Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Die schnellste CPU zum Selberlöten


von Thomas Schmidt (Gast)


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Hallo uC-Gemeinde!

Für eine recht hohe Rechenanforderung suche ich einen schnellen
Prozessor. Da es wirklich nur auf CPU-Power ankommt, sind die üblichen
Mainboards zu viel des Guten. Erst einmal unabhängig von Architektur
etc.: Welche CPU, für die man noch eine Platine selbst herstellen kann,
ist die schnellste?

Thomas

von Manos (Gast)


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8/16/32-Bit? Was soll der uC ausser Rechnen noch tun (I/O, evtl.
ADC/DAC, Kommunikation)?

Wie hoch ist der Speicherbedarf?

Für manche Nicht-DIP-Gehäuse gibt es Sockel...

von Olaf (Gast)


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Die Frage laesst sich so nicht beantworten da man genau schauen muss
was man braucht. So sind z.B DSP ganz allgemein betrachtet nicht so
schnell, wenn man aber nur Algorythmen braucht auf die sie optimiert
sind haengen sie wohl alles ab was Beine hat.

Olaf

von Harald (Gast)


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"[...]haengen sie wohl alles ab was Beine hat."

Also sind dann alle Bausteine im PLCC-Gehäuse schneller als DSPs? :-D

SCNR,
Harald

von Thomas Schmidt (Gast)


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32-Bit, 100MBit Ethernet, 512MB RAM, Booten übers Netzwerk.
Wobei das alles nicht fest steht.

Der Rechner soll sehr oft gebaut werden und im Verbund arbeiten.

von Steffen (DB1Ulm (Gast)


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Wenn sehr oft nicht wirklich SEHR oft heißt wirst du mit einem PC
Mainbord immernoch am günstigsten fahren

meine meinung

von Läubi (Gast)


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Wenn SEHR oft gemeint wäre könnte man auch ne Platine ätzen und
bestücken lassen ;)

von Michael Wilhelm (Gast)


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Meine Idee:

Ein Industrie-PC. Größe einer halben Europakarte. Mit Netzwerkkarte on
Board. Ein Linux raufspielen und die Applikation programmieren.

MW

von peter dannegger (Gast)


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Für 512MB RAM würde ich keine Platine selber machen, 16-Lagen-Platinen
sind nicht gerade ein Hobbyprojekt.


Peter

von Manos (Gast)


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"100MBit Ethernet, 512MB RAM"
Also entweder kommen mit 100MBit zu langsam vor oder 512MByte RAM recht
viel... Wenn es verteiltes Rechnen werden soll reicht weniger RAM.

"Booten übers Netzwerk."
Ähm... was soll da nochmal drauf laufen? Windows, Linux?

von Thomas Schmidt (Gast)


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Ihr habt schon Recht, so viel RAM ist nicht nötig.
Windows soll definitiv nicht laufen. Wenn es irgend möglich ist aber
Linux. Und das gibt es bekanntlich für sehr viele Architekturen.

Also - welche Chips bieten sich an?

von Lupin (Gast)


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die mit Chiliegeschmack

von Wirus! (Gast)


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> Für eine recht hohe Rechenanforderung suche ich einen schnellen
> Prozessor. Da es wirklich nur auf CPU-Power ankommt, sind die
> üblichen Mainboards zu viel des Guten.

Das mag sein, aber nirgendwo kriegst Du billigere Rechenleistung.

Die Standardisierung im PC-Bereich drückt die Preise derart, dass Du
die nicht benötigten Komponenten einfach ignorieren kannst und dennoch
billiger als mit einer Spezialplatine fährst.

Nicht umsonst hat z.B. Google in seinen Serverfarmen 08/15-Hardware.

Allerdings wäre das Betriebssystem und die Anwendung (linear,
smi-parallel, parallel, massiv parallel) schon interessant ...

