Moin, ich mach mit den Kids am Gymnasium ein wenig Elektronik, letzte Woche habe ich ihnen auch was über Röhren erzählt (und auch ein paar gewichtige Exemplare dabei gehabt :-)). Irgendwie hat sie das mächtig fasziniert, und, da mehr digitallastig, wollen sie gleich einen verröhrten "Taschenrechner" bauen. Das werde ich mir nicht antun... Aber gibts irgendwo was über Zähler/Dekoder/Addierer mit Röhren? ich dachte so an Triodenschaltungen mit EC92 oder ECCxx. Irgendwelche Ideen?
Dieser Herr hat etwas ähnliches realisiert: http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Bruegmann-Digital-Roehren-Clock/Digital-Roehrenuhr.htm Die Wärmestrahlung ist durchaus beeindruckend... Grüße ;Matthias
Ich hab mal mit Schaltschützen die "Wolf-Schaf-Kohlkopf" Logik und einen elektrischen Würfel ( mit 7 Stück 230V-Glimmlampen ) gebaut. Ein "3-Bit-Schieberegister" mit drei Schützen hat gerade 6 Zustände, wenn das letzte den "Eingang" des ersten invertiert. Das ganze ist laut klappernd selbstschwingend. Zustände : 000 100 110 111 011 001 und wieder 000
Wir hatten im Industriepraktikum vor dem Studium viel Zeit, solche Spielereien aufzubauen. Das erstgenannte ging mit je drei Glimmlampen für beide Flußufer und einer Alarmlampe, wenn ein "gefährlicher Zustand" erreicht wurde
Mein erster Einstieg in Megenlehre und Computerlogik war der Kosmos Spielcomputer "Logikus" Anfang der 70er, der aus 10* 10poligen Schiebeumschaltern und 10 Glübirnen , einem Taster und einer 4,5V-Batterie bestand. Über die Glühlampen konnte man wechselnde Beschriftungen aus Transparentpapier schieben. Damit wurden UND/ODER Verknüpfungen erklärt, die Kommutativ- und Assoziativgesetze der Logik. Ich wußte jedenfalls wozu man Mengenlehre braucht - die ganze Computerei baut darauf auf.
zeig ihnen doch ein Bild von Zuses "Z3", da sehen sie zumindest, wie groß der Aufwand für einen (Relais-) Taschenrechner ist...
Was für ein Schwachsinn. Den armen Kindern Schrott beizubringen, mit dem sie wirklich garantiert nie etwas anfangen koennen werden. Außer sie werden Audiophile, aber das will ich den Eltern ja nicht wünschen. Zeig ihnen lieber, wie man einen Multivibrator aufbaut. Oder Logikschaltungen, ein Zähler mit LED-Anzeige vielleicht. Oder wie man Mikrocontroller programmiert. Aber vergiss das mit den Röhren.
Die Digitaluhr mit Röhren ist einfach gigantisch... also vor solchen Bastlern zieht man einfach nur seinen Hut! Respekt...
"Was für ein Schwachsinn. Den armen Kindern Schrott beizubringen, mit dem sie wirklich garantiert nie etwas anfangen koennen werden" Hab ich in meiner Schulzeit auch gedacht. Gedichte lernen, Literatur, Deutsch, Geschichte, Franzoesisch, ... alles Sachen, die man nicht braucht.
@Horst-Otto: Ich finde DEINE Meinung Schwachsinn! 1. kann ich sehr gut verstehen, warum Röhren auf Kinder eine SEHR große Faszination ausüben (nicht nur für Kinder!). 2. Was soll denn das Ziel sein? Kinder für Elektronik und Selbstbau zu begeistern! Waum nicht mit Röhren beginnen? 3. sind Röhrenschaltungen i. A. sehr einfach und leicht verständlich und mit wenigen Bauteilen ist ein großer "Effekt" zu erzielen! 4. bietet Basteln mit Röhren genügend "Halbleiter-Umfeld" (Netzteil usw.), so daß Kenntnisse in breiter Front vermittelt werden können. ... Nicht zuletzt kann der "Junge Elektronikbastler" mit einem Röhrenkopfhörerverstärker seine Kumpels mehr "beeindrucken" als mit einer IC-Kiste! Eventuell könnten die hohen Betriebsspannungen ein Problem sein, es gibt auch genügend Röhrenschaltungen im Niederspannungsbereich, siehe hier: http://www.elektronik-bastelbude.de/roehrenexp.htm http://www.b-kainka.de/roehren.htm Mich, der Elektronikbasteln mit Röhren angefangen hat, beeindruckt sehr das große Comeback der Röhre (ganz weg war sie ja nie). Das Internet ist eine unerschöpfliche Fundgrube für den, der sich (wieder) für Röhren interessiert ... Röhre macht einfach Spaß! eBill
