Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Software Kopierschutz


von Wolfgang Weinmann (Gast)


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Hallo,

ich überlege eine Brushless Entwicklungs-CD zu verkaufen. Darauf wäre
der Quell-Code eines Brushless-Controllers (Flugregler) auf
Atmel-AVR-Basis mit Eagle-Dateien für das Layout, Stücklisten usw.

Diese CD müße gegen das illegale Verfielfältigung geschützt sein. Ich
kenne mich auf diesem Gebiet nicht so aus. Was für Möglichkeiten gibt
es, bzw welcher Hersteller bietet solch einen Schutz zum Kaufen an?
Oder so eine Art Registrierung, daß man weiß, daß eine CD nur einmal
installiert wurde.

Das ganze darf natürlich auch nicht unendlich teuer sein, da ich diese
Kosten auf den Verkaufspreis draufschlagen muß.

Gruß

Wolfgang Weinmann

www.ibweinmann.de

von Benedikt (Gast)


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Für solche Daten gibt es keinen Kopierschutz.
Verkauf die CD als zu einem Preis, der die Leute nicht zwingt sich die
CD zu kopieren.

von Sepp -. (sepp_o)


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Versuchs doch mal mit der Registrierung bei der die Adresse der
Netzwerkkarte (ich glaube die MAC-Adresse ist die individuelle) als
Registrierungskennziffer dient.
(Eine Netzwerkkarte hat wohl jeder. Und zur Not kann man auch die
Prozessor ID verwenden.)

Das Bedeutet dass die Daten auf der CD verschlüsselt sind.

Da kann man froh und munter die CD's kopieren, aber lesen kann man
alles nur wenn man sich registriert hat und dadurch zur Adresse den
passenden code hat.

Aber absoluten Schutz hat man nirgens.
Man kann alles umgehen.

mfg Sepp

von schneller (Gast)


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Hätte einen Seriennumernkopierschutz, der wie folgt ablauft:

Dateien sind auf der CD in verschlüsselter Form, und mit ein paar
Prüfbits (um Images und normales kopieren zu erschweren)

Benutzer muss beim installieren Seriennummer und Benutzername
eingeben.

Software wird installiert und läuft dann nur auf diesen Rechner weil
aus Seriennumer / Benutzername und Mac Adresse ein Rücksendungscode
erstellt wird. ---> Aktivierungscode von dir wird benötigt.

Das ist wenig aufwand, und kann von jeden realisiert werden.


2. Möglichkeit:

Alternativ kannst du einen "USB Dongle" benutzen. Habe mir mal selber
einen realisiert. Nicht schwer. Kostet pro Stück ca. 7 Euro.
--> Materialkosten
--> ca. 5 Euro mehr wenn du einen Fertiger findest der dir die Platine
bestückt und vergisst, damit sie professionell aussehen.

Treiber hätte ich dafür. Eagle files auch. Software zwecks Beispiel
auch

von Gast (Gast)


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Verhindern kannst du das Kopieren der CD wirklich nicht. Vielleicht ist
es aber gescheiter, statt dessen auf der CD nur Schaltplan, Layout und
Stückliste zu speichern und zusätzlich programmierte Controller zu
verkaufen. Bei vielen µC (z.B. AVR,PIC) kann man das auslesen des
Programmierten Controllers verhindern. Ansonsten denke ich, dass man
privates Kopieren in einem gewissen Umfang durchaus tolerieren kann.
Und wenn jemand auf die Idee kommt, "Raubkopieen" deiner CD zu
verkaufen, dann kannst du das einfach anzeigen. Der Staatsanwalt wird
sich dann wohl darum kümmern.

Es gibt natürlich viele wirkungslose Kopierschutzsysteme, die jedoch
nur die Benutzer verärgern (Da sie nicht mit allen Betriebssystemen
funktionieren, auf dem neuen Rechner nur nach aufwändiger
Neuregistrierung laufen, ...) und von Leuten, die sich damit auskennen,
leicht umgangen werden können.

von schneller (Gast)


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Die einfachste aber sicher nicht billigste Art ist ein Dongle.

