Ich habe einen Elektrohobel (AEG HB750) mit einem mir unbekannten Defekt, den ich gerne reparieren möchte. Von Elektromotoren habe ich wenig Ahnung, sonst sind elektronische Grundkenntnisse vorhanden. Die Fehlerbeschreibung ist: Motor dreht langsam und brummt etwas. An den Kohlen gibt es "ein bisschen" Funkenflug. Der Status (bzw. wahrscheinlich eher dessen Wicklung) wird warm (Betrieb nur etwa 5 Sekunden). Die Kohlen und der Kommutator sehen in meinen wenig erfahrenen Augen in Ordnung aus. Die Statorwicklungen haben jeweils ~ 2 Ohm. Die Wicklung am Rotor sieht dunkler aus, allerdings nicht verbrannt. Die Lager laufen leicht. Der Motor dreht auch ohne Last nicht schneller. Wie gehe ich weiter vor?
Zuerst mal neue Kohlebürsten und ggf. den Kollektor abdrehen. Von denen ist ja nicht mehr viel übrig bzw. intakte Kohlebürsten sehen anders aus. Ohne korrekt arbeitende Bürsten ists nicht so einfach möglich, weitere Defekte auszuschließen. Viele dieser Motoren sterben wegen Wicklungsschäden am Rotor. Die sieht man von außen oft nicht, merkt man nur an extrem starken Bürstenfeuer und Überhitzung. Kann so weit gehen, daß eine einzelne oder mehrere Lamellen des Kollektors verbrennen.
Ich hab den Kollektor mit einem Plastikschwamm abgerieben und die Kohlen etwas geschliffen. Es ändert nichts am Verhalten. Zu was führen denn kaputte Kohlen?
So wie die Kohlen aussehen, gab es da schon eine längere Zeit mächtig Bürstenfeuer. Normaler Verschleiß sieht anders aus, dann werden die Kohlen nur kürzer. Wenn diese dann so kurz geworden sind, dass die Federkraft nicht mehr ausreichend ist um diese bis auf den Kollektor zu drücken, dann funkt es, und irgendwann läuft der Motor nicht mehr weiter. Wie hast du die Kohlen denn geschliffen? Üblicherweise macht man das bei brandneuen Kohlebürsten mit einem Bimsstein, der bei laufender Maschine auf den den sich drehenden Kollektor gehalten wird. Durch den Abrieb schleift sich dann die Kohlebürste ein. Aber selbst mit komplett geraden (also nicht eingeschliffenen) Bürsten, dreht sich der Motor normalerweise ohne Probleme (andernfalls wäre das Einschleifen nicht möglich). Es gibt nur mehr Bürstenfeuer weil bei Belastung die Stromdichte an den Übergangsstellen zu hoch wird. Um den Anker vernünftig durchzumessen, benötigst du ein Windungsschlussprüfgerät. Ein Windungsschluss in der Ankerwicklung ist bei Kleinmaschinen ein häufiger Defekt. Wenn der Rest in Ordnung ist (Kohlenbürsten sind in der Halterung beweglich, nichts ausgeschlagen), ist das der wahrscheinlichste Fehler. Wenn du Glück hast gibt es denn noch irgendwo einzeln als Ersatzteil, ansonsten Tonne. Früher (vor +10 Jahren) haben wir gelegentlich noch sowas neu gewickelt, würde heute wohl keiner mehr machen.
Brummender Motor war bei mir mal ein Kondensator, keine Ahnung ob das dein Motor auch hat...
Das ist ein Universalmotor, der braucht nur einen Kondensator/Filter zur Entstörung, läuft aber auch ohne.
Die Kohlen sehen nicht mehr taufrisch aus. Schau mal genauer ob der Kollektor ringsum gleichmäßig aussieht. Bei groben Windungsschluss könnte ein Segment schwärzer od. heißer auffallen? Ansonsten Auge in "Gelbe Seiten" ob einen Ankerwickelei Dir zu einem verträglichen Preis helfen kann. Allerdings ist für 100€ auch schon ein neuer Hobel zu finden.
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