> Mich, der Elektronikbasteln mit Röhren angefangen hat, beeindruckt > sehr das große Comeback der Röhre (ganz weg war sie ja nie). Naja, weg ist die Röhre schon und von einem Comeback zu sprechen finde ich nicht so richtig. Besser wäre wohl zu sagen, dass die Röhre nun alt genug ist, dass das Sammeln von Röhren-Elektronik interessant wird. Denn eins ist ja klar: Hier geht es nicht um "sinnvolle" Elektronik, sondern um Nostalgie. So wie heute manche eben ganz verückt auf einen stinkenden Trabi sind, und es immer mehr werden weil diese Pappe-Kisten immer seltener werden, so sind eben heute mehr verrückt auf Röhren-Elektronik. Es ist immer der gleiche Zyklus: 1.) Produkt entwickelt sich zu einem "Volks-Produkt" / Massen-Produkt. 2.) Praktisch jeder besitzt das Volks-Produkt. 3.) Das Volks-Produkt erhält neuere, bessere Konkurrenz. 4.) Das Volks-Produkt wird mehr und mehr ausgemustert und durch Neu-Ware ersetzt. 5.) Keiner kann das Volks-Produkt mehr sehen. Die Devise lautet nun: Möglichst schnell weg mit dem Teil. 6.) Einige "ewig gestrige" halten dem Volksprodukt die Treue. 7.) Das Volks-Produkt gerät in die Vergessenheit. Kein Mensch interessiert sich noch dafür. Die existierende Examplare werden immer weniger. 8.) Die ersten "Verückten" fangen an, das Volksprodukt zu sammeln. 9.) Die Sammler-Gemeinde wird größer. Die Nachfrage wird größer, das Angebot ist begrenzt oder schrumpft weiter. 10.) Das ehemalige Volks-Produkt zu besitzen und zu kaufen wird immer schwieriger. 11.) Es entsteht ein "Sammel-Hype". Wer noch so ein ehemaliges Volks-Produkt hat, hat nun etwas besonders wertvolles. 12.) Die verücktesten Preise werden bezahlt, die verücktesten Sachen werden mit dem Volks-Produkt angestellt. So, oder ähnlich, läuft das immer ab. Die "Röhre" befindet sich irgendwo zwischen Punkt 10 und 11, tendenziell eher in der Nähe von 11. Also, alles ganz normal und ein gutes Zeichen, dass die Röhre Teil der Geschichte geworden ist, Teil der Elektronik-Geschichte.
@Horst-Otto: du hast ne M..., halt doch einfach mal den Sabbel-Schnabbel. "Zeig ihnen lieber, wie man einen Multivibrator aufbaut. Oder Logikschaltungen, ein Zähler mit LED-Anzeige vielleicht. Oder wie man Mikrocontroller programmiert. Aber vergiss das mit den Röhren." Das haben wir alles schon. @Rest: vielen Dank, dass dürften der Anregungen genug sein, die Uhr wird sicher nicht angegangen :-), aber nettes Ding. Aber die Kippstufen könnte man schon verwenden. Ich werde mal in meinem Fundus graben, was ich noch so habe bzw. was sich preiswert beschaffen lässt. Je mehr ich drüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Idee. Wie gesagt, es war nicht meine.
Das verrückte Pferd hat wohl der Hafer gestochen. Dann zeig den Kindern doch, wie man Hufeisen schmiedet. Das können sie bestimmt brauchen für die Zukunft. Arbeitslose brauchen ja auch ein Hobby. Während Schulkinder in anderen Ländern mit FPGAs experimentieren und Roboter bauen wird hierzulande irgendein Pipifax mit Röhren fabriziert. Ist schon klar wo das hinführt.
..zur faszination am thema elektronik. diese faszination ist wohl um einiges wertvoller als praktizierte zweckdienerei, diese führt nämlich definitv nicht zum ziel, spaß. wer lebt um zu arbeiten ist selbst schuld. die röhrenuhr ist einfach herrlich :)
Das Thema könnte man doch super zu (neuartigen) Halbleitern überleiten. Ist doch okay !
"Die Digitaluhr mit Röhren ist einfach gigantisch... also vor solchen Bastlern zieht man einfach nur seinen Hut! Respekt..." Naja, ich finde das eher total bekloppt. Wer braucht denn sowas? Hätte er die Zeit mal lieber in etwas nützlicheres investiert. alf
Ich stimme Alfalfa zu. Zu dieser Uhr fallen mir nur die Worte "sinnlose Masturbation" ein. crazy horse: Ist ja ganz nett. Aber C-Control??
Der Erwerb von Grundlagenwissen ist dann vermutlich auch sinnlose Masturbation, oder?
Grundlagenwissen ist immer wichtig, aber die wenige Zeit die in der Schule zur Verfügubg steht, sollte nicht dazu benutzt werde antiquarische Schaltungen zu erkunden, sondern mit aktueller Technik gelernt werden.