Entweder selbst bauen
+  ---> sicherer als gekaufte weil nicht so oft fertig gecrackt
-  ---> hoher Aufwand in entwicklung  soll ja doch sicher sein
+  ---> Dongle/Software kann auf anderem System auch eingeseztwerden

oder kaufen
+ ---> schnelle einbindung
- ---> oft gecrackt
- ----> http://woodmann.com/crackz/Dongles.htm


Aktivierungssysteme:
+ --> sicher
- --> Nervig wenn Hardwarewechseln, oder benutzung auf anderem System
- --> Mac Adresse kann bei diversen Systemen vorgetäuscht /verstellt
werden


So oder so . Wenn man etwas knacken oder kopieren möchte dann schaft
man das auch. Sicher gibt es nicht.

von Manuel B. (Gast)


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(entfernt)

von schneller (Gast)


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Daten sind verschlüsselt und werden direkt bei der Installation durch
Aktivierungscode Seriennummer und Benutzername entschlüsselt.

von schneller (Gast)


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Hast fast recht.

Bei der Installaton wird eine verschlüsselte Datei erstellt, die zwar
auf einen anderen PC übertragbar , aber trotzdem von dessen Hardware
abhängig ist. ---> Datei ist wichtig, weil ein Teil des Programmes
enthalten ist.

von schneller (Gast)


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Ein startprogramm, das als erster verifiziert ob das Programm auf dem PC
laufen darf, dann eine virtuelles LW erstellt, Die Dateien auslagert.
Alles verschlüsselt natürlich. Quellcode anzeigen über Programm. Eagle
ist ein Problem.

Quellcode wird immer ein Problem sein, wenn zb. irgendwer deinen
Quellcode abschreibt. Allso Handschriftliche Kopie.

Du müsstest fast ein PLUGIN für das AVR Studio programmieren. Und
dieses Plugin gegen Start mit Serial, Dongle,... absichern

von Εrnst B. (ernst)


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Machs wie die Sony/BMG kopierschutz-CDs, installier einen
Betriebsystem-treiber, der alle Zugriffe auf deine Text/Eagle Dateien
überwacht, und das Kopieren unterbindet.

Sony ist damit ja halbwegs durchgekommen, als Privatperson landet man
warscheinlich im Knast für sowas...

/Ernst

von schneller (Gast)


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--> Es gibt keine möglichkeit, reine Textdateien zu schützen.

Brauchst nur in deinem Programm den Quelltext in einem "Dialogfeld"
anzuzeigen. und sämliche Tastenkombination unterdrücken.

von T. Stütz (Gast)


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Nur so am Rande: Meiner Meinung nach ist der beste Kopierschutz ein
gutes Handbuch (nicht PDF sondern Papier).

Wenn du etwas verkaufen willst, so gib den SourceCode entweder für
teueres Geld her oder garnicht.

Gruss

von Bard (Gast)


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Im Denken ist "schneller" aber nicht schneller :-D .

von Wolfgang Weinmann (Gast)


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Danke mal für Eure Vorschläge.

"Machs wie die Sony/BMG kopierschutz-CDs, installier einen
Betriebsystem-treiber, der alle Zugriffe auf deine Text/Eagle Dateien
überwacht, und das Kopieren unterbindet."

Außer dieser (von mir auszuschließenden) Variante scheint sich das
Kopieren leider nicht stark erschweren.

Es handelt sich um einen 20A Brushless-Regler. Ich habe mir schon
überlegt ihn fertig zu verkaufen, aber inzwischen ist die Konkurrenz
recht groß und so Themen wie ElektroG lassen mich auch zögern. Deshalb
habe ich mir überlegt eben nicht das Produkt, sondern das Wissen in
Form dieser Brushless-CD zu vermarkten.
Allerdings ist es dann uninteressant, wenn ich 10 CDs verkaufe und 1000
CDs daraus kopiert werden.

Mal überlegen, was ich mache.

Gruß

Wolfgang

von Benedikt (Gast)


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Wirklich nur die Software auf CD ausliefern.
Die ganzen Schaltpläne, Anleitungen usw. auf Papier (wie oben schon
empfolen).
Ich frage mich aber, wiso jemand für sowas Geld ausgibt, sowas findet
man doch auch schon kostenlos im Internet.

von Mario (Gast)


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@Wolfgang,

vor diesem oder einem ähnlichen Problem sind wohl recht viele vor Dir
auch schon gestanden. Manche haben das Wissen einfach frei zur
Verfügung gestellt, im Glücksfall kommt sowas wie Linux dabei raus.

