Ja, hallo, die Frage steht schon im Betreff. Gibt es eine einfache Erklärung? Vielen Dank!
ja, kalibrieren (also einen Abgleich mit einem anderen Gerät machen, so dass beide das gleiche anzeigen) kann und darf jeder, eichen dürfen aber nur spezielle Einrichtungen.
"Eine interne Kontrolle von Messgeräten stellt eine Kalibrierung dar. Sie ist im Gegensatz zur Eichung keine hoheitliche Aufgabe und kann von jeder Person durchgeführt werden." Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Eichung (Hätte man aber auch selbst finden können...)
Eichen sind Bäume... Eichen ist der Vergleich mit einem Normal, das üblicherweise im Eichamt lagert (z.B.das Kilogramm). Kalibrieren bedeutet, dass ein System in einen eichfähigen Zustand gebracht wird...
Kalibrieren bedeutet, dass ein System in einen eichfähigen Zustand gebracht wird... das stimmt so nicht. Die Begriffe Kalibrieren und Eichen werden leider oft sehr unterschiedlich verwendet. Kalibrieren kann man jedes Gerät. Dabei wird einzig und alleine die momentane Genauigkeit eines Gerätes mit einem kalibrierten und auf die Normmase zurückführbaren Normal verglichen und das Messergebnis dokumentiert. Dies macht z.B. ein DKD Labor, das solche auf die Normale zurückführbare Messmittel bereithält. Es hier natürlich auch möglich das Gerät neu abzugleichen falls die Fehler zu groß sind. Eichen ist die Überprüfung eines Gerätes mit auf die normale zurückführbare Messmittel. Hier wird aber nur geprüft, ob das Gerät in durch das Eichgesetz vorgegebenen Fehlergrenzen liegt. Eichen kann und darf nur das Eichamt und dann auch nur wieder Geräte welche eine Bauartzulassung haben. Man kann somit nicht jedes Gerät Eichen wohl aber Kalibrieren. Geicht werden z.B. die Punpem und Preisrechner in einer Zapfsäule. Das Eichgesetzt hat dazu festgelegt, welche Mindestgenauigkeit das System haben muss (damit für den Kunden kein Nachteil entsteht). Bei der Eichung wird dann "nur" festgestellt ob das System innerhalb der vom Gesetzgeber vorgegebenen Grenzen liegt. Ziel der Eichung ist es also nicht zu beweisen, wie gut das System ist, sondern nur dass es innerhalb der vorgegebenen Fehlergrenzen ist. Das klingt nun so, als sei das Eichen ja gar nicht so schwierig. Dem ist aber nicht so. Wie schon oben beschrieben, kann nur ein, üblicherweise durch die PTB, zugelassenes Gerät geeicht werden. Bis ein Gerät aber eine Zulassung (Bauartzulassung) bekommt ist einiges an Arbeit notwendig. So eine Baurtzulassung erhält man z.B. nur dann wenn man nachweisen kann, dass das System z.B. Zapfsäule die vom Eichamt geforderte Messgenauigkeit über eine Dauer von zwei Jahren bei allen denkbaren Umgebungsbedingungen einhalten wird. Die Prüfstelle stellt dazu z.B. eine Zapfsäule über Wochen in eine Klimakammer bei -35°C oder +70°C. Nach dieser Prozedur hat eben alles noch zu funktionieren. Hat man diese Hürde geschaft, wird das System vom Eichamt alle zwei Jahre auf die Einhaltung der Fehlergrenzen überpüfen und wenn alles im grünen Bereich ist, erhält das System eine Eichmarke. PS. Geeichte Geräte sind immer dann notwendig, wenn in Anbhängigkeit von der Messung eine (Straf-) Gebühr erhoben wird. Ich habe da schon mal einen Polizeibeamten leicht irritiert, als ich den Eichschein, seiner Geschwingkeitsmessanlage verlangte. Hat er dann doch noch gefunden und ich hab halt meine 30 DM (ja es waren noch DM) abgedrückt. Gruss Tobias Kalibrieren
... unwahr ist, dass das Eichamt auf Bäumen lebt ...