Hi und was ist aktuelle Technik wenn $Schüler dann ins Berufsleben einsteigt? Genau! Sie ist nicht viel weniger antiquarisch als das was heute schon antiquarische ist. Man sollte sich eher freuen das $Schüler abseits von Klingeltönen und Kamerahandys Interesse an Technik zeigen. Was ist egal, hauptsache es motiviert. Matthias
So eine bescheuerte Diskussion, wenn jemand Spass daran hat sich mit Röhren zu beschäftigen soll er es doch tun. Wenn sich jemand nicht mit den Grundlagen beschäftigen will sondern lieber auf höherem Niveau etwas realisiert, auch gut. Wenn ich es richtig verstanden habe kam die Anregung von den Schülern, oder? Vielleicht wird einer von ihnen später mal richtige Schaltkreise entwickeln und eben nicht in VHDL ein 'Programm' schreiben. Irgendwer muss beispielsweise auch die Padzellen eines FPGA's entwickeln und da hilft VHDL nicht weiter, da sollte man den Weg der Elektronen gut verstanden haben. Das traue ich jemandem der weiss wie eine Röhrenschaltung funktioniert nunmal eher zu als einem Programmierer. Warum können manche nicht akzeptieren das verschiedene Menschen auch verschiedene Ansichten und Interessen haben ? <Provokant>Warum gibt es immer noch Leute die sich 40 Jahre alte Schallplatten anhören, die Idioten sollen sich endlich aktuelle Musik vom Musikportal runterladen und auf den neuesten MP3 Player mit Videofunktion spielen...</Provokant>
@crazy horse: Wenn Du für Dein Schulprojekt noch so eine Anzeigenröhre wie in der Uhr brauchen kannst: ich habe eine über. Müsste aber erst noch testen, ob sie auch (noch) funktioniert. Typ ist ZM1080 von Telefunken. Lass Dir nicht den Spass verderben, Gruß, Stefan
Es gibt doch einige kleinere Röhrenprojekte, die Eindruck machen, Burkhard Kainkas DRM-Empfang mit Röhre und PC Irgendwas mit Nixie-Röhren, wie schon angesprochen Magische Augen sind auch einfach anzusteuern, ich hab mal eine EM34 mit zwei Netztrafos für 6V beschaltet. Der größere erzeugt die Heizspannung, mit dem kleineren werden dieselben 6V wieder auf 230 V für die Anode hochtransformiert, das geht alles mit handelsüblichen Trafos. Nicht gerade eine typische Röhre: Geigerzähler, auch recht einfach exotisch aber auf vielen Amateurfunkflohmärkten anzutreffen: Reflexklystron 2K25, das erzeugt etwa 10 GHz, mit Detektordiode kann man den Dopplereffekt hörbar machen, Radar-Türöffner mit Gunndiode sind natürlich einfacher aufzubauen
Aha, audiphile usw brauchen noch Röhren..... Habt ihr euch mal den Musikermarkt angeguggt? Seit den 70ern versucht dauernd irgendein Supermoderner Hype ausgelöst zu werden. Und die Gitarristen spielen heute noch Röhrenamps. Und es werden heute noch neue Röhrenamps entwickeln. Und wenn eines dieser Röhrenbegeisterten Kids nun noch Gitarre spielt und sich richtig infizieren lässt, dann ist das der beste Einstieg für z.b. ne kleine Ampschmiede. ABER: Da Programmiert keiner FPGAs und da wichst sich auch keiner was au seine eingebildeten unterbezahlten 100.000€ im Jahr. Da kommt nämlich elektronik mit ausdruck und Gefühl und nicht nur der Zweckdielichen verarbeitungsgeschwindigkeit wegen ins Spiel. Auch wenn es Modeler gibt, die ganz gut zum üben taugen. Den klassischen Röhrenamp zwischen 15 und 150W wird man in diesen Kreisen nie los, und das ist auch gut so. Kommt mal wieder au den Boden runter, und aktzeptiert dass es noch andere Märkte ausser "Hightech" gibt.
oops, und jetzt bitte sorry für das rauskramen des Uralten THreads, habsch ganz übersehen, bin in den Thread per google gestolpert.
> Jens Plappert
^^^^^^^^
Zufall?
Wie auch immer: Wir bedanken uns herzlich für deinen informationsreichen
Beitrag.
Röhren sind auch im HF-Bereich immernoch aktuell! Aber bei den Kids würde ich auch lieber ein Bild von einem Z3 oder dergleichen zeigen und den Stromverbrauch mal mit angeben. Im digitalen Bereich sind Rähren nicht mehr angebracht. Bau man ne einen einfachen Volladierer mit einzelnen Gattern auf, das wird schon groß genug. Und da liegen schon Welten dazwischen. Aber für Verstärker oder HF sind die Dinger immernoch interessant!
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