Hallo liebe Forenmitglieder. Ich möchte euch mal meinen Lösungsvorschlag für einen Bohr-/Frästiefenanschlag für den MB200 geben. Ich stand vor dem Problem, das ich in eine Kunststoffleite eine Längsnut fräsen wollte. Klar gibt es hierfür den BFB2000 von Proxxon, aber nur um vielleicht ein, zwei Fräsungen im Jahr zu machen, erschien mir die Anschaffung zu kostspielig. Mir ist öfter der Fräser wieder nach oben gewandert, man kann die Schwalbenschwanzführung zwar sehr stramm stellen, das es von selbst blockiert, nur hat es in diesem Fall nicht ausgereicht und früher oder später sind die Gewinde von den Stellschrauben durch zu festes anziehen ruiniert. Also hab ich mir selber einen kleinen Tiefenanschlag gebaut. Dieser besteht aus einem 10x10mm Aluminiumkastenprofil mit innenliegenden M5 Muttern. Die passen ohne Anpassungen direkt in das Profil. Mit der dadurchgehenden M5 Schraube kann nun der Bohrer "runtergeschraubt" werden. Befestigt wird das Kastenprofil über drei ineinanderschobene Aluminiumrohre, mit einem Außendurchmesser von 6, 8 und 10mm. Das 10mm Rohr passt ziemlich genau in die Aussparung, die die Rückholfeder des Bohrständers hält. In diesem ist ebenfalls ein M4 Gewinde. Diese Konstruktion hält den Bohrer sicher unten. Mir ist bewusst, das der Federhalter nur lose im System aufliegt, gehalten von der Feder, jedoch durch das 10mm Alurohr recht Spielfrei und auch sicher geführt wird. Vielleicht ist diese Konstruktion jemandem hier noch nützlich, Materialkosten bewegen sich um 5-7 Euro. Man muss sich allerdings im klaren sein, das meine Konstruktion keine richtige Fräse ersetzt. Der Bohrständer kann mit diesem nachgerüstetem Tiefensteller weiterhin ohne Einschränkungen genutzt werden. Ich hoffe das ist auf den Bildern zu erkennen. Auf den Bildern ist ebenfalls meine Arbeitsplatte für den KT70 Koordinatentisch zu sehen. Da der Bohrständer mitsamt dem Koordinatentisch auf der Holzplatte fest verschraubt ist, musste ich mir noch eine gerade Fläche zum Platinenbohren, etc. bauen. Ich bin damit sehr zufrieden, zumal die Arbeitsfläche durch die Platte vergrößert wurde. Mit freundlichem Gruß Daniel :-)
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Das ist ein schöner, sauberer Aufbau. Danke für's Zeigen!
Ich habe meinen MB200 auch mit einigen Features versehen... 1) Tiefeneinstellung mit 1/10mm Skala incl. "Nullung" 2) Kurbelverlängerung mit "Kupplung" für Akkuschrauber 3) Hebelverlängerung der Feststellschrauben 4) Markierungen für Arbeitsbereich der X-Achse ------------------------------------------------------ Zu 1) Tiefeneinstellung mit 1/10mm Skala incl. "Nullung" Material: 1x M6 Gewindestange, L=60mm 1x M6 Stoppmutter 1x M6 Rändelmutter (Stahl) 1x 6mm Beilagscheibe 1x 6mm Sicherungsscheibe 1x Inbusschraube M4x12 (die obere) 1x Inbusschraube M4x10 (die untere) 2x 4mm Beilagscheibe Aluminiumwinkel Magnetfolie Anmerkung zum Ist-Stand: Es fehlt noch ein feststehender Zeiger für die Skala auf der Rändelmutter. Mit dieser einfachen Tiefeneinstellung ist es möglich die Eintauchtiefe eines Fräsers ohne großen Aufwand in 10tel Millimeter "Schritten" einzustellen. Auf die Magnetfolie wurde die mit EAGLE erstellte und ausgedruckte 0..9 Skala aufgeklebt. Da die M6 Gewindestange eine Steigung von 1mm auweist, lässt sich nun anhand dieser Skala die Tiefe in 10tel Millimetern ablesen / einstellen. Um die 1/10mm Skala zu "nullen", muss man nur die Magnetfolie auf der Rändelmutter verdrehen. Die vollen Millimeter kann man nach wie vor über die werksseitig vorhandene Tiefenskala ablesen und nullen. ------------------------------------------------------ Zu 2) Kurbelverlängerung mit "Kupplung" für Akkuschrauber Material: Lochrasterplatine (hier aus Pertinax) Ein wenig Hartholz 2x Schraube M3 x (ca.) 6mm 2x Beilagscheibe 3mm 2x Stoppmutter M3 Da sich der Kurbelgriff des Handrades für die X- und Y-Achse werksseitig nur 12mm(!) ausserhalb der Drehachse befindet, ist es in der Praxis recht schwer, einen einigermaßen kontinuierlichen und "präzisen" manuellen Vorschub