Hallo Hr. Waage, zwischen dem Eichen und Kalibrieren besteht eigentlich kein Unterschied. Es ist nur eine andere Namensgebung für Gegenstände, die geeicht oder kalibriert werden. Bei einer Waage spricht man halt eher vom Eichen als vom Kalibrieren und bei Multimetern ist's genau umgekehrt. Wenn denn eine Eichung oder Kalibrierung professionell durchgeführt wird, so werden die zu eichenden/kalibrierenden Gegenstände mit einem sogenannten "Normal" verglichen (sei es nun direkt oder indirekt über Zwischennormale - bei letzterem wird das Schlagwort "rückführbar" auftauchen). Diese richtigen "Normale" stehen häufig bei der PTB in Braunschweig (zumindest für diverse physikalische Größen wie z.B. für die elektrische Spannung, was ein chemisches Referenzelement ist, den elektrischen Widerstand, usw.). Ausserdem gibt's nach der Eichung/Kalibrierung die entsprechenden Aufkleber (sicher schon mal bei z.B. Waagen im Lebensmittelmarkt gesehen). Falls ein größeres Interesse bzgl. Eichungen/Kalibrierungen besteht einfach mal im Internet beim DKD (Deutschen Kalibrierdienst) vorbeischauen (www.dkd.info). Ist übrigens nicht so'ne simple Sache wie sich das manch einer vorstellen mag. Übrigens - beides, sowohl das Eichen als auch das Kalibrieren, sind in der Regel nicht kostenlos und es kann manchmal sogar recht teuer sein/werden. Als einziger Unterschied fällt mir übrigens nur der Umstand ein, dass Eichungen i.d.R. beim "Gerät" vor Ort durchgeführt werden (d.h. das "(Zwischen-)Normal" wird zum eichenden Gegenstand gebracht), während Kalibrierungen üblicherweise in einem sogenannten akkreditierten Labor durchgeführt werden (der zu kalibrierende Gegenstand wird zum "(Zwischen-)Normal" gebracht). Diese Aussage erwuchs jedoch nur meiner subjektiven Meinung, und kann zutreffen oder auch nicht. Zumindest habe auch ich noch nirgends eine diesbezügliche Begriffsdefinition gelesen oder gehört, warum oder wann man nun explizit vom Eichen bzw. Kalibrieren spricht. Ich selbst bin übrigens Kalibrierbeauftragter in einer Elektronikfirma (nur um das mal nebenbei zu erwähnen). Servus Corax
Aus der Sicht eines Eichamtes gibt es vielleicht kein Unterschied zwischen kalibrieren oder eichen. Für alle anderen aber schon. Eichen ist ein Wort, wa so oft falsch für's kalibrieren verwendet wird. Eichen darf nur ein Eichamt oder irgendein anderer authorisierter Dienstleiser. Kalibrieren ist einfach der Vorgang, den jeder durchführen kann, um ein Gerät oder was auch immer auf irgendeine Referenz abzustimmen. Die meisten, die "eichen" sagen, meinen eigentlich kalibrieren. Das Wort "eichen" war eines der ersten, was uns unser Lehrmeister in der Elektronikausbildung abgewöhnt hat. Er war allergisch auf das Wort :-)
Moin, nicht nur beim Begriff "Eichung" herrscht bei manchem Zeitgenossen unkenntnis, sondern auch beim "Kalibrieren". Die erste Antwort war schon mal nichts. Denn Matthias sagt, dass zum kalibrieren ein Abgleich gehört. Und das ist eben nicht so. Ein Abgleich bzw. Justage hat nichts aber auch gar nichts mit einer Kalibrierung zu tun. Zwar findet häufig ein Abgleich vor einer Kalibrierung statt, sie ist jedoch nicht zwingend. Desweiteren gibt es auch noch die Prüfung! Daher unterscheide man: -Abgleich/Justage -Kalibrierung -Prüfung -Eichen mfg Cheffe
Also Eichen ist für mich, wenn Personen irgendwelche "Messmittel" sehr genau auf den Sollwert einstellen bzw. überprüfen Kalibrieren ist für mich, wenn ich dieses "geeichte" Gerät dazu verwende um an irgendwelchen Schrauben/Parametern rumdrehe bis das vor mir stehende Objekt den gleichen Istwert wie der Sollwert liefert.
