DCF77 (3_3) Elektronik aus Funk-Armbanduhr In den Antworten zu Bernhard S./Erfurt's Beiträgen zum Thema DCF77 finden sich Hinweise zu Arbeiten, auch einer Doktorarbeit, zur Entwicklung von DCF77 Funk-Armbanduhren. Leider vermisse ich einfach nachzubauende Schaltpläne zu Versuchsaufbauten. Auch bleibt alles recht theoretisch und für einen Bastler ohne Ausbildung in Elektrotechnik nicht so einfach in die Praxis umzusetzen. Ich habe mir deshalb die billigste Funk-Armbanduhr zu € 19.99 bei Conrad gekauft. Das war anscheinend eine gute Wahl: Sie läßt sich sehr leicht in ihre Einzelteile zerlegen, alle peripheren Elemente sind nicht vergossen und auch nicht angeklebt wie sonst bei SMDs üblich. Die Elektronik erzeugt Impulse von 100 bzw. 200 [ms], jedoch im Gegensatz zum DCF77-Modul von ELV in positiver Richtung. Um das gegebene Programm zur Dekodierung der Impulse nicht ändern zu müssen, habe ich deshalb der Elektronik zwischen Modul und RS232 Anschluß einen zweiten Transistor spendiert. Man käme aber natürlich auch mit einem PNP Transtor aus. Ein Transistor ist jedenfalls dann erforderlich, wenn man die ursprünglich definierten Spannungsbereiche einhalten will: -3 ... -15 [V] für eine logische 1 +3 ... +15 [V] für eine logische 0 Bei Verwendung eines RS232-USB Umsetzern wäre das nicht erforderlich. Dieser akzeptiert auch 0 {V] und 5 [V], jedenfalls derjenige welchen ich habe. Die o.g. Spannungsbereiche sind aber auch zulässig. Das Funk-Armbanduhr Modul erzeugt Impulse, die tendenziell ca. 0.004 [s] länger sind als 100 bzw. 200 [ms], die beim ELV Modul sind im Mittel ca. 0.015 [s] kürzer. Im Programm gibt es dafür ein Fenster zur Eingabe. Ob die Eingabe optimal war, zeigen die Fenster für die Mittelwerte der Impulslängen in der Statistik nach dem Dekodier-Vorgang. Die IC-Schaltung zur Ausgabe der Impulse ist eine Rail-To-Rail Schaltung: kein Impuls: 0.0001 [V], Impuls: 2.9825 [V] (durch Aussuchen des R2 des Spannungsreglers erzeugt dieser genau 3.0000 [V]). Stromverbrauch der Funk-Armbanduhr Elektronik: Nur Elektronik, keine DCF77 Impulse : konstant 0.85 µA Nur Elektronik, mit DCF77 Impulsen: nicht konstant 82 bis 105 µA Mit Display, keine DCF77 Impulse : konstant 1.61 µA Mit Display, mit DCF77 Impulsen: nicht konstant 83 bis 106 µA Laut Bedienungsanleitung aktiviert die Uhr die DCF77-Signalauswertung jeweils um 02:00 Uhr und um 04:00 Uhr. Durch Einschalten der Versorgungsspannung sowie durch einen 3 Sekunden langen Druck auf eine Taste wird sie auch aktiviert. Die Spule der Ferrit-Antenne hat ein L von 2.152 [mH] der Kondensator hat ein C von 2.20 [nF] Der Rechner: http://home.arcor.de/wetec/rechner/cskreis.htm ermittelt daraus ein fo von 73.146 [kHz] Wenn man die Spule ab- und den Kondensator auslötet und beides an das ELV-Modul anlötet, dann arbeitet dies einwandfrei. Das war zu erwarten, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Recht interessant ist das Verhalten der Funk-Armbanduhr Elektronik: es ist nahezu identisch zu dem Verhalten des PC-Programms. Das PC-Programm erwartet nach der 2. Signalpause von 2 [s] wieder einen Impuls, egal ob 100 oder 200 [ms]. Danach erfolgt die aktuelle Anzeige, es werden keine weiteren Signale ausgewertet und die Uhr läuft mit der PC-Zeit VB6 API timeGetTime. Weil sich die Elektronik der Funk-Armbanduhr ganz genauso verhält, mußte ich am PC-Programm in diesem Zusammenhang nichts ändern. Es kommt aber vor, dass entweder das PC-Programm oder die Uhr einen Fehler erkennt und dann einen neuen Dekodierversuch startet. Wenn das PC-Programm, anders als die Uhr, den Fehler erkannt, dann läuft es weiter zunächst ohne Resultat, weil ja keine Impulse von der Uhr mehr kommen. Dann muß man die Uhr entweder von Hand starten oder bis 02:00 Uhr bzw. 04:00 Uhr warten, eben bis die Uhr sich wieder von selbst startet. Grüße Klaus
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