Sinnvoll wirst Du aus dieser Misere wohl nur über ein annehmbares
Verkaufsmodell kommen. Wenn sich die HW-Vermarktung nicht lohnt, da
zuviel Konkurenz, so kann man das Wissen (oder besser IP-core) nur
recht billig hergeben.

D.h. der Ansatz mit dem Handbuch und anderer Komponenten ist dann schon
kaufentscheidend. Vielleicht als Anregung:
- Sind die käufer Endkunden oder Firmen?
- was wollen Deine potentiellen Kunden?
  (selber basteln => dann kann man ein Basismodul
   nehmen und es dem Käufer zur Verbesserung mit zahlreichen Ideen
   anbieten).
- wieviele Käufer gibt es?
  (wenn es nur wenige sind, ist die Wahrscheinlichkeit gering,
   dass die sich treffen und die Kopierte CD austauschen)
- welches know-how haben die?
- Programmierten Chip beilegen, Software im Buch, etc.
  (viele haben vielleicht keinen Brenner, oder wollen gar nicht
   in die uC Programmierung einsteigen).

Zusammengefasst, etwas Kreativität ist hier gefragt.

Mario

von Tim (Gast)


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> Nur so am Rande: Meiner Meinung nach ist der beste Kopierschutz ein
> gutes Handbuch (nicht PDF sondern Papier).

Bei Sourcecode stimmt das nicht. Mit einem Scanner und Texterkennung
ist das in kurzer Zeit wieder im Computer. Bei Eagle Dateien stimmt das
schon eher, auf jeden Fall wird es mehr Handarbeit erfordern.

Tim

von tom (Gast)


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Hi Wolfgang,

um mich hier mal "unsanft" einzuhängen: Vergiß der CD-Kopierschutz!
VERGIß IHN! Das bringt definitiv und absolut gar nichts! Der wirklich
beste Vorschlag (der hier auch schon genannt wurde) ist der, fertig
programmierte Controller zu einem Preis zu verkaufen, der auch ein
reverse engineering relativ unattraktiv aussehen läßt. Modell: je Kunde
wird entweder ein Komplettset, d.h. Controller + CD oder nur das erste
Mal komplett, dann nur Controller verkauft, wobei ich dann preislich
zwischen Komplett und nur Controller keinen Unterschied machen würde!

Schönen Tag noch,
Thomas

von 3 Newton (Gast)


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Ich würde empfehlen nur einen Kopierschutz mit einer Seriennummer zu
verwenden. Das verhindert das ganz grobe Kopieren im Allgemeinen. Ich
würde aber keine todsicheren Systeme verwenden, da das sehr schnell
Deine Kunden woanders hin treibt. Brushless Controller gibts nicht nur
bei Dir. Verkaufs für einen fairen Preis oder einfach die Controller
schon programmiert. Immer dran denken: Ohne Raubkopien hätte auch Deine
Karriere nicht begonnen! ;-)
Und mach doch bitte Dein Foto von Deiner Homepage, sowas wirkt
unprofessionell, ist doch keine Privatseite.

3N

von Felix P. (pof)


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Du kannst auch eifnach die Software als objectfile auf die cd packen, so
hat der käufer keinen quelltext, kann aber trotzdem selber
mikrokontroller flashen... Wird bei komerziellen betriebssysteme und
bibliotheken für dem mikrokontroller oft so gemacht.
Du kannst auch die leiterplatten herstellen lassen und verkaufen, und
gar keine schemas layoutvorlagen mitliefern oder nur in schlecheter
auflösung.

Du kannst auch das vertriebsmodell so wählen, dass es eine Lizenz für
eine schaltung gibt inkl. Baatelset mit vorprogrammiertem uP und
Leiterplatte. Und für mehr geld gibt es eine volumenlizenz wo der
nachbauer so viele nachbauen kann wie er will (so dass es ab etwa 3-4
boards interessant wird), nicht kommerziell. Mit dieser bekommt er die
cd ohne kopierschutz. Und für noch mehr geld das ganze kommerziell :-)
so spaarst du das geld für den kopierschutz und du musst dir auch keine
sorgen wegen kopien machen, da sie für diese schon gezahlt haben...

von halifaxx (Gast)


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@Wolfgang Weinmann

Winrar od ähnliches, mit Passwortverschlüsselung. Damit kann man die
Dateien zwar kopieren, sie sind aber trotzdem wertlos.
Wär das simpelste.

von Ssss S. (sssssss)


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>Winrar od ähnliches, mit Passwortverschlüsselung. Damit kann man die
>Dateien zwar kopieren, sie sind aber trotzdem wertlos.
>Wär das simpelste.
Das macht aber keinen Sinn:
- ich kaufe die software
- bekomme den schlüssel zum entpacken
- entpacke die dateien
- brenne sie auf cd unt verteile sie

Wo schützt da die verschlüsslung ? g

von Unbekannter (Gast)


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Immer wieder witzig, wie versucht wird, Ecken an einem Kreis zu finden.