zu erreichen. Bei dieser Modifikation wurden die Kurbeln auf passend zugefräste Pertinaxplatinen transplantiert. Die Platinen werden hier vorerst nur durch jeweis eine M3 Schraube mit dem Handrad verschraubt (ja, es reicht um das nötige Drehmoment auf das Handrad zu übertragen). Der Offset zur Drehachse wurde hier von 12mm auf 36mm erhöht und dies macht sich durchaus sehr positiv bemerkbar. Obwohl die mechanische Belastbarkeit von Pertinaxplatinen eher als bescheiden einzustufen ist, reicht diese Belastbarkeit für diesen Einsatzzweck doch aus (nein, dagegen treten darf man natürlich nicht!). Damit man sich bei längeren Fräswegen in X-/Y-Richtung nicht einen Wolf kurbeln muss, wurde auf Höhe der Drehachsen jeweils ein Stück Hartholz mit eingefrästem Kreuz aufgeklebt. Hier lässt sich bequem das Kreuzschlitzbit eines Akkuschraubers ansetzen. ------------------------------------------------------ zu 3) Hebelverlängerung der Feststellschrauben Material: je 1x M5 Schlossschraube je 1x M5 Stoppmutter Die Feststellschrauben haben von Werk aus nur recht kurze Hebel. Das Festziehen dieser Schrauben ist daher mit einem unangenehm hohen Krafteinsatz verbunden. Lösung: originale Hebel entfernen und durch Schlossschrauben + Stoppmuttern ersetzen. Die untere Schraube war ursprünglich eine Inbusschraube. Diese wurde durch die Feststellschraube, welche ursprünglich den Feinbohrschleifer klemmte ersetzt (der Hebel der selbigen ging sowieso nur im Weg um). Diese wurde widerum von einer einfachen Imbusschraube abgelöst. ------------------------------------------------------ Zu 4) Markierungen für Arbeitsbereich der X-Achse Material: Folienstift (oder Ähnliches) Wenn man den Verfahrweg in X-Richtung weitestgehend ausreizen möchte, ist es wichtig das Werkstück auch innerhalb dieses Bereiches auf dem Koordinatentisch einzuspannen. Einfache Striche auf dem Spanntisch erleichtern diese Aufgabe ungemein :) ------------------------------------------------------
Hallo und vielen Dank für die tolle Idee von Magnus. Ich habe mir einen Tiefenanschlag nach seinem Muster gebaut und bin superhappy damit. Endlich kein Rumeiern mehr beim Einstellen der Frästiefe mehr. Liebe Grüße Dodo
Angeregt von eurer Idee, habe ich meinen MB140 auch etwas "gepimpt". Die Konstruktion des Bohrständers erlaubt großzügige Umbauten. Ich habe mit Hilfe eines Reifenprofiltiefe Meßschiebers und einer Gewindestange eine genaue Tiefenjustierung mit Anschlag und Fixierung gebaut. Den originalen Tiefenschlag habe ich entfernt und mit einem 4mm Bohrer durch das M5 Gewindeloch eine Zentrierung in die untere Wand gebohrt. Diese dann auf 3,2mm aufgebohrt und ein M4 Gewinde hinein geschnitten. Dann eine M4 Gewindestange eingesetzt und unten gekontert. Mit 2 konterbaren M4 Rändelmuttern kann ich jetzt den Tiefenanschlag fest einstellen. Eine M4 Rändelmutter oben dient zum Feinjustieren der Tiefe. Diese kann auf dem Tiefenmesser in 1/10mm genau abgelesen werden. Den Tiefenmesser gibt es bei Ali für unter 3 Euronen. Er hat einen 1,5mm Stift, der in einen 3mm Schaft übergeht. Wie man auf den Bildern sieht musste ich den Tiefenmesser etwas verlängern. Ich habe dazu ein 3x1mm Messingrohr auf 1,5mm aufgebohrt und mit Superkleber fixiert. Die Achse des Tiefenmessers kann ich mit einer kleinen seitlichen Schraube fixieren. Das Fixierprofil ist mit 2 M2,5 Schrauben am Haltewinkel befestigt. Die Bohrungen im Winkel sind 3,5mm so dass man die Führung genau justieren kann. Der maximale Tiefenhub des Bohrständers ist etwa 30mm. Durch den Tiefenmesser wird er auf 25,4 mm (1 Zoll) begrenzt, was mich aber nicht weiter stört. Das Ganze habe ich mit Winkeln am Bohrständer befestigt. Es kann sicher noch etwas schöner und genauer gemacht werden doch Version 1.0 erfüllt bei mir vollkommen seinen Zweck
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Hallo, habe von "magnetus" seiner Anleitung den Tiefenmesser nachgebaut. Sehr gute Anleitung, jetzt endlich eine Tiefeneinstellung! Danke.
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