Forum: Platinen FeCl3 reaktivieren, statt zu entsorgen


von Dmitri (Gast)


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Hallo Leute,

so was sollte eigentlich ganz gut funktionieren: man entziehe einer
verbrauchten FeCl3 Lösung das drin gelöste Kupfer mittels der
Elektrolyse. Man spart nicht viel (von den Entsorgungskosten mal
abgesehen), muss aber die Brühe nicht wegschaffen.

Beim Ätzen findet folgende Reaktion statt:
2FeCl3 + Cu --> 2FeCl2 + CuCl2

Nun geht es darum, das Kupfer herauszufischen und das Chlor in der
Lösung zu behalten. An der Kathode aus etwas Beliebigem sammelt sich
das Kupfer und Eisen. An der Anode aus Graphit entsteht das Chlor,
welches sich eher im Wasser auflöst und FeCl2 zu FeCl3 machen würde.
Die Anode sollte auf jeden Fall aus etwas Korrosionsbeständigem
(Graphit, vergoldet) sein.

Hat das jemand von euch bereits ausprobiert? Wie waren eure
Erfahrungen?

Gruss
Dmitri

von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Hallo
oder morgen
mein nachbarh at das mit F3CL gemacht irgendwas an elektroden rein und
fertig
scheint gut geklappt zu haben..
KLappt aber nicht bei Natriumpersulfat!!

Gruss Jens

von Dennis (Gast)


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Hallo

Könnte mir jemand die Elektrolyse von FeCl3-Lösung sagen?
Was entsteht an der Anode,was an der Kathode?
Könnte mir dies auch einer erklären?Wäre nett.Dankeschön.

von nina (Gast)


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hey,
kann mir mal einer helfen?
was entsteht bei der elektrolyse von FeCl3
pluspol...?
minuspol...?
bitte schnell antworten!!!
danke =D

nina

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für Natriumpersulfat stehen die Gleichungen hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumpersulfat
für EisenIIIChlorid fehlt das leider:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen%28III%29-chlorid
auch unter "Kupfer" steht nichts
http://de.wikipedia.org/wiki/Kupfer
auch in der BEschreibung zu Positiv20 Fotolack ist nichts:
http://www.crceurope.com/wwwcrc/tds/TKC4%20POSITIV20.PDF

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Aber hier:
http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/che/18670.html
auch über Salzsäure/H2O2-Ätzen

von S. W. (Gast)


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> Beim Ätzen findet folgende Reaktion statt:
> 2FeCl3 + Cu --> 2FeCl2 + CuCl2
>
> Nun geht es darum, das Kupfer herauszufischen und das Chlor in der
> Lösung zu behalten. An der Kathode aus etwas Beliebigem sammelt sich
> das Kupfer und Eisen. An der Anode aus Graphit entsteht das Chlor,
> welches sich eher im Wasser auflöst und FeCl2 zu FeCl3 machen würde.
> Die Anode sollte auf jeden Fall aus etwas Korrosionsbeständigem
> (Graphit, vergoldet) sein.

Das funktioniert so nicht. Das CuCl2 muss wasserfrei sein. Zudem 
entsteht noch in geringen Maßen CuCl (Grünfärbung).

Aber:

Wenn ich mich nicht irre, wird, wenn du Eisen in CuCl2 hältst, Cu 
reduziert und Eisen oxidiert. Du erhälst also noch mehr FeCl2 :-).

  

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Lies doch mal die "Hausarbeit":

"Es findet eine chemische Auflösung in Form von einer Oxidation des 
Kupfers durch die Eisen(III)-chlorid-Lösung statt. Dazu lassen sich zwei 
Teilgleichungen formulieren:
    Cu(s) Cu+(aq) + e- Oxidation von Kupfer
    Fe3+(aq) + e- Fe2+ Reduktion von Eisen(III)
Kupfer ist der Donator und Eisen(III) ist der Akzeptor. Das heißt, dass 
das Kupfer dem Eisen die Elektronen liefert.

Das Kupfer gibt also durch die Oxidation ein Elektron ab und oxidiert 
normalerweise zu einem Kupfer(II)-Komplex; der Versuch 5.2) gibt noch 
eine nähere Auskunft darüber, ob ein Kupfer(II)-Komplex entstanden ist. 
Der Eisen(III)-Komplex nimmt ein Elektron auf und reduziert zu einem 
Eisen(II)-Komplex.

Eisen(III)-chlorid-Lösung kann also, wie der Versuch zeigt, elementares 
Kupfer oxidieren.

5.2) Lösen von Kupfer in Eisen(III)-chlorid-Lösung
(Das Umladungspotential Fe3+/Fe2+)

Das Kupfer lässt sich relativ leicht in der Eisen(III)-chlorid-Lösung 
lösen. Man kann also annehmen, dass positiveres Umladungspotential von 
Fe3+/Fe2+ im Gegensatz zu Cu2+/Cu und Cu+/Cu vorhanden ist.
Die Normalpotentiale des Kupfers sind nach Literaturangaben:
    E0 = Cu2+/Cu: + 0,35V
    und
    E0 = Cu+/Cu: + 0,52V
Um das Umladungspotential zu bestimmen, wird folgender Versuch 
vorgenommen .....
Deswegen kann man sagen, dass auf Grund des höheren Redoxpotentials die 
Eisen(III)-Ionen in der Lage sind, Kupfer zu Kupfer(II)-Ionen zu 
oxidieren."

Übrigens stammt der Thread vom Nov.2005

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Eine einfache chemische Gleichung ist hier vermutlich nicht möglich, 
wenn von Komplexen die Rede ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexchemie

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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ja da wirds komplex:
http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexbildungsreaktion
"Tetraaquakupfer-Komplex" "Ligandenaustausch- und 
Dissoziationsreaktionen"

von S. W. (Gast)


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Christoph Db1uq wrote:
> ja da wirds komplex:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexbildungsreaktion
> "Tetraaquakupfer-Komplex" "Ligandenaustausch- und
> Dissoziationsreaktionen"

Nicht wirklich. Dazu muss es sich erst mal bilden.

von Stefan P. (pauli003)


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Hallo!

Ich selbst bin überzeugter Eisen-III-chlorid-Ätzer und habe vor einiger 
Zeit ebenfalls versucht, die Ätzlösung mittels Elektrolyse zu 
regenerieren.

Es ist mir zwar gelungen, aber nur mit mäßigem Erfolg.

Die Ergebnisse meiner Versuche sowie weitere Infos zum Ätzen habe ich 
auf meine Webseite gestellt:

http://www.pauliunterstrom.de/haupt/elektro-div/Platine/platine.html

Im Nachhinein bin ich der Meinung, daß sich die Mühe der Elektrolyse 
nicht lohnt, und daß man verbrauchte Ätzlösung lieber gut beschriftet 
bei der Schadstoffsammlung abgeben sollte.

Viel Spaß weiterhin!

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