Tom hat schon alles gesagt: Es gibt keinen Kopierschutz.

Gerade als Ingenieur solltest Du wissen, was die Stärken der
Digitaltechnik sind: Nämlich dass sich Daten ohne Qualitätsverlust
beliebig vervielfältigen lassen und die Kopie nicht vom Original
unterscheidbar ist.

Jeder Versuch das zu unterbinden ist lächerlich.

Es sei denn Du arbeitest mit der mächtigen Musikindustrie-Lobby
zusammen. Die hätten es gerne, dass in jedem Computer dieser Welt ein
Krypto-Chip steckt mit dem die Lobby bestimmen kann, was die Benutzer
mit ihren Daten und Computern machen dürfen und was nicht und für jeden
Mausklick Gebühren abzocken können.

Wie asozial das ist, muss ich hier ja nicht weiter ausführen.

Wenn Du als Unternehmer Angst vor der Konkurenz und ein paar blöden
Vorschriften hast, solltest Du das vielleicht doch lieber lassen, wenn
nicht mal Du Deinem Produkt soviel Vertrauen entgegen bringst, dass es
sich gegenüber anderen durchsetzt.

von sebastian (Gast)


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Eine mit Passwort versehene zip-Datei kann in wenigen Sekunden und wenig
Aufwand entschlüsselt werden.

Was kann ein einem BL-Controller so besonderes sein, das man den
Quellcode schützen möchte. Einmal abgesehen davon das dies nicht geht,
man kann auch nicht verhindern das nur der Käufer eines Buches dieses
auch liest.

Das schwierigste an den BL-Motoren ist doch der Anlauf, und da gibt es
eine Menge Patente die berücksichtigt werden müssen. Ansonsten sind
auch einigen App.-Notes vorhaben die dies sehr gut erklären (häufig ist
hier der Anlauf ausgelassen - wegen der Patente), desweiteren gibt es
auch schon einige Projekte zu diesem Thema im Internet.

Wo ist also das besondere?

Davon abgesehen lohnt sich der Nachbau eines 20A Reglers für den
Modellbau kaum, ein fertiger Regler kostete 50,-€. Vor zwei Jahren habe
ich mal einen nachgebaut (SBL Micro - 12A) und die HW Kosten betrugen
30,-€ zzgl. 6h Bauzeit.

Viele Grüße,
sebastian

von Michael (Gast)


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Ich würde erst einmal prüfen, ob überhaupt jemand an Deiner Entwicklung
interessiert ist. Jeder wird Dir zwar sagen, brauchen wir unbedingt.
Aber was ist, wenn dafür Kohle abgedrückt werden soll ?

"Mein Rechner war so teuer, jetzt darf die Software nichts mehr
kosten."
Suche einen ernsthaften Abnehmer, anstatt eine geniale Erfindung
abzusichern, die keiner haben will - jedenfalls nicht für Geld.

von Olaf_K (Gast)


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>Eine mit Passwort versehene zip-Datei kann in wenigen Sekunden und
wenig Aufwand entschlüsselt werden.

Das stimmt nicht, bzw. gilt nur für den (leider typischen) Fall eines
kurzen bzw. per lexikalischer Suche erratbaren Paßworts, oder für die
alten Winzip-Versionen vor 9.0.

Bei den aktuellen Winzip-Versionen wird AES-128 bzw. AES-256 verwendet,
d.h. bei Wahl eines genügend langen Paßworts (am besten ein mindestens
32 Zeichen langer Zufallsstring) und Einmal-Verwendung jedes einzelnen
Paßworts sind diese ZipCrack-Tools selbst beim schwächeren AES128
völlig wirkungslos. Andere Möglichkeiten wie die Ausnutzung von Bugs
oder Hintertüren sind mW für die aktuellen Winzip-Versionen derzeit
nicht bekannt.

