Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehzahlmesser


von Peter.S (Gast)


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Hallo!!

Ich bau gerade eine Schaltung bei der ich unter anderem eine Drehzahl
messen muss. Dazu habe ich mir in der Codesammlung das Projekt mit dem
Drehzahlmesser angeschaut. Ist ja auch alles klar soweit, nur bin ich
mir noch nicht so sicher, wie ich die Anbindung an die Zündung so genau
machen muss.

Also ich hab auf der einen Seite den Pin meines uC und auf der anderen
mein Kabel mit den Zündimpulsen (Induktivabnahme vom Zündkabel oder
direkt von der Lima). Weiß einer wieviel Volt die Zündpulse eigenltich
haben??

Die Ansteuerung muss ich doch mit nem Optokoppler machen oder?? Kann
mir einer von euch mal kurz die Beschaltung zwischen den beiden Seiten
erklären oder aufmalen oder so?? Bitte!?

gruß

von Bernhard S. (bernhard)


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>Also ich hab auf der einen Seite den Pin meines uC und auf der >anderen
mein Kabel mit den Zündimpulsen (Induktivabnahme vom >Zündkabel oder
direkt von der Lima).

Die Induktivabnahme, wie hast Du die realisiert?

Verwendest Du die Spannung am Primär oder Sekundär-Kreis ?

Die eigentliche Zündspannung (Sekundär-Kreis) der Zündkerzen beträgt im
günstigsten Fall einige 1000V.
Ich nehme an, dass Du diese Hoch-Spannung nicht verwendest?

von Peter.S (Gast)


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Ich habe noch garnichts im Moment, darum frag ich ja nach. Normal wird
die Zündspannung induktiv schon direkt vom Zündkabel abgenommen (also
mehrere kVolt) aber dabei bleibt induktiv ja nicht mehr sehr viel übrig
oder??

Müsste eigentlich nur wissen was ich am besten für nen OK nehm und
welchen Vorwiderstand ich brauch. Beschaltung müsste ja folgendermasen
aussehen oder?

                                  OK
Zündung ---- Vorwiderstand ---- |----|---- (Transistor) ---- uC
                      GND ----- |____|---- GND (oder VCC)


gruß

von Bernhard S. (bernhard)


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> Normal wird die Zündspannung induktiv schon direkt vom Zündkabel
> abgenommen (also mehrere kVolt)

Ich versteh' in diesem Zusammenhang nicht, wie Du das mit dem
"induktiv" meinst?

Aber, die Zündspannung (kV-Bereich) kannst Du nicht direkt an der
Zündkerze abgreifen und
über einen Widertand auf eine Schaltung weiterleiten, die Funken würden
überall auf Deiner Platine auftauchen, nur nicht mehr an Deiner
Zündkerze ;)

Mir sind zwei Prinzipien bekannt, wie man den Zündimpuls erfassen
kann:

A: Die Zündspule wird an der Primär-Seite (12V) angezapft

B: Wenn die Hochspannungsleitung zur Zündkerze (oder Verteiler) nicht
isolliert ist, kann durch einen einfachen Draht, den man
drumherumwickelt (ca. 20 Wdg => kapazitive Kopplung) den Zündimpuls
erfassten.

Variante A ist einfacher zu realisieren.

Welches Verfahren würdest Du wählen?

von Peter.S (Gast)


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Das was du bei Möglichkeit B geschrieben hast ist eine Induktive
Abnahme. Wird zumindest überall so genannt. Mir sind auch beide
Methoden bekannt. Ich werde aber auf jeden Fall die Spannung direkt von
der Primärseite abzapfen. Also lass uns die zweite Möglichkeit einfach
vergessen G

Aber bei Variante wäre meine Schaltung doch in Ordnung oder? Der
Vorwiderstand kann ich doch einfach berechnen mit der Durchlassspannung
und der Stromaufnahme aus dem Datenblatt oder?

gruß

von Bernhard S. (bernhard)


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>Aber bei Variante wäre meine Schaltung doch in Ordnung oder?

Prinzipjell ja, aber:

die Schaltung ist vor Hochspannung zu schützen (negative Spannung im
100V-Bereich), eine Diode in Reihe zum Opto-K dürfte reichen und eine
parallel zum Optokoppler (in Sperrichtung).

Eventuell durch einen kleinen Kondensator (100nF) die Spannung etwas
filtern, damit nicht ein "Prellen" den Messwert verfälscht.

PS: hätt ichs gezeichnet, wäre ich schneller gewesen ;)

von Mike K. (mike_kr)


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och, dann zeichne mal ruhig..bitte *g

von Bernhard S. (bernhard)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mal einen Messwandler gezeichnet.

Dieser ist geeignet, wenn die Zündspule gegen +12V geschaltet wird,
bzw. wenn die Zündelektronik einen positiven Impuls erzeugt.

Sollte die Zündspule gegen Masse geschaltet werden, sind die Dioden und
der Optokoppler umzupolen.

Bernard

von Thomas (Gast)


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Warum muss es denn ein Optokoppler sein?
Falls es ein AVR-Controller ist:
Wie wäre es, sich den Optokoppler und den Pull-Up R4 zu sparen, den
Widerstand R3 auf 1MOhm zu erhöhen und so direkt auf den Eingang des
Controllers gehen.
Der Strom durch die Begrenzungsdioden wird somit auf die im Datenblatt
angegebenen Grenzwerte beschränkt.

Ob andere Controller auch sowas in dieser Richtung besitzen weiß ich
jedoch nicht.

von Roland P. (pram)


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Was mir an der Schaltung nicht gefällt:

Beim Öffnen des Unterbrechers baut sich auch auf der Primärseite
kurzzeitig eine hochfrequente Wechselspannung von ca 100V auf (auf dem
Oszi sieht man die Überschwinger). Diese 100V müssen dann von R1
"verheizt" werden und bei 100 Ohm kann da schnell mal 1A zusammen
kommen.

Gruß
Roland

von Bernhard S. (bernhard)


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@THOMAS

>Wie wäre es, sich den Optokoppler und den Pull-Up R4 zu sparen

der Optokoppler kann auch auf Wunsch weggelssen werden,
würde aber Sicherheitshalber ein Z-Diode einbauen.


>Widerstand R3 auf 1MOhm zu erhöhen und so direkt auf den Eingang des
>Controllers gehen.

prinzipiell möglich, aber würde ich in diesem konkreten Fall nicht tun


@ROLAND

>Diese 100V müssen dann von R1 "verheizt" werden

meinst Du +100V oder -100V ?

Diese Schaltung ist für -100V konzipiert, d.h. die Zündspule wird gegen
+12V geschaltet

Bernhard

von Paúl Baumann (Gast)


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@Peter S.
Was hast Du für ein Fahrzeug? Wenn es ein neueres Gefährt mit
elektronischer Zündung (Motronic) oder ähnlicher Motorsteuerung ist,
geht es so nicht, da bei höheren Drehzahlen bis zu 4 Zündimpule pro
Kerze und Umdrehung erzeugt werden. Da habe ich leidvolle Erfahrungen
machen müssen und mein Signal dann vom Hallgeber an der Kurbelwelle
geholt.

MfG Paul

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