Hallo, ich wollte beim Auto den Spritverbrauch recht genau messen. Normal bräuchte man dafür ja einen Durchflußmesser direkt in der Spritleitung. Meine Idee war jetzt, einfach die Einspritzzeit zu messen, weil die doch proportional zur eingespritzten Menge sein sollte. Geht das oder steckt ein Denkfehler drin? Mir gehts im Grunde nur darum, ein Feedback zu haben, um mit spritsparendem Autofahren zu experimentieren. Dazu muss ich wissen, wie viel ich aktuell verbrauche und wieviel ich für eine Wegstrecke verbraucht habe.
Prinzipiell gehts, aber: -du musst wissen, wieviel die Düse duchlässt (im Rennsport werden die Düsen einzeln ausgemessen und gematcht) -das ganze ist extrem druckabhängig (und der Druck ist nie konstant, kommt auf das gesamte Einspritzsystem an) -das ganze System hat Totzeiten (Spannung anlegen heisst nicht, dass sofort die aus Düse und und Druck bestimmte Menge eingespritzt wird)
Das mit dem Druck ist relativ - in genau diesem Sinne. Normalerweise wird der Benzindruck relativ zum Druck im Saugrohr konstant gehalten - zumindest bei den Einspritzanlagen, die ich kenne. Das mit den Totzeiten läßt sich mit einer Konstante herausrechnen (die muss man durch Versuche ermitteln). Die Bordcomputer der 80er Jahre von VDO funktionierten genau so. Wenn alles richtig kalibriert ist, ist diese Messung mindestens genauso genau wie die mit Durchflussmessern (die haben zwar eine relativ gute Wiederholgenauigkeit, aber die absolute Genauigkeit ist auch nicht so prickelnd).
falls Du das bei einem moderenen CommonRail-Diesel machen willst, dann ist das allerdings nicht so trivial. Zum einen gibt es hier mehrere Einspritzvorgänge, welche nicht unbedingt konstant verlaufen, zum anderen ist die Einspritzmenge extrem vom Raildruck abhängig.
Hallo Winfried, ich hatte vor einiger Zeit genau die gleiche Idee und inzwischen bei meinem Auto umgesetzt. Das Ganze funktioniert recht gut, ist aber natürlich auch von der Einspritzanlage abhängig. Was hast du für ein Auto und was für eine Einspritzanlage. Jetzt werden auch wieder einige Antworten kommen, dass man ja die Einspritzzeit auch über OBD bekommt, jedoch habe ich dies gleich ausgeschlossen, da dies nur sporadische Werte sind mit einer Aktualisierungsrate von nur einer Sekunde. Außerdem geht mein Steuergerät im OBD-Modus in eine besondere Betriebsart, was vielleicht für den Dauerbetrieb Nachteilig sein könnte. Ich habe eine Mono-Motronic mit einem EV vor DK. Das Signal greife ich über einen Optokoppler ab und messe die Impulsdauer. Ebenso greife ich Signal der Benzinförderpumpe ab. Zusätzlich braucht man für eine Wegstreckenbezogene Verbrauchsberechnung natürlich noch das Tachosignal. Wenn du noch Fragen hast, kann ich dir meine Erfahrungen gerne noch mitteilen. Gruß Thomas
Bin genau auf soetwas gestoßen, obwohl ich es nicht brauche - http://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-310803.html#new War ein beitrag aus den vergangenen Jahren beim AVR Design Contest. Gruß AxelR.
@TOM bin auch gerade dabei soetwas zu realisieren und wäre dabei über jeden Tipp oder Info dankbar, die ich dazu bekommen kann. Gruß Philipp
Hört sich ja sehr erfreulich an, ich denke, ich werde mit diesem Projekt in der nächsten Zeit beginnen. @Tom: - Wozu das Signal der Benzinförderpumpe? - Wo hast du mit Optokoppler abgegriffen? Direkt am Steuergerät oder an der Düse? Steuergerät wird wahrscheinlich einfacher sein, denke ich. Ist bestimmt ein simples 12Volt Signal, wo ich den Optokoppler ganz simpel angklemmen kann, oder? - Auto ist ein Opel Corsa 1.2 Eco, hat einer Multec-Zentraleinspritzung, sollte also problemlos funktionieren. @thkais: Mit dem Druck der Benzinpumpe: Wenn der wirklich relativ zum Unterdruck ist, dann wäre das blöd. Dann müsste ich ja auch den Unterdruck messen. Ich dachte, der Druck wird immer konstant gehalten und die Elektronik macht alles über die Einspritzzeit. Tachosignal wäre erstmal nicht so wichtig, mir kommt es mehr drauf an, wieviel Sprit ich brauche, um eine bestimmte fest definierte Strecke zu fahren, z.B. von zu Hause bis zur Arbeit.