Nachdem ich die auf meinen Beitrag folgenden Äusserungen/Antworten nu gelesen habe, bekam ich leider den Eindruck das es einige immer noch nicht verstanden haben, ausser "Cheffe", der es richtig kommentiert hat. Wer also mit seinem Feld-, Wald- und Wiesen-Multimeter irgendwo in einem anderen Gerät unter Zuhilfenahme eines Schraubendrehers (oder anderen adequaten Werkzeugen), irgendwelche Messgrößen ermittelt und daraufhin Spannungs-, Strom- oder sonstige Werte einstellt, tut auch genau nur dieses: Einstellen oder Abgleichen aber definitiv KEIN Eichen oder Kalibrieren! Man kennt i.d.R. weder die absolute Genauigkeit dieser "Schätzeisen", noch eine Zuverlässigkeitsangabe die Messwerte betreffend. Bei korrekten Kalibrierprotokollen gehört eine Angabe der sogenannten "Messunsicherheit" unbedingt dazu, die beschreibt wie zuverlässig ein Wert vom Prüfmittel ermittelt wurde. Gesetzt den Fall man macht z.B. 1000 Messungen mit dem Prüfmittel (z.B. ein kalibriertes und hochgenaues DMM), so erwartet man theoretisch immer den exakt gleichen Messwert. Das dies in der Realität nicht der Fall ist, hat sicherlich schon ein Jeder bei seinem 3-1/2-stelligen billig-DMM gesehen - es "klappert" bei der letzten Stelle. Wie häufig und wie weit es nun "klappert" ist ein Maß für die Messunsicherheit. Je grösser und häufiger die Schwankungen, umso weniger Vertrauenswürdig ist die Messung. Also Wilfried und Ulrich: Kalibrieren kann nur dann ein Jeder, wenn er denn den Zugang/Zugriff auf ein akkreditiertes Kalibrierlabor hat und dort die Kalibrierung nach einer entsprechenden für den Kalibriergegenstand vorgeschriebenen Kalibriervorschrift durchführt. Jeder (übliche) Privatanwender/Hobbyist/Elektronik-Freak/... kann somit definitiv KEINE Kalibrierung durchführen/vornehmen, sondern er kann lediglich einen ABGLEICH oder eine EINSTELLUNG, mit der Ihm vorliegenden "Referenz", vornehmen. Gaaaanz wichtig ist beim Kalibrieren und Eichen die LÜCKENLOSE Rückführbarkeit zu den Normalen (also ein Schriftstück, das die involvierten Prüfmittel und den Prüfgegenstand genau beschreibt). Üblicherweise ist z.B. bei allen Hand-DMM, die man als (Nicht-)Elektroniker zu Hause hat, ein solches Kalibrierprotokoll nicht beigelegt. Erst bei Präzisions-Multimetern jenseits der ca. 500,-Euronen-Grenze sollte ein solches beiliegen, und der Eigentümer ist selbst dafür verantwortlich, in welchem Tonus er das Multimeter zur Kalibrierung wieder einschickt. Meistens passiert dies in jährlichen Intervallen. Servus Corax
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalibrieren Klingt weniger "wichtig", und ist in seiner Schreibweise auch nicht so laut...
@ulrich Das mag ja für "Dich" so sein. Dennoch gibt es klare Definitionen! @Corvus Corax Da fühle ich mich (als Leiter eine Prüf- und Kalibrierlabors) ja richtig geschmeichelt ;-) Gruß Cheffe
Also so, wie es in der Wikipedia steht, kannte ich es auch bisher. Kalibrieren wird dort nicht mit eichen gleichgesetzt, sondern eher als etwas, was jeder machen kann, eine Art Abgleich. Ich hab das Gefühl, dass im allgemeinen Sprachgebrauch kalibrieren diese weichere Bedeutung hat und das Leute, die den Eichämtern nahe stehen, das so nicht dulden. Beim Begriff Eichen sehe ich da keine Widersprüche, das wird zwar auch gerne falsch verwendet, ist dann aber eben auch falsch. (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Eichung)
Häufig wird doch "kalibrieren" mit "justieren" durcheinandergeworfen (steht ja auch so im Wikipedia).
