Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welchen uC in Zukunft verwenden


von Alex (Gast)


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Hallo

Ich würde mir gerne bei euch einen Rat holen welchen Mikrocontroller
ich in weiterer Folge verwenden sollte.

Ich hab bisher für die Schule mit einem ATmega128 gearbeitet.
Ich möchte in nächster Zeit dann für den privaten Gebrauch "lustige
Schaltungen" und Programme schreiben (z.B: WAV-Files abspielen,
Steuerungen, etc.)
Ich möchte in C programmieren.
Ich mag keine 300Seiten Datenblätter wie beim ATmega128 mehr studieren
:(

Nun würde mich interessieren welcher uC dafür am Besten geeignet ist.
(Bitte immer Vor oder Nachteile des entsprechenden uC anführen)

Danke im Vorraus

mfg Alex

von PeterZ (Gast)


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Hallo,
um Datenblätter dieser größer wirst du wohl kaum herumkommen den die
µCs werden immer Leistungsfähiger und haben mehr funktionen. Allerdings
stören mich die großen Datenblätter wenig den man muss ja nicht alles
nutzen und für was gibt es den ein Inhaltsverzeichnis?

Beim AVR bin ich der Meinung das es eine Ziemlich breite Comunety gibt
die den verwendetet der Nachteil ist halt das du von einen Hersteller
abhängig bist.
MFG
Peter

von crazy horse (Gast)


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Es gibt ihn nich, DEN MC. Und ich werde mich hüten, ellenlange
Abhandlungen über jeweilige Vor- und Nachteile zu schreiben.
Warum du allerdings direkt mit dem Mega128 eingestiegen bist, verstehe
ich wiederum auch nicht. Mega8 oder 16 ist da deutlich übersichtlicher
:-)
Meiner Meinung nach bist du mit dem AVR ganz gut dabei, Alternativen
wären der MSP430 und diverse 8051/52er.
Wichtiger als das Datenblatt zu lesen, ist versuchen, zu verstehen, wie
das Dingen eigentlich arbeitet. Und hat man es verstanden, muss man auch
nicht mehr wegen jedem Pipikram nachschauen. Aber das ist das Problem,
wenn man direkt in einer Hochsprache programmiert, da geht viel vom
Grundverständnis verloren.

von Hannes L. (hannes)


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> z.B: WAV-Files abspielen, Steuerungen, etc.

Du weißt, wovon du redest? Du weißt, wieviele Stunden WAV in einen AVR
reinpassen? (oder Minuten oder Sekunden...)

Für Steuerungen reichen die AVRs völlig aus, für Multimedia dürften sie
etwas zu klein werden.

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Typen werde ich dir nicht
erklären, da ich keine Lust habe, 300-seitige Datenblätter für jemanden
zu wälzen, der selbst zu faul zum Lesen ist.

...

von Christian Rötzer (Gast)


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Ich möchte mich PeterZ anschliessen:

Der AVR ist im Hobbybereich neben dem PIC der wohl am meisten
verbreitete Controller. Ich kenne beide, habe früher mit PIC gearbeitet
und bin nun mit dem AVR sehr glücklich. Er bietet alles was Du brauchst:
(kostenloser) C-Compiler, für jeden Zweck den passenden Typ, niedrige
Preise und nicht zuletzt eben den Zuspruch durch eine breite
Fangemeinde.
Der Umfang der Datenblätter ist bei allen Controllern gross und kein
sinnvolles Entscheidungskriterium.
Vielleich noch ein paar Nachteile anderer Prozessoren, die der AVR
nicht ausweist:

PIC: Gewöhnungsbedürftiges Design, mit Bankadressierung, die 60% der
Programmierfehler verursacht, wurde zumindest etwas entschärft bei den
18er Typen.

8051: Unflexible I/O-Ports, "beschauliche"
Ausführungszeiten(XTAL/12!!!)

MSP430: Nur für 3.3V Betrieb ausgelegt, was im Hobbybereich noch lange
nicht gang und gäbe ist (ich weiss das ;-)

So und jetzt sollte ich besser verschwinden...

von Alex (Gast)


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Danke für die fleißigen Antworten.

Ja wenn die Größe der Datenblätter wohl nirgends kleiner ist, dann werd
ich wahrscheinlich beim AVR bleiben.

