Forum: HF, Funk und Felder DVB-S demodulieren - decodieren - modulieren


von Stephan M. (thesimpsons)


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Hallo,

Grundig bietet mit dem GSS SMCIP401 ein Gerät mit dem sich bis zu 8 
Programme aus 4 Transpondern über 2 CAM entschlüsseln lassen und als 
neuer Transponder wird das dann wieder als DVB-S moduliert und in den 
Multiswitch eingespeist.

Ich habe in meinem Haus 12 TV´s (mehrere Familien) und wir würden gerne 
den ORF in HD ohne Karte und Modul überall sehen.

Vom ORF gibt es dafür sogar eigene CAM die Kopfstellentauglich sind, 
also illegal ist es nicht um das voranzustellen.

Aber nun die Frage, bei manchen Receiver Blockschaltbildern geht der 
ganze DVB-TS durch das CAM und dann zum Demuxer, also stünde ja der 
ganze Transponderunverschlüsselt zur Verfügung, kann man diesen DVB-TS 
nicht einfach wieder hochmodulieren ?

Wer kann mir da ein wenig was erklären ?

DANKE und lg
TheSimpsons

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Kurzfassung: Das CAM decodiert nur die zum gerade ausgewaehlten Programm 
gehoerenden streams.

Langfassung: Ein TS besteht aus Paketen welche jeweils mit einer PID 
gekennzeichnet sind. Zu einem Programm gehoeren immer mehrere PIDs (z.B. 
Video , Audio, Audio2, Teletext, EPG). Im CAM werden dann anhand der PID 
nur diejenigen Pakete durch den Decoder geschickt, die zum aktuellen 
Programm gehoeren. Alle anderen bleiben unangetastet.

von Stephan M. (thesimpsons)


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OK, also sind diese Ströme einzeln (aber codiert) vorhanden und nicht 
eine Wurst ?

Das erklärt auch warum der ORF Profi-CAM dazu sagt, da es in der Lage 
ist 8 HD Sender zeitgleich zu decodieren, dachte eher an einen 
Marketinggag.

Zu dem Strom selber aus dem CAM, ASI ist es ja nicht, was ist das für 
ein Strom und könnte man den nicht direkt wieder modulieren ?

Die großen Kopfstationen gehen oft von 8PSK auf ASI und dann wieder von 
ASI auf.......

von Georg A. (georga)


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> Das erklärt auch warum der ORF Profi-CAM dazu sagt, da es in der Lage
> ist 8 HD Sender zeitgleich zu decodieren, dachte eher an einen
> Marketinggag.

Der CI-Slot ist tatsächlich dafür da, den gesamten TS durch das CAM zu 
schleusen. Das CAM braucht ja für die Entschlüsselung noch die EMMs und 
ECMs, die auch im TS sind. Für alles andere müsste man ja anhand der PID 
die Pakete filtern... Ganz früher war das Einschleifen des CAMs in den 
TS vom Tuner tatsächlich nur über einen diskreten Multiplexer 
realisiert.

Billige CAMs können von der Rechenleistung her nur einen Stream 
dekodieren. Einerseit liegt das am CSA-Dekoder (und dessen maximaler 
Bandbreite), andererseits müssen die Keys ja auch aus den ECMs erzeugt 
werden, das macht eine CPU (früher gern ein 8051). Das Alphacrypt konnte 
AFAIR 2 oder 3 Streams.

> Zu dem Strom selber aus dem CAM, ASI ist es ja nicht, was ist das
> für ein Strom und könnte man den nicht direkt wieder modulieren ?

Das ist TS in parallel (8Bit Daten, Paket-Sync und Datentakt), das lässt 
sich problemlos wieder modulieren, so kommts ja auch aus dem Tuner raus 
;) Im Gegensatz zu ASI brauchts halt viele Leitungen und ist nicht dafür 
gedacht, die Platine zu verlassen...

von Stephan M. (thesimpsons)


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Gäbe es was günstiges um aus dem Parallel-TS ein ASI zu machen ?

Von SAT-Müller gibt´s ein Gerät was 2 ganze Transponder decodiert um ~ 
EUR 1000,00 und das Grundigteil kostet ~ 1200,00

Für das was es kann ist da wohl das Grundigmodel vorzuziehen.

Beide Modelle machen aber aus 8PSK dann ein QPSK, warum ist das evtl. 
ein Lizenzthema ?

Da man neben der vielen Zeit (die ich wohl bräuchte) auch noch einiges 
an Hardware benötigt ist man da auch bald vierstellig, also ist DIY wohl 
zu vergessen wenn´s auch extrem initeressant wäre.

von Georg A. (georga)


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> Gäbe es was günstiges um aus dem Parallel-TS ein ASI zu machen ?

Gekauft weiss ich nicht, ist ja alles Pseudo-Profi-Technik. Ansonsten 
müsste wohl ein kleineres FPGA ausreichen.

> Beide Modelle machen aber aus 8PSK dann ein QPSK, warum ist das evtl.
> ein Lizenzthema ?

Kann sein, 8PSK ist ja DVB-S2, da sind sicher noch ein paar Patente bzw. 
Patent-Pools dahinter, DVB-S hat die 20 Jahre locker hinter sich. 
Nebenbei ist DVB-S recht simpel, da tuts auch schon ein kleines FPGA. 
Ausserdem kann man, wenn keine Sat-Strecke mit dem miesem SNR dazwischen 
ist, ganz bequem mit QPSK, hoher Symbolrate und minimalem Fehlerschutz 
dieselbe Bandbreite unterbringen.

von Stephan M. (thesimpsons)


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Derzeit verwende ich einen BLANMKOM DVB-T Receiver mit ASI-OUT und fahre 
in einen Newetec NTC2077, der hat einen L-Band Monitor OUT.
Diesen habe ich als eigenen SAT am Multiswitch eingespeist.

Funktioniert gut, aber DVB-T ist ja schon bald mal Geschichte und DVB-S2 
Receiver mit ASI-OUT sind nicht günstig zu finden,.....

Früher oder später werd ich dann wohl bei dem Grundigmodel landen.

Enerietechnischist meine derzeitige Lösung wohl auch ein Overklill :-/

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