Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Parallele Blocking Caps


von Heinrich (Gast)


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Hallo an alle!

Also ich hätte da eine schaltungstechnische Frage und zwar ist mir
aufgefallen,dass bei verschiedensten Schaltungen die
Spannungsversorgung von gewissen Bauteilen über einen Kondensator gegen
Masse geschaltet werden. Der Sinn ist klar, es sollte
Spannungsschwankungen am Eingang verringern, sowie verhindern, dass
wenn kurzzeitig mehr Strom gezogen wird, die Spannung
zusammenbricht...

Was ich mich allerdings frage: Wieso werden so oft zwei kondensatoren
parallel geschaltet? In den meisten Fällen ist das ein größerer (4,7 -
10µF) und parallel dazu ein kleiner (ca. 100nF)...

Was ist die Intuition dahinter? Bei einer Parallelschaltung von
Kondensatoren werden die Kapazitäten aj addiert.... und wenn da jetzt
als Angabe steht , ein Blocking cap zwischen 1µ und 4,7µF sollte
dazugeschaltet werden, dann schließe ich daraus, dass der genaue Wert
eher unwichtig ist, sonst würde da keine so große "Toleranz"
vorherrschen...

Und jetzt stellt sich die Frage: Wenn der Wert ohnehin nicht kritisch
ist, warum dann zu einem 1µ Kondensator noch einen 100nF dazu??? Ist
doch nur unnötiger Platzverlust im Layout?!

Bitte um Aufklärung! Dankeschön!

von Klaus Bröntgen (Gast)


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der 4,7...10 µ-kondensator ist meist ein elko und hat den job, eine
relativ große ladungsmenge möglichst dicht am verbrauchenden ic zu
halten. er sorgt also für ggf. benötigte reserven. allerdings ist so
ein elko recht träge und hat einen hohen innenwiderstand. er kann also
auf schnelle anforderungen nur gemächlich reagieren (der vom ic
aufgenommene strom springt im prozessortakt). deshalb wird ihm parallel
ein 100n-Keramik-Kondensator geschaltet, welcher wiederum sehr schnell
ist und große ströme (für sehr kurze zeit) liefern kann. der
100nF-Kerko ist also der blitzlieferant in entscheidenden augenblick
und der elko hält den nachschub bereit und sorgt für eine beruhigung
auf dem netz (da er auch nicht so brachial nachlädt).

von Heinrich (Gast)


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Aaahhh...daher wehr der Wind! Danke sehr ;-)

Nun, diese Blocking Caps sollten logischerweise möglichst nah am
Verbraucher liegen, was sich in meinem fall als ziemlich schwierig
erweist, da ich im Layout schlicht und einfach keinen Platz in der Nähe
habe. Diese caps auf der Unterseite zu platzieren, fällt auch aus, dann
ahb ich keine plane Fläche mehr, welche ich bei diesem Projekt auf alle
Fälle brauche..... naja, wohl besser ein wenig entfernt, als gar nicht!

Dann werde ich mal den kleinen 0603-er SMD Kerko ganz nahe hinklatschen
und den Elko mit etwas mehr Abstand :-)

dank nochmal!

von Unbekannter (Gast)


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von Klaus Bröntgen (Gast)


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die kerkos packe ich immer diagonal unter den ic-sockel (DIL/DIP).

von Heinrich (Gast)


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Ja das ist in meinem Fall nicht möglich, da ich eine Platine fertigen
lass....da sitzen die ICs dann direkt auf der Platte -->kein Sockel :-)

von A.K. (Gast)


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Wobei der Elko durchaus nicht direkt am IC sitzen muss, nur beim Kerko
ist das nötig. Daher auch die Regel, dass an jedem IC ein Kerko sitzen
sollte, man aber bei den Elkos durchaus einige zusammenfassen kann.

von leo9 (Gast)


Angehängte Dateien:

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.. und damit das Layouten auch richtig lustig wird noch zwei Regeln:
1) Ko unmittelbar am GND-Pin
2) Spannungsversorgung von dicker Leitung zum Ko und von dort weiter
zum VCC-Pin
(siehe Anhang)

grüße leo9

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