Hab gerade mal in meinem "Jetzt mach ich's mir selbst" Handbuch des Corsas nachgesehen. Da steht: "Der Druckregler sorgt dafür, daß am Einspritzventil stets derselbe Kraftstoffdruck (0.76bar) anliegt". Das hört sich gut an, auch wenn der etwas schwanken wird, hängt die Benzinmenge dann nahezu nur von der Einspritzzeit ab.
Hat der Wagen keinen OBD-Bus? Wenn ich mich nicht sehr täusche kann darüber vom Motorsteuergerät jederzeit die aktuelle Einspritzmenge gelesen werden. Zusammen mit der Drehzahl und Geschwindigkeit sollte sich der Momentanverbrauch einfach errechnen lassen.
@Philipp: Kein Problem, beantworte Fragen dazu gerne, wenn ichs denn weiß @Winfried: - Wozu das Signal der Benzinförderpumpe? Es gibt Situationen (z.B. direkt beim Einschalten der Zündung) in denen das EV angesteuert wird ohne das an diesem ein Benzindruck anliegt (da Pumpe aus). Da aber nur Benzin fließt wenn sowohl die Pumpe läuft als auch das EV angesteuert wird, muß man beide Signale ver-UND-en. Außerdem benutze dessen negative Flanke als Trigger zum schreiben der Daten ins EEprom, bevor Klemme 15 aus ist. Aus Sicherheitsgründen versuche ich immer eigenen Schaltungen um Auto nicht an Dauerplus zu klemmen. - Wo hast du mit Optokoppler abgegriffen? Direkt am Steuergerät oder an der Düse? Steuergerät wird wahrscheinlich einfacher sein, denke ich. Istbestimmt ein simples 12Volt Signal, wo ich den Optokoppler ganz simpel angklemmen kann, oder? Bei VW gibt es zwischen Steuergerät und EV noch eine Steckverbindung, von der ich das Signal abgreife. Am Steuergerät wollte ich nicht am Stecker rummachen, wegen der Dichtigkeit. Und Kabel an- oder durchschneiden kam für mich auch nicht in Frage. Das EV liegt bei der Mono-Motronik gegen Plus und die Masse geschaltet. Man gebe acht auf die Induktionsspannungen beim Abschalten! - Auto ist ein Opel Corsa 1.2 Eco, hat einer Multec-Zentraleinspritzung, sollte also problemlos funktionieren. Denke ich auch. Der Benzindruck wird meines Wissens auch hier über einen mechanischen Druckregeler direkt am EV konstant gehalten. Wichtig zu wissen ist natürlich der Dynamikbereich der Einspritzdauer, um die Software auszulegen. Außerdem solltest du wissen, ob bei Volllast das EV zwischen zwei Einspritzvorgängen überhaupt noch mal schließt, sonst läuft dir irgendwann dein Timer für die Impulsdauermessung über. Aber einfach Oszi dran und gucken. @Einhart: Das gibts auch beim Benziner. Jedoch schaltet ein Steuergerät (fast) immer in einen anderen Betriebsmodus wenn es die OBD-Schnittstelle bedienen muß. Die Prioritätentabelle der Task-Schedulers wird in der Art umgeschaltet, dass OBD-Funktionen eine höhere Prio haben und gleichzeitig andere Funktionen in der Prio-Tabelle weiter nach unten rutschen. Die Folge ist, dass einige Funktionen keine oder nicht mehr genug Aufmerksamkeit vom Scheduler bekommen. Das Steuergerät arbeitet dann nicht mehr richtig. Für den Zeitraum eines OBD-Auslesevorgangs in der Werkstatt ist das egal, aber für einen Dauerzustand ist das nicht geeignet. Gruß Thomas
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.