Forum: Ausbildung, Studium & Beruf (AVR-)Projektsuche - wie?


von Wolfgang Weinmann (Gast)


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Hallo,
ich bin gerade dabei ein Ingenieurbüro für Mikrocontrollersysteme (auch
AVRs) und Elektronikentwicklung zu eröffnen.
Mein Problem: Ich habe keine Kunden. Ich habe fundierte Kenntnisse in
diesem Bereich. Aber wie komme ich an Aufträge? Wer kann da
weiterhelfen.
Was ich schon gemacht habe: Einträge in Gulp u.ä. und in ein paar
Firmendatenbanken.

Danke im Voraus

Wolfgang

Ps.: wer interessiert ist: www.ibweinmann.de

von Jürgen Schuhmacher (Gast)


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Deinem Profil wärst Du als selbständier, unterstützender Dienstleister
in der Autozulieferindusrie am Besten plaziert, und zwar als
Projekting. im Team.  Ich wüsste nämlich nicht, was Du diesbezüglich
alleine entwickeln kannst - zumindest sehe ich da spontan nichts, was
"klein" genug ist. Wenn Du wirklich einen festen Entwicklungsauftrag
haben willst (und ich rede da nicht von einem kleinen AVR-Projekt) dann
musst Du eine passende Niesche besetzen, die das erlaubt - die
"Motorsachen" die Du bisher gemacht hast sehen mir da aber weniger
danach aus ...

Was Du in jedem Falle noch tun könntest: Diesen Satz aus Deinem
Impressum enfernen.

"Daher nehme ich auch keine Aufträge an, bis die rechtliche Grundlage
bis ca. Ende 2005 dafür geschaffen ist."

Der einfachste Weg ist, sich von einem Dienstleister "anstellen" zu
lassen und dann Projekte bei dessen Kunden abzuarbeiten. Als Nächstes
kriegsts Du Kontakt zum Kunden des Kunden und hupfst über den
Dienstleister und dessen Sperregelung hinweg. Ganz easy. Ich würde Dir
zu einer Stelle bei Bosch oder VDO raten, aber die sind rar gesäht und
man muss sie erst mal finden. Wenn Du Dein erstes Projekt gepackt hast,
dann gehst Du einfach zu dem, für den entwickelt wurde.

von ich (Gast)


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"Daher nehme ich auch keine Aufträge an, bis die rechtliche Grundlage
bis ca. Ende 2005 dafür geschaffen ist."

das ist kein problem, da hilft ein guter steuerberater weiter,
kannst aufträge annehmen und ausführen wenn die anträge eingereicht
worden sind. wir haben unsere steuernummer im dez'04 bekommen hatten
aber schon juli'04 die firma eröffnet. die auflage war hinter dem
firmen namen IG (in gründung) stehen musste. wir konnten frei hantieren
und aufträge normal abwickeln.

von crazy horse (Gast)


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ja, das ist ein langer Weg. Hallo - hier bin, das funktioniert nicht.
Der Anfang ist schwierig und braucht Durchhaltevermögen. Meine ersten
Kunden waren die von meinem ehemaligen Chef - und sind es heute noch.
Es hat fast 10 Jahre gedauert, bis ich einen ausreichend grossen
Kundenstamm aufgebaut habe, von dem ich problemlos leben kann und noch
was fürs Alter bleibt. Inzwischen kann ich es mir auch leisten,
Aufträge nicht anzunehmen, weil der Zeitrahmen zu knapp ist oder man
sich mit dem Geld nicht einig wird. Das ist für beide Seiten besser,
hinterlässt keine Verstimmung. Ich kenne einige, die immer alles machen
wollen und es dann nicht termingerecht schaffen - das ist gar nicht gut
für die Zukunft.
Das wichtigste sind gute persönliche Kontakte, das ist durch nichts zu
ersetzen, nicht durch fantastische Referenzprojekte, nicht durch eine
wahnsinnig gute Ausstattung und schon gar nicht durch protzige Büros.
Ein Hinterhofkämmerchen oder Garagenwerkstatt sollte es aber auch nicht
sein - die Kunden kommen schon gerne mal schauen.
Bei grossen Firmen bekommst du ohne persönliche Bekanntschaften keinen
einzigen Auftrag, das kannst du dir direkt aus dem Kopf schlagen. Dort
entscheiden Leute, die (meist) nichts von der eigentlichen Sache
verstehen, sich aber auf keinen Fall was ankreiden lassen möchten. Die
gehen lieber zu den 5 x teureren, im Betrieb anerkannten
Ingenieurbüros, da sind sie persönlich auf der sicheren Seite. Deine 1.
Zielgruppe sollte kleinere mittelständische Unternehmen sein, dort, wo
der Chef noch sein Handwerk versteht und nach Möglichkeit in etwa in
deinem Alter ist.
Ja, das hat am Anfang was von Klinkenputzen. Zu tun gibts für
Elektroniker in jeder Branche was, ausser in Elektronikfirmen. Die
wollen i.a. alles selber machen.

Viel Erfolg!

Und noch was: versprich nie was, was du nicht halten kannst. Ganz
schnell sind 10 erfolgreiche Projekte vergessen, wenn du eines
versemmelst. Kunden sind empfindliche Plänzchen.

von Unbekannter (Gast)


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Naja, im Normalfall guckt man sich ja zuerst eine Marktnische aus,
analysiert ob da überhaupt genügend Nachfrage da ist und man darin Fuß
fassen kann, und dann macht man sich selbstständig.

Oder man hat ein Produkt das irgendein Problem löst und geht damit auf
den Markt.