Am ursprünglichen Problem ändert das aber nichts, d.h. für solche Art
von Daten (Quelltexte, Eagle-Dateien) gibt es keinen wirksamen
Kopierschutz.

MfG Olaf

von sebastian (Gast)


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Das winzip jetzt AES verwendet war mir noch nicht bekannt.


Danke für die Info,
sebastian

von Winfried (Gast)


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Möchte nochwas zu bedenken geben: Wenn man nur fertige Controller
verkauft, den Quellcode also nicht rausgibt, verringert das den
Kaufwert und die Attraktivität eines Produktes erheblich. Gerade in
Bastlerkreisen.

Denn:
1. Kann ich als Bastler eben nicht mehr am Code basteln und tunen.
Sämtliche kreative Energie wird abgeschnitten, was ja gerade der
Antrieb bei Bastlern ist.

2. Kann ich als Bastler nicht mehr verstehen, was da eigentlich
abläuft. Auch ein wichtiger Motivator, warum man bastelt.

3. Ärgere ich mich schwarz, wenn der Controller eine Kleinigkeit nicht
das tut, was ich möchte und ich weiß, dass ich das mit 3 Programmzeilen
hätte lösen können. So kann ich es nicht.

4. Würde ich mich nie von so einem Chip abhängig machen, den eine
kleine 1-Mann Firma vertreibt. Morgen existiert dieser Jemand nicht
mehr und ich stehe dumm da, wenn ich mal einen neuen Chip brauche.
Firmen, die sowas einsetzen wollen, würden es aus diesem Grund erst
recht nicht machen. Auf solche Abhängigkeiten würde ich mich nie
einlassen.

5. Gibt es eine psychologische Abwehr bei vielen, etwas zu kaufen, wo
einem absichtlich und ohne technischen Grund was vorenthalten wird.
Auch hier im Forum kannst du das z.B. öfters über ELV lesen, die ja
eine ähnliche Strategie fahren. Gleichzeitig gibt es einen Antrieb, es
selber besser zu machen, also die Funktionalität nachzuentwickeln und
dann oft auch als freie Software ins Internet zu stellen.

Ich sehe die Chancen eher als schlecht an, wie du mit deiner Sache Geld
verdienen kannst. Also tue besser was gutes und stell es als freies
Projekt ins Internet. Darüber kannst du vor allem eine Menge weiteres
Know-How dir aneignen. Denn von der Community kommt ja auch einiges
zurück. Oder es interessiert sich kaum einer für's Projekt, dann weißt
du wenigstens, dass du den Nerv der Leute nicht getroffen hast. Hilft
für reale Selbsteinschätzungen :-) Ist wichtig, um nicht mal viel Geld
zu "versemmeln".

von CNC (Gast)


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Hallo,

habe mal eine Off-Topic Frage zum Thema Brushless Motor.

Ich bin auf der Suche nach einem Brushless Motor für eine CNC-Spindel,
d.h. die Motore für Flugzeug-Modellbau sind dafür nicht geeignet.

Der Motor darf schwer sein (z.B. 1Kg), der Durchmesser sollte zwecks
Drehmoment bei ca. 10..15cm liegen. Er sollte ein Abgabemoment von ca.
2..5Nm haben.

Der Regler muss in der Lage sein Rechts- / Linkslauf zu unterstützen.
Und die Drehzahl sollte zwischen 10 ...  4000 1/min steuerbar sein.

So nun zur eigentlichen Frage:
Kann ein Brushless Motor diese Anforderungen erfüllen, und wo kann man
solche Motore (mit Regelung) kaufen?

von Thomas O. (Gast)


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für soetwas wäre doch ein Schrittmotor viel besser geeigent.

von CNC (Gast)


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> für soetwas wäre doch ein Schrittmotor viel besser geeigent.

Na ja, wenn Du mit einem Schnittmotor eine Drehzahl von größer 2000
1/min hinbekommst? Und bei einer Taktfrequenz von größer 3 kHz noch ein
Abgabedrehmoment >1Nm?

Bei niedriegen Drehzahlen machen sich die Schritt-Rucker bemerkbar, der
Bohrer oder gar Gewindebohrer bricht.

