Hallo. Im Messtechnik Praktikum an der FH haben wir Kapazitätsmessungen mit einer Wechselstrombrücke gemacht (Aufbau siehe Anlage). Das hat auch so ganz gut geklappt, jedoch habe ich jetzt beim Protokollschreiben ein Problem. Und zwar wird gefragt warum beim Abgleichen des Elkos nur ein recht verwaschenes Minimum möglich war (siehe auch hier: http://www.fh-fulda.de/~pfisterer/mt/mt4.pdf) Muss zugeben, dass ich da keine Ahnung habe warum das so ist. Hab leider auch vergessen für diesen fall die Frequenzabhängigkeit zu prüfen. Weiß jemand warum das so ist? Hat das was mit dem überlagertem Gleichspannunganteil zu tun? Oder vielleicht mit dem Elektrolyt?
Mahlzeit. Ja was mit "Verwaschenes Minimum" genau gemeint ist ist mir auch unklar da mir da Zwei sachen einfallen. Die warscheinlichste für mich ist das bei einem Elko ja nicht der Betriebszustand beim Mesen feststeht. Ist er alt,Verbraucht,neu oder sogar Jungfräulich also ungebraucht ? Ich will auf das letzte hinaus (Jungfrau ist immer gut ggg ) Ein Brandneuer Elko ist noch nicht Formiert. Dh. er hat seine volle Kapazität noch nicht erreicht. Warum ? Das ist Produktionsbedingt ! So ähnlich wie bei akkus die auch erst nach einigen Zyklen die nominelle Kapazität haben. Erst wenn der Elko eine bestimmte Zeit mit min. 75% Sollspannung beaufschlagt werden haben sie ihre Sollkapazität erreicht. Aus dem Grund kannst du bei einem neuen Elko immer nur eine Mindestkapazität messen. Also ohne weitere Informationen würde ich auf die Kapazität eines neuen Elkos tippen. Kann aber auch was völlig anderes sein. Will mich da nicht zuweit aus dem Fenster lehnen denn gerade bei Elkos gibt es einige Eigenheiten die man nicht Pauschalisieren kann.
gegentheorie: elkos haben nicht gerade unerhebliche leckströme (also eine kleine güte). sie verhalten sich also nicht rein kapazitiv, sondern eher ohmsch-kapazitiv (kondensator mit parallelgeschaltetem widerstand). dadurch ist die brücke kaum abstimmbar. siehe auch seite eins deines pdfs, letzte vier zeilen.
Danke schonmal für die Antworten. @Ratber: Das kann ich ausschließen, diese Anleitung wird jedes Semester ausgegeben und der Elko ist alles andere als neu, sicher schon ein paar Jahre alt. Das wird schon beabsichtigt sein, dass das Bild am Oszi so verschwommen ist. @Klaus Bröntgen: Hört sich ganz gut an deine Theorie, werd das am Montag nochmal mit meinem Studienkollege besprechen, der den Versuch mit mir gemacht hat. Ist zumindest schonmal nen Anfang. @All: Oder meint vielleicht wer die Theorie stimmt auch nicht und hat ne ganz andere Begründung?
Ich tippe auch auf Auswirkung der ESR (equivalent series resistance), denn ein Kondensator ist nurn Versuch eine Kapazität darzustellen. Und beim Elko mogelt sich dabei dieser Störeffekt dazu. Falls das verwaschene Minimum bedeutet daß die Brücke statt einem Resonanzpunkt einen Resonanz-"bereich" aufweist könnte ich mir vorstellen daß es daher rührt. Irgendwie fehlt noch die Beschreibung, wie sich das verwaschene Minimum darstellt ! Dem Begriff nach ist die ESR einem Serienwiderstand vergleichbar - falls du also einen Versuchsaufbau mit einem "Nichtelko" durch einen Serienwiderstand zu einem vergleichbaren Schmutzeffekt bringen kannst, ist die Spur sicher nicht so falsch. (Es gibt auch Elkos mit extra geringer ESR!). Viel Erfolg, Hendrik.
>Das kann ich ausschließen, diese Anleitung wird jedes Semester >ausgegeben und der Elko ist alles andere als neu, sicher schon ein paar >Jahre alt. Ja,wie gesagt ist die Fragestellung mal wieder ne Sache des Hintergrundes. Wenn man an der entsprechenden LKehranstallt ist mag man schnell sagen "ist doch klar wie das gemeint ist" aber auch beim Lernen gilt "Andere Länder (Unis) andere Sitten". Geh mal in ne Kaserne und frag wo die Eloka ist. Kann dir bestimmt fast jeder sagen aber für einen Nichtangehörigen oder nicht Ex. sind das meist nur Buchstaben. An der Fachschule/Uni geht man von anderen Vorgaben aus als in Der Produktion oder Werkstatt. Ich achte eher auf das Alter des Elkos (Neu,Gebraucht,Überaltert also fast Trocken) und den Verwendungszweck der mir vorgibt ob Schaltfest,besonders Temperaturfest oder sonstwas. Andere legen woanders das Auge an. Klaus seine Ansicht ist auch nicht von der Hand zu weisen aber da kommt die Prüffrequenz ins Spiel wo man erstmal bestimmen muß wie der Hersteller seine Werte ermittelt und ob es eine Norm dafür gibt. Du hast ja sicher schon gemerkt das es mit Kapazität und Spannung allein nicht getan ist. Frag am Montag mal nach wie du es vor hattest.
lol... Wer da wohl bei wem angeschrieben hat... Unsere (Uni Frankfurt, Physik) Versuchsbeschreibung ist teilweise wörtlich die selbe, wenn auch etwas ausführlicher. Das mag damit zusammenhängen, das wir auch mehr Theorie dazu machen mussten. Wenn ich daraus mal zitieren dürfte: "Die dielektrische Schicht besitzt noch eine gewisse Leitfähigkeit; deshalb erhält man hier beim Abgleich ohne gleichzeitige Kompensation des ohmschen Anteils nur ein verwaschenes Minimum. Der Abgleich wird daher bedeutend besser, wenn man parallel zu dem Vergleichskondensator einen geeigneten ohmschen Widerstand schaltet (hier 20 bis 100 Ohm); dabei ist der Abgleich durch Iteration aufzusuchen."
@Jan: Das ist mir bekannt, Hr. Pfisterer (das ist der asi) war vorher an der uni ffm und hat das praktikum davon auch größtenteils übernommen. aber jetzt weiß ich auch warum das so bescheiden geschrieben ist ;-) Deine Antwort kann ich glaube ich so verwenden, hört sich super an. @All: Der "verwaschene" Abgleich sieht aus wie ne störspannung. bei den normalen kondensatoren hat man im abgleichzeitpunkt nur ne grade linie auf dem oszi, vorher hat man die sinuswellen gesehen. beim elko hat man vor dem abgleich auch sinusform gehabt, jedoch von einem sehr hochfrequentem signal hinterlegt. beim abgleich wird das dann nur kleiner, die sinusform geht weg, aber die hinterlegt frequenz bleibt da. Vielen dank für die guten Hilfen!!!!
Aha,dann wäre das soweit geklärt. Aus Praktiuscher Sicht gesehen "Viel rauch um (fast) Nichts" gg
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