Hallo, nach eurer erklärung wäre der Begriff Selbstkalbirieren bei einen Gerät ja nicht zulässig oder? Gruß Peter
Hi, Corax: >Kalibrieren kann nur dann ein Jeder, wenn er denn den Zugang/Zugriff >auf ein akkreditiertes Kalibrierlabor hat und dort die Kalibrierung >nach einer entsprechenden für den Kalibriergegenstand >vorgeschriebenen Kalibriervorschrift durchführt. >Jeder (übliche) Privatanwender/Hobbyist/Elektronik-Freak/... kann >somit definitiv KEINE Kalibrierung durchführen/vornehmen, sondern er >kann lediglich einen ABGLEICH oder eine EINSTELLUNG, mit der Ihm >vorliegenden "Referenz", vornehmen. Gaaaanz wichtig ist beim >Kalibrieren und Eichen die LÜCKENLOSE Rückführbarkeit zu den Normalen >(also ein Schriftstück, das die involvierten Prüfmittel und den >Prüfgegenstand genau beschreibt). Üblicherweise ist z.B. bei allen >Hand-DMM, die man als (Nicht-)Elektroniker zu Hause hat, ein solches >Kalibrierprotokoll nicht beigelegt. Erst bei Präzisions-Multimetern >jenseits der ca. 500,-Euronen-Grenze sollte ein solches beiliegen, >und der Eigentümer ist selbst dafür verantwortlich, in welchem Tonus >er das Multimeter zur Kalibrierung wieder einschickt. Meistens >passiert dies in jährlichen Intervallen. Drauf zu achten ist auch das die Firma (DKD Kalibrierlabor) auch in den Masseinheiten akkreditiert ist. >Meistens passiert dies in jährlichen Intervallen. Ein VDA Audit findet alle 2 Jahre statt, deshalb duerfte die Praxis wohl meistens bei einem zwei Jahresinterval liegen. Eine spezifierte Zeitangabe der Intervale gibt es nicht, somit liegt es im ermessen der Firma. Theoretisch koennten somit Geraete alle 5 Jahre nur kalibiriert werden. Unterschiede gibt es sogar bei der Kalibierung. In diesem Bereich wird nochmal zwischen DKD Kalibrierung und Werkskalibrierung unterschieden. Interessant und recht schwierig ist die ganze Problematik bei Rohde & Schwarz Geraeten. Kaum ein DKD Kalibrierlabor besitzt eine Akkreditierung aller SI Einheiten. Interessant ist das nichtmal der Hersteller der dieses Geraet entwickelt hat die Geraete kalibrieren darf bzw. manchmal die Werkskalibierscheine die beim Kauf bei sind anerkannt werden. Das Thema ist sehr weitreichend und in sehr vielen Punkten auch nicht richtig spezifiziert. Gruß, Dirk
@Peter: Bei Deiner Frage beziehst Du Dich sicherlich auf die wie auch immer geartete Anzeige von elektronischen Geräten, die evtl. in der Lage sind eine (wie sie es selbst nennen) Eigen- oder Selbstkalibrierung vorzunehmen. Formell ist das, wie wir ja nun alle aufgrund der vielen Posts wissen, im deutschen "Hoheitsgebiet" nicht die korrekte Bezeichnung, für das was da tatsächlich intern in den Geräten abläuft. Meine Beobachtung dabei ist, dass diese (falsche) Begriffsverwendung häufig als Übersetzung aus dem Englischen kommt. Insbesondere die Amerikaner sprechen viel lieber von "calibration" als z.B. von "adjustment", was die Sache eigentlich korrekter beschreibt. Ich vermute hier eher eine "politische" Motivation - in dem Sinne, dass sich "calibration" einfach professioneller anhört. Denn seien wir doch mal ehrlich, wenn uns ein Gerät anzeigt, das es gerade "abgleicht" hört sich das nicht so professionell an als wenn es gerade "kalibriert"!?! @Dirk: Deine zusätzlichen Infos/Erläuterungen sind natürlich alle richtig. Bei meiner Angabe des Kalibrierintervalls konnte ich nur meinen subjektiven Eindruck weitergeben. Unsere Endkunden sitzen häufig in der Automobil-Zulieferindustrie und denen scheint eine jährlicher Tonus gerade gut genug zu sein. Eine gesetzlich Regelung/Vorschrift, wie Du ja ebenfalls erwähnt hast, gibt es nicht. Die nutzende Firma entscheidet hier selbst, wann es mal wieder nötig ist. Servus Corax
Klar! Rohde & Schwarz Geräte sind halt das "Non Plus Ultra", was die Genauigkeit betrifft. Aus diesem grunde will R&S auch nicht daß jedes "Wald und Wiesen" Labor diesen Geräten ein "Pass" Siegel vergibt (und R&S will auch etwas verdienen). Damit ist diese extreme vorgabe seitens R&S auch verständlich. Da R&S Geräte auch im Medizinisch und Militärischen Bereichen genutzt werden hat man dafür auch verständnis (sowie Fluke/Philips/HP...aber kein NoName).
also ein Waage und die Zapfsäule sollte schon geeicht sein - der Füllstrich am Bierglas reicht mir kalibriert...
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