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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www.mini-itx.com sage ich mal.
Die dort angebotenen VIA mini-itx-boards sind erträglich vom Preis her,
nehmen Standard-Software (Linux/Windoof/diverse BSD-Sorten).
Die Teile gibt es teilweise auch mit Speicherkarteninterface.
Anregung:
Der Mini-Cluster: http://www.mini-itx.com/projects/cluster/

Gruss
Jadeclaw.

von Michael (Gast)


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"32-Bit, 100MBit Ethernet, 512MB RAM, Booten übers Netzwerk.
Wobei das alles nicht fest steht."

Wie soll man hierauf antworten, ohne 'unfreundlich' zu erscheinen ?

von Thomas Schmidt (Gast)


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Leute, vielen Dank für Eure Antworten!

Zu hören, dass es Schwachsinn ist, ist auch eine brauchbare Antwort.
Eigentlich hätte ich das gerne selbst herausgefunden, aber Euch
vertraue ich einfach mal.

Thomas

von Manos (Gast)


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Schwachsinnig würde ich nicht sagen... evtl. was schwierig... aktuelle
uC sind eigentlich auch eher dafür gedacht, komplette Coputer in einem
Chip zu sein - also RAM, ROM, I/O, Kommunikation usw. on Board. Daraus
folgen natürlich Kompromisse was z.B. den RAM angeht.

Was Du meiner Meinung nach suchst fällt für mich eher in eine Kategorie
CPU+RAM+(EPROM/Flash), evtl. noch ein DMA-Controller. Unmöglich wird es
nicht sein sowas zu basteln, aber z.B. aufgrund der geringen
Pinabstände des DRAM-Moduls doch schon was schwerer zu Routen und zu
Löten. Bei hohen Frequenzen muß man auch auf Signallaufzeiten bei den
Leiterbahnen achten die man normalen uC's eigentlich vernachlässigen
kann (hoffe ich zumindest mal). Linux gibt es natürlich für viele
CPU's und auch einige Controller, aber man wird auf jeden Fall eigene
Anpassungen vornehmen müssen aufgrund der unterschiedlichen
Resthardware.

Die Wahl der schnellsten CPU sollte auch ein wenig auf die Art der
Berechnung eingehen, da abhängig vom Kern mal mehr oder weniger
Rechenoperationen in Hardware verdrahtet sind.

von Rahul (Gast)


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Die Controller in Raketen sind auch schell - vor allem beim Start in
All...
Unter Umständen braucht man auch gar nicht eine soooo wahnsinnig
schnelle CPU, wenn man das Programm / die Berechnung entsprechend
vereinfacht...

von Rolf Magnus (Gast)


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> Zu hören, dass es Schwachsinn ist, ist auch eine brauchbare
> Antwort.

Das ist doch etwas zu hart. Aber es ist nunmal so: Du kannst das auch
selber bauen, aber dann wird das einen erheblichen Aufwand und hohe
Kosten verursachen und Zeit brauchen. Das lohnt sich eben erst, wenn du
wirklich große Stückzahlen verkaufen willst oder der Kunde nicht so auf
den Preis schaut. Ansonsten ist eine Standardlösung sicherlich viel
billiger und auch einfacher zu programmieren, wenn's da z.B. schon ein
fertiges Linux dafür gibt.
Allerdings muß ich noch sagen, daß es eher nicht sinnvoll ist, nach der
schnellstmöglichen CPU zu schauen, sondern eher eine Abschätzung zu
machen, was man braucht und das als Basis für die Wahl zu verwenden.
Man hat ja auch nichts davon, wenn im Fernseher ein
4GHz-64bit-Dualcore-Prozessor sitzt, weil er gerade der schnellste war
und ein AVR nicht gereicht hätte.

> Die Controller in Raketen sind auch schell - vor allem beim Start
> in All...

Beim Start eigentlich noch nicht so. Erst später werden sie richtig
schnell, wobei es natürlich vom Bezugspunkt abhängt. Für einen in der
Rakete sitzenden Astronauten bewegt sich das Ding eigentlich kaum
(hoffentlich).

von Sven Wöllner (Gast)


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Bei Reichelt gibt es ein Nano-ITX Board. Nur 12cm x 12cm gross, aber 360
EUR teuer...

von Unbekannter (Gast)


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Selberbauen? Blödsinn. Kaufen? Ja!