>Bezüglich WAV Files
Ich möchte halt den Controller dazu bringen Signale zu erzeugen die vom
menschlichen Gehör wahrgenommen werden können (nicht unbedingt ein
MusikFile oder ähnliches)

von Hannes L. (hannes)


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> >Bezüglich WAV Files
> Ich möchte halt den Controller dazu bringen Signale zu erzeugen die
> vom
> menschlichen Gehör wahrgenommen werden können (nicht unbedingt ein
> MusikFile oder ähnliches)

Na dann reicht ja schon ein Tiny15...
http://www.hanneslux.de/avr/divers/melody/melody04.html

;-)

...

von Rahul (Gast)


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>8051: Unflexible I/O-Ports, "beschauliche" Ausführungszeiten
XTAL/12!!!)

Na, das gilt aber nicht für alle 8051er. Inzwischen gibt es auch
welche, die nur noch durch 2 oder sogar gar nicht mehr teilen.

Der PIC teilt IMHO grundsätzlich durch 4...

von peter dannegger (Gast)


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@Christian

"8051: Unflexible I/O-Ports, "beschauliche"
Ausführungszeiten(XTAL/12!!!)"


Also ich finde diese open-drain Ausgänge mit Pullup und schneller 0->1
Umschaltung äußerst clever.
Das vereinfacht erheblich die Software bei bidirektionalen Ports,
1-Wire, I2C usw., da man sich nicht um die Richtungsumschaltung zu
kümmern braucht. Und Lasten mit Low-Pegel einzuschalten ist reine
Formsache.
Neuere 8051 haben aber oft auch die Auswahl als Push-Pull Ausgang.


Das "XTAL/12" trifft nur für die classic 8051 zu, Neuentwicklungen
sind alle schneller (z.B. Atmel AT89LP4052: XTAL/1).
Der Silabs C8051F120 braucht z.B. bei 100MHz interner PLL-Takt für
"ADD A,Rn" 10ns, "DJNZ Rn, rel": 20/30ns, "MUL AB": 40ns.


Peter

von A.K. (Gast)


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"Also ich finde diese open-drain Ausgänge mit Pullup und schneller 0->1
Umschaltung äußerst clever."

Für Assembler-Programmierung ja.
Für korrekte(!) C-Programmierung nein:
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_PIC_51-Vergleich#Zugriff_auf_I.2FO-Ports.

von A.K. (Gast)


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PS: Diese Art von Ein/Ausgängen ist zudem mit stromsparendem Design
ziemlich inkompatibel

von Christian Rötzer (Gast)


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Ich meine, zugegeben, wenn's ein einfacher Controller sein soll, sollte
der 8048 nicht unerwähnt bleiben, evtl. in der "moderneren" Version
80C48. Da ist dann auch das Datenbuch ein Datenbüchlein. RAM, nen
Timer, paar Ports, das Teil rockt!

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Ich verstehe das mal so: er soll nicht unerwähnt bleiben, wenn's schon
um Ur-8051er, PICs und ähnliche Grausamkeiten geht? Ernsthaft empfehlen
kann man den 8048 niemandem, und als allerletztes einem Anfänger.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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8048? Ich habe damit mal vor Jahren angefangen, Sind tatsächlich einfach
zu verstehen, sind aber auch ziemlich begrenzt, weil man fast alles zu
Fuß machen muss. Diese Teile werden nicht mehr hergestellt und
benötigen ein spezielles Programmiergerät, welches nur schwer
erhältlich ist, deshalb nicht zu empfehlen. Für Ur-8051 gilt das
gleiche.
Mein Rat: AVR. Warum?
1. Leicht erhältlich, preiswert und grosse Auswahl an Typen.
2. Leicht in der Schaltung zu programmieren. Adapter kann man sich
selbst löten, Soft gibt's kostenlos im Netz.
3. Komplette Entwicklungsumgebung kostenfrei erhältlich.
4. Controller sind schnell und treiben kleine Lasten (LED) direkt.
5. Controller gibt's im DIL-Gehäuse, damit auch Lochrasterfreundlich.

Gruss
Jadeclaw.

von Markus_8051 (Gast)


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Da stellt doch tatsächlich schon wieder jemand die µC-Frage - und dann
auch noch für die Zukunft.

Also diese Frage ist für die Gegenwart ja schon schwer zu beantworten,
wie diverse Versuche in diesem Forum (aber auch anderswo oft zu finden)
zeigen. Und eine wirklich Antwort auf diese Frage ist kaum ohne Pendel
oder Tischrücken zu finden.

Und jetzt willst Du diese Frage für die Zukunft beantwortet haben: Da
empfehle ich wirklich, dich an (auf diesem Gebiet) kompetentere Stellen
als dieses Forum zu wenden, z.B.: das Orakel von Delphi

Markus_8051

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