Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu Problem beim bleifreien Lötprozess


von Michael Glas (Gast)


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Hi,

unser Unternehmen versucht gerade alle Inhouse-Labs auf bleifreies
Handlöten umzustellen. Da wir nicht alle Bauteile bleifrei bekommen
können tritt eine Problem auf.

Ich weiss, dass das Löten (mit bleifreiem Lot) von Bauteilen mit
bleihaltigen Anschlüssen Probleme verursachen kann, dies ist aber hier
nicht das Problem.

Der kritische Punkt ist der folgende:
Wenn wir nun bleifreies Lot verwenden und damit ein Bauteil mit
bleihaltigen Anschlüssen verlöten - kann man dann anschließend ein
bleifreis Bauteil RoHS-konform Löten ohne den Lötkolben vorher
aufwendig zu reingen ???
D.h. geht beim 1 Lötprozess Blei vom Bauteil auf die Lötspitze über
????

Vielen Dank schon im Voraus!

mfg

Michael

von iroy (Gast)


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Ich kann mir nicht vorstellen das eine Mischbestückung aus bleifreien
und bleihaltigen Bauteilen RoHS-konform ist, dann ist es auch egal ob
Blei am Lötkolben haften bleibt.

Ansonsten würde ich mir einen zweiten Lötkolben besorgen, denn der ist
schon bezahlt wenn man sich darüber auch nur eine Stunde Gedanken
machen muß.

MfG
iroy

von Michael Glas (Gast)


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Es geht NICHT um eine Mischbestückung, sondern in dieser Annahme um
verschiedene Boards.

Wir würden gerne komplett auf den bleifreien Lötprozess umstellen, da
uns dies das Probleme ersparen würde beim Löten immer zweigleisig
fahren zu müssen.

Mfg

Michael

von Winfried (Gast)


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Wenn du die Spitze abwischst, bleiben vielleicht noch ein paar
Mikrogramm Blei dran. Die können dann auch auf dem neuen Board landen.

Ob da stört? Von einem gesunden Menschenverstand aus gedacht: Nein. Von
irgendwelchen Normen und Regeln: Keine Ahnung.

von Unbekannter (Gast)


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Beo RoHS ist doch der Gewichtsanteil vom Blei beschränkt, oder? Wenn dem
so ist, ist es nur eine Frage wieviel vom Blei rüber wandert. Vermutlich
wäre diese Menge unterhalb des maximalen Gewichtsanteil.

von Michael Glas (Gast)


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JA - der Gewichtsanteil von Blei im Lot muss unter 0,1% liegen.

Ich bin jetzt wirklich kein Experte in Sachen Löten, aber seid Ihr
sicher, dass da überhaupt Blei vom Bauteil an die Lötspitze übergeht?
Beim Löten wird die Lötstelle am Bauteil ja nicht geschmolzen (soweit
ich weiss) - ich meine wenn durch irgendwelche chemischen Vorgänge ein
paar Atome übergehen ist das natürlich egal, aber 0,1% ist halt doch
schon recht wenig ...

Wüßte vieleicht jemand einen Experten (eine Firma) an den man sich bei
solchen Fragen wenden kann?

Mfg Michael

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Wenn beim Lötvorgang die bleihaltige Verzinnung aufschmilzt, werden mit
Sicherheit ein paar Bleiatome an der Lötspitze hängen bleiben.
Aber, zum einen dürfte das vernachlässigbar gering sein, zum anderen,
wenn der Löter die Spitze über den Schwamm zieht, hat sich das Thema eh
erledigt. Wenn man sichergehen will, kann man ja 2 Sätze Schwämme
vorhalten, einen Satz verbleit, den zweiten nur für Bleifrei.

Und davon ab, wenn der Kram irgendwann in den Schrott geht, wird kaum
jemand auf den Platinen Atome zählen. ;)

Gruss
Jadeclaw.

von Winfried (Gast)


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> Und davon ab, wenn der Kram irgendwann in den Schrott geht, wird kaum
> jemand auf den Platinen Atome zählen. ;)

Doch, in Deutschland wird auch das noch gemacht :-)

von Michael Glas (Gast)


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Es geht ja nicht um die Entsorgung, sondern um den Verkauf. Wenn es dann
tatsächliche mal eine Analyse der Lotstelle geben würde, ständen wir vor
einem Problem.

Ich suche immernoch nach einer Quelle - vieleicht wurde dieses Problem
ja schonmal genauer untersucht - falls jemand von euch zufällig auf
sowas stößt (oder weiß wo man soetwas finden kann) lasst es mich bitte
wissen.

Mfg Michael

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