Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Modulationsverfahren bei ClassD


von Simon B. (transistor2504)


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Hallo
Ich beschäftige mich schon seid längerem mit Verstärkern. Die letzte 
Zeit bin ich von analogen Endstufen weg, auf ClassD Endstufen gekommen. 
Die einfachste Methode ist ja eine PWM-Modulation, mit Komparator und 
Dreiecksignal. Dort ist jedoch die Frage, wie gut das Ausgangssignal 
wird (Verzerrungen usw.). Eine andere Methode ist die Delta-Sigma 
Wandlung und die kommt mir schon wesentlich erfolgsversprechender vor. 
Nun meine Frage: Mit welchem Modulationsverfahren wird denn in modernen 
ClassD Endstufen gearbeitet? Gerade im höheren Leistungsbereich (PA 
Hersteller wie: D&B/ L-Acoustics)? Ich vermute mal der Rest dieser 
Endstufen bleibt gleich? Also Totzeiterzeugung, Gatetreiber und 
Vollbrücke. Lediglich der Feedbackloop und das Ausgangsfilter würden 
unterschiedlich, je nach Modulationsart, ausfallen, oder?
Hoffe ihr könnt mir bei meinen Fragen etwas helfen.. :)

Gruß Simon

von GeraldB (Gast)


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Bei der Zeitschrift ELV gab es bereits mehrere Bausätze als Class-D 
Verstärker. Dazu zwei öffentlich zugängliche Artikel zu diesem Thema:
http://www.elv.de/elektronikwissen/class-d-verstaerker.html
http://www.elv.de/elektronikwissen/class-d-verstaerker-1.html

Evtl. beantwortet das ja schon deine Fragen.

von Sascha_ (Gast)


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Einfache Class D ICs machen Sigma Delta.

Filterless Class D machen eine dreistufige PWM, was die Verzerrungen 
mindert. BD Modulation wird das häufig genannt.

Die klassische PWM Modulation wird imho eher selten angewendet, die 
Dreieckssignal-Komparatorschaltung ist eher ein Beispiel wie man eine 
PWM erzeugt.

Die SD Wandlung hat den Vorteil, dass das Rauschen in höhere 
Frequenzbereiche verschoben wird, wo man sie nicht hören kann.
Ergo gehe ich stark davon aus, dass professionelle PA Anlagen sich das 
zunutze machen.
Man kann den Prozess sogar noch etwas optimieren, indem man den Feedback 
Loop direkt von den Lautsprechern zurückführt. Damit hat man dann auch 
jegliche Nichtlinearität der Ausgangsstufe im Regelkreis mit drin. Viele 
Class D ICs machen das auch, siehe:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=6&ved=0ahUKEwiVkNa6gsTPAhUJ2SwKHY6IDgwQFggvMAU&url=http%3A%2F%2Fwww.infineon.com%2Fdgdl%2Firaudamp7d.pdf%3FfileId%3D5546d462533600a40153569ad5ba2bf9&usg=AFQjCNH0YU-fGCBu4FxlDVOxxpgqnY7JYA&sig2=zD8hTOR8m-cb9ytCJInYhA&cad=rja

IRAUDAMP Referenzdesign. Hier wird das Feedback allerdings vor dem 
Ausgangsfilter geholt, vermutlich weil der Regelkreis sonst instabil 
wird.
An den Pins 2 3 und 4 findet Sigma Delta statt.

von Simon B. (transistor2504)


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Ok danke erstmal für die Antworten. :)
Also wenn ich dich richtig verstehe wird bevorzugt Delta-Sigma 
verwendet...
Welcher Ordnung wäre denn ein solcher Modulator? Würde Dritte reichen?

Simon

von Sascha_ (Gast)


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Ich kann mich da irren, aber was der IRAUDAMP am COMP Pin macht, ist 
erste Ordnung.

Dafür hat der aber auch ne Abtastrate von 400kHz, um das wieder 
auszugleichen.

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