Dusche stand... hab aber gerade keinen passenden Ferritstab. (Im Anhang eine diskreter DCF77 Empfänger, den ich hier irgenwo aufgegabelt habe)
Ich nutze die abfallende Flange des DCF77 um einen Quarztakt einer Schaltung hinreichend genau zu justieren. Verfahren: Die Flanke wird auf's 1000-el genau gemessen. Anmerkung: Natürlich schwankt die gemessene Zeit einer jeden Flanke um ca. +/- 5ms. Aber nach einigen Stunden erkennt man einen Trend. Bsp: +40ms Abweichung bei 9h ===> Takt ca. 16.000.019 MHz
Hi! Trägerfreq. an eine langsame(30s) PLL(4046), geht recht ordentlich und nimmt die Phasendreher(Überlagerung)weg. Viel Erfolg, Uwe
"IBuch "Zeitzeichen- und Normalfrequenzempfang" von Michael Arnold Franzis-Verlag 1987 ist das Diagramm zur Flankensteilheit des DCF77-Senders abgedruckt." ******* Sehr geehrter Herr Kessler, haben Sie vom Franzis Verlag die Genehmigung zur Verbreitung des oben geposteten Buchausschnitts eingeholt? Mit freundliche Grüßen Abmahner ******* Nee, jetzt aber mal ernsthaft. Ich verstehe angesichts der derzeit überschwappenden Abmahnungswelle nicht, wie man so leichsinnig sein kann.
Weil's ein Zitat (wenn man ein bißchen großzügig ist) ist und das darf man auch heute noch.
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