Außerdem kann ein Schrittmotor keine Lastschwankungen gut
ausgleichen...

von Winfried (Gast)


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Ich hab noch nie eine CNC-Spindel mit Schrittmotor gesehen...

von Tim (Gast)


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> In einem Handbuch kannst du aber irgendwo versteckt eine eindeutige
> Seriennummer unterbringen. Und wenn sie irgendwie verschlüsselt im
> text ist, kann sie kaum entdeckt/entfernt werden.
> Somit kannst du genau zurückverfolgen, welches handbuch kopiert
wurde.

> Bei sowas ist kreativität gefragt, und es gibt mehr Möglichkeiten,
als
> bei Software.

Deswegen werden die Pässe jetzt auch mit Chips ausgestattet und überall
hält RFID Einzug ;)

... weil es bei gedruckten mehr Möglichkeiten gibt?

von Steffen (Gast)


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Die einzig sinnvollste Variante ist einen günstigen Bausatz
zusammenzustellen. Reichelt ist zwar relativ günstig aber fast alle
Teile bekommt man günstiger. Wenn du den Bausatz zu fairen Preisen
(z.B. mit R vergleichbar) verkaufst, dann wird sich kaum einer die Mühe
machen irgendetwas nachzubasteln.

Nachteil ist, dass es bestimmt in kürzester Zeit einen billigen 1:1
Nachbau deines Reglers aus China geben wird.

von Wolfgang Weinmann (Gast)


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@Steffen

Es ist deprimierend - ich habe gerade den neuen Conrad Modellbau
Katalog bekommen. Dort sind Brushlessregler drin in der Leistungsklasse
für 45€. Das ist in Europa praktisch nicht realisierbar, wenn man auch
nur einen Euro Gewinn machen will.

Die Bausatzvariante mit Code, oder den Regler mit Code habe ich mir
überlegt. ABER: Hier gibt es ja seit letztem Jahr das ElektroG (Gesetz
für Elektro-Altgeräte-Rücknahme). Das heißt, daß wenn ich den Regler
vertreibe, dann erst mal Geld ausgeben muß für die Registrierung und
alljährlich auch noch einen Jahresbeitrag entrichten muß. Ich lasse
mich an dieser Stelle lieber nicht über die hirnrissige Lösung mit der
EAR-Stiftung aus, wo ein Großkonzern genausoviel Verwaltungsgebühr wie
ein Kleinstunternehmen entrichten muß.

Gruß

Wolfgang

von DAU-xxl (Gast)


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Da hast du wohl zu lange gewartet ?

vor 5 jahren sah das noch anders aus

von Karl H. (kbuchegg)


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Das nennst Du depremierend.
Kennst Du die Preisgebarung vom Conrad?
Wenn das Teil bei 'big-C' 45 Euro kostet, kannst du davon
ausgehen, dass es im einschlaegigen Fachhandel grade mal
einen 30-er kostet. Von diversen Diskont-Grosshaendlern
(Lindinger, Schweighofer, fuer Deutschland weiss ich keinen)
red ich mal gar nicht. Da sind dann nochmal 5% locker drinnen.
Hab mir heute zufaellig einen neuen MPX-Brushless Regler
geholt: 48€. Kann LiPo/NiCd/NiMh, 17A, 6g (inkl. Kabel),
20 x 10 mm gross, ist SMD bestueckt in einer Packungsdichte
die ich selbst mit ruhigster Hand nicht hinkriegen wuerde.
Und das beste: Wenns was damit hat, dann bring ich ihn zu
meinen Haendler, der ihn mir anstandslos umtauscht.

Was nicht heissen soll, dass Dein Produkt schlecht ist.
Wenn Du immer noch glaubst es gibt einen Markt, dann verkauf
Deine CD. Aber vergiss die Idee mit dem Kopierschutz. Das
lohnt sich nicht. Fuer die paar 100 Bastler in Deutschland
die sich ihre Regler selber bauen, lohnt sich der Aufwand
einfach nicht.

von Klaus Korthaus (Gast)


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Hi,
ich denke, die Programmierung eines Brushless-reglers ist so
trivial, dass daraus kein Geschäft zu machen ist. Im Internet
ist übrigens alles Nötige mit GOOGLE "open source" zu finden,
siehe Website von Bernhard Konze.
Gruß
Mlaus Korthaus

von Bernhard K. (quax)


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Hi,
da kann ich auch was zu sagen ;)

Trivial ist das nicht!
Dann wären die Controller schon längst unter 20 EUR zu kaufen. Der
Preis der BL-Regler läßt sich nur darüber erklären, daß ein Selbstbau
nahezu ausgeschlossen ist. Es gibt weltweit nur 2 Open-Source BL-Regler
für den Modellbau, der von Takao Shimizu und meiner. Der Elektor Regler
ist inzwischen dazugekommen, aber wegen der sehr teueren
Entwicklungsumgebung für Hobbyisten eher nicht geeignet - trotz
Elektor. Von dem habe ich auch noch kein Feedback gehört, er scheint
aber für den Startup eine simple Rampe zu benutzen.