Naja, erstmal schaut man was es so auf dem Markt gibt. Dann überlegt
man sich was man davon Nutzen könnten (Bauform? Energiebedarf?)

Dann macht man sich mal ein(ige) Preis/Leistungs-Diagramm(e).

Danach macht man davon mal mindestens die erste Ableitung und besser
auch mal die 2. Ableitung.

Dann schaut man die schönen Diagramme an und staunt nicht schlecht über
die Knicke in der 1. und 2. Ableitung.

Nun ist es einfach, die optimale Lösung aus den Angeboten zu bestimmen.

von Andreas Jakob (Gast)


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von Tim Günther (Gast)


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> Wenn 100 Mips reichen :
>
>
http://www.acmesystems.it/index.php/FOX_Board_a_complete_Linux_system_on_a_small_board

Das ist doch mal ein kleines Linux-System, was ich Bereich des
Bezahlbaren liegt. Wenn man bedenkt, dass ein Windows CE "aus der
Steckdose" System schon an die 300 Euro kosten soll.

von Christoph W. (christoph)


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Zum Thema : Der AT91RM9200 zum Beispiel ist ein schicker 32 bit ARM.
Neben eingebautem 10/100-er Ethernet bietet er auch einen
SDRAM-Controller, mit dem man Massenspeicher in diesen Größen
addressieren könnte. Als "hübscher Nebeneffekt" für deine Anwendung
hat er auch USB-Controller (sowohl Host als auch Slave) hardwareseitig
integriert. Betrieben werden kann dieser Bolide bis irgendwo um die 200
MHz wobei der befehlsdurchsatz etwas höher um die 250 MIPs liegt.

Gehäuse nch lötbar : LQFP208 (3cmx3cm Chip, 0.5mm Raster)

Preis : ca. 20€ bei www.http://csd-electronics.de

von Christoph W. (christoph)


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bäää. Bin wohl scho müde ... (tststs)

Es muss natürlich heißen : "massenweise RAM" statt
"Massenspeicher"
und "http://www.csd-electronics.de"; statt
"www.http://csd-electronics.de";

von Tobias S. (tobias)


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Hi,
bei Chips von einem solchen Kaliber sollte man sich nicht nur von den
Features blenden lassen! Das ist kein AVR, den man einfach auf
Lochraster knallt.

Eine Platine zu entwerfen, die allen Anforderungen eines solchen
Controllers entspricht ist schon eine Aufgabe fuer sich und man sollte
wissen was man da tut(SDRAM anbinden, externer Flash muss dran,
hinreichende Stromversorgung usw.).

Da uebersteigen Zeit und Kosten fuer die Platine und die externen
Bauteile bei kleinen Stueckzahlen bestimmt schnell den reinen Preis des
Controllers und man ist mit einer fertigen Loesungen guenstiger und
vorallem sicherer am Ziel.

Gruss Tobias

von Dietmar (Gast)


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Für solche abgespeckten Miniboards gibts auch Spezialisten wie z.B.
Kontron oder Phytec.

Gruß

Dietmar

von Sven (Gast)


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@all: Das Board mit AT91R9200 gibts schon fertig mit Linux Kernel und
Doku unter: http://www.taskit.de/produkte/portux/index.htm
Und mit zwei Lagen wird man da nicht mehr hinkommen. Aber Respekt, der
es versuchen will und das mit dem SDRAM, etc hinbekommt....

von Uwe Bonnes (Gast)


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Die Blackfin DSP Prozessoren laufen mit 400 MHz und mehr.  Den 533 gibt
es auch im Quad Flatpack Gehaeuse mit 208 Pins. Blackstamp
http://blackfin.uclinux.org/projects/blackstamp/
ist dazu ein Projekt.

Allerdings ist der Preis fuer die Bauteile der Stueckliste bei
Bauteilebezug durch Normalsterbliche schon hoeher als gekauft Blackfin
Stamp Boards.

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