Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTspice "Pulse" Spannungsquelle - komische Signalform


von Martin (Gast)


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Hi,

ich bin grade mit LTspice eine Schaltung am testen. Die macht leider 
nicht das was ich gerne hätte - daher wollte ich einzelne Teile 
isolieren.
Dabei ist mir aber aufgefallen, dass schon die Versorgungsspannung in 
der neuen Schaltung sehr komisch aussieht. Ich habe das ganze auf das 
Minimum reduziert und das Problem tritt noch immer auf.
Ich habe eine neue Datei erstellt, Widerstand eingefügt, Spannungsquelle 
eingefügt und eingestellt und das Problem besteht weiterhin, siehe 
Anhang.
Erwarten würde ich eine saubere Gleichspannung die periodische innerhalb 
von 0,2s von 24V auf 25V und dann nach 0,5sek wieder auf 24V absinkt. 
Und nicht dieses... ding was LTspice da ausspuckt.
Was läuft hier schief?

Vielen Dank schon mal!

von HildeK (Gast)


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Mach mal den maximum Timestep im Transient Menü 10µs oder kleiner.
LTSpice macht einfach zu große Zeitschritte - manchmal muss man von Hand 
Vorgaben machen.

von Martin (Gast)


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Ah, super, danke! Das hat funktioniert :)

von HildeK (Gast)


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Ok.
Es gibt noch andere Möglichkeiten:
.options plotwinsize=0
Das schaltet die Datenkompression ab.

von M.A. S. (mse2)



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Ich habe gerade einen ähnlichen Effekt entdeckt.
Eine Pulsspannungsquelle, Ontime=10us, Periode=20us, Ansteig/Abfall=2ns, 
Anfangswert=0, Spitzenwert=100uV.
Hätte ich das Ergebnis nicht per Simulation sondern per Messung 
erhalten, hätte ich am Tastkopf geschraubt. (1. Bild)

Wenn ich den Spitzenwert auf 1V ändere, sieht das Ergebnis wie erwartet 
aus (2. Bild)

Danach habe ich (Spitzenwert wieder auf 100uV) die Ratschläge weiter 
oben probiert (folgende Bilder), die auch zu den gewünschten Änderungen 
führen.


Was ich nicht verstehe, ist, wieso sich der Spitzenwert auf die 
Zeitsteps auswirkt.

Was plotwinsize eigentlich macht, verstehe ich auch nicht, aber das 
google ich gleich mal nach...




Edit:

...was ich gerade getan habe. LTwiki (most faq):
http://ltwiki.org/index.php5?title=Most_frequently_asked_questions_for_beginners

"LTspice has waveform compression enabled as the default setting.  This 
compression reduces the amount of saved data during the simulation. 
It's a lossy compression and thus it can distort the saved signals.  You 
can switch it off with the following command line in your schematic.

.options plotwinsize=0

It could be switched off in the "Control Panel -> Compression" pane as 
well, but this setting will be lost upon closing the current session of 
LTspice. "


Wenn ich richtig verstehe, ist der beobachtete Effek also kein 
Simulationsfehler sondern ein Darstellungsfehler bzw. bessergesagt ein 
Fehler, der bei Abspeichern der Daten erfolgt.

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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> Wenn ich richtig verstehe, ist der beobachtete Effek also kein
Simulationsfehler sondern ein Darstellungsfehler bzw. bessergesagt ein
Fehler, der bei Abspeichern der Daten erfolgt.


Genau so ist es. Die Datenkompression ist per "default" an um die 
Ausgabefiles(.raw) klein zu halten. Bei Schaltreglersimulationen macht 
das auch Sinn, da man dort sonst schnell Files mit Gigabytes bekommen 
kann. Bei Analogschaltungen wünscht man sich eigentlich keine 
Datenkompression. Leider kann man das nicht permanent einstellen sondern 
nur temporär. Besser ist es die unten stehende Befehlszeile in den 
Schaltplan einzufügen. Damit wird die Datenkompression abgeschaltet.

.options plotwinsize=0

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