Aber Dein vorgehen erinnert mich eher an drei Kinder hier in der
Nachbarschaft, die seit ca. einer Woche jeden Tag eine Decke auf der
Gehweg ausbreiten und dort versuchen irgendwelches Spielzeug zu
verkaufen. Tja, leider ist hier kaum Personenverkehr und es kauft auch
niemand etwas...

Naja, wie gesagt, klingt etwas blauäugig. Und falls sich doch mal ein
potentieller Kunde auf Deine Web-Seite verirrt liest er da: "Daher
nehme ich auch keine Aufträge an".

Da denkt sich der Kunde: Gut, dann kann ich ja gleich jemanden anderen
suchen, der freut sich bestimmt über einen Auftrag.

Ich würde wetten: Jeder potentielle Kunde der diesen Satz liest kommt
die nächsten zwei bis drei Jahre garantiert nicht zu Dir!

von Wolfgang Weinmann (Gast)


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<<Autor: Unbekannter
Datum: 08.11.2005 21:45

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--------

Naja, im Normalfall guckt man sich ja zuerst eine Marktnische aus,
analysiert ob da überhaupt genügend Nachfrage da ist und man darin Fuß
fassen kann, und dann macht man sich selbstständig.

Oder man hat ein Produkt das irgendein Problem löst und geht damit auf
den Markt.

Aber Dein vorgehen erinnert mich eher an drei Kinder hier in der
Nachbarschaft, die seit ca. einer Woche jeden Tag eine Decke auf der
Gehweg ausbreiten und dort versuchen irgendwelches Spielzeug zu
verkaufen. Tja, leider ist hier kaum Personenverkehr und es kauft auch
niemand etwas...
>>

Danke für den netten Hinweis von Unkekannter. Auch wenn es Ihnen sehr
unwahrscheinlich scheint, habe ich doch einen Rest Verstand. Ich habe
meinen Job wegen einer vorhandenen Flugangst verloren - vielleicht
erscheint Ihnen unter diesem Aspekt mein Vorgeher nachvollziebar.

An alle anderen: Danke für Eure Meinung.

Gruß

Wolfgang

von Matthias (Gast)


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Flugangst hin und her, mit den Qualifikationen müßte Dich doch jede
Firma mit Kußhand nehmen ?!?!

von ,,,, (Gast)


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Sich selbstständig zu machen ohne ein paar (wenige) Kunden am Anfang zu
haben (z. B. aus einem ehemaligen Arbeitsverhältnis), gleicht einem
Selbstmord, es sei denn du hast ausreichend finanzielle Reserven. Ich
wünsche dir aber auf jeden Fall viel Glück und Erfolg.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber nimm ein anderes Foto auf
deiner Einstiegsseite. Ich finde, es wirkt extrem konservativ. Wenn es
allerdings deine Persönlichkeit optimal wiederspiegelt, kannst du es
natürlich lassen.

von Boris (Gast)


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Hallo,
hast Du das Ü-Geld beantragt? Das hilft schonmal 6 Monate weiter.

Grüße
Boris

von Wolfgang Weinmann (Gast)


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@Mathias: Danke für die Blumen
@Boris: Ja - das ÜG-Beantragung läuft. Aber ich brauche noch das "go"
von dem Businessplan-Beurteiler.

und das konservative Bild - strahlt doch Zuverlässigkeit aus :-))

Gruß

Wolfgang

von Unbekannter (Gast)


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Hallo!

Ich würde die Seite vorsichtshalber nochmal nach Schreibfehlern
abklopfen.
Bei Werdegang steht z.B. "Eletrotechnik" (Zeile 4 glaub ich) und
"...ersteckte sich".

von Wolfgang Weinmann (Gast)


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@Unbekannter: Danke - bereits erledigt.

Gruß

Wolfgang

von Ferdi (Gast)


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Jetzt fühlt sich schon wieder ein AVR-Spielmatz als großer Meister,
wenn ich Atmel-AVR in einem Profil lese, dann kann ich mir den großen
Meister dahin schon vorstellen...
Nur mit Atmel allein kannst Du keinen Blumentopf verdienen...

von Tobias S. (tobias)


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Hi,
wie waers denn dann mit
# NEC 78K3; Motorola 68HC05/08; Atmel AVR; Motorola 32-Bit; generell
8/16-Bit uC
# Echtzeitprogrammierung
# Echtzeitdebugging mit Emulator

Ich denke, damit kann man einen bLumentopf gewinnen :)

Gruss Tobias

von Ferdi (Gast)


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Derzeit gefragt sind HC12X, MPC, 3Core, verschiedene NEC.
Wenn man da gutes Wissen nicht nur vortäuscht, hat man gute Karten
bei solchen Firmen wie der mit dem Propeller in Muc.
Atmel mit sich oft ändernden Derivaten (alle 2Jahre) setzt kein
Automobilhersteller ein...
Atmel kenne ich nur in Kaffeemaschinen und in Spielzeugen, oder eben
als beliebtes Bastelkäferchen

von Jürgen Schuhmacher (Gast)


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"Atmel kenne ich nur in Kaffeemaschinen und in Spielzeugen, oder eben
als beliebtes Bastelkäferchen"

Exakt. Ich habe nur mal kürzlich einen Atmel in einer MED-Appliaktion
verbaut, wo es um einfach Steuerungen und Abläufe geht. Der nutzer will
das alles selber programmieren und wenn der Prozess erstmal läuft, dann
fliegt beim neuen Prototyp der Atmel raus und ein FPGA macht das alles
mit.

von ,,,, (Gast)


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> Atmel mit sich oft ändernden Derivaten (alle 2Jahre) setzt kein
> Automobilhersteller ein...

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