Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eingangswiderstand von OPAMP vergrößern


von OPAMP (Gast)


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Hallo,

ich habe einen OPAMP mit einer Differential-Mode Input Impedance von 
(0.3MOhm || 1pF)

Für die Schaltung davor wäre allerdings eine Input Impedance von  1MOhm 
besser. Der OPAMP wird nicht-invertierend betrieben, d.h. das 
Eingangssignal direkt an "+".

Kann man einfach einen Serienwiderstand von 700k vor "+" des OPamps 
schalten um dessen Eingangskapazität auf (0.3M+700k = 1M) zu erhöhen? 
Hat das Auswirkungen auf das dynamische Verhalten, und wenn ja, welche?

Dankeschön

von Helmut S. (helmuts)


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Das brauchst du gar nicht.
Solange der Opamp dem Eingangssignal mit wenig Phasenverschiebung folgen 
kann ist der -Eingang fast exakt auf der gleichen Spannung wie der 
+Eingang. Damit ist der wirksame Eingangswiderstand bezogen auf Masse um 
viele Zehnerpotenzen höher.

von ArnoR (Gast)


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Die Differential-Mode Input Impedance wird bei einem nichtinvertierenden 
Verstärker nicht direkt als Eingangsimpedanz wirksam. Die 
Differenzspannung zwischen den Eingängen ist doch nur ~Ue/Vs, 
entsprechend kleiner ist der Strom und entsprechend größer ist die 
wirksame Eingangsimpedanz. Einflussreicher ist hier die Biasversorgung 
der Eingänge.

Ein Vorwiderstand macht den Verstärker natürlich langsamer und 
verringert die wirksame Eingangsspannung.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Neben der Differential Mode Input Impedance (Differenzeingangswiderstand
Rd) ist im Datenblatt i.Allg. auch noch die Common Mode Input Impedance
(Gleichtakteingangswiderstand Rgl) angegeben. Rgl ist bei Bipolar-Opamps
meist deutlich (größenordnungsmäßig um den Faktor 1000) größer als Rd.

Der DC-Eingangswiderstand der nichtinvertierenden Verstärkerschaltung
ist

wobei Ad die Differenzverstärkung (Open Loop Voltage Gain) des Opamps
und A die Verstärkung der gesamten Schaltung (mit Gegenkopplung) ist.
Für kleine Verstärkungen dominiert normalerweise Rgl, für große
Verstärkungen hingegen Rd.

Ein Differenzeingangswiderstand von nur 300 kΩ deutet auf einen ziemlich
schnellen Opamp hin. Wenn du die hohe Bandbreite wirklich brauchst, ist
es – wie Arno schon geschrieben hat – unklug, diese durch einen
Vorwiderstand (der zusammen mit der Eingangskapazität des Opamps einen
Tiefpass bildet) zu verringern.

Beim AC-Betrieb muss man zusätzlich noch die Eingangskapazitäten
berücksichtigen. Auch hier wird zwischen Differential und Common Mode
unterschieden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jobst M. (jobstens-de)


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Leider hast Du nicht geschrieben, welchen OP Du benutzt.

Ein Vorwiderstand wird durch den Bias-Current eine Offsetspannung 
erzeugen.
Bei z.B. 1µA an 700kΩ sind das 0,7V ...


Gruß

Jobst

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