Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie kann man einen TRIAC an 230V vor Kurzschluß schützen ?


von Otto Richter (Gast)


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Hallo da draußen,

ich möchte eine Schaltung entwickeln, die durch einen uC mehrere
Netzsteckdosen ein-/ausschaltet.

Relais sind teuer und auch nicht mehr angesagt (?).

Aber TRIACs überleben einen Kurzschluß doch nicht oder ? Das
Durchgesclagen eines TRIAC muß ich unbedingt verhindern.

Der Netz-Stromkreis kann im Störungsfall unterbrochen werden, aber er
darf auf keinen Fall weiter laufen, wenn der uC ausschaltet.

Hat jemand eine Idee ?

Vielen Dank

Otto

von Thomas Melinat (Gast)


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@Otto Richter

.....verwende eine flinke Schmelzsicherung ! Übrigens, Relaiskontakte
können im Kurzschlussfall auch "kleben"....

Gruß, Thomas.

von Peter Fleury (Gast)


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>ich möchte eine Schaltung entwickeln, die durch einen uC mehrere
>Netzsteckdosen ein-/ausschaltet.
>Relais sind teuer und auch nicht mehr angesagt (?).

Wenn du Netzsteckdosen schalten will, muss jeder TRIAC minestens 10A
schalten können (Kühlung!). Dazu sind noch entsprechende
Schutzmassnahmen wegen Induktiver/Kapazitiver Last notwendig, da ja an
einer Steckdose eine beliebige Last angeschlossen werden kann.

In diesem Fall sind Leistungs-Relais besser.

von tex (Gast)


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<<Relais sind teuer und auch nicht mehr angesagt

Oh. Das wer ich mal besser Schleicher, ABB, Eltako, Klöckner Möller,
Siemens ... schreiben, damit sie wissen, dass sie zu machen können.
;-)

@Otto
Es ist schon richtig, dass diverse Schaltaufgaben auch von Halbleitern
übernommen werden können, aus Kosten-, Komfort-, oder auch
Geschwindigkeitsgründen, aber das Relais hat immernoch seine
Existenzberechtigung. ;-)

von Profi (Gast)


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Du musst den Triac nur ausreichend dimensionieren, dann hält er auch
einen Kurzschluß, bei dem bei Netzspannung leicht mal 200 - 1000 Ampere
fließen können, solange aus, bis eine flinke Sicherung auslöst.
Dafür gibt es schöne Diagramme, aus denen man bei gegebenem Strom die
Auslösezeit ablesen kann.

Es gibt auch Sicherungsautomaten speziell flink für Halbleiter
(Auslösecharakteristik R und Z).

TIC246, BTA25/600, BTA26/600, BTA41/600 und stärkere Co. können das
evtl. (und kosten bei Schukat ca. 1-4 Euro).

Dabei immer auch die Induktionsspannung bedenken und entsprechend mit
RC-Snubbern parallel zum Triac bedämpfen.
Eine Spule in Reihe zur Last kann einen zu steilen Stromanstieg
zähmen.
Es gibt auch die Möglichkeit, 2 antiparallele Thyristoren zu verwenden,
um die Leistung zu verteilen. Allerdings ist dann die Ansteuerung ein
klein wenig aufwendiger, da es 2 Gates unterschiedlich angeschlossen
werden müssen.

Ebenfalls ist wichtig, dass man die Triacs mit der richtigen Polarität
zündet, d.h. am besten im 1. und 3. Quadranten, d.h. in Phase. Suche
mal hier im Forum nach MOC (nicht mit Google, sondern mit der
Forum-eigenen Suche, die momentan nur mit Registrierung erreichbar
ist).

von TOM (Gast)


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Ich hab mal einen Dimmerpack mit sechs BTA40/600 gebaut. An einem hängt
ein Scheinwerfer mit 1kW, dessen Leuchtmittel dummerweise schön öfter
in seinem letzten Atemzug einen Kurzen verursacht hat. Eine 10A
Schmelzsicherung MT hat den Triac immer zuverlässig geschützt.
Dieser verkraftet 400A Peak für eine halbe 50Hz-Periode.
Dies ist natürlich nur ein Erfahrungswert, wobei ich vielleicht jedes
Mal glück hatte.

Gruß

Thomas

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