Ich habe mir auch lange und gründlich überlegt, ob ich damit ein
Gesschäft mache. Sehr lange! Eben weil das Know-How alles andere als
trivial ist, hatte ich da Chancen gesehen. Und das 2004, als der
billigste Regler zum Dumpingpreis noch 50 EUR kostete.
Aufgegeben habe ich diese Überlegungen, weil man kaum eine Chance hat,
als Außenseiter Fuß zu fassen. Klebt man sich an Graupner etc. bedeutet
das, daß Graupner den Einkaufspreis mindestens(!) verdoppeln muß, um ein
Geschäftsinteresse zu haben. Produktion, Service etc. hätte ich
natürlich weiter am Hals. Ein "namenloser" Privatanbieter kann an
sich nur über den Preis ins Geschäft kommen und das wär damals 2004 mit
privaten Mitteln sehr schwer gewesen und hätte nicht unbeträchtliche
Investitionen bedeutet, abgesehen von Garantie, Service, etc.

Meine Entscheidung zur Freigabe der Sourcen hat durchaus was damit zu
tun, daß ich keine Chancen auf dem Markt gesehen habe. Versauern lassen
wollte ich meine Erfahrungen auch nicht. Als leidenschaftlicher
Entwickler wollte ich gleichgesinnten eine Startbasis geben, teilhaben
lassen.

Ich habe auch was zurückbekommen!!!!
Nicht nur nette Kontakte weltweit, sondern auch beste Layouts, bzw
Platinen. Die hätte ich nicht layouten und herstellen können.
Bis heute habe ich es noch keinen Tag bereut, daß ich alles frei ins
Netz gestellt habe.

@Wolfgang,
wie du siehst, kann ich all deine Überlegungen und Bedenken sehr gut
verstehen. Ich könnte mir vorstellen, daß der Vertrieb von Bausätzen
mit der passenden Open-Source noch eine Nische im Markt ist. Ich selbst
habe nur damit angefangen, weil ich die Software manipulieren können
wollte (na ja, und billig sollte es auch sein). Das ist noch ein
Alleinstellungsmerkmal, das vom Markt nicht abgedeckt wird. Wer immer
was anderes als 20ms Fernsteuerimpuls, zusätzliche Ausgabesignale, etc.
haben möchte, kann das nicht fertig kaufen.

Ciao
Bernhard

von Wolfgang (Gast)


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Hallo Bernhard,

danke für Deine Worte. Ich habe einen Weg für mich gewählt, der mir am
passendsten scheint: Ich biete die Brushless-Development-Kit-CD
inzwischen auf meiner Homepage an. Als Option kann man noch die Platine
und den Controller erwerben. Ich denke, daß es ein gutes Gesammtpaket
ist für Interessierte, die sich in die Brushless-Technik einarbeiten
wollen.

Gruß

Wolfgang

von Christian B. (Gast)


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> Die Bausatzvariante mit Code, oder den Regler mit Code habe ich
> mir überlegt. ABER: Hier gibt es ja seit letztem Jahr das
> ElektroG (Gesetz für Elektro-Altgeräte-Rücknahme).

Aber doch nur für den kompletten Regler, nicht für den Bausatz. Was
spricht gegen einen Bausatz mit programmiertem uC ohne Sourcen aber
mit guter Doku?

mfg

von Wolfgang (Gast)


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@Christian

Wenn Du Dich mal mit dem Elektro-G befaßt, dann wirst Du sehen, daß die
EAR den Begriff Gerät weit interpretiert. Also ich meine, daß man mit
einem Bausatz sich nicht sicher sein kann, von dem ElektroG verschont
zu bleiben.

Gruß

Wolfgang
--
www.ibweinmann.de
Brushless Development Kit

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