Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Floating Ground Gefahren


von Timmy (Gast)


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Hallo,

ich teste meine Brotbrettschaltungen immer mit einem vernünftigen 
Labornetzteil. Da am Ende einige Schaltungen jedoch mit billigen 
Wandwarzen versorgt werden, die allesamt floating ground (gibts dafür 
kein deutsches Wort?) sind, wollte ich mal fragen, was ich beachten 
muss, wenn ich mein Steckbrett mit so einem Ding versorge zwecks Tests.

Was passiert, wenn ich das Steckbrett mit dem ISP verbinde? Könnte es da 
einen Funken geben?

Was passiert, wenn ich am Steckbrett Drähte anfasse? Könnte es da 
zwicken?

So wie ich das verstanden habe, könnte es ja schon passieren, dass die 
Schaltung 40V oder mehr über Erde liegt?

von Stefan F. (Gast)


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Wo ist denn der Unterschied zwischen deinem Labornetzteil und dem 
Steckernetzteil? Sicher sind in beiden Fällen die GND Anschlüsse nicht 
mit Erde verbunden.

> Was passiert, wenn ich das Steckbrett mit dem ISP verbinde?

Es wird vermutlich funktionieren. Mit der Erdung hat das gar nichts zu 
tun.

> Könnte es da einen Funken geben?

Nur wenn die beiden Geräte unterschiedlich geladen sind. Und selbst 
dagegen sind sie für die Praxis ausreichend geschützt.

> Was passiert, wenn ich am Steckbrett Drähte anfasse?

Nichts.

> Könnte es da zwicken?

Nein, 5V spürst du sicher nicht. Außer mit der Zunge.

> So wie ich das verstanden habe, könnte es ja schon passieren,
> dass die Schaltung 40V oder mehr über Erde liegt?

Dazu müsste die Ladung irgendwoher kommen. Solange du da nicht deinen 
Pulli dran reibst, wird das eher nicht passieren.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Timmy.

ganz einfach: 1. Vor dem Anfassen am Schutzleiter erden.
2.Bevor Du zwei Schaltungen verbindest, erde beide.

Wandwarzen sind üblicherweise nicht tödlich, aber bevor Kapazitäten in 
ihnen zu Spannungen führen, leitet man die besser nach Erde ab.


Ciao
Wolfgang Horn

von Markus M. (adrock)


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Hi,

hatte bei meinem letzten Projekt da auch ein paar Erlebnisse. Also Du 
solltest immer zuerst Masse verbinden bevor Du irgendwelche Signale 
verbindest.

Außerdem solltest Du vermeiden irgendwelche Pins zu berühren solange die 
Schaltung nicht geerdet ist. Ich habe bei meiner Wandwarze ca. 100V 
"schwebendes" Potential gemessen und durch berühren eines I/O-Pins 
wenigstens einen Controller (STM32) geschrottet.

Bei meinem ST-Link habe ich mir z.B. angewöhnt ihn zuerst mit der 
Schaltung zu verbinden und dann erst mit USB zu verbinden. Dort ist 
sichergestellt das Masse zuerst verbunden wird.

Aber noch besser wäre es wenn Du wie vorgeschlagen beide Seiten erdest. 
Beim PC im Metallgehäuse ist grundsätzlich Masse == PE, bei einem Laptop 
würde ich nicht davon ausgehen.

Ob das Labornetzteil Masse == PE hat hängt davon ab. Sollte eigentlich 
nicht, es gibt auch Geräte wo man die Verbindung wahlweise öffnen oder 
schließen kann.

An einem (Trafo-)Labornetzteil oder auch am guten alten Eisenbahntrafo 
habe ich nie etwas vom schwebenden Potential gemerkt, an diversen 
Geräten mit SNT schon, durch die Y-Kondensatoren fließt wohl mehr Strom 
als bei einem klassischen Trafonetzteil.

von Stefan F. (Gast)


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Wie schließt Ihr denn euer Smartphone ans Ladegerät an? Da könnt ihr 
beide Geräte nicht erden.

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